Karin Slaughter - Die verstummte Frau / The Silent Wife

  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    Ein typischer, spannender Slaughter Roman mit viel Nostalgie und Einblick in die Vergangenheit. Großes Lesekino.
  • Kurzmeinung

    Jasminh86
    Ein spannender Thriller, der ab der Mitte richtig Fahrt aufnimmt!
  • Ist ein alter Fall der Schlüssel?

    Für Will Trent und die Pathologin Dr. Sara Linton ist es wie ein Déjà-vu-Erlebnis, denn ein Inhaftierter im Staatsgefängnis von Atlanta möchte mit ihnen einen Deal aushandeln und stellt dafür Informationen zur Verfügung, die den aktuellen Fall einer toten Studentin betreffen. Der neue Mordfall hat große Parallelen zu alten Fällen, die Sara mit ihrem bereits verstorbenen Ehemann Chief Tolliver untersucht hat und sie anscheinend den falschen Täter verhaftet haben. Die Konfrontation mit der Vergangenheit macht Sara zu schaffen, doch mit Will an ihrer Seite konzentriert sie sich darauf, endlich den wahren Täter von unzähligen brutalen Mordfällen zu überführen, die sich jetzt erst offenbaren…


    Mit „Die verstummte Frau“ legt Karin Slaughter den 8. Band ihrer Georgia-Reihe mit Will Trent und Dr. Sara Linton vor und überzeugt einmal mehr mit viel Atmosphäre, Direktheit und einem extrem hohen Spannungslevel. Der flüssige und sehr bildhafte Schreibstil lässt den Leser nicht nur als unsichtbaren Ermittler an der Handlung teilnehmen, sondern bewirkt auch, dass während der Lektüre vor dem inneren Auge auch ein regelrechter Film abläuft. Die Autorin bringt die Vergangenheit ihrer Protagonisten wieder an die Oberfläche und jongliert zwischen damals und heute hin und her. Dadurch wird der Leser noch einmal mit alten Protagonisten konfrontiert, aber auch mit Ereignissen, die vor allem Sara auf der Seele liegen, da sie die Erinnerungen an ihren ersten Ehemann wieder hervorrufen. Besonders interessant sind die Ermittlungen des 8 Jahre zurückliegenden Falls, denn die Spur ist inzwischen recht kalt und ein möglicherweise Unschuldiger sitzt dafür hinter Gittern. Der Wechsel zwischen den Zeiten sowie die jeweiligen Ermittlungen sind gut konzipiert und in sich schlüssig, so dass sie die Spannung auf ein recht hohes Niveau pushen. Ebenso interessant wie die Mordermittlungen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen der Beteiligten untereinander, die sich stimmungsmäßig auch auf die Arbeit niederschlagen und zusätzlichen Sprengstoff bieten.


    Die Charaktere haben erneut eine glaubhafte Entwicklung erfahren, wirken lebendig und authentisch, so dass der treue Leser der Reihe sich freut, wieder unter ihnen zu sein, um mit ihnen auf Mörderjagd zu gehen. Sara Linton hat schon einiges an Schicksalsschlägen hinnehmen müssen. Gerade in diesem Fall holt sie die Vergangenheit doppelt ein, denn nicht nur ihr verstorbener Ehemann Chief Tolliver ist wieder präsent, sondern auch die Jahre zurückliegende Vergewaltigung. Doch Sarah ist sehr professionell und geradezu unnahbar, lässt sich ihre Gefühle nicht anmerken. Will ist wie eine Bulldogge, er verbeißt sich in den Fall und lässt nicht locker. Kollegin Faith Mitchell hat es nicht immer leicht mit ihm. Aber auch Lena und Jeffrey Tolliver, Amanda und Daryl sind wichtige Protagonisten in dieser Handlung.


    „Die verstummte Frau“ ist ein hochexplosiver Psychothriller, der den Leser mit in die Ermittlungen hinein nimmt. Vergangenheit und Gegenwart werden sehr gut miteinanderverknüpft und bieten einen intelligent durchdachten Fall, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite nicht loslässt. Ein Pageturner mit absolut verdienter Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Karin Slaughter - Die verstummte Frau“ zu „Karin Slaughter - Die verstummte Frau / The Silent Wife“ geändert.
  • Eine düstere Reise in die Vergangenheit und ein Wiedersehen mit Chief Tolliver!


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    Inhalt:

    Junge Frauen werden brutal attackiert, betäubt und geschunden zum Sterben im Wald zurückgelassen.

    Der Täter scheint gefunden und landet im Gefängnis. Der Inhaftierte beteuert seine Unschuld und sinnt auf Rache.

    Acht Jahre später taucht erneut ein Opfer nach gleichem Schema auf. Wurde der Falsche verurteilt? Oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?

    Will Trent erhält bei der Suche nach der Wahrheit Unterstützung von Sara Linton, die bereits bei den Ermittlungen vor fast einem Jahrzehnt dabei war.

