Adrian McKinty - Alter Hund, neue Tricks / Hang On St. Christopher

  • Kurzmeinung

    wampy
    Intelligent und spannend, hat mich restlos begeistert
  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Ein actionreicher Thriller inclusive flotter Sprüche
  • Klappentext

    Belfast, 1992. Derehemalige Detective Inspector Sean Duffy ha sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Irland ist er nur noch tageweise. Als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Duffy ein paar Extratage dranhängen. Alles sieht nach Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus, aber Duffy lässt sich nicht mit einfachen Lösungen abspeisen und gräbt tiefer. Bis er selbst von allen Seiten unter Beschuss gerät.


    Über den Autor

    Adrian McKinty, geboren 1968 in Belfast, zählt zu den wichtigsten nordirischen Krimiautoren. Nach einem Philosophiestudium an der Oxford University verschlug es ihn nach New York und Denver, wo er verschiedenste Jobs annahm, vom Barkeeper bis zum Rugbycouch. Nach einigen Jahren in Melbourne, Australien, lebt der preisgekrönte Autor mit seiner Familie heute wieder in New York.


    Mein Fazit

    Wieder einmal ein Krimi aus der Sean-Duffy-Reihe, der mir unheimlich gefallen hat und den ich quasi inhaliert habe!


    1992 ist nicht nur die Politik im Wandel, sondern auch die Arbeitsmittel der Polizei. Ein sprichwörtlicher Generationenwechsel steht an, denn neben der guten alten Polizeiarbeit stehen auch die ersten „modernen“ mittel der Forensik zu Verfügung. Auch die Technik insgesamt verändert sich. Die neuen Polizeianwärter gehen mit diesen neuen Methoden sehr viel selbstverständlicher um, als der gute alte Sean Duffy. Dieser wirkt dagegen teilweise wirklich wie ein Dinosaurier. Ich finde, diesen Wandel, diese Änderungen spürt man durch das ganze Buch hindurch. Denn natürlich ändert auch die Gegenseite ihre Vorgehensweise, ändern sich Gründe für den Krieg und mitunter auch Ansichten.

    Aber McKinty hat es geschafft, seinen Helden über die gesamte Reihe hinweg immer authentisch wirken zu lassen. Und so ist die Sean Duffy aus diesem Band zwar durchaus ein wenig besonnener, hat aber immer noch eine vorlaute große Klappe, legt den Finger in Wunden und schafft es noch immer ganz ausgezeichnet sich den größten Ärger einzuhandeln. Und dabei wird es mir mit dieser Figur niemals langweilig. Völlig egal, ob er den schlechten Musikgeschmack der restlichen Welt bemäkelt, sich über klassische Musik auslässt oder einer Gruppe Skinheads eine Lektion erteilt. Bei besonders zynischen Betrachtungen habe ich mich schon dabei ertappt, zu grinsen.


    Der Krimi hat mich mitgerissen, ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Ich habe bei McKinty nie das Gefühl eine lange Anlaufphase zu benötigen. Für mich ist das Verhältnis zwischen Spannung und normaler Erzählung genau richtig gewählt. Obwohl er keine wirklich gemeinen Cliffhanger einbaut, will ich einfach nur permanent wissen, wie es weitergeht. Und in was Duffy sich jetzt wieder verstrickt hat. Auch das Drumherum stimmt für mich. Die Beschreibungen von Stadt und Leuten, von den ärmeren Vierteln und dem sozialen Gefüge vermitteln mir ein Bild, dass ich mir als Leser sehr gut vorstellen kann.


    Adrian McKinty hat es mit seinen Krimis außerdem geschafft, mich für die politischen Hintergründe seiner Reihe zu interessieren und ich habe dank ihm einige Wissenslücken schließen können. Von mir eine absolut klare Leseempfehlung!

