Daphne du Maurier - Rebecca (ab 16.08.2020)

  • Der Schluss war m.E. ganz großes Kino, fast besser als der von Hitchcock. :love: Als jemand, der sich gern selbst Gedanken darüber macht, wie es denn zu Ende gegangen sein könnte, war die letzte Szene im Roman für mich eine Traumvorlage! Genauso ikonisch wie der erste Satz ist auch der letzte.


    Kleiner Spoiler zum Film:


  • Aber! All das macht ihn nun wahrlich nicht zu einem guten Menschen, denn mMn rechtfertig nichts einen Mord und schon gar nicht eine gescheiterte Ehe, aus der er nicht entfliehen kann, weil eine Scheidung für zu viel Klatsch und Tratsch gesorgt hätte.

    Unfassbar, wie er es vor sich selbst rechtfertigt, sie umgebracht zu haben. Sicher, sie war augenscheinlich bösartig, hatte unzählige Liebhaber und war nun von einem von diesen schwanger - aber erschießen, weil er sich im Grunde nicht zu helfen weiß und in seinen Augen eine Scheidung nicht in Frage kommt, da er Angst davor hat, dass die Leute mit dem Finger auf ihn zeigen?

    Er empfindet auch keine Schuld und bereut seine Tat nicht, zumindest nicht die Tatsache, dass er Rebecca erschossen hat, sondern lediglich die Auswirkung, die diese Tat nun auf seine neue Ehefrau hat.

    Das sehe ich ganz genauso. Ich kann auch nicht verstehen, wieso das für die Protagonistin so gar keine Rolle spielt. Jemanden zu töten, um Klatsch zu vermeiden. Das ist doch unfassbar.

    Hier möchte ich für Maxim eine kurze Lanze brechen, obwohl ich Mord, egal an wem, unentschuldbar finde. Es war nicht nur der Klatsch, den er gefürchtet hat, denn immerhin waren er und Rebecca zumindest nach außen hin das perfekte Paar. Die Frau hat Psychoterror betrieben, und zwar auf übelste Weise. Ich verstehe selbst nicht ganz, weshalb er den ertragen hat und eine Scheidung nicht in Betracht zog, doch irgendwann hat Rebecca ihn soweit gebracht, dass ihm die Pferde durchgegangen sind und er Erleichterung (aber natürlich auch Schuldgefühle) darüber empfand, sie losgeworden zu sein. So unverständlich finde ich seine Reaktion nicht.

  • @Yael , ich kann dir zustimmen, soweit es seine Erleichterung im Nachhinein angeht, dass er diesen Teufel in Frauengestalt losgeworden ist.

    Aber bei dem Wie kommen wir nicht überein. Er hätte sie loswerden können, ohne Gewalt. Dass dies nie geschehen ist, lag daran, dass er Panik vor dem Klatsch hatte. Diese deshalb andauernde Ehe mit all den Boshaftigkeiten, die sie ihm antat, ist also genauso seine Schuld. Scheidung wäre dreckig gewesen, ja, aber er hätte sich auch losgehabt - ohne Mord.

    Ich verstehe, was du meinst. Natürlich habe ich mir während des Lesens auch gedacht, dass es ihr recht geschehen ist, hat sie es schließlich auf die Spitze getrieben, aber im gesellschaftlichen Maßstab kann ein Mord für mich nicht gerechtfertigt werden. Was du ja auch schreibst - unentschuldbar.