    Was wurde übersehen? Viele der damaligen Spuren sind inzwischen kalt und Will und Sara geraten nicht nur beruflich an ihre Grenzen.


    Mein Eindruck:

    Ich habe schon einige Thriller von Karen Slaughter gelesen bzw. verschlungen.


    Dies ist der achte Teil der Georgia-Serie. Die zunächst separat gestartete Reihe mit Sara Linton wurde mit der von Will Trent verwoben. Es empfiehlt sich, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen.


    Der Fall "verstummte Frau" ist in sich abgeschlossen. Jedoch liegt ein großer Schwerpunkt auf den Beziehungen der verschiedenen Haupt- und Nebencharaktere untereinander und auch auf deren Entwicklung, was bei Quereinsteigern zu Verständnisproblemen führen könnte.


    Unter anderem steht die Beziehung zwischen dem damaligen (Ex-)Ehepaar Kinderärztin/Pathologin Sara Linton und Chief Jeffrey Tolliver vor acht Jahren und dem jetzigen Paar Sara Linton und Will Trent im Focus. Die Konfrontation mit der Vergangenheit, dem alten Ich und die Zerrissenheit ist spannend und die Unterschiede/persönlichen Schicksalsschläge sorgen zusätzlich für Sprengstoff.


    Immer wieder wechseln sich die Zeitschienen ab, was nicht nur für eine durchgehende Spannung sorgt und die Entwicklung der Charaktere verdeutlicht, sondern auch für den Fall eine große Rolle spielt. Der Buchtitel - auf den ersten Blick nichtssagend - ist genial gewählt, warum erschließt sich erst relativ spät.


    Der Erzählstil ist atmosphärisch, bildhaft und fesselnd. Wortwitz sowie sympathische Charaktere lockern den oft düsteren und brutalen Handlungsstrang der Ermittlung auf. Eine gelungene Mischung und - wie immer - sind die Beschreibung der Tat/der Obduktion trotz ihrer medizinischen Distanz nichts für schwache Nerven.


    Zudem aufgrund der Charaktere eine Thriller-Serie, deren Fortsetzung ich immer mit Hochspannung erwarte. Wer einmal Blut geleckt hat, versteht was ich meine.


    Auch das Nachwort (welches Spoiler enthält, auf die die Autorin vorab extra hinweist) verdient Beachtung. Ein Thriller mit Liebesroman (ohne kitschig zu wirken) oder umgekehrt? Karin Slaughter lässt zudem auf weitere Thriller mit Will und Sara hoffen.



    Fazit:


    Auch der achte Teil der Georgia-Reihe mit Will Trent und Sara Linton ist wie erwartet spannend und eine gelungene Weiterentwicklung der Charaktere wird deutlich.


    Eventuell schwierig für Quereinsteiger, obwohl der Fall selbst in sich abgeschlossen.


    Ein fesselnder Pageturner und nichts für schwache Nerven.



    ...
    Rezensiertes Buch: "Die verstummte Frau" aus dem Jahr 2020

    :study: "Bücher sind das beste Schmerzmittel, um das Leben zu ertragen. "

    Nathanviel, der Bücherdrache von Walter Moers

  • K. Slaughter - Spannung garantiert !


    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Der neue Fall für Will Trent und Sara Linton!

    Atlanta, Georgia: Eine junge Frau wird brutal attackiert und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sande, bis Will Trent den Fall übernimmt. Die Ermittlungen führen ihn ins Staatsgefängnis. Ein Insasse behauptet, wichtige Informationen geben zu können. Der Angriff gleicht genau der Tat, für die er vor acht Jahren verurteilt worden ist. Bis heute beteuert er seine Unschuld.

    Will muss den ersten Fall lösen, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Doch fast ein Jahrzehnt ist vergangen – Erinnerungen sind verblasst, Zeugen unauffindbar, Beweise verschwunden. Nur eine Person kann Will dabei helfen, den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen: seine Partnerin Sara. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel …


    Autor (Quelle: amazon)

    Sie scheint Spitzenplätze in den Bestsellerlisten abonniert zu haben – mit bereits 70 Millionen verkauften Büchern in 30 Sprachen. Wie schafft Karin Slaughter (geboren 1971) diesen Erfolg? Sie schreibt Thriller, die von Anfang an nervenaufreibend spannend sind, voller Überraschungen und trotzdem überzeugend. Sie lässt dabei kein Tabuthema aus und lotet gesellschaftliche, charakterliche und psychische Abgründe aus. Ein weites Feld tut sich auf für die Gerichtsmedizinerin Sara Linton in „Belladonna“, „Zerstört“ und anderen Thrillern der „Grant-County“-Reihe. Daneben stammen viele Einzelgeschichten und die „Atlanta“-Reihe mit dem Ermittler Will Trent aus Slaughters Feder. Für den Leser bietet sich eine Riesenauswahl, um sich ununterbrochen unter Spannung zu halten.