  • Inhalt

    Sean Duffy lebt zu Beginn der 90er mit Lebensgefährtin und Tochter im schottischen Portpatrick. Seine geliebte Coronation Street in Belfast und seinen Arbeitsplatz bei der RUC, der nordirischen Polizei, kann er bei gutem Wetter von Portpatrick aus sehen. Dass der „katholische Bulle“ mit der frechen Klappe sich bis zur Pensionierung mit einer Teilzeitstelle begnügen und sich nicht in Schwierigkeiten bringen würde, hat vermutlich kaum ein Duffy-Fan geglaubt. Weil der zuständige junge Kollege Lawson in Urlaub ist, wird Duffy auf den Mord am offenbar wohlhabenden Kunstmaler Townes angesetzt. Natürlich nur bis zu Dawsons Rückkehr, da Duffy als Altersteilzeitler offiziell keine Kriminalfälle mehr bearbeitet. Wie McKintys Leser dessen Duffy kennen, zieht er im Fall des Kunstmalers an einem Faden und finden sich zusammen mit Kollege Crabbie im komplizierten Geflecht des Nordirland-Konflikt wieder, den Troubles, wie es beschönigend hieß. Der Polizeiposten auf der anderen Seite der Grenze zur Republik Irland ist alles andere als begeistert, dass Duffy seine Fühler bis in dessen Revier ausstreckt, nicht offiziell natürlich. Die IRA steht nach dem Ende der Ära Thatcher offenbar unter Handlungszwang, kurz bevor Friedensverhandlungen den Konflikt beenden könnten. Duffy und Crabbie könnten froh sein, endlich aus dem Schussfeld der IRA zu sein, sollen sie wirklich schlafende Hunde wecken? Duffy kennt seinen fatalen Hang zu Alleingängen, doch was bleibt einem erfahrenen Polizisten übrig, dem der Special Branch einen hochnäsigen Aufpasser zur Seite stellt?


    Duffy und Kollege Crabbie finden im Fall Townes reichlich Gelegenheit zum Lästern über die neue Generation von Ermittlern in schnieken Anzügen, die im Gegensatz zu den „alten Hunden“ noch keinerlei Intuition haben. Auch die Coronation Street hat sich längst verändert. Duffy lagert dort einen Teil seiner LP-Sammlung, als wolle er sich eine Hintertür zur Rückkehr nach Belfast offenhalten. Auch nach seinem Umzug nach Schottland ist Duffys Leben voller loser Fäden. Der englische Titel „Hang On St Christopher“ (Tom Waits) stellt einen Bezug zum Norton Motorrad her, das in diesem Band eine entscheidende Rolle spielt, ebenso zum Thema älterer Männer, um die herum sich die Welt verändert hat. Als Duffy bei seinen Ermittlungen in Gedanken einen Bogen zur Figur des Michael Forsytheaus McKintys New York-Reihe schlägt, dachte ich einmal mehr, dass der 8. Duffy-Band doch nicht der letzte sein kann …


    Fazit

    Mit Sean Duffy und seinem Talent, Prügel zu kassieren, während andere am Ende den Ruhm einfahren, ist Adrian McKinty ein glaubwürdiger Icherzähler gelungen, dessen Sprachrhythmus mich in diesem Band wieder begeistern konnte.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Die Originalausgabe ist erst angekündigt.


    Zitat

    Sean Duffy 8 will be called Hang On St Christopher. Duffy serving out his days as a part time copper is called up to look into a 'simple' murder investigation while Detective Sergeant Lawson is on holiday. A portrait painter's car has been hijacked and he is shot dead in the attempt. Unfortunately for Duffy there was more to the painter than meets the eye and this is a far more dangerous and terrifying case than a simple carjacking gone wrong.


    Sean Duffy 9 will be called The Ghosts of Saturday Night and deals with what happens as a result of the 90's Peace Process in Belfast when 300 murderers are released back into the general population many with old scores to settle and some bizarre new ideas to implement.


    Quelle: McKintys Blog

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Weber - Bannmeilen (Paris)

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy wird zu einem Mordfall gerufen . Der Maler Quentin Townes wurde ermordet . Am Anfang als " normaler " Fall abgetan gehen die Ermittlungen bald Richtung IRA ...


    Der Schreibstil ist flüssig und recht schnell zu lesen . Es wird aus sich des Inspectors erzählt . Mit seinen Sprüchen geht es recht flott durch das Buch . Zwischendurch wird auch der Leser mit hineinbezogen . Die Handlung spielt in Belfast und Umgebung . Ich bekam einen recht guten Überblick . Die Spannung steigert sich allmählich . Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt , besonders Sean Duffy sticht hervor : Er ist cool , ein richtiger Haudegen und äußerst sympathisch . Die Story ist leicht verständlich ,ich bin sehr gut mitgekommen , trotz dass es zum Schluss auch politisch wird .


    Fazit : Flotte Sprüche und actionreiche Story . So muss ein guter Thriller sein . Auf dem Cover sieht man einen Scheinwerfer von einem Motorrad . Das passt gut zu diesem Buch ,auch in der Story gibt es Motorräder . Das ist der achte Band einer achtteiligen Reihe . Er ist in sich abgeschlossen . Ich bin sehr gut mitgekommen trotz dass ich die anderen nicht kenne . Es ist ein Thriller der witzig , unterhaltsam , actionreich ist . Er hat mich auf jeden Fall überzeugt und auch teilweise überrascht .

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zum Inhalt:

    Als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Sean Duffy sein Schottland mal etwas länger verlassen. Alles sieht erst nach einem Autodiebstahl mit Todesfolge aus. Aber wie konnte dieser Maler sich so ein kostspieliges Auto leisten und wieso rief er regelmäßig in Irland an?

    Meine Meinung:

    Ich habe von Anfang an Schwierigkeiten mit dem Buch gehabt. Ich kannte keine Vorgängerband, dass machte wahrscheinlich die Sache auch nicht einfacher. Der Schreibstil lag mir nicht und ich habe mich schon ein wenig durch das Buch gequält. Auch thematisch konnte mich das Buch am Ende nicht wirklich einfangen und begeistern. Aber so ist das mitunter, man glaubt ein interessantes Buch gefunden zu haben und dann liegt es einem nicht.

    Fazit:

    Nicht so ganz meins

  • Eine Entdeckung aus Nordirland

    Was für ein blöder Titel dachte ich mir und war zunächst skeptisch, zumal ich kein einziges Buch dieses Autors kannte. Doch schon bei der Leseprobe, war meine Neugier geweckt und das Buch wurde zu einer Entdeckung...

    Sean Duffy ist nur noch Teilzeitpolizist und muss 6 Tage im Monat arbeiten bis zu seiner Rente in einem Jahr. Als Teilzeitpolizist, darf er keine Mordfälle mehr bearbeiten und pendelt von seinem neuen Wohnsitz in Schottland zu seinem Haus und seiner Plattensammlung in Nordirland. Als ein Maler tot aufgefunden wird und kein Ermittler greifbar ist, der den vermutlichen Autodiebstahl aufklärt, überredet sein Chef Duffy, die Überstunden zu bezahlen. Gemeinsam mit seinem ebenso auf Teilzeit angesetzten Partner fangen die beiden an zu ermitteln und merken schnell, dass dieser Fall nichts mit Autodiebstahl zu tun hat.....

    Was sich nach einem Allerweltskrimi anhört, wäre hier wirklich vollkommen falsch, da alleine schon die Sprachwahl und die Erzählform etwas besonderes sind. McKinty hat ein Gefühl für Worte ,seine Charaktere sind durchdacht und haben das gewisse etwas, das sich von anderen Büchern abhebt. Er lässt einem tief in die Atmosphäre von Nordirland eintauchen, versteht es scherzhaft immer wieder darauf hinzuweisen, das vor jedem einsteigen ins Auto, erst nachgeschaut wird ob eine Bombe unter dem Auto angebracht ist und erzählt mit einer Leichtigkeit von einem "Helden" im Rentenalter, der sich zu keinem Zeitpunkt unterkriegen lässt oder der Situation nicht gewachsen wäre.

    Natürlich ist er nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik aber gerade durch seinen altmodischen Dickkopf macht das Buch richtig Spaß und verfolgt kerzengerade einen Strang, der auch absolut logisch zu sein scheint. Gerade die Form von , ich will Dich zwar umbringen, aber irgendwie gefällst du mir trotzdem und wenn es nicht klappt, werden wir halt Freunde, lässt das Buch innerhalb von wenigen Tagen einfach nur durchrauschen. Ich werde mir auf jeden Fall die älteren Bücher besorgen, aber dieses Buch kann mühelos ohne jegliche Vorgeschichte gelesen werden und überzeugt in jeder Hinsicht !

  • Spannung made in Belfast !