    Manchmal kommt mir der Gedanke "Weichei" in den Sinn, wenn ich an Maxim denke. Und damit meine ich nicht, dass er ihr ihr Verhalten hätte "rausprügeln" sollen, aber er hätte seinen Mann stehen können. Entweder ihr gegenüber oder eben der Gesellschaft gegenüber und die Scheidung einreichen.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Kapitel 24 - 27

    Wer es also noch nicht zu Ende gelesen hat: Achtung Spoiler! :)

    Du Maurier ist wirklich fantastisch! Als es dann um Dr. Baker geht und herausgefunden wurde, dass er Frauenarzt ist, war ich hin- und hergerissen, ob Maxim vielleicht doch verurteilt wird. Gerade durch die Andeutung zu Beginn von Kapitel 25: "Zum ersten Mal an diesem Abend sah er mich an. In seinen Augen las ich so etwas wie einen Abschied." Würden sie Dr. Baker finden, dieser berichten, dass Rebecca schwanger war, würde niemand mehr an einen Selbstmord glauben. Maxim ist sich absolut sicher, dass er vor Gericht kommen wird, spricht schon vom "Kontakt" während der Haftzeit oder von dem Anwalt, den er sich neben werde. Den Beginn der Geschichte, als sie in dem Hotel in einem fremden Land sind, habe ich mir dann eben so erklärt, dass er seine Haftstrafe abgebüßt hatte oder sie es irgendwie geschafft hatten, dass sie fliehen konnten.


    Dann aber die Aussage von Mrs Danvers:

    Zitat von Erzählerin

    Nur vor einer Sache hat sie sich gefürchtet, und das war der Gedanke, alt und krank zu werden und in ihrem Bett zu sterben. DAs hat sie zigmal zu mir gesagt. 'Wenn ich gehe, Danny, möchte ich, dass es schnell geht, so wie man eine Kerze ausbläst.'"

    Da war ich mir wieder sicher, dass sie nicht schwanger war, sondern krank und es tatsächlich darauf anlegte, von Maxim erschossen zu werden.


    Endlich, in Kapitel 26, kommt die Auflösung. Sie war unheilbar krank. Also im Grunde doch irgendwie Selbstmord, wobei sie in ihrer Boshaftigkeit, Maxim mit ins Verderben reißen wollte. Und trotzdem finde ich es unentschuldbar, dass er sie tatsächlich erschossen hat. Nochmal: die Ehe bestand nur, weil er Angst vor einer Scheidung hatte!


    Und dann brennt Manderley! Es wird wohl Mrs Danvers gewesen sein, oder? Zumindest ist nun klar, warum sie nicht mehr dort leben. Nicht geklärt ist jedoch die Frage, wieso sie ins "Exil" gegangen sind, in einem allem Anschein nach recht billigen Hotel in einem Land irgendwo im Süden leben.


    Die Geschichte, der Handlungsverlauf und die Sprache sind grandios. Du Maurier schafft es mit einem äußerst langsamen Erzählstil, dass ich die Entwicklung der Personen wirklich mitleben konnte. Was habe ich mich über das Stolperhäschen geärgert und dann über de Winter! Wie gruselig fand ich die Szene, in der Mrs Danvers versucht, die Ich-Erzählerin zum Selbstmord zu überreden! Solche Emotionen kommen beim Lesen nur, wenn die Geschichte und die Sprache so sind, dass sie einen vollständig in ihren Bann ziehen.


    Ich werde auf jeden Fall bald den Film anschauen. Vielleicht schaut ihn ja noch jemand von euch an, dann können wir hier nochmal ein paar Sätze dazu schreiben.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Bis Ende

    Rebecca war wirklich ein widerliches Frauenzimmer. Am Anfang hat sie sich noch mehr oder zusammengenommen, aber dann ist sie - wie soll ich sagen - leicht eskaliert. Dass sie sich am Bootshaus "amüsiert" hat, wussten wir ja schon, aber wie sehr 8-[:shock: . Und natürlich war dieser schmierige Jack daran nicht ganz unbeteiligt :-, .

    Die Erzählerin interessiert daran allerdings (fast) nur, dass Maxim Rebecca nie geliebt hat...

    Ja genau das fand ich ein wenig naiv.

    Ihr Mann erzählt ihr, dass er seine 1. Frau erschossen hat und sie .... freut sich, dass er Rebecca nie geliebt hat. Auch wenn er erzählt, dass sie ein Biest gewesen ist... das ist einfach nur seine Sicht und könnte auch subjektiv übertrieben sein. Klar will sie glauben, dass er ganz toll ist und sie einfach den Tod verdient hat. Ich wäre da etwas vorsichtiger. Vor allem die kriminelle Energie, um zu vertuschen. Hut ab Maxim.