    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung


    Daten zum Buch

    Verlag: HarperCollins

    ISBN: 395967533X

    Preis Gebundenes Buch: 24,00 Euro

    Preis Kindle: 16,99 Euro


    Beurteilung

    Tolles, geschmackvolles Cover. Gefällt mir sehr gut. Die Bedeutung des Titels erschließt sich beim Lesen des Buches.

    „Die verstummte Frau“ ist der achte Band der Will Trent Reihe. Ein abgeschlossener Fall, aber wegen der Beziehungen der einzelnen Personen denke ich, dass das Lesen der vorherigen Teile empfehlenswert wäre.

    Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Einerseits den aktuellen Fall und andererseits den acht Jahre zurückliegenden Fall. Die Handlungsstränge werden parallel erzählt. Durch häufige Wendungen in den Ermittlungen bleibt die Spannung bis zum unerwarteten Ende stets hoch.

    Der außergewöhnliche, flüssige Schreibstil der Autorin macht das Lesen leicht und lässt bei den doch üppigen 657 Seiten nie Langeweile aufkommen.

    Für zart besaitete Leser ist das Buch nicht unbedingt geeignet (Slaughter-Fans wissen das), da die Taten/Opfer doch bis ins Detail brutal beschrieben sind. Dennoch bin ich gespannt auf den nächsten Thriller der Reihe.



    Fazit

    Die Autorin hat auch mit diesem Buch für alle Thriller-Fans ein spannendes Buch geschrieben.

    Von mir eine klare Leseempfehlung. Ich bin begeistert und vergebe gerne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.

  • Im Staatsgefängnis von Georgia wird ein Häftling tot aufgefunden. Special Agent Faith Mitchell und Special Agent Will Trent untersuchen den Fall. Ein Insasse, Daryl Nesbitt, behauptet Informationen zu einem acht Jahre zurückliegenden Fall zu haben. Für den er fälschlicherweise verurteilt wurde. Der Tod einer Studentin wurde damals vom verstorbenen Chief Jeffrey Tolliver untersucht. Sehr schnell wird klar, dass damals bei der Untersuchung ziemlich viel schief gegangen ist. Will's Freundin Sara Linton, die als Gerichtsmedizinern arbeitet, war damals mit Tolliver verheiratet und verfügt über Unterlagen zu dem Fall. Indizien deuten darauf hin, dass mehrere Tötungsdelikte zusammenhängen. Ist es möglich so lange nach der Tat noch Spuren, die zur Überführung des Täters führen, zu finden?

    " Die verstummte Frau " ist nun schon der achte Band rund um Will Trent und Sara Linton. Meiner Meinung nach kann er nicht ohne Vorwissen gelesen werden. Denn nicht nur, dass die Anzahl Figuren sehr hoch ist. Auch private Verwicklungen gehen nahtlos weiter, wo der vordere Band geendet hat.

    Hinzu kommt, dass ein Teil des Buches als Rückblick gestaltet ist. Und so taucht Jeffrey Tolliver, der verstorbene Mann von Sara Linton, wieder auf. Und mit ihm ein Cold Case, der acht Jahre zurückliegt. Was dann eine ganze Lawine an Opfern auslöst! So wird die Geschichte sehr komplex. Denn nach und nach werden immer neue Opfer entdeckt, beziehungsweise die Fälle wieder aufgenommen. Und wie es die Spezialität der Autorin ist : die Opfer und deren Leben werden zuerst detailliert ins Rampenlicht gerückt.

    In der Gegenwart stehen Will und Sara vor einer Entscheidung, die ihr Privatleben betrifft. Das ergibt einiges an hin und her, auf das ich hätte verzichten können. Zudem schleppen beide Protagonisten Altlasten in der Beziehung mit, was manchmal leicht langatmig war.

    Die Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, erfolgen ziemlich schnell und machen die Geschichte rasant.

    Gegen Ende der Kapitel animieren fiese Cliffhanger zum Weiterlesen.

    Der Schreibstil von Karin Slaughter ist sehr detailreich und lebendig. Ab und zu übertreibt die Autorin es mit Ausschmückungen. Gerade was Details wie Einrichtungen im Gefängnis, Zustände beim Vater eines Opfers oder einer ehemaligen Arbeitskollegin von Jeffrey Tolliver betrifft, hätte gekürzt werden dürfen. So wird zum Beispiel beschrieben, was ein sogenannter vierteiliger Anzug für Gefängnisinsassen ist und wofür er verwendet wird.