    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Belfast, 1992. Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy hat sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Belfast ist er nur noch tageweise. Doch als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Duffy ein paar Extratage dranhängen. Alles sieht nach Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus: Jemand hatte es auf den Jaguar des Opfers abgesehen, wurde überrascht, eine Waffe ist losgegangen. Doch ein Blick auf die Werke des Malers wirft die Frage auf, wie er damit genug Geld für einen Luxuswagen hatte verdienen können. Und wieso hat er regelmäßig eine Telefonnummer in der Republik Irland angerufen? Eine Nummer, die zu IRA-Funktionären im Exil führt. Duffy lässt sich nicht mit einfachen Lösungen abspeisen und gräbt tiefer. Bis er selbst von allen Seiten unter Beschuss gerät …

    Im Belfast der Neunziger ist plötzlich alles anders: Der Milchmann hat seinen Dienst quittiert, die Musik kommt von CD, und der katholische Bulle Sean Duffy ist ein Familienmensch mit Hauptwohnsitz in Schottland. Doch als er von einem dubiosen Mordfall auf den Plan gerufen wird, will Duffy unbedingt beweisen, dass ein alter Hund sehr wohl neue Tricks lernen kann.



    Autor (Quelle: amazon)

    Adrian McKinty, geboren 1968 in Belfast, zählt zu den wichtigsten nordirischen Krimiautoren. Nach einem Philosophiestudium an der Oxford University verschlug es ihn nach New York und Denver, wo er verschiedenste Jobs annahm, vom Barkeeper bis zum Rugbycoach. Nach einigen Jahren in Melbourne, Australien, lebt der preisgekrönte Autor und Journalist mit seiner Familie heute wieder in New York.



    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung



    Daten zum Buch

    Verlag: Suhrkamp Verlag

    ISBN: 3518470604

    Preis Broschiert: 15,95 Euro

    Preis Kindle: 13,99 Euro


    Beurteilung

    Das Cover ist ein Blickfang - Scheinwerfer eines Motorrades - ist o.k.

    Die Geschichte handelt im Belfast der 90er Jahre und vermittelt das Leben in Irland zu dieser Zeit.
    Vom Autor habe ich bisher noch nichts gelesen. Somit ist dies auch für mich der erste Fall der Sean-Duffy-Reihe (8 Bände). Der Protagonist Sean Duffy ist als interessante Person dargestellt, die es immer wieder schafft, sich Ärger einzuhandeln.

    Die Erzählung aus der Ich-Perspektive ist sehr lesefreundlich. Die Person mit allen Stärken und Schwächen, den zeitweise etwas zynischen Betrachtungen aber auch den Privatmensch Sean Duffy, finde ich gut dargestellt.

    Das Buch lässt keine Langeweile zu und macht begierig, das Ende zu erfahren.

    Dazu gelingt es dem Autor mit seinen Beschreibungen der Spannungen in Irland auch diese Seite darzustellen.

    Eine spannende Geschichte, die von mir sicher bei neuen Fällen auch gerne wieder gelesen wird.



    Fazit

    Ein rundum spannender Krimi – als Thriller würde ich ihn nicht bezeichnen – aber

    mit Leseempfehlung von mir. Eine Abwechslung zu den derzeit vielen skandinavischen Krimis. Ich vergebe hier gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.




  • Älter und ein bisschen weiser


    Der ,,katholische Bulle" Sean Duffy ist älter, etwas ruhiger und ein
    Familienmensch geworden. 1992 geht es auch in den Straßen von Belfast etwas weniger
    turbulent und gewalttätig zu, viele IRA-Funktionäre befinden sich im Exil. Sean
    Duffy arbeitet als Teilzeitpolizist in
    Reserve nur noch 6 Tage im Monat beim Carrickfergus CID. Die übrige Zeit lebt
    er im nahen Schottland mit Frau und Kind. Doch als ein Landschaftsmaler bei
    einem Autodiebstahl zu Tode kommt, muss Duffy ein paar zusätzliche Tage Dienst
    tun, da sein Nachfolger Lawson im Urlaub ist. Mit seinem früheren Partner
    Crabbie, auch er inwischen Teilzeitreservist, macht sich Sean Duffy an die
    Ermittlungen. Und schon bald wird deutlich, dass der Autodiebstahl nur fingiert
    war, um einen Mord zu vertuschen. Der Landschaftsmaler führte offenbar eine
    Doppelexistenz. Immerhin hat er regelmäßig eine Telefonzelle in der Republik
    Irland angerufen und die Spuren führen zu IRA-Funktionären, die dort im Exil
    leben.

    Sean Duffy, der zunächst nur widerwillig
    den Zusatzdienst übernimmt, findet doch wieder Gefallen am Außendienst. Und
    trotz seiner Gedanken an Frau und Kind begibt er sich - mal wieder auf eigene
    Faust - in Gefahr. Denn Duffy wäre nicht Duffy, wenn er nicht gegen alle
    Widerstände kämpfen würde. Heldenhaft und wunderbar selbstironisch will der
    ,,alte Hund", sich und anderen beweisen, dass er 's noch drauf hat. Dabei
    stolpert er allerdings auch über so manchen ,,neuen Trick" der jüngeren
    Generation. Als er dann noch auf den amerikanischen Geheimdienst stößt, wird es
    auch für Sean Duffy brenzlig.

    Zu Beginn wirkt Sean Duffy resigniert und müde und es dauert auch etwas, bis
    die Spannung steigt. Doch dann zeigt sich, dass er zwar älter und etwas weiser,
    aber kein bisschen ruhiger geworden ist. Allerdings haben mir die
    Vorgängerbände mit dem Draufgänger Sean Duffy besser gefallen. Hier gerät der
    eigentliche Fall durch Duffys Gedankenspaziergänge bisweilen in den
    Hintergrund, teils sehr lange Dialoge mindern das Lesevergnügen.

    Für mich ist ,,Alter Hund, neue Tricks" noch gute Krimiunterhaltung,
    allerdings schwächer als die Vorgänger.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • amena25:

    Du scheinst in einem Schreibprogramm Deine Beiträge vorzuschreiben und die Texte dann einzukopieren. Wenn Du das tust, dann klicke bitte vorher oben links im Editorfenster auf das Rechteck, denn dadurch wird nur Quelltext übertragen und nicht auch die Formatierungen, wie etwa die Zeilenumbrüche. Danke.

  • Nein, etwa eine Stunde später kann man die Beiträge nicht mehr ändern. Insbesondere, wenn schon andere dazu geschrieben haben, denn dann verliere deren Beiträge ein wenig ihre Sinn :wink:Beachte es einfach in der Zukunft.

  • Spannende Ermittlungsarbeit vom alten Hund!


    "Alter Hund-Neue Tricks"von

    Adrian McKinty und dem Suhrkamp Verlag ist laut Cover ein Thriller,ich würde dieses Buch eher in die Kategorie Krimi einteilen.

    Hier ermittelt ein ehemaliger Detective Inspector namens Sean Duffy mit seinem alten Kollegen Crabbie an einem dubiosen Mordfall in Belfast weil der Hauptermittler im Urlaub ist.

    Der "alte Hund"Duffy ist Katholik,arbeitet nur noch als Teilzeitkraft am Schreibtisch in Belfast und wohnt mit seiner Tochter und Freundin nun in Schottland.

    Dazu trinkt er sich ganz gerne einen über den Durst,kifft gelegentlich und sein Duffy-Spiegelbild nimmt es mit der Treue nicht immer ganz so ernst.

    Auch nimmt er die Vorschriften in seinem Dienst nicht immer ganz genau und zückt ganz gerne seine Brieftasche um an Informationen zu gelangen.

    Sein Partner ist das komplette Gegenteil,ergänzen sich trotzdem sehr gut auf dienstlicher Ebene.

    Ich finde den Character von Duffy sehr gut gelungen.Er ist mir zwar nicht symphatisch gewesen aber seine direkte Art kommt in der Story ganz gut rüber.

    Es wird aus seiner Perspektive geschrieben und ab und zu hat er mich persönlich angesprochen.

    Er erzählt ganz gerne und vor allem viel,besonders aus seinem Privatleben.

    Dies fand ich nicht schlimm,aber das hat hier in regelmäßigen Abständen den Spannungsbogen sinken lassen.

    Immer wieder gab es,wenn es rasant und spannend wurde,diese Absacker.

    Die habe ich persönlich als störend empfunden.

    Auch seine Leidenschaft zur Musik und seine Vorliebe für Zitate waren mir hier etwas zu viel des Guten.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und gefiel mir sehr gut.

    Er schreibt sehr detailiert und auch in die Gefühle seiner Protagonisten konnte ich mich sehr gut hineinversetzen.

    "Alter Hund- Neue Tricks"enthält viel Ermittlungsarbeit,gefährliche Zusammentreffen der IRA,einen spannenden Grenzverkehr und die Macht der Auftragskiller.

    Duffys Ermittlungsarbeit ist spannend und glaubwürdig,auch wenn er mit alten Tricks arbeitet.


    Als ein Landschaftsmaler in Belfast ermordet wird müssen Duffy und Crabbie wie schon erwähnt einspringen.

    Alles sieht nach einem Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus,doch Duffy wird schnell klar,dass hinter der Tat mehr steckt.

    Vielen Fragen zum Opfer tauchen auf und ein Hinweis,dass regelmäßig eine Telefonnummer an eine Telefonzelle zu IRA-Funktionären im Exil gewählt wurde lässt den Ermittler stutzig werden.

    Duffy gräbt immer tiefer in die Vergangenheit des Opfers und bringt sich somit selbst in grosse Gefahr.

    Das Ende was alle offenen Fragen beantwortet hat fand ich sehr positiv.

    Mein Fall war die Geschichte nicht so ganz,trotzdem hat sie mich hin und wieder gut unterhalten.

  • Hello Harkness, my old friend

    Sean Duffy, Teilzeitpolizist in Carrickfergus, muss nur noch 6 Tage im Monat arbeiten und das auch nur noch zwei Jahre lang, bevor er pensioniert wird. Mit seiner Partnerin Beth und der gemeinsamen Tochter lebt er mittlerweile in Schottland und nimmt die Fähre zur Arbeit. Als am Ende eines Arbeitstags ein Toter aufgefunden wird und niemand anders den Fall übernehmen kann, willigt Duffy ein, diesen vermeintlich aus dem Ruder gelaufenen Autodiebstahl zu übernehmen. Doch die Dinge sind sehr viel komplizierter, als es zunächst scheint...

    Es ist vielleicht nicht so schlau, mit Band 8 in eine Thriller-Reihe einzusteigen, aber obwohl ich Sean Duffy und seinen Kollegen Crabbie vorher nicht kannte, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Der Schreibstil des Autors, gepaart mit seinem herrlich trockenen Humor haben mich von Anfang an begeistert. Die Schilderung der politischen Zustände im Belfast der 1990er Jahre sind packend und eindringlich. Ein wirklich lesenswerter und intelligenter Roman! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ihr macht mir alle gerade richtig Appetit auf die Reihe!

    Ich kann dir die Reihe wirklich nur wärmstens empfehlen!

    McKinty hat so eine eigene Art seinen Ermittler und die politischen Umständige zu beschreiben, ohne dass es dabei an Humor fehlt oder man das Gefühlt hat, der gleiche Polizisten-Typ wird in zig anderen Romanen genauso beschrieben.

  • Sean Duffy wohnt inzwischen in Schottland und arbeitet als Teilzeitpolizist sechs Tage im Monat. Dadurch wird erledigt er noch noch Schreibtischarbeit. Als bei einen Autodiebstahl ein Mann ermordet wird, muss er die Ermittlungen übernehmen, da der zuständige Kommissar im Urlaub ist. Schnell findet er heraus, dass da mehr dahintersteckt. Schnell gerät er zwischen die Fronten. Die politische Situation in Nordirland bildet den Hintergrund des Buches. Mit Beharrlichkeit und Scharfsinn gelingt es ihm, den Fall zu lösen.
    Das Buch ist des erste der Reihe, dass ich gelesen habe. Dadurch hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten in das Buch zu kommen. Im Laufe des Buches erhält man zwar alle notwendigen Informationen. Ich denke mit Kenntnis der Vorgänger hätte ich viele Anspielungen verstanden und das Buch mehr genießen können. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen.
    Ich werde auf alle Fälle die anderen Bücher der Reihe lesen.

    Sub: 5539:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 10

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Eva Almstädt - Akte Nordsee- Der Teufelshof


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Intelligente und spannende Unterhaltung


    Buchmeinung zu Adrian McKinty – Alter Hund, neue Tricks


    „Alter Hund, neue Tricks“ ist ein Kriminalroman von Adrian McKinty, der 2020 bei Suhrkamp in der Übersetzung von Peter Torberg erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „Hang On St Christopher“.


    Zum Autor:
    Adrian McKinty, geboren 1968 in Belfast, zählt zu den wichtigsten nordirischen Krimiautoren. Nach einem Philosophiestudium an der Oxford University verschlug es ihn nach New York und Denver, wo er verschiedenste Jobs annahm, vom Barkeeper bis zum Rugbycoach. Nach einigen Jahren in Melbourne, Australien, lebt der preisgekrönte Autor und Journalist mit seiner Familie heute wieder in New York.
    Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund, studierte in Münster und Milwaukee (Wisconsin). Seit 1990 arbeitet er hauptberuflich als Übersetzer. 2015 wurde er Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.


    Klappentext:
    Belfast, 1992. Der ehemalige Detective Inspector Sean Duffy hat sich unlängst mit seiner Familie nach Schottland abgesetzt. In Belfast ist er nur noch tageweise. Doch als ein Landschaftsmaler ermordet wird, muss Duffy ein paar Extratage dranhängen. Alles sieht nach Autodiebstahl mit tödlichem Finale aus: Jemand hatte es auf den Jaguar des Opfers abgesehen, wurde überrascht, eine Waffe ist losgegangen. Doch ein Blick auf die Werke des Malers wirft die Frage auf, wie er damit genug Geld für einen Luxuswagen hatte verdienen können. Und wieso hat er regelmäßig eine Telefonnummer in der Republik Irland angerufen? Eine Nummer, die zu IRA-Funktionären im Exil führt. Duffy lässt sich nicht mit einfachen Lösungen abspeisen und gräbt tiefer. Bis er selbst von allen Seiten unter Beschuss gerät …


    Meine Meinung:
    Ich mag die Figur Sean Duffy ungemein. Die Mischung aus eher elitären Vorlieben im Musik- und Kunstbereich in Verbindung zu seiner eher rustikalen Ermittlungsweise hat etwas. So kommt er auch mit Leuten alter Schule gut zurecht und sieht in der neuen Generation Polizisten eher etwas Negatives. Dann gibt es seine Familie in Schottland, die er sehr liebt, die aber auch für Ruhe und Beschaulichkeit steht. Ab und zu fehlt ihm die Extraration Adrenalin, die ihm nur in gefährlichen Situationen zukommt. Nun zu Beginn der 90-er Jahre haben sich einige IRA-Funktionäre hinter die Grenze zurückgezogen und üben dort ihr Wirken fast ungestört aus. Den britischen Ermittlern begegnet immer wieder eine Mauer des Schweigens. Es ist bewundernswert, wie die alten Hasen damit umgehen und trotzdem zu Fortschritten kommen. Auch wenn es meist Laufarbeit ist, die geschildert wird, bleibt es durchgehend spannend. Im weiteren Verlauf wird es lebhafter und Duffy muss seine Kämpferqualitäten zeigen. Bei der Auflösung kommt auch eine politische Komponente ins Spiel und die Idee „Patt ist gut, damit können wir schon eine Zeitlang gut leben“ passt zu diesem Buch. Sean Duffy tut, was er tun muss und der Schutz der Familie hat nun oberste Priorität.
    Der Schreibstil ist meist umschreibend, wird aber bei Bedarf auch sehr direkt. Die Figuren sind wunderbar komplex mit vielen Grautönen, vielleicht mit Ausnahme der Jungpolizisten. Selbst der Hardliner auf Seiten der IRA hat einige Gemeinsamkeiten mit Sean Duffy.


    Fazit:
    Dieses Buch lebt von vielen Gegensätzen, einen Plot mit Überraschungen und komplexen Figuren mit vielen Grautönen. Deshalb vergebe ich gerne die Höchstnote fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten). Dazu gibt es eine Leseempfehlung für die Freunde intelligenter Kriminalromane.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Endlich wieder gemeinsam unterwegs mit Sean Duffy, einem ganz besonderen Ermittler, um einen sehr interessanten Fall mit Verbindungen zur IRA aufzuklären.

    Ein spannender, temporeicher Thriller mit Sean Duffy – erneuter gelungener Lesespaß



    Im achten Band der Serie um den Ermittler Sean Duffy muss man sich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass sich nicht mehr viele Fälle durch ihn aufklären lassen werden. Duffy, der sich langsam der Altersgrenze, bis zu welcher er noch im aktiven Polizeidienst stehen kann, nähert, stellt bereits die entsprechenden Weichen und arbeitet nur noch im Umfang einer Teilzeitstelle. Dieser reduzierte Arbeitstalltag verhindert jedoch nicht, dass er nicht wieder mit seiner kauzigen Art und seinem unverwechselbaren Ermittlungstalent völlig überraschend und durch einen glücklichen Zufall zunächst alleine und völlig unabhängig, wenig später dann doch gemeinsam mit dem bereits bekannten Kollegen Crabbie, einem neuen Fall gegenübersieht, der aufzuklären gilt. Scheint es sich zwar auf den ersten Blick lediglich um den Diebstahl einer Nobelkarosse zu handeln, so stellen sich bereits kurz darauf Verbindungen zum mysteriösen Tod eines Malers ein und wenig später dann erste Spuren, die zur IRA führen.


    Ein interessanter Fall, der im Laufe der Geschichte eine immer stärker zu spürende Spannung entwickelt. Bekannte Charaktere tauchen auf, über deren Wiedersehen man sich freut und denen man nach wie gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter schaut. Sie sind überzeugend, besitzen nach wie vor zwar ihre Ecken und Kanten, haben jedoch nichts von ihrer besonderen und unverwechselbaren Anziehungskraft verloren. Aber nicht nur übliche Verbrechen, bestehend aus Diebstahl und Mord sehen sich durch Duffy und Co. einer lückenlosen Aufklärung gegenüber, nein, auch die ganz besondere politische Brisanz Nordirlands findet Berücksichtigung, indem reale und aktuelle Ereignisse der neunziger Jahre mit der Handlung verwoben werden.


    Ein spannender, teilweise auch amüsanter Lesespaß mit einem in die Jahre gekommenen Ermittler, der nach wie vor über ein ganz besonderes Ermittlungstalent und Kombinationsgabe verfügt. Verbunden mit langjähriger Erfahrung, die er einmal mehr unter Beweis stellt.

  • Eine solide Geschichte


    Detective Inspector Sean Duffy ist vierzig und steht kurz vor der Pensionierung. Um dann die vollen Bezüge zu erhalten, arbeitet er noch als Teilzeitpolizist. Dem Leser wird sofort klar, dass das jedoch überhaupt nicht der Natur dieses „alten Haudegens“ entspricht.


    „Alter Haudegen“ ist vielleicht nicht die richtige Bezeichnung für einen Typen wie Duffy, denn gleich am Anfang steht fest, dass er zwar ein „harter Hund“, aber dazu über die Maßen kultiviert ist. Er besucht Dichterlesungen und ist ein Nerd, was klassische Musik angeht. Außerdem verachtet er die Mainstream-Achtziger-Jahre und steht auf Nirwana. Naja, wer tat das 1992 nicht?


    Als er wegen Personalmangels zusammen mit seinem Kollegen und wohl bestem Freund, ebenfalls noch Teilzeitpolizist, einen Routine-Mord aufklären soll, stoßen sie auf IRA-Verwicklungen und geraten ins Schussfeld der IRA. Das Ganze spielt 1992 in Nordirland und in der Republik Irland.


    Die Geschichte ist sehr geradlinig aufgebaut. Sie wird ausschließlich aus der Sicht des Protagonisten Sean Duffy erzählt. Dadurch ist sie sehr schlüssig. Am Ende sind dann alle Fragen beantwortet. Die Personen und Orte sind gut vorstellbar. Also Kopfkino – bis zu einem gewissen Grad.


    Der Erzählstil gefiel mir besonders am Anfang außerordentlich gut. Es waren witzige Formulierungen und interessante Wortschöpfungen dabei. Etwa nach der Hälfte verlor das Ganze aber für mich irgendwie seinen Reiz – sowohl Erzählstil als auch Handlung. Der Autor hat zwar versucht, Überraschendes passieren zu lassen, und ich fand einige Szenen auch ganz spannend, aber meiner Meinung nach hätte es besser sein können.


    Mehr und mehr ging mir auch die zuweilen oberlehrerhafte Art auf die Nerven. So flossen immer mal wieder Belehrungen an den Leser ein, derart: „Haben Sie xyz gelesen? Sollten Sie, denn daraus können Sie dieses und jenes lernen.“ Außerdem kamen fremdsprachige Zitate vor, die unbedingt im Original wiedergegeben werden mussten, z. B. der Anfang der Bibel auf Isländisch, oder irgendetwas in griechischen Buchstaben mit der lapidaren Bemerkung „Schlagen Sie es nach!“. So etwas wäre nicht nötig gewesen, um den Charakter Duffys darzustellen, denn der war auch so schon gut genug gezeichnet.


    Fazit: Das Buch hat stark angefangen, aber zwischenzeitlich war für mich ein wenig die Luft raus. Im hinteren Teil kam noch ein sehr spannendes, weil sehr gefährliches Erlebnis an der Grenze. Schließlich zog sich das Finale für meinen Geschmack ein wenig in die Länge. Es gab zwar letzten Endes Antworten, aber keine völlig unerwartete Überraschung. Mein Urteil: Es war einigermaßen spannend und ich bin mit dem Ende zufrieden, aber es ist nichts Außergewöhnliches. Eine solide Geschichte.


    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: