Lea Coplin - Für eine Nacht sind wir unendlich

  • "Für eine Nacht sind wir unendlich" ist das erste Jugendbuch, das ich von Lea Coplin lese, die bereits als "Anne Sanders" mit ihren in St. Ives in England spielenden Frauen-Romanen die Bestseller-Listen erklommen hat.

    Als Jonah und Liv bei einem Festival in England aufeinandertreffen, könnte das, was sie wollen, nicht unterschiedlicher sein. Doch dann beginnt es zu knistern. Und obwohl Liv von vornherein klarstellt, dass nichts laufen wird zwischen ihnen, und obwohl Jonah sich einredet, dass das ganz in seinem Sinne ist, kommen sich die beiden immer näher. Nur wird Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland fahren. Ihm und Liv bleibt nur diese eine Nacht, um herauszufinden, was da zwischen ihnen ist. Doch wie nah kann man sich kommen, wenn am nächsten Morgen alles vorbei ist?

    Bereits das in verschiedenen Farbtönen schillernde Cover hat mich auf diesen Roman aufmerksam gemacht, genauso wie der vielversprechende Titel - und ich bin von meiner Lektüre nicht enttäuscht worden..

    Lea Coplin erzählt eine komprimierte Geschichte. Inhaltlich dreht sich alles um einen Trip zum Glastonbury-Festival in England, ein Konzert am letzten Abend und nur eine Nacht, um die große Liebe zu erkennen. Das Geschehen wird in stetem Wechsel aus der Sicht von Jonah und Liv vermittelt, die trotz ihres jugendlichen Alters einige bittere Erfahrungen in ihrem Leben machen mussten. Während der harte Kampf gegen ihr Übergewicht und die daraus resultierenden Hänseleien bittere Narben auf der Seele (und dem Körper) von Liv hinterlassen haben, leidet Jonah unter einem schweren (durch die frühe Trennung seiner Eltern ausgelösten) seelischen Trauma, das nicht nur zum Verlust einer emotional sicheren frühkindlichen Bindung, sondern auch zur physischen Misshandlung durch seine ältere Schwester und einer daraus resultierenden Bindungsunfähigkeit geführt hat.

    Lea Coplin ist eine gut lesbare, berührende Geschichte gelungen, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch unterhaltsame Lesestunden beschert. Einfach klasse!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Lea Coplin: Für eine Nacht sind wir unendlich“ zu „Lea Coplin - Für eine Nacht sind wir unendlich“ geändert.
  • Rezension: „Für eine Nacht sind wir unendlich“ von Lea Coplin


    Autor/in: Lea Coplin

    Titel: Für eine Nacht sind wir unendlich

    Genre: Young Adult

    Erscheinungsdatum: Juli 2020

    ISBN: 978-3423740609

    Preis: 12,95 € als Paperback


    Klappentext

    Nur diese eine Nacht, nur eine Chance

    Was, wenn du jemanden triffst und sofort sprühen Funken? Wenn du dir denkst: Das könnte Spaß machen, wieso eigentlich nicht? Und was, wenn du dann mehr von dir preisgibst, als du je wolltest? Dich schließlich verliebst, obwohl es das Letzte ist, wonach dir der Sinn steht? Was, wenn dir dafür nur eine Nacht bleibt? Und was, wenn diese Nacht alles verändert?


    Buchtitel und Coverdesign

    Zwei junge Menschen auf dem Rücken im Gras liegend, jeweils in die andere Richtung, Kopf an Kopf, bildet das in blau- und lilafarbenen Tönen gehaltene Cover ab. Der Titel ist in einer Art leuchtendem Viereck in der Mitte der Buchvorderseite platziert. Die Farbkombination erinnern an Neonlichter bei einem Konzert, während der Titel auf ein sehr wichtiges Ereignis hinzudeuten scheint. In Kombination mit dem Klappentext war ich sehr gespannt auf die Geschichte und ob sie meine geschürten Erwartungen erfüllen kann.


    Charaktere

    Liv verbringt ihre Ferien in Glastonbury bei ihrer leicht abgedrehten Tante, um dieser in ihrem Foodtruck auf dem kommenden Music Festival zu helfen. Sie ist schüchtern, sehr zurückhaltend, von Komplexen behaftet und steckt in einer recht lieblosen Beziehung fest. Liv ist eine immerwährend freundliche Person, auch wenn sie gefühlsmäßig etwas verkorkst zu sein scheint.

    Jonah ist sehr mürrisch, wortkarg und seit einiger Zeit von seiner Ex-Freundin getrennt, die ihm noch bis heute das Leben schwer macht. Mit seinen Freunden besucht er das Glastonbury Music Festival und zeltet dort, wie viele andere auch. Jonah hat einige schwierige Familiensituationen hinter sich und möchte im Moment eigentlich nur seine Ruhe haben und allein sein.


    Schreibstil und Handlung

    „Für eine Nacht sind wir unendlich“ ist in der ersten Person aus den jeweiligen Sichten der Protagonisten in abwechselnder Reihenfolge geschrieben. Der Schreibstil ist leicht, locker und außerdem sehr gut zu verfolgen. Auch die Gedanken und Gefühle der Protagonisten waren sehr gut mit eingearbeitet und recht ausführlich dargestellt. Allerdings konnte dies nicht dafür sorgen, dass mich die Geschichte besonders mitgerissen hat. Ich hatte nicht das Bedürfnis, dieses Buch auf einmal zu lesen, auch wenn es grundsätzlich sehr gut ging.

