Hanns-Christian Gung - Am Tag zu heiß und nachts zu hell

  • Klappentext:


    Der menschliche

    Körper ist die Achillesferse

    der Menschheit.


    'Der Klimawandel verkleinert den Lebensraum des Menschen - weil er den menschlichen Körper überfordert. Doch das Klima stellt bei weitem nicht die einzige Überforderung dar. Schichtarbeit und Flugreisen über mehrere Zeitzonen hinweg bringen unseren Rhythmus durcheinander. Die Auflösung familiärer Strukturen führt zu sozialer Vereinsamung. Und gleichzeitig suchen wir die körperliche Überforderung: Wir tauchen in die Tiefe, steigen auf Berge, wir essen zu viel und hungern danach, wir nehmen Drogen und bringen unseren Körper so aus dem Takt, wir optimieren und tätowieren ihn, und statt zu schlafen, schauen wir auf Bildschirme: Unser Körper muss sich immer auch den veränderten sozialen Umwelten anpassen.'


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Hanns-Christian Gunga ist Professor für Weltraummedizin und Extreme Umwelten an der Charité in Berlin und dort auch Teil einer speziellen medizinischen Einrichtung und er hat an Antarktisexpeditionen, Forschungsreisen in die Bergwelt von Chile und dem Tibet und auch medizinisch betreuend an Weltraummissionen teilgenommen.


    Nach einer kleinen Einleitung, in der er auch auf die Struktur des Buchs eingeht setzt er sich mit verschiedenen Parametern des menschichen Lebens und Überlebens auseinander, wobei er immer wieder historische Fallbeispiele voranstellt, an denen er dann die menschliche Physiologie und ihre Bedürfnis illustriert. Dabei beschäftigt er sich mit Temperatur, Druck, Energie, Raum, Zeit und auch Schwerkraft, wobei gerade das letztere Kapitel stark mit seinen Erfahrungen im Bereich der Raumfahrt verbunden ist.


    Neben den genannten Themen geht er aber auch auf psychologische Fragen ein, denn Isolation und Sinnesentzug (etwa auch bei Folter), Störungen des Schlafrhythmusses und andere verwandte Themen werden auch immer mit aufgegriffen.


    Die beigefügten Illustrationen sind nett anzuschauen, haben aber in meinen Augen keinen wirklichen informativen Mehrwert und da sie in der Regel auf Doppelseiten abgebildet sind, wird durch sie der Lesefluß unterbrochen. Kleinere Darstellungen auf den Seiten, auf die sich die Illustrationen beziehen, wären hier besser gewesen.


    Davon abgesehen aber ein sehr interessantes und sehr dicht geschriebenes Buch, das Ärzten, Extremsportlern, Stadtplanern und auch Eltern dringend ans Herz zu legen ist.