Daphne du Maurier - Rebecca (ab 16.08.2020)

  • Mrs. van Hoppers ist ja eine furchtbar anstrengende Peson. Und ich frage mich, in welchem Verhältnis die Ich-Erzählerin denn eigentlich genau zu ihr steht und warum sie mit ihr zusammen in Monte Carlo ist.

    "Damals" war es für junge Frauen aus gutem Hause noch nicht üblich, einer Berufstätigkeit nachzugehen. Sie waren daher oft Gesellschafterin bei älteren alleinstehenden (oder auch verheirateten) Damen. Das liest man oft in Büchern der damaligen Zeit. Die Gesellschafterinnen waren oft sehr bedauernswerte Geschöpfe, die nur für Kost und Logis arbeiteten und kaum Geld bekamen. Die Erzählerin wird auch Gesellschafterin von Mrs. van Hoppers sein.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Kapitel 1 - 3


    :huhu:,


    ich habe heute morgen auch die ersten 3 Kapitel gelesen und ich bin begeistert von der poetischen Sprache von du Maurier.


    Vorweg ich werde hier nur meine Eindrücke kundtun. Wer mich kennt, weiß, dass ich es nicht unbedingt mit Zusammenfassungen habe. Höchstens, wenn mir nichts einfällt und ich meine Stimmung beim Lesen nicht in Worte fassen kann.


    Davon ausgehend, dass die namenlose Erzählerin Mrs van Hoopers Gesellschafterin ist, glaube ich auch, dass sie mit dem Mann im Zimmer zusammen gehört.


    Die ersten beiden Kapitel sind für mich wie ein Prolog. Den Traum fand ich düster und traurig. Manderley muss ein schönes Anwesen sein. Gerade die Beschreibung, wie die Natur sich alles zurückerobert hat mir sehr gut gefallen. Bildhaft war es, aber gruselig fand ich es nicht, nicht wie die Erzählerin.


    Melancholisch geht es im zweiten Kapitel weiter. Die Traurigkeit ihres Gegenübers war direkt zu spüren. Er hat Manderley verlassen. Sein Zuhause, seine Heimat. Ich gehe mal davon aus, reine Vermutmaßungen meinerseits, dass es sich dabei um Maxim de Winter handelt. Weswegen? Was ist geschehen? Darauf bin ich sehr gespannt.


    Der Auftritt von Mrs van Hoopers. Himmel zum Schreien komisch und für die arme Erzählerin super peinlich. Van Hoopers ist wirklich das Klischee einer reichen, protzigen, ungebildeten Frau mittleren Alters, die unbedingt dazugehören möchte und mit ihrer Übergriffigkrit und Affektiertheit zu weit geht.

    Allein über ihre Erklärung, ihre Gesellschafterin hätte sich beim Gespräch mit de Winter in den Vordergrund gespielt, musste ich dermaßen lachen. :lol:


    Bisher ein rundum gelungenes Buch. Mit einer tollen leichten Sprache.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Ich habe schnell Zeit zwischen den "stressigen" Freizeitaktivitäten. :wink:

    Ich freue mich total, dass ich bei dieser Leserunde mit lauter so tollen Leuten mitmache. :friends:

    Noch ein Wort in "eigener Sache" sei mir gestatte. Ich möchte es hier bitte so wie in allen Leserunden halten, ich werde definitiv keine kompletten und langen Inhaltsangaben der Kapitel meinen Postings voranstellen. Das ist etwas was mich in Leserunden immer sehr stört und imho auch wenig Sinn macht. Ich brauche keine Inhaltsangabe denn ich lese ja das gleiche Buch wie alle Anderen auch . :)

    Aber wer das gern machen möchte, bitteschön, kein Problem. Ich wollte nur erwähnen dass ich es nicht tun werde damit sich keiner wundert.

    Zitat von Rouge

    Ich möchte das auch so halten wie Jessy. Jeder kann hier gerne das schreiben, was er möchte. Aber ich werde nicht zu jedem Kapitel eine Zusammenfassung schreiben, sondern nur das was mir so allgemein dazu einfällt, was mir gefällt oder was mir nicht gefällt.


