GEO-Epoche - AD 1500: Dürer und seine Zeit

  • Eigenzitat aus amazon.de:


    Eigentlich sollte das Heft Nr. 103 sich mit der Karibik beschäftigen, aber durch COVID-19 wurden die Recherchen vor Ort verlangsamt, so dass Gruner und Jahr sich entschlossen hat, einen Titel aus der GEO-Epoche-Panorama-Reihe in der Standardreihe noch einmal einzubringen.


    Zu Beginn des 14. Jahrhunderts dominierten religiöse Darstellungen die Kunstwelt in den deutschsprachigen Gebieten Europas, eine Tendenz, die mit dem aufkommenden Buchdruck und der Reformation einen Wandel erfahren sollte. Einer der Ersten – und wohl auch einer der Einflußreichsten -, der neue Motive erprobte bzw. vertraute Motive in einer neuen Form vorstellte ist Albrecht Dürer gewesen, der unter andrem durch eine Reise nach Italien neue Impulse erfahren hat, die sein Schaffen nach der Rückkehr stark beeinflussen sollten. Beispiel für den status quo ante und post finden sich zunächst in den ersten beiden Artikeln dieses Magazins du natürlich auch in dem über Albrecht Dürer selbst.


    Nach einer wie gewohnt umfänglichen dokumentierten Chronik geht es um den Reichstag von 1495, um die Art, wie die Protestanten sich die Kunst und die Literatur zum Diener ihrer Propaganda gemacht haben und wie dies unter anderem die Lage im bis dahin sehr katholischen Nürnberg verändert hat. Im Zusammenhang mit der Schaffung propagandistischer – aber auch anderer - Werke für beide Seiten spielt dann der als Luther-Porträtist bekannte Lucas Cranach eine große Rolle, einem der letzten deutschen Maler, der mit seiner Kunst und seinem Geschäftssinn ein großes Vermögen erwirtschaften konnte.


    Die letzten drei Kapitel handeln von den Expressionisten des 16. Jahrhunderts, Hans Holbein dem Jüngeren und schließlich dem Aufkommen der ersten gesamteuropäischen Kunstrichtung nach dem 30-jährigen Krieg: dem Barock.


    Auch dieses GEO-Epoche-Heft ist wieder sehr informativ, selbst, wenn man mit der damaligen Zeit schon ziemlich vertraut sein sollte. Gerade zu den hier beschriebenen Themen sind natürlich die Illustrationen von sehr großer Bedeutung und diese sind hier nicht nur überaus treffend ausgewählt, sondern auch mit einer gewissen Tiefe erläutert, so dass einem die Bedeutung bestimmter Elemente bewusst werden kann, selbst wenn man nicht unbedingt ein Kunsthistoriker ist. Eine lohnende Lektüre.


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