    Bei den Passagen, in denen die Autopsien und medizinische Details beschrieben werden, wird es so richtig authentisch. Überaus nachvollziehbar und detailliert ist jeder Schnitt bei der Autopsie beschrieben. Krankheiten, Beeinträchtigungen und die Taten sind medizinisch, so weit ich das beurteilen kann, glaubhaft. Sie sind aber auch äusserst detailliert und brutal - grausig beschrieben. Ab und zu kamen bei mir Ekelgefühle hoch. So ist das Buch sicher nichts für sensible Leser.

    Gerade die verschiedenen Zeitebenen machen die Geschichte sehr spannend. Zu lesen, was in der Gegenwart für Ermittlungsergebnisse erzielt werden und dann, wie die Taten und Ermittlungen sich tatsächlich zugetragen haben, hat mir sehr gefallen. Weiter habe ich natürlich mit Jeffrey Tolliver, dessen Tod ich in einem früheren Band sehr bedauert habe, Wiedersehen gefeiert.

    Dieser achte Fall hat mich überzeugt und gefesselt. Nun freue ich mich schon auf den nächsten Fall mit Will Trent und Sara Linton!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Daryl Nesbitt bietet Will und den anderen vom GBI seine Hilfe an. Bei einer Gefängnisrevolte wurde jemand ermordet. Daryl, der selbst wegen Pädophilie sitzt und wegen Mordes an 2 Frauen stark verdächtigt wird, will ihnen den Täter nennen, wenn sie die ihm zur Last gelegten Morde nochmals bearbeiten, da er auf seiner Unschuld beharrt. Er gibt ihnen dazu auch eine Liste mit weiteren Namen von Opfern, die vom gleichen Täter bis in die Gegenwart getötet wurden. Der Fall wurde damals durch Sara Linton und ihrem (Ex-Mann) Jeffrey Tolliver "gelöst". Und wenn Will dabei ist, muss natürlich Sara auch mitmischen und muss dabei in ihre eigene Vergangenheit tauchen.


    Das Cover ist ausgezeichnet gemacht und es besteht definitiv ein Zusammenhang mit dem Buch, auch wenn er nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.


    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut - Charaktere und Orte werden wirklich spitzenmäßig dargestellt.


    Für mich war es das 2. Buch der Autorin nach "Die gute Tochter", das mich leider nicht überzeugen konnte.


    Dieses Mal war es anders - denn die Thrillerelemente waren hier deutlich im Vordergrund. Zwar kannte ich das Team um Sara bzw. Will noch nicht, aber ich konnte mich trotzdem gut in ihrer Geschichte zurechtfinden und sie waren (bis auf Amanda) auch alle sympathisch. Sie haben Charakter und v.a. am Beispiel von Sara ersichtlich, haben sie sich auch sicher weiterentwickelt. Wobei die Autorin bei Sara eine "Verjüngungskur" angewendet hat, denn eigentlich müsste sie 19 Jahre älter als im 1. Fall sein (also ca. 40), ist aber nur 8 Jahre älter. Auch wenn es im ersten Moment unlogisch klingt, ist es sicher erforderlich, weil die Autorin noch Bücher über Sara schreiben will und sie nicht "zu alt" werden soll. Dies gilt natürlich auch für Will.


    Wenige Stellen waren zwar etwas langwierig zu lesen, aber die Spannung war trotzdem das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau. Und der Täter wurde auch von mir erst spät entlarvt - was bei einem Thriller nie schlecht ist. Dabei wird alles logisch aufgeklärt. Naja, eine Kleinigkeit nicht: Wie kam der Täter zu den Haaraccessoires? Ist er dazu eingebrochen?


    Sicher werde ich noch weitere Bücher der Autorin lesen, die mich in diesem Buch wirklich überzeugen konnte.


    Fazit: Spannender Thriller, der überraschen konnte. 5 von 5 Sternen

  • Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft


    Ja, ich bin ein Fan von Karin Slaughters Thriller und deshalb war dieser achte Teil der Georgia Reihe natürlich ein "Muss" für mich. Nachdem mir der letzte Fall "Die letzte Witwe" nicht so gut gefallen hat, hat mich das neueste Werk an Slaughter wieder in seinen Bann gezogen.

    Durch das Hin- und Herspringen zwischen Vergangenheit und Gegenwart könnte man leicht den Überblick zwischen den einzelnen Taten verlieren, ich fand die Story deshalb anspruchsvoll.

    Zur Mitte hin war es etwas langatmig, mich haben etwas die Wiederholungen der Beschreibung der Tatorte gestört, da hätten die 672 Seiten sicherlich auch in 500 Seiten hineingepasst.

    Bei der Beziehung zwischen Sara und Will gibt es nichts neues, die vielen Eifersüchteleien fand ich etwas nervig.

    Die Beschreigungen der Opfer sind teilweise recht brutal und detailriche, also nichts für schwache Nerven.

    Karin Slaughter schafft es mit ihrem Schreibstil, das sich der Leser gut in die einzelnen Charaktere hinein versetzen kann. Hier finde ich auch die Erklärungen zur Vorgehensweise der Polizei erwähnenswert.