    Das finde ich prima! Ich dachte, es wäre Usus bei den Leserunden im BT, dass zumindest der erste, der etwas zu neuen Kapiteln schreibt, eine kurze Zusammenfassung voranstellt. So finde ich das viel besser. Wenn es zwischendurch sinnvoll erscheint oder ich mich auf einen bestimmten Inhalt beziehen will, werde ich es machen, sonst jedoch auch nicht mehr. Viel Zeit gespart und ich kann mich auf spannendere Sachen konzentrieren. :lol:

    Zitat von Jessy1963

    Diese Mrs. van Hoppers erinnert mich übrigens mit ihrer Schwatzhaftigkeit und jeglicher fehlender Empathie sehr stark an die Figuren in Jane Austen-Romanen.

    Oh ja! Das stimmt! Diese Frau ist unmöglich und es kommt ein Gefühl von Fremdschämen in mir hoch, obwohl ich nur über sie lese und nicht neben ihr sitzen muss.

    Zitat von Jessy1963

    Nicht umsonst hat Hitchcock den Roman 1940 verfilmt. Hat den jemand von Euch gesehen ?

    ich hab viele Hitchcockfilme gesehen, diesen aber, warum auch immer, nicht. Hole ich nach sobald wir hier das Buch gelesen haben.

    Ich habe ihn noch nicht gesehen. Mein Mann hat ihn hier rumliegen und er darf den mit mir schauen, wenn wir das Buch gelesen haben. Darauf bin ich auch gespannt.

    Der Auftritt von Mrs van Hoopers. Himmel zum Schreien komisch und für die arme Erzählerin super peinlich. Van Hoopers ist wirklich das Klischee einer reichen, protzigen, ungebildeten Frau mittleren Alters, die unbedingt dazugehören möchte und mit ihrer Übergriffigkrit und Affektiertheit zu weit geht.

    Allein über ihre Erklärung, ihre Gesellschafterin hätte sich beim Gespräch mit de Winter in den Vordergrund gespielt, musste ich dermaßen lachen. :lol:

    Diese Stelle habe ich tatsächlich zweimal gelesen, weil ich dachte, das kann doch nicht sein, da habe ich sicher etwas überlesen/falsch gelesen. Ne, leider nicht, diese Mrs van Hoopers ist tatsächlich derart von sich selbst eingenommen und hat eine vollkommen verschobene Wahrnehmung der Realität. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich ein wenig über die extreme Zurückhaltung der Ich-Erzählerin geärgert oder nennen wir es "gewundert" habe. Am liebsten hätte ich ihr einen Schubs gegeben und ihr gesagt, dass sie wenigstens jetzt für sich selbst einstehen soll. :lol:


    Noch eine Frage zum Zitieren (für Dummies :loool:): Wenn ich nur zu einem kurzen Abschnitt, den jemand von euch geschrieben hat, etwas schreiben möchte, hole ich immer den ganzen Text als Zitat in mein Schreibfeld und lösche dann alles weg, was dafür nicht wichtig ist. Das muss ich dann aber immer wieder machen, sprich, auf "Zitat" gehen, löschen, dann schreiben. Gibt es eine Möglichkeit, nur Teile dessen zu zitieren, was ihr geschrieben habt oder ein Zitat zu teilen, so dass ich zu verschiedenen Stellen etwas schreiben kann? Hm, kompliziert erklärt, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. :pale:

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Gibt es eine Möglichkeit, nur Teile dessen zu zitieren, was ihr geschrieben habt oder ein Zitat zu teilen, so dass ich zu verschiedenen Stellen etwas schreiben kann? Hm, kompliziert erklärt, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. :pale:

    Ich denke schon :D


    Du markierst einfach mit gedrückter rechter Maustaste nur den Satz oder Textabschnitt den Du zitieren möchtest und gehst dann einfach auf "Zitat speichern".

    Unten rechts siehts Du dann den Button "Zitate" Und eine Zahl in Klammern. Das ist die Anzahl der von Dir ausgewählten Zitate. Wenn Du den Button anklickst siehst Du die entsprechend von Dir markierten Sätze mit einem Kästchen davor zum anklicken. Damit fügst Du sie in Deinen Antwortpost ein.

