Autor: Linda Castillo
Titel: Quälender Hass
Originaltitel: Shamed
Verlag: Fischer
Seiten: 352
Erscheinung: 29.07.2020
Ausgaben: Taschenbuch, e-book, Hörbuch, Audio-CD
Band: 11 - Kate Burkholder Reihe
Klappentext
Eine verlassene Farm, eine brutal ermordete, ältere amische Frau, ein entführtes siebenjähriges Kind. Als Kate Burkholder von den Vorkommnissen erfährt, ist sie genauso schockiert wie die gesamte Gemeinde von Painters Mill. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um das Kind zu finden. Zunächst gibt ihr die ultrakonservatie Familie noch bereitwillig Auskunft, doch Kate merkt, dass sie ihr etwas verschweigt. Was ist so brisant, dass die Wahrheit nicht ausgesprochen werden darf? Und warum werden Großmutter und Enkelin zur Zielscheibe?
Inhalt
Die 60jährige amische Witwe und Großmutter Mary fährt wie jedes Jahr mit ihren beiden kleinen Enkelinnen zum Walnüsse sammeln auf das alte, unbewohnte Gelände der Schattenbaum Farm, welches nach einem Hochwasser 1969 nicht mehr bewirtschaftet wurde. Mary hütet ein dunkles Geheimnis, weiß aber nicht, dass ihr das sehr bald zum Verhängnis wird und schon gar nicht, ihre so besondere siebenjährige Enkelin Elsie davon schwer betroffen sein wird und sie selbst sie nicht mehr beschützen wird können.
Kate Burkholder indess ist auf ganz anderen Spuren als sie über Funk erfährt, dass ein amischer Buggy mit einem führerlosen Pferd an der Schattenbaum Farm gesehen wurde. Als sie dort eintrifft kommt ihr schreiend ein kleines Mädchen entgegen, welches immer nach ihrer "Großmammi" ruft und welches völlig verängstigt und aufgelöst vor dem "Deivel" flüchtet.
Was Kate im Haus vorfindet und was auch nicht, wird die nächsten Tage ihr Leben bestimmen, wird sie in Angst versetzen, schlaflose Nächte bereiten und an ihrem Glauben zweifeln lassen, so wie an ihrem amischen Wurzeln.
Meine Meinung
Das hier ist der 11. Teil der Kate Burkholder Reihe und es ist der bis dato grausamste, brutalste und heftigste. An Spannung kaum zu überbieten.
Was hat eine 60jährige, offensichtlich herzliche und liebende Großmutter getan, dass ihr so etwas widerfährt? Und wer hat es auf ein siebenjähriges, unschuldiges Kind abgesehen? Linda Castillo webt mal wieder äußerst gekonnt einen Thriller, der direkt mit einem Paukenschlag beginnt und sich dann immer weiter verwebt, dichter wird, aber auch undurchsichtiger. Ein Geflecht aus möglichen Verdächtigen, ein Topf voller Motive. Kate ermittelt auf Hochtouren. Sie verhört, verhaftet, lässt wieder frei, verhört weiter, begibt sich in Gefahr und ermittelt immer tiefer, immer weiter und trägt etwas zu Tage, womit niemand rechnet. Und in all das sind unter anderem Hebammen, aber auch amische Bischöfe verwickelt. Höchste, ehrenhafte Menschen. Kate zweifelt an allem. Weiß nicht mehr, was und wem sie glauben soll und glauben kann. Die amische Gemeinde hält hinter dem Berg, verschweigt, lügt, beschuldigt. Und diese Hasstaten die noch Folgen offenbares Schlimmes. Es muss schreckliches geschehen sein vor 7 Jahren, dass nun ein Mensch auf so eine Jagd geht. Kate glaubt die Amischen zu kennen, Bischoff Troyer zu kennen, doch je mehr sie erfährt, um so entsetzter ist sie. Doch warum schweigt der Bischoff? Warum schweigen alle anderen? Wo es offensichtlich ist, dass sie etwas schlimmes getan haben. Kate lässt nicht eher Ruhe, bis sie alles aufdeckt...
Ein Thriller der etwas anderen Art, den man so von der Autorin kennt. Zuweilen blutig und brutal. Äußerst spannend. Wieder sehr viel Ermittlerarbeit, gut ausgetüftelt, logisch, am roten Faden entlang, ohne Fehler. Einfach absolut spannend, auch vom ungewöhnlichen Thema her. Und es zeigt wieder einmal sehr intensiv, was auch eine so strikte, starke, unschuldig wirkende Glaubensgemeinde manchmal für Leichen im Keller hat!
Fazit
Schonungslos. Ein sehr interessanter Fall von der Thematik her, aber auch heftig.