    Die Geschichte, der Handlungsverlauf und die Sprache sind grandios. Du Maurier schafft es mit einem äußerst langsamen Erzählstil, dass ich die Entwicklung der Personen wirklich mitleben konnte. Was habe ich mich über das Stolperhäschen geärgert und dann über de Winter! Wie gruselig fand ich die Szene, in der Mrs Danvers versucht, die Ich-Erzählerin zum Selbstmord zu überreden! Solche Emotionen kommen beim Lesen nur, wenn die Geschichte und die Sprache so sind, dass sie einen vollständig in ihren Bann ziehen.

    Das sehe ich genau so. Es entstehen Gefühle und sie schafft es die passende Atmosphäre zu erzeugen, was nicht vielen gelingt.


    Zu den letzten Kapitel kann ich nur sagen, dass die Geschichte absolut an Fahrt gewinnt. Ich kam mir teilweise wie in einer Achterbahn vor, kaum war das eine Problem aus der Welt kam das nächste um die Ecke. Der Spannungsbogen wird bis zur letzten Seite aufrecht gehalten und bietet einiges an Überraschung an. Auch die Entwicklung der Charaktere ist gelungen. Je mehr Selbstbewusstsein unsere Heldin erlagt, desto inniger wird auch die Beziehung zu Maxim.


    Ein sehr schönes und lesenswerte Buch, das von mir verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne bekommt.


    Ich bedanke mich bei Euch allen für die schöne Leserunde.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Ich bin auch wieder da - die letzten Tage vorm Urlaub sind aber auch immer verflixt stressig8-[:pale:.


    Kapitel 24 - 27


    Da bin ich fast von einer Ohnmacht in die nächste gefallen, so spannend war das :shock:. Und wie sich zum Schluss alles zusammenfügt, war fantastisch.


    Und dieser Jack ist ja nun ein wirklich widerliches Subjekt :puker:. Hat es ihn wirklich gekümmert, was mit Rebecca ist? Oder war für ihn interessanter, dass er Maxim und unser Häschen (das ist jetzt wirklich liebevoll gemeint) erpresst und Maxim für sein Auskommen sorgen soll? Wirklich cool, wie Maxim da reagiert, dass er den Richter anruft.


    Was folgt, ist eine wahre Achterbahn der Gefühle. Bis sie dann die Wahrheit erfahren: Rebecca war unheilbar krank.

    Sie war unheilbar krank. Also im Grunde doch irgendwie Selbstmord, wobei sie in ihrer Boshaftigkeit, Maxim mit ins Verderben reißen wollte. U

    Oder eher Feigheit, weil sie sich so den Konsequenzen aus der Krankheit nicht stellen musste? Andererseits, wer weiß, wie jeder von uns reagieren würde, wenn er eine solche Diagnose erhält? Das ist ja heute schon niederschmetternd, eine solche Diagnose zu erhalten, wie war das dann damals? Ein Todesurteil auf alle Fälle, aber nach welchen Qualen.

    Aber schon bemerkenswert, dass Rebecca genau wusste, welche Knöpfe sie bei Maxim drücken muss, um die gewünschte Reaktion zu erhalten.


    Ob er wirklich genau so reagieren sollte, wie er reagiert hat, also sie umzubringen? Der Kopf bzw. wir aus der Distanz, sagen, nein, das hätte er nicht tun sollen. Aber Maxim, in seiner Situation, bis aufs Blut gereizt, mit seiner Neigung zu cholerischen Ausbrüchen, dass der so reagiert, das war irgendwie klar.


    Es folgt die Rückfahrt nach Manderley. Aber Manderley brennt.