    Hört sich jetzt kompliziert an, ist es aber nicht. Vielleicht kann es jemand besser erklären als ich :lol: ich bin eher ein schlechter Erklärbär :uups:

  • Ich denke schon :D


    Du markierst einfach mit gedrückter rechter Maustaste nur den Satz oder Textabschnitt den Du zitieren möchtest und gehst dann einfach auf "Zitat speichern".

    Unten rechts siehts Du dann den Button "Zitate" Und eine Zahl in Klammern. Das ist die Anzahl der von Dir ausgewählten Zitate. Wenn Du den Button anklickst siehst Du die entsprechend von Dir markierten Sätze mit einem Kästchen davor zum anklicken. Damit fügst Du sie in Deinen Antwortpost ein.

    Hört sich jetzt kompliziert an, ist es aber nicht. Vielleicht kann es jemand besser erklären als ich :lol: ich bin eher ein schlechter Erklärbär :uups:

    Nein, das ist prima verständlich. Danke dir! :kiss:
    Ich muss längere Beiträge am Laptop machen und nicht mit dem IPad. Das probiere ich beim nächsten Mal direkt aus. :)

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Ich habe jetzt auch die ersten drei Kapitel gelesen. Wenn es nicht erforderlich und gewünscht ist, werde ich es auch so halten, keine Inhaltsangaben zu schreiben. Das erspart Zeit und ich mache das auch nicht besonders gern.


    Nachdem ich das Musical mehrmals gesehen habe und die Lieder zum Großteil auswendig kann, vergleiche ich natürlich alles mit dem Musical. Und ich muss sagen, bis jetzt, war das Musical ziemlich exakt dem Buch nachempfunden. Ich kann sogar die Lieder beim Lesen hören. Zb. der Beginn des Musicals: "Ich hab geträumt von Manderley und der vergangenen Zeit"


    Das erste Kapitel macht Lust auf mehr. Man will wissen, was geschehen ist, warum Manderley verlassen ist. Die Beschreibung ist sehr schön und ich hatte fast das Gefühl, es vor mir zu sehen.

    Das zweite Kapitel zeigt das derzeitige Leben. Besonders spannend hört es sich ja nicht an, aber wenn sie damit glücklich sind bzw zumindest halbwegs zufrieden leben können.

    Im dritten Kapitel beginnt die Handlung. Auch hier kann ich Mrs. Van Hopper fast vor mir sehen und das dazugehörige Lied hören. Sie ist eine sehr anstrengende Person, bei der die Erzählerin fast untergeht. Das junge Ding schämt sich für ihre laute, vorlaute, unsensible Arbeitgeberin in Grund und Boden. Das kann ich so gut nachvollziehen. Sie ist ja eher schüchtern und nimmt sich das noch mehr zu Herzen als andere vielleicht. Mr. de Winter war aber sehr geduldig und konnte ihr so manch Konter geben.


    Zum Namen der Erzählerin:

    Das Leben der Erzählerin wird – wie mit einer Taschenlampe – an verschiedenen Zeitpunkten angestrahlt

    Das finde ich eine richtig tolle und zutreffende Beschreibung!

    Maxim de Winter

    Heisst er bei Dir Maxim ? Sympathischer Name übrigens, weisst ja :wink: Bei mir heisst er im Buch allerdings Max de Winter.

    Ich habe die Onleiheausgabe.


    In meinem Buch (Auflage März 2007 - so lange habe ich es schon rumliegen) heißt er leider auch Max. Maxim ist viel schöner.

  • Kapitel 1-3


    So nach meinem See-Ausflug melde ich mich auch zu Wort.


    Find super das wir ohne Zusammenfassungen schreiben, ich brauche das auch nicht. :lol:


    Ich muss gestehen, dass ich ein paar Konzentrationsprobleme mit dem Text hatte. Weiß nicht ob das jetzt an mir oder an dem Buch liegt....