    Das Ende wurde zwar stimmig aufgelöst, allerdings ohne Pauken und Trompeten und für mich nicht unbedingt unerwartet, trotzdem fühlte ich mich hier sehr gut unterhalten und ich bin gespannt wie es mit Sara und Will weitergeht.

  • Vergangenheit vs. Gegenwart

    In Atlanta, Georgia, wird eine Frau attackiert, lebensbedrohlich verletzt und sterbend zurückgelassen. Die Ermittlungen verlaufen im Sande. Will Trent übernimmt nun den Fall und der führt ihn erstmal in ein Staatsgefängnis. Dort sitzt ein Insasse, der behauptet wichtige Informationen geben zu können. Zudem gleicht die Tat, für die er seit acht Jahren einsitzt. Doch er bestreitet seine Schuld. Klar ist, dass Will zunächst den ersten Fall lösen muss, um hier im aktuellen Fall voran zukommen. Es gestaltet sich schwierig: viele Beweise sind nicht mehr da, Zeugen unauffindbar. Nur seine Partnerin Sara kann ihm helfen. Werden sie das Geheimnis lösen?


    "Die verstummte Frau" ist bereits der 8. Teil in der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Ich war Neueinsteiger in die Serie und muss zugeben, dass es sehr empfehlenswert ist, wenn man die Serie am Anfang beginnt und nicht mitten drin. Slaughter schreibt nicht nur um einen Kriminalfall, sondern verleiht auch ihren Charakteren ein glaubhaftes Gesicht mit einer persönlichen Geschichte. Die Charaktere wachsen mit und wenn einem, so wie mir die Vorgeschichte fehlt, interessiert einen nicht wirklich die Geschichte und es wird schnell langweilig.


    Karin Slaughter hat einen sehr tollen und detailreichen Schreibstil. Er lässt sich super flüssig und angenehm lesen und ihre detailreichen Ausschmückungen lassen klare Bilder im Kopf entstehen. Allerdings war es an manchen Stellen zu detailreich. Oftmals wurde auch viel wiederholt, sodass es sehr schnell langatmig wurde. Meiner Meinung nach konnte sie sich hier ca. 200 Seiten den Buches schenken.


    Bisschen irritiert haben mich anfangs die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Da musste ich erstmal hinter steigen, da es durch die Kapitelüberschriften nicht wirklich hervorging was Gegenwart und was Vergangenheit war.


    Ihr trockener Humor zwischendurch war klasse. Das hat die ganze Handlung abgerundet, aufgelockert und dem Leser ein Lächeln ins Gesicht gezaubtert.


    Mein Fazit:

    Ein solider Thriller mit einigen kleinen negativen Punkten, aber dennoch interessant. Allerdings nicht empfehlenswert für Leser, die die vorherigen 7 Teile noch nicht kennen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zeitsprung

    Die verstummte Frau, Thriller von Karin Slaughter, Ebook, erschienen im HarperCollins-Verlag.


    Der 8. Teil der Georgia Reihe.


    Eine junge Frau wird brutal vergewaltigt und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sand, bis Will Trent den Fall übernimmt. Die Ermittlungen führen ihn ins Gefängnis. Ein Insasse behauptet, wichtige Informationen geben zu können, denn der Angriff gleicht genau der Tat, für die er vor acht Jahren verurteilt worden ist. Bis heute beteuert er seine Unschuld. Die Ermittlungen gehen weit in die Vergangenheit. Eine Person kann Will dabei helfen, den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen: seine Partnerin Sara. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel.


    Dieser Teil um das Ermittlerteam Trent/Linton, ist ein gelungenes Gemisch aus den beiden großen Reihen der Autorin, 30 atmosphärisch dichte Kapitel handeln in zwei Zeitebenen. Durch die mit passenden Überschriften gekennzeichneten Kapitel ist es leicht möglich die verschiedenen Erzählstränge zu erkennen. Für die Fans von K.S. ist es sicher reizvoll, noch einmal zusammen mit Chief Tolliver und Sara zu ermitteln. Ich finde aber, hier hat die Autorin der abgeschlossenen Reihe und dem „Chief“ einen zu großen Part eingeräumt. 2/3 des Buches sind unbedingt ein Highlight für die Fans der Grant County-Reihe, bringt aber den Fall nicht weiter. Im letzten Drittel zieht die Spannungskurve steil an, unvorhergesehene Wendungen detaillierte Schilderungen und ein furioses Ende, hat mich hervorragend unterhalten, da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende hat mich wirklich überrascht.

    Slaughter ist eine hervorragende Erzählerin, bildhaft flüssig und nervenzerreißend ohne den Leser zu schonen schreibt sie im auktorialen Stil. Besonders einfühlsam fand ich wie sie die Nöte, Ängste und Gefühle von Vergewaltigungsopfern schildert. Sehr gut dargestellt, die Gegenüberstellung der beiden Partner von Sara Linton, einerseits der smarte Frauenheld Jeffrey und dagegen der unsichere Will. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, dass ich Trent gerade mit seinen Zweifeln und Unsicherheiten besonders menschlich und sympathisch finde. Die Figur Lena Adams konnte ich, wieder einmal, nicht leiden. Unprofessionell und menschlich abgründig, kann sie sich immer noch als Ermittlerin behaupten.

    Obwohl ich nicht alle Teile der beiden Serien kenne, konnte ich mich im Plot bestens zurechtfinden. Als Einzelband finde ich „die verstummte Frau“ jedoch nicht geeignet. Während der Lektüre habe ich mir des Öfteren über den Titel Gedanken gemacht, um wen es sich bei der verstummten Frau wohl handeln könnte, auch das wird zum Ende hin aufgeklärt und diese Erklärung hat mir sehr gut gefallen.

    Insgesamt finde ich den Thriller wieder gut gelungen, habe aber schon bessere Bücher aus der Feder Slaughters gelesen. Eine Leseempfehlung und 4 von 5 möglichen Sternen.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Auf Karin Slaughter kann man sich verlassen. Mit ihrem Thriller "Die verstummte Frau" hat sie wieder einen neuen spannenden Fall für Will Trent und Sara Linton vorgelegt.

    Atlanta, Georgia: Eine junge Frau wird brutal attackiert und sterbend zurückgelassen. Alle Spuren verlaufen im Sande, bis Will Trent den Fall übernimmt. Die Ermittlungen führen ihn ins Staatsgefängnis. Ein Insasse behauptet, wichtige Informationen geben zu können. Der Angriff gleicht genau der Tat, für die er vor acht Jahren verurteilt worden ist. Bis heute beteuert er seine Unschuld.

    Will muss den ersten Fall lösen, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Doch fast ein Jahrzehnt ist vergangen – Erinnerungen sind verblasst, Zeugen unauffindbar, Beweise verschwunden. Nur eine Person kann Will dabei helfen, den erbarmungslosen Killer zur Strecke zu bringen: seine Partnerin Sara. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel …

    Das interessant gestaltete Cover regt zum Nachdenken an. Denn es zeigt einen davonfliegenden Vogel, deren ausgebreitete Schwingen die Form eines Herzens bilden.

    Nachdem ich von dem Buch "Die letzte Witwe" etwas enttäuscht war, bin ich mit gemischten Gefühlen an diese Lektüre gegangen. Was soll ich sagen? Ich bin restlos begeistert. Karin Slaughter hat es einfach drauf!

    Dieser brutale, schockierende Thriller spielt nicht nur an zwei verschiedenen Schauplätzen, nämlich in Atlanta und Georgia, sondern auch auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen, nämlich der aktuellen Gegenwart und der Vergangenheit (acht Jahre zuvor). Sein Plot ist interessant; die literarische Umsetzung überrascht mit vielen unerwarteten Wendungen, welche den Spannungsbogen auf einem konstant hohen Niveau halten. Im Mittelpunkt dieses brillanten Werks steht Sara Linton, welche die Fäden zur Lösung eines komplizierten Falles (und der Aufklärung von längst zurückliegenden Verbrechen) in ihren Händen hält. Für sie wird dieser Fall zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit. Denn sie muss sich an ihre komplizierte Zusammenarbeit mit ihrem verstorbenen Mann, Chief Jeffrey Tollive,r erinnern, von dem sie sich seinerzeit wegen seiner Affären getrennt hatte. Nun muss sie ihr gutes Gedächtnis bemühen. Längst verschüttete Erinnerungen könnten für die Ermittler, zu denen ihr Lebensgefährte (und künftiger Mann) Will Trent gehört, überlebenswichtig sein. Mich hat diese verzweifelte Spurensuche einige Tage lang in Atem gehalten. Die Lösung des Rätsels habe ich nicht vorausgesehen, sie ist eine wahre Überraschung. Deshalb gibt es von mir eine klare Lese-Empfehlung!

  • Mit mäßigem Interesse drangeblieben


    Karin Slaughter: Die verstummte Frau


    Das zu umfangreiche Werk (ca. 660 Seiten) spielt auf zwei Zeitebenen: Atlanta – jetzt – und Grant County – vor etwa acht Jahren.


    Die Protagonistin Sara Linton, Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin ist im Jetzt mit Will Trent verbandelt. In der früheren Zeitebene war sie mit Jeffrey Tolliver verheiratet, bis er von ihr beim Fremdgehen ertappt wurde. Jeffrey wird später ermordet, das ist kein Geheimnis, denn das wird frühzeitig bekannt gegeben.


    Will Trent, ein Markenzeichen der Karin Slaughter Publishing LLC, hat offensichtlich schon öfter mit Sara Linton ermittelt. Dies ist der achte Teil der sog. Georgia-Serie. Aber dies ist mein erster Slaughter-Thriller und ich bin nur mäßig begeistert.


    Der Roman ist extrem aufgebläht und dadurch recht zäh. Manches Mal hatte ich keine große Lust weiterzulesen, obwohl die Figuren sehr gut ausgearbeitet sind. Vielleicht zu gut(?). Allerdings sind die Dialoge – besonders die zwischen Will Trent und seiner beruflichen Partnerin Faith – so gegen den Strich gebürstet, dass sich (zumindest mir) der Sinn oft nicht erschließt. Hier wurde des Guten zu viel getan.


    Immer wieder erschreckend finde ich, wie wenig die Detectives in Amerika so verdienen, denn das scheint keine dichterische Freiheit der Autorin zu sein, sondern eher den Tatsachen zu entsprechen. Man liest es jedenfalls sehr oft.


    Zitat, Seite 215: „Faiths Staatsdienergehalt reichte gerade mal, um einen kaputten Wasserkocher zu ersetzen. Hätte ihre Großmutter ihr das Haus nicht vererbt, sie wäre gezwungen gewesen, bei ihrer Mutter zu wohnen. Was keine der beiden lebend überstanden hätte.“


    Zum Kriminalfall. Es geht um einen Frauen mordenden, äußerst brutalen, Serientäter und – so scheint es – sitzt der Falsche dafür im Knast. Die Taten werden ausgiebigst, bis ins letzte Detail, ausgeschlachtet, sicher nichts für zarte Gemüter. Die Ermittlungen scheinen endlos, die Sprünge in den Zeitebenen geraten teilweise sehr langatmig. So werden dieselben Szenerien oft aus verschiedenen Blickwinkeln wiederholt. Und wieder und noch einmal. Ein paar „neue“ Knalleffekte hat der Thriller allerdings doch zu bieten, so zuletzt höchstens bei „Sieben“ erlesen und erschauernd erschaut, sonst wären es bei mir noch weniger Sterne geworden.


    Fazit: Vielleicht hätte ich beim ersten Teil der Georgia-Reihe anfangen sollen, denn dieser Teil überzeugt mich nicht sonderlich. Ich denke, gestrafft, auf höchstens die Hälfte der Seiten, das hätte diesem Thriller wirklich gut getan.

    ***

  • Das Buch ist der achte Band der Reihe. Ich habe nicht alle Bücher der Reihe gelesen, bin aber gut in das Buch gekommen. Ich denke, auch ohne Vorkenntnisse versteht man das Buch. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.
    Das Buch spielt auf zwei Handlungsebenen. Einmal in Atlanta in der Gegenwart und einmal in Georgia acht Jahre früher. Die Vergewaltigungen und die Ermittlungen dazu werden haarklein erzählt. Dadurch entstehen manchmal Längen. Auch das ganze Beziehunggehabe fand ich viel zu ausgewalzt. Das hat schon Spannung rausgenommen. Hier hätte viel gekürzt werden können. Ich hatte auch Probleme, immer gleich zu wissen, in welcher Zeitebene es welches Opfer gab. Die Auflösung war für mich überraschend.
    Mit einen Fazit tue ich mich schwer. Das Buch ist wie Fastfood, schnell konsumiert, nicht schlecht und dann wieder vergessen.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • „Nichts war je Routine, aber manche Dinge waren einfacher als andere.“


    Als Will Trent mit seiner Partnerin Faith Mitchell ins Staatsgefängnis gerufen werden, weil eine Revolte ausgebrochen ist, ahnen sie nicht, in was für einen komplizierten Fall ist hineingeraten.


    Einer der Insassen, ein verurteilter Pädophiler, will einen Deal machen. Daryl Nesbitt ist ein schlimmer Finger, verurteilt wegen Kinderpornografie. Zwei Vergewaltigungen die ihm zur Last gelegt wurden, kamen aber nicht zur Verurteilung. Immer wieder hatte er seine Unschuld hierzu beteuert. Nun bietet er Will und Faith an, ihnen Material zu anderen Fällen zu geben. Beide sind nicht glücklich damit, denn diese Taten liegen 8 Jahre zurück und fanden im Grant County Bezirk statt. Faith spricht mit dem Verurteilten und kann sich kaum im Zaum halten. Faith sagt:

    „Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karten sind sehr teuer.“ S. 59

    Aber sie können nicht umhin, dieser neuen Spur nachzugehen.


    Gleichzeitig wird in Atlanta eine junge Frau aufgefunden, die brutal attackiert und sterbend zurückgelassen wurde. Jetzt ergibt die Aussage von Nesbitt plötzlich Sinn.


    Kann es sein, dass die Ermittlungen vor 8 Jahren, die der damalige Polizeichef Jeffrey Tolliver durchführte, einem Fehler zugrunde lagen?


    Die Einzige, die Licht ins Dunkle bringen kann, ist die Gerichtsmedizinerin Dr. Sara Linton. Im Hier und Jetzt und auch damals hat sie an den Fällen mitgearbeitet.

    „Ich kenne diese Person nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, wer sie war.“ S. 385


    Dies wird der schwerste Fall ihres Lebens werden, denn der getötete Polizeichef Jeffrey Tolliver war ihr Ehemann. Aber sobald Vergangenheit und Gegenwart aufeinanderprallen, steht auch für Will alles, was er liebt, auf dem Spiel.


    Fazit:


    Die Autorin Karin Slaughter nimmt uns im neuen Fall von Dr. Sara Linton und Detective Will Trent mit in die Vergangenheit nach Grant County. Das gelingt ihr hervorragend und sofort tauche ich ein in die grauenvolle und brutale Welt eines Serientäters.


    Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen und die Seiten fliegen nur so durch meine Finger, denn die Geschichte, die uns die Autorin hier erzählt ist an Dramatik, Besessenheit und Brutalität kaum zu überbieten. Sicher ist blutig und so detailreich nicht mein Ding, aber das weiß ich ja, wenn ich wieder einen Slaughter-Thriller zur Hand nehme.


    Der Spannungsaufbau ist von Anfang an auf sehr hohem Niveau. Keine Sekunde fällt er ab. Ich reise von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück. Gekonnt verknüpft Karin Slaugther diese beiden Teile miteinander. Ich habe nie das Gefühl, dass ist zu viel oder das ist zu wenig. Es ist alles perfekt dosiert. Ich bin wie paralysiert und kann nicht aufhören zu lesen. Die Gänsehaut nimmt kein Ende, denn ich habe sofort mein Kopfkino eingeschaltet. Manchmal will ich die Einzelheiten gar nicht wissen, aber um den Fall zu lösen brauche ich diese Informationen.


    Die Charaktere zeichnet die Autorin sehr feinfühlig. Ich habe sofort ein Bild von ihnen und kann fast spüren, was sie erleben. Auch die Person die hier so grausam zu Werke geht, bekommt ein Gesicht. Ich möchte sie auf der Stelle ausradieren, ich bin nah dran zu explodieren, wenn wieder von ihr erzählt wird.

    „So viele Leben, die durch eine Vielzahl von Wenns einen so unheilvoll anderen Verlauf genommen hätten.“ S. 382


    Alle Erzählstränge führen zum großen Showdown. Trotzdem hatte ich mir das Ende so niemals vorgestellt. Ich war ganz nah dran, aber doch so weit entfernt die wahre Person zu erkennen.


    Die Autorin hat es geschafft, einen Weltklasse-Thriller zu schreiben. Daher gibt es hier von mir eine absolute Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne. Aber Vorsicht, für schwache Nerven ist das nichts.

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    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz

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    Für mich der beste Will-Trent Roman bisher! (Aber ich habe zugegebenermaßen erst 4 davon gelesen.) Das Buch beginnt etwas verwirrend, mit einer Gefängnisrevolte, einem toten Insassen, und dem Aufrollen eines sehr alten Falles. Und ab da an liest man im Grunde parallel zwei Bücher. Eines spielt in Grant Country - Slaughter-Stammlesern aus ihren früheren Büchern bekannt - und das zweite spielt im hier und jetzt in Atlanta mit Will, Sara, Faith und Amanda. Da Slaughter wahrscheinlich auch ganz bewusst darauf verzichtet hat, ihren Kapiteln eine Zeitangabe voranzustellen, musste man nochmal mehr aufpassen wo wir uns jetzt gerade befinden und wieso. Aber sobald wir das Gefängnis mal hinter uns gelassen hatten, war es schon deutlich einfacher, durchzublicken.


    Der grundlegende Fall - vergewaltigte und ermordete Frauen - ist zwar fast schon Standard in der einschlägigen Thrillerliteratur, wird hier aber doch in einer konstant spannend bleibenden Art & Weise bearbeitet. Recht ausführlich beschreibt Slaughter hier auch die Arbeit von Polizei und vor allem Leichenbeschauern, was nicht immer was für zartbesaitete LeserInnen ist. Ich fand es aber sehr interessant.

    Nur das Drama um die Beziehungsprobleme von Will & Sara fand ich übertrieben. Vielleicht kenne ich ihre Vorgeschichte zu wenig, aber mir waren die Erklärungen dafür zu fadenscheinig. Und es hat mich auf Dauer auch ein kleines bisschen genervt. Allerdings machen gerade diese persönlichen Geschichten die Ermittler in Krimibüchern auch immer ein Stück authentischer und individuell. Mir hat als Persönlichkeit in diesem Buch aber Faith am besten gefallen.