Dietmar Schäffer - Klimawandel und Energiewende

  • Warum noch ein Buch zum Klimawandel?

    Ich bin seit vielen Jahren beruflich in der Arktis unterwegs, vor allem in Island, Grönland und auf Spitzbergen. Dabei wird man vor Ort immer wieder mit dem Thema Klimawandel konfrontiert. Nicht nur durch kleiner werdende Gletscher, sondern auch durch viele Touristen, die das Thema ansprechen. Wenn man offene Ohren und Augen für das Thema hat, gewinnt man die unterschiedlichsten Eindrücke und hört völlig gegensätzliche Meinungen. Ich fand es sehr beeindruckend, wenn "Klimaleugner" und "Klimagläubige" vehement ihre Meinung verteidigten und ich fand es gleichzeitig erschreckend, wenn solche Diskussionen fast schon in einen Glaubenskrieg ausarteten. Das hat mich letztlich nach vielen Jahren veranlasst, intensiv die aktuelle wissenschaftliche Literatur zum Thema Klimawandel zu durchforsten und eine Zusammenfassung zu Papier zu bringen.


    Das Buch

    An den Anfang des Buches habe ich bewusst ein paar kurze Kapitel gesetzt, die vielleicht Anlass zur Diskussion geben.

    • Im Zusammenhang mit Klimapolitik ist oft von der Mehrheitsmeinung der Klimaforscher die Rede. In der Politik sind Mehrheiten wichtig, in der Wissenschaft spielen sie kaum eine Rolle. Dort zählen eher Thesen und Fakten, die eine These bestätigen oder widerlegen. Politik sollte also vielleicht in Sachen Klimawandel nicht einfach wie gewohnt nach der "Methode Mehrheit" handeln.
    • Weiße Weihnachten waren früher häufiger! Nicht neu, aber auch in diesem Zusammenhang richtig - es kommt darauf an, welche Statistik man betrachtet. Fragt doch einmal in der Familie oder im Freundeskreis, wie sie weiße Weihnachten definieren. Es ist interessant, wie unterschiedlich die Definitionen sind und so unterschiedlich sind auch die Statistiken.

    In den weiteren Kapiteln geht es dann um den aktuellen Stand der Forschung. Wichtig war mir, dass jeder Leser die Aussagen auch nachvollziehen und prüfen kann. Deshalb gibt es über 200 Quellenangaben - überwiegend Publikationen aus den letzten 5 Jahren in wissenschaftlichen Journalen.


    Der erste größere Abschnitt des Buches widmet sich der Klimageschichte der Erde und den wichtigsten Methoden zur Erforschung der Klimageschichte. Für mich ist dieser Aspekt der Klimaforschung wichtig - nicht zuletzt, weil viele Modelle für Klimaprognosen sich auf Daten aus der "Klimavergangenheit" stützen.

    Im nächsten Abschnitt geht es um die "Global Player", also um die Faktoren, die seit der Entstehung der Erde das Klima beeinflussen. Und natürlich um die Frage, ob und wie diese Faktoren die aktuelle Klimaentwicklung beeinflussen.

    Einziger nennenswerter Energielieferant für die Erde ist die Sonne - dem Thema Strahlungs- und Energiebilanz der Erde ist deshalb ein eigenes Kapitel gewidmet.

    Es folgt eine "Bestandsaufnahme" zum Klimawandel in jüngerer historischer Zeit bis in die Gegenwart verbunden mit einem Blick auf den Kohlenstoffkreislauf, Kohlendioxid und weitere Klimaeinflussfaktoren wie Landnutzungsänderungen, Aerosole und Ozeanzyklen.

    Etwas breiteren Raum habe ich den Klimawandelfolgen gewidmet und insgesamt 16 Themen aufgegriffen, u.a. Extremwetterereignisse, Gletscherschmelze, Meeresspiegelanstieg, Ozeanversauerung und Kippelemente. Sie waren in allen Diskussionen, die ich im Laufe der Jahre verfolgt habe, immer ein besonders heißes Thema und es gibt auch erstaunlich viele wissenschaftliche Arbeiten zu den Klimawandelfolgen.

    Im letzten Teil des Buches geht es um die Energiewende. Hier gibt es in Deutschland ein paar Baustellen, die dringend politisches Handeln erfordern. Und es gibt nicht nur technische Herausforderungen wie z.B. bei der Speicherung von Energie, sondern auch sehr interessante Lösungsansätze wie Batterien auf Glasbasis und Thermospeicher. Wichtig erschient es mir auch, den Blick nicht nur auf das Thema Strom zu fokussieren. Es gibt andere Bereiche, die mehr Kohlendioxid freisetzen, als die Stromerzeugung. Alleine mit neuen Konzepten zur Beheizung von Gebäuden könnte man mehr Kohlendioxid einsparen, als durch den Kohleausstieg in der Stromerzeugung.


    Ich habe bei meinen Recherchen selbst sehr viel Neues gelernt und finde das Thema Klimaforschung umso spannender. Vielleicht steckt das Buch den Einen oder anderen an...


    Nun noch die hard facts:

    Titel: Klimawandel und Energiewende - Fakten für Klimaleugner und Klimagläubige

    ISBN: 978-3-9821864-1-2

    Inhalt: 100 Seiten, 12 Tabellen, 41 Abbildungen, 230 Quellenangaben