Greta Henning - Halligmord

  • Kurzmeinung

    eveco
    Hat mir gut gefallen, gute Auflösung.
  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Auftakt einer neuer Krimi-Reihe
  • Mit "Halligmord" legt die Autorin Greta Henning einen leicht lesbaren Krimi für zwischendurch vor, der in der malerischen Umgebung der Haligen spielt.

    Als Leser_innen lernen wir die Bewohner_innen der Haligen kennen, dann eine Leiche, die recht schnell identifiziert werden kann, und noch eine Polizistin namens Minke van Hoorn, die ihren Dienst gerade erst angetreten hat.

    Bei den Ermittlungen wird deutlich, dass der damals begangene Mord scheinbar wie ein dunkler Schatten über den Haligen liegt und die Bewohner_innen irgendwie miteinander verbindet. Und die Komissarin darf an ihrer unverarbeiteten Trauer über den Tod ihres Vaters arbeiten.

    Beim Lesen erfahren die Leser_innen immer abwechselnd etwas über die Geschehnisse heute und in den 1980er Jahren, bis sich so nach und nach ein Gesamtbild bilden kann.

    Dieses Buch überzeugt nicht schwerpunktmäßig durch eine spannende Geschichte, sondern vielmehr eine Kombination aus wundervollen Landschaftsbeschreibungen, interessanten Charakteren und etwas Spannung.
    Wer das Meer liebt wird dieses Buch mögen.

  • Dieser kurzweilige Krimi hat mir richtig gut gefallen!

    Hier stimmt einfach das komplette Paket: Die sympathische Ermittlerin Minke, die ein altes, bislang ungeklärtes Verbrechen aufklären muss und dabei auf so manches dunkle Familiengeheimnis stößt.

    Ein entführter Einheimischer, der Minke besonders am Herzen liegt, dazu ein drohendes Unwetter und natürlich das Setting auf einer Hallig mitten in der rauen Nordsee.

    Alles sehr atmosphärisch, die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel. Diese spielen abwechselnd in der Gegenwart und im Jahr 1987, an jenem schicksalhaften Abend, an dem das Verbrechen geschah.

    Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, die Geschichte ist gut und glaubwürdig aufgebaut.

    Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Minkes anstrengender Kollege Klaus war m.M. nach etwas sehr übertrieben dargestellt. Aber zum Glück ist er ja jetzt im Ruhestand und somit bleibt der Leser (falls es einen zweiten Band geben sollte) hoffentlich von dieser Nervensäge verschont....


    Fazit: Tolles Setting und gut konstruierter, spannende Fall. Das macht Lust auf einen zweiten Teil! Hoffentlich bald 😊


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Das Buch Halligmord von Greta Henning ist ein kurzweiliger Nordseekrimi. Es handelt sich um den ersten Fall der Kommisarin Minke van Hoorn. Minke kehrt als Kommisarin zurück in ihre Heimat an die Nordseeküste. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich gehören auch 2 Hallig-Inseln. Auf einer kleinen, beschäulichen, friedlichen Insel wird nach einen Sturm ein Skelett gefunden. Minkes Bruder der zuständige Pathologe stellt fest, dass die Leiche vor 33 Jahren ermordet wurde. Was ist damals vor 33 Jahren passiert? Wie sind die wenigen Bewohner der Insel in die Sache verwickelt?



    Ich mag die Nordsee und Bücher aus dieser Gegend. Die Geschichte liest sich flott und ist einfach zu verstehen. Keine schweren Verwirrnungen oder undurchsichtige Vorgänge. Es beschreibt schön das Leben auf den Hallig-Inseln. Für mich ein lesenswertes Buch mit überraschendem Ende.

  • Halligenmord geht um eine junge Polizistin die in ihr Heimatdorf zurückkehrt und dort einen Jahrzehnte zurückliegenden Mord aufklären muss, wo so ziemlich jeder sein Motiv zu haben scheint.


    Besonders packend und gelungen fand ich den vielsichtigen Schreibstil und die kleinen Häppchen, mit denen wir den Geschehnissen der besagten Nacht, aber auch den Auswirkungen im Leben aller Beteiligten heute nachspüren.

    Nicht immer ganz vorhersehbar gab es für mich die ein oder andere Überraschung, ich habe jedoch gemerkt, dass der Roman definitiv mehr Krimi denn Thriller ist - an einigen Stellen wäre etwas mehr Action wünschenswert gewesen. Ein Plus des Krimis ist die ungewöhnliche Kulisse, die unglaublich lebendig herüberkommt.


    Fazit: Ein leichtlektüriger Krimi für einen netten Abend auf dem Sofa vor wirklich authentisch beschriebener Kulisse.

  • Der erste Fall der Ermittlerin Minke von Hoorn ist ein wahrer Cold-Case-Fall. Es zieht die Kommissarin zurück in ihre Heimat an der Nordsee, wo auf einer winzigen Hallig ein Skelett freigespült wurde. Schnell wird klar, wer diese Leiche ist und sie muss bereits seit über 30 Jahren dort liegen. Minke van Hoorn beginnt zu ermitteln. Zunächst gibt es keine Tatverdächtigen. Jeder mochte den Toten. Doch nach und nach deckt sie zahlreiche Geheimnisse auf und plötzlich kann sie sich vor möglichen Tätern gar nicht mehr retten. Als dann auch noch eine aktuelle Entführung hinzukommt ist ihr klar, dass sie den Fall schnell aufklären muss.


    Greta Henning ist das geschlossene Pseudonym einer Autorin, die selbst von den friesischen Halligen begeistert ist. Auch wenn die Halligen Nekpen und Midsand sowie die Umgebung drum herum rein fiktiv sind, gelingt es der Autorin Lokalkolorit zu vermitteln und das Leben auf den kleinen Marschinseln, die regelmäßig überflutet werden, gut und glaubhaft darzustellen.


    Die Protagonistin Minke van Hoorn gefällt mir. Sie war bis vor wenigen Jahren als Meeresbiologien tätig, bis sie in die Fußspuren ihres Vaters getreten ist und nun als Kommissarin in ihrer Heimat arbeitet. Endlich mal kein alter, starkrauchender, verbrauchter Ermittler – auch wenn Minke natürlich ebenfalls nicht komplett ohne Altlasten auskommt.

    Mir hat vor allem gefallen, wie sich der Fall entwickelt. Minke lässt sich nicht von einer komplexen Lügengeschichte von der Aufklärung des Falls abhalten. Glaubhaft kommt sie der Lösung immer näher, die am Ende auch Schritt für Schritt dem Leser erläutert wird. Klar sind Hintergründe und Motive nicht neu, aber bis man diese erfährt, hat man das Buch schon fast beendet. Ich tappte daher lange im Dunkeln. Teilweise verlief der Roman etwas langatmig, was aber auch daran liegen kann, dass ich sonst meist lieber Psychothriller statt Krimis lese, aber der geschickte Aufbau um den Mord vor über 30 Jahren hat mich darüber hinweggetröstet.


    Fazit: Ein solider Nordseekrimi, der einen alten Fall endlich aufklärt und neugierig auf die Ermittlerin macht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mörderische friesische Gemütlichkeit


    Kalt, stürmisch und unberechenbar kann die Nordsee sein und wo wüsste man das besser als in dem fiktiven Städtchen Jüstering an der friesischen Küste. In einer solchen unbequemen Nacht vor gut 30 Jahren verschwand ein Halligbewohner.


    Kommissarin Minke van Hoorn, gebürtige Jüsteringerin und mit einer interessanten Biografie ausgestattet, bekommt es an ihrem ersten Arbeitstag mit einem cold case zu tun. Eine der Halligwiesen gibt nach einem Unwetter ein Skelett frei und allem Anschein nach hat es sich dort nicht selbst eingegraben.


    Minke geht also Klinkenputzen und setzt langsam Puzzleteil um Puzzleteil alles zusammen. Dabei hat sie Glück: das Opfer ist schnell identifiziert, sie muss “nur” zusammentragen was passierte und warum. Dabei sind es die kleinen Details die sie auf die richtige Spur bringen.


    Die Atmosphäre und Lebensweise an der Küste und auf den Halligen (im Buch fiktiv, aber es gibt nach wie vor solche bewohnten Inseln) wird gut eingefangen. Von vielen Charakteren erfährt man noch etwas wenig, um sie als gelungen einschätzen zu können, aber es ist ja auch Minkes erster Fall, somit könnte in möglichen weiteren Bänden hier mehr Nähe geschaffen werden.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ruhig und unaufgeregt werden die Halligbewohner entzaubert


    Buchmeinung zu Greta Henning – Halligmord


    „Halligmord“ ist ein Kriminalroman von Greta Henning, der 2020 bei Ullstein erschienen ist.


    Zum Autor:
    Greta Henning ist ein Pseudonym. Die Autorin mag die Nordsee im Urlaub bei jedem Wetter, Wattwanderungen und Krabbenbrötchen - gute Voraussetzungen, um einen Nordseekrimi zu schreiben. Die besondere Welt der friesischen Halligen mit ihren Geschichten und Traditionen hat es ihr genauso angetan wie der Klassiker "Der Schimmelreiter" und die Lebensart in Deutschlands hohem Norden.
    "Halligmord" ist der erste Kriminalroman der Autorin.


    Klappentext:
    Eine Sturmflut an der Nordsee - und am nächsten Morgen ein grausiger Fund: Auf der kleinen Hallig Nekpen hat die See menschliche Knochen freigespült, die schon seit Jahrzehnten im friesischen Marschboden gelegen haben müssen. Wer war der Tote?
    Die junge Kommissarin Minke van Hoorn, in ihrer Freizeit engagierte Watt-Rangerin und Robbenretterin, beginnt zu ermitteln. Die beiden alteingesessenen Familien, die auf Nekpen leben, wollen von allem nichts gewusst haben. Da verschwindet der Sohn des alten Deichgrafen auf Nekpen, ein geheimnisvoller Brief taucht auf und Minkes Mutter, scheint etwas zu verbergen. Der alte Fall scheint plötzlich seine Finger bis in die Gegenwart auszustrecken. Minke muss sich beeilen, denn der nächste Herbststurm kündigt sich an...


    Meine Meinung:
    Minke van Hoorn, die Hauptfigur, ist eine junge Polizistin, die in die großen Fußstapfen ihres Vaters treten will. Unterstützt wird sie eher selten durch den Beinaherentner Klaus, der sich vorwiegend um die Vorbereitung seines Ausstands kümmert. Meist werden die Ereignisse aus der Sicht Minkes wiedergegeben, aber nicht nur. Eine zweite Erzählebene schildert Ausschnitte aus der Nacht, in der der nun aufgefundene Tote spurlos verschwand. Begleitet werden die fünf Ermittlungstage von einer aufkommenden Sturmflut. Wirkt das Leben auf einer Hallig zunächst eher romantisch und beschaulich, so werden zunehmend die Schattenscheiten des Lebens auf einer Hallig deutlich. Man kennt sich, aber man mag sich nicht immer. Es beginnt ruhig und unaufgeregt, aber die Spannung steigt stetig. Durch die Rückblicke und die Ermittlungserkenntnisse werden immer wieder andere Personen als Verdächtige präsentiert. Die Figuren werden meist nur grob skizziert und von fast jeder wird ein dunkles Geheimnis enthüllt. Nebenbei erfährt der Leser viel über die Besonderheiten eines Lebens auf einer Hallig im nordfriesischen Wattenmeer. Minke ist die Lütte, die sich den Respekt der Menschen noch verdienen muss. Sie akzeptiert dies und wirkt zunehmend sympathisch. Auf Actionszenen verzichtet die Autorin fast vollständig und am Ende gibt es eine Aufklärungsrunde ganz im Stil großer Vorbilder wie z. B. Nero Wolfe. Der Schreibstil ist ruhig und vermittelt viel Atmosphäre.


    Fazit:
    Der erste Fall für Minke van Hoorn hat mich mit seiner ruhigen Art und der atmosphärischen Schilderung überzeugt. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche für die Freunde ruhiger Kriminalromane eine Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Toller Krimiauftakt


    Minke van Hoorn, Kommissarin in der Nordsee auf der Insel Hallig Nekpen, muß dort ihren ersten Fall lösen. Ein Skelett wird gefunden. Es ist der Arzt Hinnerk, der eigentlich bei einem Bootsunglück gestorben ist. Das ist jetzt dreiunddreißig Jahre her.


    Ich fand, dass dieser Krimi sehr erfrischend geschrieben war. Der Schreibstil war sehr flüssig zu lesen. Die Insel Hallig Nekpen gibt es in Wirklichkeit nicht. Aber die Autorin hat die Atmosphäre und Örtlichkeiten so genau beschrieben, dass ich selber beim Lesen dachte, dass ich mich gerade dort befinde. Ich empfand, dass Minke sehr sympathisch dargestellt wird. Man erfährt einiges über Minke, warum sie jetzt Kommissarin ist und nicht mehr als Meeresbiologin tätig ist. Spannend wird es, als das Skelett gefunden wird. Diese Spannung wird das ganze Buch aufrecht gehalten. Die Auflösung hat mich überrascht.


    Greta Henning, die unter ihrem Pseudonym schreibt, ist hier ein gelungener Krimiauftakt der Reihe um die Kommissarin Minke van Hoorn gelungen. Ich freue mich schon auf den zweiten Fall für Minke.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe


    Was geschah in jener Sturmnacht?

    Bereits der erste Arbeitstag beschert der frisch gebackenen Kommissarin Minke van Hoorn die skelettierten Überreste eines Menschen. Schnell ist klar, dass es sich um einen Mord handelt. Als die Identität feststeht, ist die Verwunderung groß, denn eigentlich sollte Hinnerk bei der Explosion seines Schiffes über Bord gegangen und ertrunken sein. Zumindest erzählen die Bewohner auf der Hallig dieses Geschichte.


    Minke wird stutzig, als wirklich alle mit derselben Geschichte aufwarten und die bis ins kleinste Detail übereinstimmt, obwohl der Unfall bereits 1987 passiert ist.


    Als dann noch David, der Sohn des Deichgrafen verschwindet, wird klar, dass die Bewohner die Geschichte von damals lieber auf sich beruhen lassen möchten.


    Doch da haben sie sich bei Minke verrechnet, die ihren Beruf als Meeresbiologin aufgegeben hat, um in die Fußstapfen ihres Vater, einem sehr erfolgreichen Kriminalhauptkommissars zu treten.


    Meine Meinung:


    Die Story erinnert in ihrem Aufbau ein wenig an Agatha Christies „Mord im Orient-Express“, nur dass diesmal kein im Schnee stecken gebliebender Zug Schauplatz ist, sondern eben eine von Stürmen umtoste Hallig. Die Autorin hat diese von Naturgewalten bedrohte Atmosphäre sehr gut eingefangen.


    Minke ist eine sympathische Ermittlerin, die erst noch beweisen muss, dass sie weder „Mäuschen“ noch „Lütte“ ist, sondern eine ernst zu nehmende Ermittlerin.


    Der Kollege Klaus, der nur mehr wenige Arbeitstage bis zu seinem Pensionsantritt vor sich hat, ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Ich hoffe, der spielt in einem weiteren Fall keine Rolle mehr. Minke ständig „Mäuschen“ zu nennen, obwohl sie es sich verbeten hat, ist für mich unerträglich.


    Das Buch ist aus verschieden Perspektiven geschrieben, sodass einige der Bewohner zu Wort kommen. Diverse Rückblicke in das Jahr 1987 lassen erahnen, dass es mehrere Motive für einen Mord an Hinnerk gibt.


    Für einen interessanten Ausblick zum nächsten Band sorgt die Ankündigung, dass eine Kollegin aus Schwaben demnächst bei Minke van Hoorn ihren Dienst versehen wird.


    Fazit:


    Ein gut gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)