    Besser rein gekommen bin ich dann in der Handlung in Kapitel 3. Mrs.Hooper is ja der Knaller. :totlach: Ich hoffe die bleibt uns noch etwas erhalten, dann hab ich was zu lachen. :lol: Mich hat sie auch sofort an die Jane Austen Romane erinnert, besonder an Mrs. Bennett die ja auch ne viel zu große Klappe hat. :lol:

    Klar, der Schriftsteller MUSS in Mrs.Hooper verliebt sein, wenn er vor ihr flieht. :totlach:


    Maxime finde ich sehr in sich gekehrt, wenn er mal was sagt ist es eher kess. :wink: Ich denke auch das der Zettel den unsere Erzählerin am Ende von Kapitel 3 bekommt von ihm ist. Von wem soll er sonst sein....


    Unsere Erzählerin tut mir ziemlich leid. Sie ist an diese schrecklich impertinente (das Wort hab ich bei Jane Austen gelernt :totlach:) Person gekettet und muss das alles ertragen. Für sie hoffe ich das uns Mrs.Hooper doch nicht mehr so lang begeleiten wird und sie bald von ihr weg kommt.

    Ich denke das Vrehalten von Mrs.Hooper schlägt auch ziemlich auf das Selbstbewusstsein des jungen Mädchens. Nich schön sowas....

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Kapitel 1- 3


    Ich bin nun auch dazu gekommen, die ersten drei Kapitel zu lesen und freue mich, mit euch in die Leserunde zu starten.
    Ich bin sehr damit einverstanden, keine Zusammenfassungen zu schreiben. :D
    Ich habe das Buch noch nicht gelesen und auch den Film oder das Musical noch nicht gesehen, für mich ist es noch komplett neu. Den Film möchte ich hinterher aber auch gerne sehen.

    So viel habt ihr schon geschrieben, da kann ich nicht mehr viel Neues hinzufügen.


    Nachdem ich alle drei Kapitel gelesen hatte, erscheinen mir Kapitel 1 und 2 wie eine Art Prolog, die dem Leser Einblicke in das vergangene und das gegenwärtige Leben der Ich-Erzählerin geben. Ab Kapitel 3 beginnt die eigentliche Handlungsebene in Monte Carlo (das natürlich nur, wenn das Buch ab jetzt als chronologische Erzählung weitergeht).

    So habe ich es auch interpretiert. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in der Zeitebene jetzt weitergeht.

    Schon nach diesem Kapitel hat mich die Sprache in ihren Bann geschlagen. Ich liebe diese Erzählweise. Während ich den Traum gelesen habe, hatte ich ständig das Gefühl als würde ich der Erzählerin folgen, ihr über die Schultern blicken und mit ihr dieses einstige wundervolle Anwesen betrachten, das nun einsam und bedrückend leer steht.

    Mir ging es etwas anders mit dem Einstieg, eher so wie Pinguinchen schrieb, dass ich zu Beginn Konzentrationsschwierigkeiten hatte (was aber auch der Uhrzeit geschuldet sein mag) und eher ab Kapitel 3 den richtigen Einstieg gefunden habe.

    Es erscheint jedoch so, als wäre die Erzählerin in diesem neuen Leben angekommen und hätte zu einer Art Glück gefunden, während „er“ alleine durch Erinnerungen an die englische Natur in eine depressive Stimmung zu verfallen scheint.

    Ich habe nicht das Gefühl, dass sie wirklich glücklich scheint. Sie betont es zwar, doch scheint es aufgrund ihrer Beschreibung für sie auch eher Erleichterung, dem Schrecken entkommen zu sein im Vordergrund zu stehen, als Glück (welchem Schrecken sie entkommen sind, werden wir bestimmt bald erfahren). Auch der Traum wirkt ja sehr bedrückend, die Vergangenheit scheint noch nachzuwirken, wenn sie auch nicht so offensichtlich davon im Alltag erschreckt zu sein scheint, wie ihr Partner.

    Diese Mrs. van Hoppers erinnert mich übrigens mit ihrer Schwatzhaftigkeit und jeglicher fehlender Empathie sehr stark an die Figuren in Jane Austen-Romanen.

    Total, das habe ich auch gedacht! :lol:


    Vom "Traum"-Manderley geht es in ein kleines Hotel in einem fernen Land, in dem die Erzählerin mit "ihm" inzwischen lebt. Ehrlich gesagt, fand ich die Schilderung des Lebens, das die beiden dort führen, sehr öde :sleep: . Zumal sie ja auch so aufpassen muss, was sie ihm vorliest.