    Die Handlung bildet einen Tag und eine Nacht auf einem Festival ab. Wer dieses Feeling liebt, wird bei diesem Buch sehr gut aufgehoben sein. Ich selbst konnte diese Faszination leider nicht so gut nachvollziehen, denn mir wären es in der Realität zu viele Menschen und diese Enge wäre ein No-Go. Auch finde ich, dass der Klappentext etwas ganz anderes vermittelt. Ich dachte eher, dass es sich um eine geschehene Nacht drehen würde, auf der der Rest der Geschichte aufbauen würde, was leider nicht der Fall war. Letztendlich war „Für eine Nacht sind wir unendlich“ für mich eine durchschnittliche Geschichte mit durchschnittlichen Menschen. Es fehlte mir leider an Intensität und ich empfand die Beziehungsentwicklung zwischen den Charakteren etwas realitätsfern, vor allem wenn man Livs Charakter bedenkt.


    Fazit

    Eine gute Geschichte für Zwischendurch, aber leider nicht besonders anspruchsvoll. Festivalgänger werden die verbreitete Atmosphäre sicher lieben, mich konnte die Geschichte aber nicht umhauen.


    Bewertung: 3 YYY von 5 Sternen

  • Grandiose Atmosphäre trifft auf etwas langatmige Handlung



    Klappentext


    „Ein Trip nach England, ein Konzert am letzten Abend und nur eine Nacht, um die große Liebe zu erkennen



    Als Jonah und Liv bei einem Festival in England aufeinandertreffen, könnte das, was sie wollen, nicht unterschiedlicher sein. Doch dann beginnt es zu knistern. Und obwohl Liv von vornherein klarstellt, dass nichts laufen wird zwischen ihnen, und obwohl Jonah sich einredet, dass das ganz in seinem Sinne ist, kommen sich die beiden immer näher. Nur wird Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland fahren. Ihm und Liv bleibt nur diese eine Nacht, um herauszufinden, was da zwischen ihnen ist. Doch wie nah kann man sich kommen, wenn am nächsten Morgen alles vorbei ist?“



    Gestaltung


    Im Hintergrund erkennt man ein Mädchen und einen Jungen, welche auf einer Wiese liegen und in den Himmel schauen. Dieses Motiv wäre zunächst ziemlich unspektakulär und langweilig. Doch der Titel des Buches steht in einem Kasten geschrieben über beiden Gesichtern. Dabei erinnert der Kasten an eine Leuchtreklame, die neonblau und neonpink leuchtet, wodurch das gesamte Cover in diesen beiden Farben erstrahlt.



    Meine Meinung


    Von Lea Coplin mochte ich bereits „Nichts ist gut. Ohne dich.“ sehr gern, weswegen ich gespannt auf „Für eine Nacht sind wir unendlich“ war. In diesem neuen Werk geht es um Jonah und Liv, die sich auf einem Festival treffen und einander näher kommen. Sie haben nur diese eine gemeinsame Nacht, in der sie herausfinden können, was da zwischen ihnen ist, denn am nächsten Morgen wird Jonah zurück nach Deutschland reisen…



    Besonders gefallen hat mir an „Für eine Nacht sind wir unendlich“ die prickelnde und knisternde Atmosphäre. Dieses Buch schreit geradezu nach Abenteuer, Freiheit, Sommer und Unternehmungslust. Dafür sorgt vor allem die ausgelassene Festivalstimmung, die beim Leser gute Laune erzeugt. Selbst mir, jemandem der noch nie ein Festival besucht hat, wurde diese Stimmung transparent gemacht und geradezu auf mich übertragen.



    An der Handlung gefiel mir vor allem, dass die Fragen „Was passiert mit Liv und Jonah nach dieser einen Nacht?“ und „Werden sie vielleicht doch als Paar zueinander finden?“ über der Geschichte schwebten und für Spannung sorgten. Ich wollte unglaublich gerne Antworten haben und war ungemein neugierig, wie die Geschichte ausgehen würde.



    Gleichzeitig empfand ich die Handlung aber auch als etwas langatmig und zäh, da für meinen Geschmack nicht so viel passiert ist. Ich habe mir zwar schon gedacht, dass es eine ruhigere Geschichte ist, aber trotzdem hatte ich ein wenig mehr Geschehnisse erwartet. Die Nacht, die erzählt wird, kam mir so einfach sehr, sehr lang vor.



    Positiv waren jedoch die Dialoge zwischen Liv und Jonah, die viele verschiedene Themen aufgegriffen und diskutiert haben. Beispielsweise haben sie sich über Klimaschutz unterhalten, wodurch das Buch aktuelle Züge erhielt. Aber auch „belanglosere“ Dinge wie Schauspieler oder Musik waren Themen der beiden. Diesbezüglich fand ich schön, dass man als Leser sofort einen Draht zu diesen Dingen hatte aufgrund ihrer Aktualität.



    Fazit


    Auch wenn sich die Handlung von „Für eine Nacht sind wir unendlich“ doch etwas langatmig anfühlte, so konnten mich die Dialoge zwischen den Protagonisten aufgrund ihrer Aktualität überzeugen. Auch durch die Frage, wie es mit Liv und Jonah nach der Nacht weitergehen würde, sorgte für Spannung. Am besten gefiel mir die ausgelassene Festivalstimmung, die nach Abenteuerlust und Unternehmungsdrang roch.


    4 von 5 Sternen!



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