    Ging es euch übrigens auch so, dass ihr am Ende nochmal umgeblättert habt, weil ihr dachtet, da kommt noch was? Mir ging es jedenfalls so. Dann habe ich den letzten Absatz nochmal gelesen, kurz sacken lassen - und dann dachte ich, ja, das passt. Genau das. Auf einmal fielen die noch fehlenden Puzzlestücke an die richtige Stelle, warum die Erzählerin und Maxim von Hotel zu Hotel ziehen, wieso die Erzählerin Sehnsucht nach Manderley hat (dabei war sie dort doch nicht wirklich glücklich?), und warum er so empfindlich auf Beschreibungen des englischen Landlebens reagiert.


    Und wie bei jedem guten Buch bleiben Fragen übrig. Was ist aus den Bewohnern von Manderley geworden, was aus Frank, aus Mrs. Danvers? Und was geschieht mit Manderley, während die de Winters im Ausland weilen? Übrigens, das ist etwas, was Maxim mir ziemlich unsympathisch macht. Er resigniert und gibt einfach auf und gibt sich seinem Weltschmerz hin. Als verantwortungsvoller Gutbesitzer müsste er sich um das Gut und die Menschen kümmern, die von ihm abhängig sind.


    Zu guter Letzt danke ich euch für die schöne Leserunde :winken:.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Irgendwo habe ich geschrieben, dass ich anfangs dachte, Maxim und Rebecca passen in ihrem Egozentrismus (was für ein Wort!) ganz gut zusammen bzw. haben sich gefunden. Und bei genauer Überlegung ist das gar nicht so verkehrt. Wahrscheinlich ging es ganz gut mit den beiden, bis Maxim - vier Tage nach der Hochzeit! - herausfand, dass er ihr in Raffinesse unterlegen ist. Das gefällt dem Chauvi, als der er später das Häschen herumkommandiert, natürlich gar nicht.

    Übrigens, das ist etwas, was Maxim mir ziemlich unsympathisch macht. Er resigniert und gibt einfach auf und gibt sich seinem Weltschmerz hin. Als verantwortungsvoller Gutbesitzer müsste er sich um das Gut und die Menschen kümmern, die von ihm abhängig sind.

    Das unterstreiche ich. Maxim ist während der ganzen Geschichte ein Waschlappen. Ja, später hat man Verständnis und eigentlich meint man, Rebecca habe es nicht besser verdient bzw. ihren Tod provoziert und ach der arme Mann plagt sich nun mit der Vergangenheit. Und trotzdem ist Maxim auf seine wehleidige Art eine männliche Rebecca und wäre am Leben gescheitert, wenn ihm nicht das Häschen über den Weg gehoppelt wäre. Hat er nicht zu Beginn auch mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen? Stimmt, im Grunde ist er eine unsympathische Figur. Schillernd und imponierend aufgrund seiner Herkunft, vielleicht, aber charakterschwach wie Rebecca (wobei ich ihn und sein Verhalten dennoch ein bisschen besser nachvollziehen kann als sie, die aus reiner Böswilligkeit handelt und ihre Mitmenschen schikaniert).

    Was ist aus den Bewohnern von Manderley geworden, was aus Frank, aus Mrs. Danvers?

    Hier gibt der Film zumindest teilweise eine Antwort. Manderley (und das ist hoffentlich kein Spoiler, denn es wird auch im Roman angedeutet) brennt bis auf die Grundmauern nieder, so dass die de Winters dort nicht bleiben können.

  • Ging es euch übrigens auch so, dass ihr am Ende nochmal umgeblättert habt, weil ihr dachtet, da kommt noch was? Mir ging es jedenfalls so. Dann habe ich den letzten Absatz nochmal gelesen, kurz sacken lassen - und dann dachte ich, ja, das passt. Genau das.

    Ja!!! Genauso erging es mir auch. Im ersten Moment dachte ich, ja ne, liebe Autorin, du hast ein Kapitel oder wenigstens einen letzten erklärenden Abschnitt vergessen, aber nachdem die letzten Zeilen nachwirken konnten, empfand ich wie du: Ja, das passt.


    Die ganzen Fragen und noch mehr geistern mir auch im Kopf herum, aber das ist auch gut so. Nicht alles muss bis zum letzten Ende erzählt werden. Für die Haupthandlung sind all diese Antworten auch nicht wichtig.

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Maxim ist während der ganzen Geschichte ein Waschlappen.

    Oh ja! Für mich wäre das kein Mann zum Verlieben. Weichei gegenüber Rebecca, dann diese überheblich-befehlende Art zu Beginn der Beziehung mit dem Stolperhäschen, das von ihm wie ein Haustier behandelt wird und am Ende seine Abhängigkeit von der Erzählerin, nachdem er ihr den Mord gestanden hat (sie sagt sogar an einer Stelle, dass er nun wie Jesper sei) - nichts davon ist anziehend.

    Manderley (und das ist hoffentlich kein Spoiler, denn es wird auch im Roman angedeutet) brennt bis auf die Grundmauern nieder, so dass die de Winters dort nicht bleiben können.

    Das ist kein Spoiler, denn ich finde, dass das auch mit den letzten Sätzen im Buch klar wird. Ein Feuer, so hell, dass es aussieht wie ein Sonnenaufgang und die Asche, die sie noch von Manderley entfernt, sehen, waren für mich klare Hinweise, dass von Manderley nichts übrig geblieben ist.

    Fragen sind bei mir eher in Richtung wieso so weit weg? Er ist trotz zerstörtem Herrschaftssitz reich, wieso also nicht wieder aufbauen? Wieso überlässt er die Bewohner sich selbst? Wieso ins „Exil“, wie sie es ganz zu Beginn nennt? Wieso in ein eher billiges Hotel?

    Aber auch all diese Antworten sind für die eigentliche Handlung nicht wichtig.


    Vielen Dank für die tollen Lesestunden und Gedankenanstöße!

    Ich freue mich auf die nächste Minileserunde!

    :)

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Ich habe das Buch auch gestern beendet. Habe die letzten Kapitel in einem Rutsch gelesen.

    Obwohl ich das Musical kenne, habe ich trotzdem mit Maxim und unserem Häschen mitgezittert. Man hat ja zunächst wirklich den Eindruck, dass Rebecca schwanger war. In diesem Fall hätte sie sicher nicht Selbstmord begangen und die ganze Geschichte wäre herausgekommen. Aber sie war unheilbar krank und somit ein Selbstmord wahrscheinlicher.

    Mich hat allerdings etwas gewundert, dass das Häschen nicht besorgter war. Sicher, sie war nervös, aber im Gegensatz zur ersten Hälfte des Buches war nicht viel die Rede davon.

    Die Reaktion von Maxim auf Favell fand ich grandios - wie er den Oberst angerufen hat. Das hätte aber auch nach hinten losgehen können. Da hat er richtig Mut bewiesen.


    Nach dem letzten Satz habe ich auch erstmal geschaut, ob es noch weitergeht.


    Fragen sind bei mir eher in Richtung wieso so weit weg? Er ist trotz zerstörtem Herrschaftssitz reich, wieso also nicht wieder aufbauen? Wieso überlässt er die Bewohner sich selbst? Wieso ins „Exil“, wie sie es ganz zu Beginn nennt? Wieso in ein eher billiges Hotel?

    All das frage ich mich auch. Da müssen wir wohl unsere Fantasie selbst anstrengen und uns die Antworten ausdenken.

  • Endlich hab ich das Buch auch beenden können. Ich hatte einfach die letzten Tage wenig Antrieb zum lesen und heute hab ich das Buch endlich wieder in die Hand genommen. Und dann konnte ich es auch nicht mehr weg lesen, obwohl ich eigentlich 2 Kapitel lesen wollte. :lol: Tja daraus wurde nix.


    Du Maurier hält die Spannung so unerträglich hoch... Ich habe so mitgefiebert... Die Wendung dann, dass Favell nochmal kommt und alles zum kippen bringt ist wirklich super. Setzt dem Ganzen nochmal die Krone auf. Und dann die Sache mit dem Arzt, wo man sich denkt, Mist... Aber ich dachte mir dann auch, dass Rebecca vielleicht doch eher krank war und das die Wendung wird, die Maxim den Hintern rettet. Und so war es ja dann auch.


    Und dann der Schocker am Ende. Manderley brennt. :shock::shock::shock: OMG

    Das hab ich garnicht kommen sehen. Krass! Ich dachte, die 2 fliehen dann in die Schweiz um sich vor Favell und Danvers zu verstecken die Rache wollen. Aber sowas. Ne das hab ich nicht erwartet. Das schöne Haus. :cry:

    Aber es passt so als Ende total gut zur Geschichte und den Geschehnissen. Es ist ein gutes Ende finde ich.


    Ich hatte in einer Amazon Rezi gelesen das Maxim sich gegen den Mord an Rebecca rechtfertigen muss und ich hatte auch gelesen, dass jemand meinte das Ende liest sich als würde da ne Seite fehlen.

    Aber trotzdem war es für mich spannend und das Ende fand ich jetzt auch gut so.

    Wo sich die Autorin in vielen Wenns und Vielleichts verliert im Buch (was manchmal etwas nervig war) ist das Ende doch irgendwie sehr klar und eindeutig. Manderley ist irgendwie ja die Sache um die sich die ganze Geschichte aufbaut und am Ende "stirbt" es.


    Ich finde auch das sowohl Rebecca als auch Maxim beides keine sehr sympathischen Charaktere sind. Da mag ich unser Häschen lieber.:)


    Vielen dank an euch für die schöne Leserunde, sie hat mir sehr viel spaß gemacht und ich würde gern noch weitere Bücher der Autorin mit euch lesen. :)

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Manderley ist irgendwie ja die Sache um die sich die ganze Geschichte aufbaut und am Ende "stirbt" es.

    Ja, das ist klasse gemacht! :thumleft:Und vermutlich haben das Häschen und Maxim jetzt ein leichteres, wenn auch einfacheres Leben. Ich glaube nicht, dass sie unglücklich sind, in Manderley kein Zuhause mehr zu haben. Wahrscheinlich könnten sie sich auch ein Cottage in Cornwall oder eine kleine Villa in Südfrankreich leisten und dort sesshaft werden statt von einem Ort zum anderen zu reisen. Aber Maxim scheint in der Hinsicht ein wenig ruhelos zu sein.

    Ich finde auch das sowohl Rebecca als auch Maxim beides keine sehr sympathischen Charaktere sind. Da mag ich unser Häschen lieber.

    Noch kurz etwas dazu. Ich finde das ebenfalls, habe aber nun doch noch den gesamten Schluss gelesen, da die "Erpressung" von Favell im Film unter den (Schneide?-)Tisch gekehrt wird. Mir gefällt der literarische Maxim eigentlich besser als der cineastische, der von Laurence Olivier recht kühl gespielt wird und auch nach dem Geständnis an Häschen irgendwie wussig rüberkommt. Sein Verhalten im Gerichtssaal und auch die Reaktion auf Favells lächerlichen Erpressungsversuch zeugen von großer Entschlossenheit und Standvermögen, so dass ich mein voriges Urteil über ihn ein wenig revidieren muss.

  • Huhu ihr Lieben,

    ich habe gerade „Werbung“ von Netflix gesehen. Ab dem 21.10. kommt eine Neuverfilmung von „Rebecca“. :lechz:

    Der Trailer hat mir schon mal Lust gemacht. Ich bin sehr gespannt, ob der Film dem Buch gerecht wird und wie es umgesetzt wird und überhaupt! :lol:

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -

  • Sieht etwas romantischer aus als im Buch.....

    Das stimmt allerdings. Ich habe den Trailer nicht ganz angeschaut, weil da oft viel zu viel gezeigt wird, aber das Geknutsche war schon mal mehr als im Buch je vorkam. :lol:

    Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.
    - Astrid Lindgren -