    Es klingt wirklich sehr eintönig. Und in dem Sinne schon fast zwanghaft, damit auch ja keine Erinnerung an die Vergangenheit aufkommt oder sonst irgendetwas Aufregendes.


    Allein über ihre Erklärung, ihre Gesellschafterin hätte sich beim Gespräch mit de Winter in den Vordergrund gespielt, musste ich dermaßen lachen.

    Ja, das hat dem Ganzen noch mal die Krone aufgesetzt. :lol:

  • Kapitel 1-3


    Nicht umsonst hat Hitchcock den Roman 1940 verfilmt. Hat den jemand von Euch gesehen ?

    ich hab viele Hitchcockfilme gesehen, diesen aber, warum auch immer, nicht. Hole ich nach sobald wir hier das Buch gelesen haben.

    Ja habe ich, aber es ist sehr lang her.


    Ich neige auch dazu, keine Zusammenfassungen zu schreiben, außer ich hätte sonst nichts zu sagen... Kann ich mir aber hier nicht vorstellen.

    Dafür habe ich eine nervige Eigenart bei Leserunden. Ich stelle unreflektiert Fragen, wenn mich etwas bewegt oder mir Dinge auffallen, die nicht gleich aufgelöst werden und nun kommt schon die erste:

    Warum ist er abhängig von ihr? Und sie liest immer vor... Ist er blind?


    Von der Sprache bin ich begeistert und bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Ich habe erst gestern Abend Kapitel 1 und 2 gelesen, nachdem ich gesehen habe, dass

    hier schon so fleißig geschrieben wurde. Wo waren noch mal die Schneckenleser?:loool:

    Ich kann noch gar nicht so viel zum Buch sagen, da ich die die ersten beiden Kapitel doch eher unspektakulär fand.

    Wie Affric schon schrieb, es klingt eher wie ein Prolog.

    Ich werde das Buch , wie @Jessy1963 es auch macht, nicht beschreiben. Wir lesen es ja schließlich gemeinsam.

    Ich werde hier nur meine Eindrücke hinterlegen.


    Euch noch viel Spaß beim Lesen :study:


  • Ich habe erst gestern Abend Kapitel 1 und 2 gelesen, nachdem ich gesehen habe, dass

    hier schon so fleißig geschrieben wurde. Wo waren noch mal die Schneckenleser? :loool:

    Naja, gestern war doch auch der Beginn der LR, da kann man doch schon etwas zum Buch schreiben, oder ? :lol:

    Und das waren doch zum Anfang ja auch nur 39 Seiten oder so.

    Da ich noch andere Bücher lese und auch so viel Anderes nebenher mache, schreibe ich meine Eindrücke auf sobald ich ein Kapitel beendet habe und Zeit und Nerv dafür habe. Das kann ja jeder anders machen :wink:





    4. Kapitel


    Ich habe es gerade zu Ende gelesen und wollte schnell meine Gedanken dazu loswerden bevor ich sie wieder vergesse. Ich lese ja immer, wie oben bereits erwähnt, sehr viele Bücher parallel und da muss ich das so machen. Mir persönlich sind auch einzelne Kapitel zu beschreiben lieber als so geballt mehrere am Stück.Aber wie gesagt, das kann ja jeder alles so handhaben wie er möchte. In den MLRs geht das ja GsD, in den grossen Leserunden sieht das anders aus. Da mache ich auch schon lange nicht mehr mit, das ist mir einfach zu anstrengend.



    Wie Castor schon richtig vermutete, ist die Erzählerin (wie heisst sie eigentlich??) die Gesellschafterin bzw. soll dazu ausgebildet werden da sie eine Waise und unverheiratet ist. Für unverheiratete Frauen war das ja nicht so einfach damals.


    Apropos damals. In welcher Zeit spielt eigentlich dieses Buch ? 1938 wurde es geschrieben aber ob das auch die Zeit des Geschehens ist ?


    Da unsere allseits beliebe Mrs. Van Hoppers mit Grippe daniederliegt, hat die Erzählerin eine freien Tag und trifft im Hotelrestaurant auf Maxim. (Bei mir heisst er übrigens immer noch Max) und dann wird das ein recht turbulenter Tag für die beiden.

    Bevor ich darauf näher eingehe muss ich sagen, ich finde beide irgendwie etwas seltsam vom ersten Eindruck her.

    Sie ist wie so ein verschüchtertes kleines, wahrscheinlich auch graues Mäuschen, irgendwie komisch. Ich kann sowas immer gar nicht so nachvollziehen. Aber es waren auch andere Zeiten, kann man eher nicht mit heute vergleichen.

    Sie strahlt auch leider so null Selbsbewusstsein aus. In seiner Gegenwart taut sie aber etwas auf und erzählt von ihren Eltern.

    Und er, hm, ich weiss nicht. Er ist so komisch melancholisch, fast schon unhöflich abwesend in Gedanken oft.


    Diese Autofahrt welche sie dann auf den Berg machen wo es mehrere hundert Meter abwärts geht und er da so rumguckt, ich dachte schon fast der stürzt sich da in den Tod. :shock: Ich finde den Mann echt etwas gruselig. :pale:


    Rebecca ist wohl die erste Frau oder Geliebte von Maxim denn in dem Gedichtband welchen er ihr leiht steht als Widmung: "Max - von Rebecca. 17. Mai"

    Laut Mrs Van Hopper ist sie wohl ertrunken in der Bucht von Manderley. Vielleicht hat er sie umgebracht :-, Sorry, ich weiss nicht warum, ich mag den Mann instinktiv irgendwie einfach nicht. :uups:


    Na, mal schauen wie das alles zusammenhängt :)

  • Naja, gestern war doch auch der Beginn der LR, da kann man doch schon etwas zum Buch schreiben, oder ? :lol:

    Und das waren doch zum Anfang ja auch nur 39 Seiten oder so.

    Alles gut meine Liebe, nimm es nicht persönlich ;)

    Nein, weiss ich doch, wollte es nur sagen :wink:

  • 4. und 5. Kapitel

    Apropos damals. In welcher Zeit spielt eigentlich dieses Buch ? 1938 wurde es geschrieben aber ob das auch die Zeit des Geschehens ist ?

    Ich würde sagen, dass die Handlung früher angesiedelt ist. Ich habe nichts, woran ich es festmachen kann, gefühlt packe ich das Geschehen in die 20er Jahre.


    Nachdem ich die beiden Kapitel gelesen habe, muss ich wirklich sagen, dass ich mich wundere, wieso sich ein junges Mädchen in de Winter verliebt. Sicher, er kann charmant sein und bringt sie zwischendurch zum Lachen, aber seine seltsamen und zum Teil negativen Eigenschaften fallen auf. Auch die Erzählerin erkennt seine Distanziertheit und überlegt sich sogar, dass "er (...) vielleicht nicht normal, nicht ganz gesund" sei.

    Vielleicht, weil da endlich jemand ist, der sie überhaupt sieht? Ihre Anwesenheit wahrnimmt und sich, zumindest teilweise, sehr wohl mit ihr zu fühlen scheint? Oder auch, weil sie durch seine Anwesenheit auch von anderen Menschen endlich gesehen und mit Respekt behandelt wird?

    Auf jeden Fall scheint sie schon nach kurzer Zeit völlig von seiner Stimmung abhängig zu sein. Ist er ihr zugewandt, so verwandelt sich alles um sie herum, das Leben ist leicht und voller Glanz, sie selbst fühlt sich dann selbstbewusst und stark. Sobald er sich zurückzieht und in Melancholie versinkt, ist sie zutiefst unglücklich und wieder unsicher und voller Selbstzweifel.


    Ein bisschen zuviel fand ich die Metapher vom Abhang. Also nicht grundsätzlich, ich mag solche Andeutungen, Bilder und Vergleiche sehr, aber hier finde ich es zu weit ausgeführt. Die Metapher als Blick in die Zukunft, vielleicht als Sinnbild, dass etwas Schreckliches passieren wird, ist toll. Es hätte aber gereicht bis "...und plötzlich war es kalt". Dazu gehört auch das Gedicht, das die Erzählerin in dem Gedichtband liest, das Rebecca Max de Winter geschenkt hat.


    Rebecca ist, zumindest laut Mrs Van Hoppers, in der Bucht von Maderley ertrunken. Was ist da passiert? Wieso will er alle Erinnerungen auslöschen? Wieso sind für ihn alle Erinnerungen bitter?

    Die Ich-Erzählerin ist eifersüchtig auf die tote Rebecca. Eifersüchtig, weil Rebecca als Schönheit beschrieben wird, eifersüchtig auf Rebeccas Leben auf Manderley. Sie ist sogar eifersüchtig darauf, dass sie nun zu de Winter "Maxim" sagen darf, Rebecca ihn jedoch "Max" nannte.


    Mrs Van Hoppers zeigt sich auf's Neue als widerwärtige Person. Wo sie ihre Zigaretten überall ausdrückt! Ekelhaft!

    Zum Glück ist sie krank und die Erzählerin hat dadurch viel Zeit mit de Winter. Was wird geschehen, wenn Van Hoppers wieder gesund ist? Irgendwann muss ja auch für sie der Hotelaufenthalt vorbei sein.


    Mein Lieblingszitat:

    Zitat

    Gäbe es doch eine Erfindung, mit der man die Erinnerung wie einen Duft in Flaschen abfüllen kann. So dass sie niemals verblasst, niemals schal werden kann. Und wenn man Lust hat, könnte man die Flasche entkorken, und es wäre, als erlebte man diesen Moment noch einmal.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • 5. Kapitel

    So, ich hab das mal noch hinterhergeschoben, war ja nicht lang.


    Ich habe nichts, woran ich es festmachen kann, gefühlt packe ich das Geschehen in die 20er Jahre.

    Ja, das könnte sein. Ich versuche immer irgendwelche Hinweise auf den Zeitraum zu finden aber bisher vergebens. Ich war zwar schon in Monte Carlo aber erst Ende der Neunziger :loool: Monaco ist wunderschön. Wir hatten damals in Cannes ein Ferienhäuschen und hatten zwei Tage einen Abstecher dorthin gemacht.



    Vielleicht, weil da endlich jemand ist, der sie überhaupt sieht? I

    Ja, ich glaube, das bringt es auf den Punkt.


    Auf jeden Fall scheint sie schon nach kurzer Zeit völlig von seiner Stimmung abhängig zu sein. Ist er ihr zugewandt, so verwandelt sich alles um sie herum, das Leben ist leicht und voller Glanz, sie selbst fühlt sich dann selbstbewusst und stark. Sobald er sich zurückzieht und in Melancholie versinkt, ist sie zutiefst unglücklich und wieder unsicher und voller Selbstzweifel.

    Oh ja, besonders im 5. Kapitel kommt das ja besonders heraus.

    Sie bricht ja schon in Tränen aus und fühlt sich regelrecht gedemütigt wenn er mal etwas sagt was Ihr nicht so gefällt oder wenn er lacht, fühlt sie sich fast spöttisch ausgelacht. Selten jemanden mit so wenig Selbstbewusstsein erlebt.


    Die Ich-Erzählerin ist eifersüchtig auf die tote Rebecca. Eifersüchtig, weil Rebecca als Schönheit beschrieben wird, eifersüchtig auf Rebeccas Leben auf Manderley. Sie ist sogar eifersüchtig darauf, dass sie nun zu de Winter "Maxim" sagen darf, Rebecca ihn jedoch "Max" nannte.

    Im Gegensatz dazu zeugt das aber fast schon von einem gewissen Besitzanspruch den sie gar nicht haben kann. Mal schauen wie sich das weiterentwickelt.


    Das Zitat mit den Flaschen fand ich auch gut :D

  • 4. und 5. Kapitel


    Apropos damals. In welcher Zeit spielt eigentlich dieses Buch ?


    gefühlt packe ich das Geschehen in die 20er Jahre.

    Ja, das sehe ich genauso.

    Nachdem ich die beiden Kapitel gelesen habe, muss ich wirklich sagen, dass ich mich wundere, wieso sich ein junges Mädchen in de Winter verliebt.

    Also mich wundert das nicht. Gerade in dem Alter, wenn man so jung und naiv ist wie die Erzählerin, dann fliegt man auf diese dunklen geheimnisvollen Typen :geek:. Außerdem ist er vermutlich der erste Mann, der ihr Aufmerksamkeit entgegenbringt. Bei dem Selbstbewusstsein, das sie hat (also gar keinem), reicht das vermutlich schon, damit sie sich verliebt.


    Oder auch, weil sie durch seine Anwesenheit auch von anderen Menschen endlich gesehen und mit Respekt behandelt wird?

    Das kommt noch dazu.


    Daran merkt man schon, dass die Erzählerin mir nicht sonderlich sympathisch ist. Bis jetzt weist sie kaum eine Eigenschaft auf. Andererseits, was ich bis jetzt über Gesellschafterinnen gelesen habe, waren das meistens Frauen, die kaum eigene Persönlichkeit hatten. Klar, weil sie sich ja ihrer Herrin absolut unterordnen mussten und dazu auch ihre Persönlichkeit verleugnen mussten.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Kapitel 4 + 5

    Mrs. van Hopper ist krank und so hat unsere Erzählerin mehr Zeit als sie dachte. Die verbringt sie lieber mit de Winter. Durchaus verständlich, denn die Alte ist echt furchtbar. Wo Madame all ihre Zigarettenstummel hinterlässt. :puker:


    Wir erfahren einiges über Rebecca und unsere Erählerin, die für Maxim schwärmt, ist eifersüchtig auf eine Tote.

    Ertrunken in der Bucht von Manderley. Suizid? Unfall oder gar Mord?


    De Winter ist schon etwas merkwürdig und ich frage mich, was sein Geheimnis ist. Entweder trauert er noch um Rebecca oder er ist krank. Jedenfalls hat er so seine Verstimmungen und die Erzählerin passt sich immer an. Ich denke mal auf Grund ihrer Jugend, Unerfahrenheit und Herkunft.

    Man sieht ja wie die Hotelangestellten sie behandeln. Alleine und im Beisein von van Hopper wie ne Angestellte, wenn de Winter mit ihr isst, dann sind sie super höflich und zuvorkommend. Zwei Welten.


    Ich denke, dass es nach dem 1. Weltkrieg spielt und vor der Weltwirtschaftskrise.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Kapitel 4 und 5



    Ich glaube, sie ist einfach sehr leicht zu lenken. Und ich denke mal, da Maxim ihr etwas entgegenbringt, was keine Verachtung oder Spott ist wird reichen damit sie sich zu ihm hingezogen fühlt.

    Sie ist schon eine etwas melodramatische Person finde ich das geht mir etwas auf die Nerven. :lol: In einem Moment ist sie hin und weg und dann wieder total vor den Kopf gestoßen. Aber ich meine, sie hat ja auch keinen der ihr mal den Rücken stärkt. Woher soll sie Selbstbewusstsein haben....


    Ich find auch die 2 sind ein schrulliges Paar. Aber irgendwie passen sie auch wieder zusammen, irgendwie haben beide ne Klatsche :lol: aber irgendwie auch sympathisch. Ich mag Maxim eigentlich recht gern. Wahrscheinlich hat ihn der Tod seiner Frau sehr mitgenommen und er leidet noch. Wenn er noch trauert finde ich sein verhalte garnicht mal ungewöhnlich.


    Ich bin mal gespannt was passiert, wenn Mrs. Hooper wieder gesund ist. Wie es dann zwischen den weiter geht....

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Kapitel 4-5

    Ich finde es sehr gelungen, wie die erste Liebe eines jungen Mädchens beschrieben wird. Warum sie sich gerade in Maxim verliebt ? Darüber können wir nur spekulieren ... aber wo die Liebe hinfällt.

    Mich beschäftigt aber gerade die Frage, warum Maxim unsere namenlose Heldin aussucht, um zu vergessen. Liegt es wohl daran, dass sie möglicherweise genau das Gegenteil von Rebecca ist?

    Interessant fand ich auch den Gegensatz, dass sie am liebsten jede Sekunde festhalten will, um sich ewig daran zu erinnern, während er das Vergessen sucht.

    In diesem Roman scheinen Gegensätze eine dominante Rolle zu spielen.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine