Kay Noa und Lilly Labord - Whitehall Fairies

  • Für Lara Wesson ist es immer noch erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit in ihre Normalwelt Vampire, Werwölfe, Elfen und Gargoyles eingezogen sind und sie für das DIA, das Department of Interspecific Affairs bei Scotland Yard in London arbeitet. Offiziell ist die DIA für Fälle zuständig, die kompetenzübergreifende Bedeutung haben. Tatsächlich kommt das Department bei sensible Fällen, in denen die Schattenwelt mit ihren Paranormals – oder auf bürokratisch realisierungsferne Spezies – mit der üblichen Welt kollidieren, zum Einsatz. Lara weiß inzwischen, dass ihr Job nicht nur auf der Ermittlungsebene höchst anspruchsvoll ist, sondern auch eine politische und gesellschaftliche Komponente besitzt. Ein wenig überfordert das die junge Frau immer noch etwas, schließlich hat sie es gemeinsam mit ihrem vampirischen Partner Fionnbharr Byrne nach dem letzten Fall zu einer gewissen Berühmtheit gebracht.


    Lara ist weiterhin mit der Realisierung des Geschehens, einer Auszeichnung und der Untersuchung der Vorkommnisse beschäftigt, und statt dass Fionn mit ihr hierüber redet, verschwindet er spontan auf seinen Stammsitz nach Irland in den Urlaub, ohne einen einzigen Ton verlauten zu lassen. Dabei wären gerade ihre beiderseitigen Ermittlungsqualitäten gefragt, gilt es doch den vermissten Ex-Super Intendent Mallory zu finden. Nachdem dessen Spuren ebenfalls in Richtung Irland weisen, schnappt sich Lara ihr Motorrad und reist auf die irische Insel, ohne zu ahnen, dass neben einer ungestümen Natur, grauenvollem Wetter, sonderbaren Einheimischen und sonstigen Gestalten, merkwürdigen Ereignissen und einem äußerst verschlossenen Fionn weit mehr Unbill auf sie wartet, als zunächst angenommen. Es droht nämlich ein kriegerischer Elfenkonflikt...



    „Whitehall Fairies“ ist der dritte Band einer Reihe, die Kay Noa und Lilly Labord den ungewöhnlichen Partnern im Dienste der DIA, der menschlichen Lara Wesson und dem vampirischen Fyonn Byrne auf den Leib geschrieben haben. Und obwohl das Buch ohne Zweifel auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, würde ich nach der Lektüre allerdings empfehlen, mit dem ersten Band zu beginnen, was ich selbst nachhole.


    Denn mir gefällt die Welt, in der neben Menschen nicht nur Vampire und Elfen, sondern außerdem Werwölfe und Gargoyles und andere agieren. Kay Noa und Lilly Labord haben eine ansprechende Atmosphäre kreiert, in der Sagen und Mythen eine Rolle spielen und in der natürliche und unnatürliche Wesen miteinander harmonieren, oder eben nicht. Ja, auch Lichte und Dunkle verfügen über das volle Programm: Sie streiten sich, sie fechten Kämpfe aus, betrügen, töten und intrigieren.


    Es ist ein gewagtes Spiel, das dort in der Mittsommernacht, wenn Titania und Oberon wie zu William Shakespeares Zeiten ihren Auftritt haben, stattfindet. Eines voller Illusionen und Träume, aber mit einem ernstzunehmenden Hintergrund. Gleichwohl ab und an mit einem Augenzwinkern geschildert, welches sich aus den Bezügen zum aktuellen Ereignissen und vor allem aus den Gedankengängen und Meinungsäußerungen von Lara ergibt.


    Überhaupt sind es das Zusammenspiel der erfrischend ehrlichen Lara, die in einfachen Verhältnisses aufgewachsen ist, und dem „very britischen“ irischen Vampir Fyonn, der wandelnden Referenz in Sachen Stil und Etikette, durch die „Whitehall Faries“ zu einer unerwartet kurzweiligen und vergnüglichen Unterhaltung wird. Vielleicht auch weil die Autorinnen demonstrieren, mit welch simplen menschlichen Problemen sich ein Vampir herumschlagen muss, wenn er denn für sein Land und seine Leute Verantwortung trägt.


    Es sollen indes die anderen Figuren, die das Abenteuer abrunden, nicht unerwähnt bleiben. Sie sorgen dafür, dass die Dramatik nicht nur vom Wetter kommt, wenn Blitze gezündet werden und Regengüsse aus dem Nichts auftauchen, wenn ein lichtes Königspaar und eine dunkle Königin auftreten. Auch sonst tendiert die Handlung im Tempo beständig nach oben. Und zeigt, dass eine Fantasy-Geschichte mit einem aufregenden Krimiplot gut funktionieren kann.


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  • Zum Inhalt:

    Wenn dein Partner plötzlich verschwindet:

    Eigentlich könnte es kaum besser laufen. Die Aufklärung der Whitehall Ripper Morde hat Lara Wesson und ihren vampirischen Kollegen Fionn Byrne zu Topermittlern der DIA gemacht. Doch gerade als es gilt, den vermissten Chief Intendent Mallory zu finden, verlässt Byrne ohne Vorwarnung den Dienst und fährt zu seinem irischen Stammsitz.

    Als auch Mallorys Spuren nach Irland weisen, schwingt sich Lara kurzentschlossen aufs Motorrad und fährt Byrne hinterher. Sie ahnt nicht, dass sie dort nicht nur viel zu viel ungebändigte Natur, merkwürdige Einheimische, schlechtes Wetter und ein einsilbiger Partner erwarten, sondern ein ausgewachsener Elfenkrieg, bei dem der Begriff Blutschuld wörtlich zu nehmen ist.

    Um den Fall zu lösen, bleibt Lara und Fionn nur, die Mittsommernacht zu nutzen.

    Und seit Shakespeares Zeiten ist bekannt, dass der Zauber dieser Nacht niemanden unverändert lässt!


    Cover:

    Das Cover des nun mittlerweile schon dritten Bandes aus der Feder von Lilly Labord und Kay Noa ist genauso zauberhaft wie seine Vorgänger. Auch hier sehen wir wieder Fionn und Lara, welche Ausschnittsweise abgebildet sind, während man im Hintergrund unterhalb des Covers eine alte Burg sieht. Waren die anderen Cover in rötlichen und blauen Tönen gehalten, so haben wir hier vorrangig die Farbe Gelb und Grün, was ich sehr passend zu der Location von Irland finde. Top.


    Eigener Eindruck:

    Um der Spur seines ehemaligen abtrünnigen Vorgesetzten zu folgen begibt sich Fionn nach Irland in seine Heimat, um einigen Spuren nachzugehen. Dass er dabei Hals über Kopf aufbricht und seiner Kollegin Lara nicht einmal ein paar Informationen zukommen lässt, ist fast schon unglaublich. Lara versucht sich also allein durch die Londoner Unterwelt zu schlagen und sieht sich bald schon ihrem ersten Fall entgegen, der eine Menge Fingerspitzengefühl braucht. Dass aber genau dieser Fall schlussendlich dazu führt, dass sich Lara kurze Zeit später auf dem Familiensitz von Fionn wieder findet, hätte sie nie im Leben gedacht. Als es in den Mooren von Fionns Heimat zum Fund einer Leiche kommt, nehmen Lara und Fionn die Ermittlungen auf und finden sich inmitten einer Fehde der Elfen wieder. Im Land der Feen ticken die Uhren jedoch anders und Lara muss immer wieder feststellen, wie wenig sie von der fremdartigen Welt kennt in der sie sich neu zurecht finden muss. Es gilt scheinbar verrückte Druiden in Schach zu halten, aber auch nicht den Kopf zu verlieren, als Fionn sie mit in die Welt des Sommerhofes nimmt… Und wäre das alles noch nicht kompliziert genug, deckt Lara ein Geheimnis um Fionn auf, welches sie dazu bringt ihm unbedingt helfen zu wollen.


    Wow! Was für ein genialer dritter Teil! Ich habe ja immer gedacht die beiden Autorinnen können sich nicht mehr übertreffen, aber das ist einfach nur der Wahnsinn gewesen. Fast nahtlos knüpft der dritte Band an den zweiten Band an und der hat es einfach wieder in sich. Tolle Details, spannende Szenen und eine Menge Wissen rund um die magische Welt in die Lara sich neuerdings zurecht finden muss. Dabei ist die Geschichte wieder so unvorhersehbar und hat so viele Überraschungsmomente, dass man nicht einmal ansatzweise erahnen kann wo die Reise hingeht und das ist so genial gestrickt, dass man das Buch in einen Rutsch durchgelesen hat – Schlaf wird ja absolut überbewertet. Es macht einfach nur Gaudi UND man will ja neben den spannenden Geschichten rund um die Anderwelt auch wissen, ob sich der steifbeinige Fionn vielleicht doch noch für seine Kollegin erwärmen kann, denn es sieht ganz danach aus, dass die beiden vielleicht in einem der nächsten Bände doch zusammen kommen könnten – da wäre ich ja ein absoluter Fan von, denn irgendwie passen die beiden trotz ihrer unterschiedlichen Art so was von gut zusammen! Und dann wieder die Vielfalt an tollen Charakteren, welche man allesamt als Täter in Betracht ziehen kann! Einfach erstklassig! Und dann noch die Charaktere, welche immer wieder auftauchen und ein Wiedersehen so schön machen! Ich bin hin und weg! Merkt man das? Merkt man! Ich hoffe auf ein baldiges Erscheinen des nächsten Bandes, denn ich kann es kaum erwarten.


    Fazit:

    Auch der dritte Band der Reihe kann überzeugen. Toll ausgearbeitet, spannend und vor allem einfach fionntastisch!


    Gesamt:

    5 von 5 Sterne


    Daten:

    • Format: Kindle Ausgabe
    • Dateigröße: 3732 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 377 Seiten
    • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B0892WVFDB