Amanda Dykes - Der Wind und Wellen lenkt / Whose Waves These Are

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Eine Geschichte voller Schicksale, Trauer und Tränen, bis die Hoffnung und die Liebe das Licht anzündet.
  • "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Joh. 8,12)

    Kriege haben viele traurige Spuren bei der Familie Bliss hinterlassen. Nachdem sie zuerst den Ehemann und Vater verloren haben, mussten sie auch noch mit dem Verlust von Roberts (Rob) Zwillingsbruder Roy zurechtkommen. Aber nicht nur das, auch seine Frau Jenny und sein Sohn William werden ohne ihn weiterleben müssen. Robs Trauer ist so groß, dass er ein Gedicht an die Lokalzeitung von Ansel-by-the-Sea sendet. Dieses Gedicht berührt die Menschen so sehr, sodass seine Worte durch das ganze Land gehen und noch viele Jahre später in Erinnerung bleibt.

    Im Jahr 2001 wird dann Annie Bliss nach Ansel-by-the-Sea gerufen, da ihr Großonkel Rob nach einem schweren Unfall in der Klinik im Koma liegt. Als sie in seinem Haus Kisten voller Steine entdeckt geht sie auf Spurensuche nach Robs Geheimnis. Unterstützt wird sie von Jeremiah Fletcher, den ebenfalls etwas Geheimnisvolles umgibt. Wird sie Robs Geheimnis lüften und ihm rechtzeitig helfen?


    Meine Meinung:

    Das leuchtende Cover spiegelt ein wenig den Inhalt der Geschichte wider, bei dem es um das Meer, Licht und Hoffnung geht. Der Schreibstil ist locker, warmherzig, bildhaft, unterhaltsam und emotional. Für die Autorin Amanda Dykes ist dies hier ihr erster großer Roman, nach vielen Kurzgeschichten. In diesem Buch geht es um Verlust, Schicksale, Trauer, Liebe, Hoffnung, Vergebung und das Licht, das die Zukunft erhellt. Robs Verlust seines Bruders ist ganz furchtbar, besonders da sie Zwillinge waren. Doch als dann auch noch Roys Ehefrau Jenny, die er heimlich geliebt hat, mit seinem Neffen den Ort verlässt, ist alles noch schwerer zu ertragen für Rob und seine Mutter. Diese Geschichte, die in der Vergangenheit und Gegenwart spielt, hat mich sehr berührt, besonders diese vielen Schicksalsschläge, die Familie Bliss erdulden muss, fand ich schon heftig. Den es geht bei der nächsten Generation ja gerade so weiter. Trotzdem fast alle ihr Leben Gott geweiht haben und im Glauben verwurzelt sind, scheint ihnen immer wieder das Schicksal über den Weg zu laufen. Das Schöne ist nur, dass sie gerade durch ihren Glauben so stark sind, um dann diese Schicksale zu meistern. Ich muss dabei oft beim Lesen an Hiob denken, der ebenfalls durch viel Leid weiter an Gottes Liebe glaubt und ihm so vertraut wie hier Rob. Besonders sein Geheimnis hat mir gut gefallen, er hört nach dem Tod seines Bruders auf Worte, die er wie es scheint, von Gott bekommt und schreibt sie als Gedicht nieder. Das dies dann so viele Menschen berührt und sie den Worten folgen, finde ich sehr beeindruckend. Zudem befolgt Rob was sein Bruder ihm im Sterben ans Herz gelegt hat. Er möchte etwas bauen, das auch später noch vielen Menschen Licht und Hoffnung spenden soll. Gerade das ist es auch, was mich an diesem Buch so begeistert hat. Voller Hingabe bleiben Rob und später auch seine Frau Eva an dieser Aufgabe dran. Begeistert hat mich ebenso die Darstellung des Meeres, die Wellen, Stürme und Gefahren, die sie im Buch darstellt. Außerdem hat mich der Zusammenhalt der Menschen von Ansel-by-the-Sea beeindruckt. Auch die Charaktere sind sehr gut durchdacht, besonders Rob berührt mich sehr mit seinem starken Glauben, Gottvertrauen und seiner Energie. Besonders jedoch damit wie er später William bei sich aufnimmt. Allerdings die schnelle Genesung am Ende aus dem Koma war mir dann doch ein bisschen zu unrealistisch dargestellt. Diese Geschichte steht für mich ein wenig für den amerikanischen Nationalstolz und besonders dafür wie sehr bei ihren der Glaube verwurzelt ist. Manchmal war es mir vielleicht fast ein bisschen zu viel Dramaturgie, die diese Familie erleben musste, dadurch wirkt es ein wenig unrealistisch auf mich. Trotzdem hat mich dieses Buch zu Tränen gerührt und mein Herz berührt, deshalb gebe ich ihm 4 1/2 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb::applause::thumleft:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Amanda Dykes - Der Wind und Wellen lenkt“ zu „Amanda Dykes - Der Wind und Wellen lenkt / Whose Waves These Are“ geändert.
  • "Am Fuße des Leuchtturms herrscht Finsternis" (Konfuzius)


    Als Annie Bliss erfährt, dass ihr Großonkel Robert nach einem Unfall im Koma liegt, reist sie nach langer Zeit zurück in den kleinen Küstenort Ansel-by-the-Sea. Robert hat in seinem Leben so einige Verluste in Kauf nehmen müssen, aber vor allem hat ihn der Tod seines Zwillingsbruders Roy sowie der Wegzug dessen Ehefrau Jenny und William sehr zu schaffen gemacht. In seiner übermächtigen Trauer hat er ein Gedicht geschrieben und es in der Lokalzeitung veröffentlichen lassen. Er konnte nicht ahnen, was er damit auslösen wird, denn seine Zeilen riefen ungeahnte Reaktionen hervor. Einige dieser Reaktionen findet Annie in Form von Steinen in Roberts Haus wieder. Sie möchte unbedingt herausfinden, was es damit auf sich hat und findet in dem Postboten Jeremiah Fletcher die nötige Unterstützung.


    Amanda Dykes hat mit „Der Wind und Wellen lenkt“ einen tiefgründigen und gefühlvollen Debütroman vorgelegt. Der einfühlsame flüssige Erzählstil macht es dem Leser leicht, sich zwischen die Seiten fallen zu lassen. Mit zwei Zeitebenen breitet die Autorin zum einen die schicksalsgeprägte Phase in Robs Leben in den Jahren 1944 bis 1962 aus, zum anderen lässt sie dem Leser Annie im Jahr 2001 begegnen, die vor der großen Aufgabe steht, alte Familiengeheimnisse ans Tageslicht zu bringen und Robs Vermächtnis zu entschlüsseln. Mit einer farbenprächtigen und bildhaften Sprache lässt die Autorin während ihrer Handlung den kleinen Küstenort Ansel-by-the-Sea vor dem inneren Auge des Leser Gestalt annehmen, so dass er das Brechen des Meeres an den Felsen und das Lichtspiel auf den Wellen ebenso sehen kann, wie den alles überstrahlenden Leuchtturm. Der christliche Aspekt wurde sehr schön in die Geschichte eingearbeitet, denn es geht nicht nur um Verlust und Trauer, sondern vor allem um Gottvertrauen und die Hoffnung, immer einen Hafen zu haben, an dem man willkommen, gut und sicher aufgehoben ist, wo es Menschen gibt, die einen auffangen und mit Liebe begegnen.


    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, ihre menschlichen Züge machen sie greifbar, glaubwürdig und vor allem authentisch. Der Leser findet sich in einigen von ihnen wieder, kann ihre Gefühlslage und ihr Handeln nachvollziehen, so dass Mitfühlen und Mitfiebern leicht fallen. Robert ist ein sehr sympathischer Mann, der immer selbstlos seine Unterstützung anbietet, wo sie gebraucht wird. Schmerzliche Rückschläge treffen zwar sein Herz, doch er bewahrt sich seine Hoffnung und schaut weiter nach vorn. Mit seinem Mut und seine Stärke beflügelt er viele andere, die sich davon angesprochen fühlen. Annie ist eine Frau, die mit ihrem bisherigen Leben nicht glücklich ist. Erst die Rückkehr zu ihren Wurzeln sowie die Spurensuche lassen sie aus sich herauskommen. Postbote Jeremiah ist die Hilfsbereitschaft in Person, dabei wirkt er immer ein wenig mysteriös, als hätte er selbst etwas zu verbergen. Aber auch Protagonisten wie Roy, Jenny, William oder Eva spielen wichtige Rollen in dieser emotionalen Geschichte.


    „Der Wind und Wellen lenkt“ lässt den Leser eine tragische und gefühlvolle Familiengeschichte kennenlernen, deren Ausgang Hoffnung und Licht verspricht. Achtung: Taschentuchalarm!!!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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