Eve Lambert - Die Tote mit dem Diamantcollier

  • Kurzmeinung

    Traute
    Wonderwoman und Wonderdog, nicht realistisch aber dennoch unterhaltsam.
  • Kurzmeinung

    aida2008
    Ziemlich überzogen und überdrehte Detektivin - unglaubwürdige Story - konnte mich nicht überzeugen
  • Klappentext

    Edle Yachten, funkelnde Juwelen und eine Dinnerparty mit tödlichem Ausgang
    Monaco 1920: Der attraktive englische Adlige Christopher besucht eine Party an Bord einer mondänen Yacht. Die Gäste tanzen zu den Klängen einer Jazzband, trinken Champagner – doch plötzlich wird eine Leiche entdeckt, und ein kostbares Diamantcollier ist spurlos verschwunden. Die Polizei ruft Jackie Dupont zu Hilfe, Privatdetektivin mit Vorliebe für glamouröse Abendroben, schnelle Autos und ungewöhnliche Ermittlungsmethoden. Einer der Gäste muss der Täter sein, somit steht auch Christopher unter Verdacht. Und tatsächlich hütet er ein dunkles Geheimnis ...


    Autor

    Eve Lambert ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Genau wie ihrer Titelheldin Jackie Dupont wurde ihr das Reisen in die Wiege gelegt: 1979 im Tessin geboren wuchs sie in Hamburg, Italien und Großbritannien auf. Heute lebt sie wieder in Hamburg. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Gästeführerin und begleitet Touristen aus aller Welt durch die Hansestadt.


    Buchgestaltung

    Das Taschenbuch ist beim Penguin Verlag erschienen und umfasst insgesamt 368 Seiten. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, und die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge. Aufgepeppt wird das Ganze von handschriftlichen Briefen, die für einiges Rätselraten sorgen. Das Cover sieht toll aus und passt auch sehr gut zur Story. Dies ist Band 1 der Jackie-Dupont-Reihe, der nächste Teil wird vermutlich im September diesen Jahres erscheinen.


    Meine Meinung

    Das Buch lässt mich irgendwie zwiespältig zurück. Die adelige Gastgeberin einer Dinnerparty wird ermordet und der Mörder muss unter den Gästen sein. Jackie Dupont wird gerufen und soll zusammen mit der Polizei den Fall aufklären. Es werden alle Verdächtigen vernommen und so entsteht nach und nach ein Bild von der gesamten Situation. Die Recherche und Auflösung des Falls waren solide und auch gut rübergebracht, aber auch recht unspektakulär. Mir hat die Szenerie der 20ziger Jahre, sowie der Flair der Cote d’ Azur mit seinen Schönen und Reichen, sehr gut gefallen. Positiv finde ich auch das eingeflochtene Rätsel um den Tod von Christophers Frau Diana. Hier gibt es durch Briefe und Tagebucheinträge Rückblicke in deren Vergangenheit. Stück für Stück erhalten wir hier Puzzlestücke, die sich zusammenfügen und ein (fast) komplettes Bild ergeben. Mehr möchte ich aber dazu nicht vorwegnehmen. Über Jackies Spürhund Sargent mußte ich einige Male schmunzeln- er ist ein richtig verwöhnter Pascha. Alles in Allem ist es ein guter Krimi á la Agatha Christie, aber es reicht dennoch für mich nur zum Mittelmaß. Leider hat mir die Hauptprotagonistin Jackie von ihrer Art her nicht gefallen. Sie ist mir zu extrem und überzeichnet, total herrschsüchtig und sehr arrogant. Sie ist ein weiblicher Superman, die alles kann, alles weiß und jeden kennt. Zum Ende hin wurde es zwar etwas besser, aber insgesamt ist der Charakter der Jackie sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bin leider kein Fan von solchen extrem unnatürlich dargestellten Personen und in meinen Augen, macht das Jackie recht unsymphatisch. Das übertriebene Getue von ihr hat mich mit der Zeit ziemlich genervt. Mir hat ebenso nicht gefallen, dass die Männer, vor allem die Polizisten, so unterwürfig und weichgespült dargestellt wurden. Sie waren mit der ganzen Mordermittlung überfordert und wirkten völlig unfähig und dämlich.

    Insgesamt hatte ich mir etwas mehr von diesem Krimi versprochen, Potential wäre auf jeden Fall da gewesen. Mal sehen, wie es mit der Fortsetzung weitergeht. Vielleicht erfahren wir dann ein bisschen mehr über die Person „Jackie“, warum sie so ist wie sie ist. In dieser Hinsicht gab es bereits Andeutungen, allerdings sind noch viele Fragen offen geblieben, die hoffentlich im nächsten Teil beantwortet werden.


    Fazit: Ein durchschnittlicher Krimi mit einer anstrengenden Ermittlerin – von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

    SUB: 214

  • Mörderjagt im Fürstentum

    1920 Monaco. Auf der luxuriösen Privatyacht „Celluloid“ der millionenschweren Carla Tush nebst Ehemann Ronald gibt es eine riesige Party anlässlich des Kriegsendes. Eine illustre Gesellschaft von Künstlern, Adligen und reichen Geschäftsleuten feiert ausgelassen, bis die Gastgeberin tot aufgefunden und der Verlust ihres wertvollen Diamantcolliers offenbar wird. Die angesehene Privatdetektivin Jackie Dupont, die sich am Hof des Fürsten aufhält, macht sich gemeinsam mit der örtlichen Polizei an die Ermittlungen der offensichtlich ermordeten Carla. Die Erkenntnis, dass sich der Täter unter den Partygästen befindet, trägt nicht gerade dazu bei, den Anwesenden die Zunge zu lösen, zu sehr haben sie selbst einige Geheimnisse, die es zu hüten gilt. Wird Jackie dennoch den Mörder entlarven?


    Eve Lambert hat mit „Die Tote mit dem Diamantcollier“ den ersten Band ihrer historischen Krimireihe um die mondäne Ermittlerin Jackie Dupont vorgelegt, der mit einem interessanten Mordfall gut zu unterhalten weiß. Der flüssige und bildhafte Schreibstil lässt den Leser nicht nur eine Zeitreise in die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts antreten, sondern bietet ihm mit dem kleinen monegassischen Fürstentum auch noch einen elitären Hotspot als Austragungsort an. Nachdem man sich erst einmal mit sämtlichen Protagonisten vertraut gemacht hat, die auf intelligente Weise dem Leser vorgestellt werden, erlebt man über zwei Ebenen die Handlung hautnah mit. Zum einen heftet sich der Leser an Jackies Fersen, um den Mörder unter den Gästen und Angestellten der Yacht zu finden, zum anderen lernt man Christopher St. Yves, den Duke of Surrey, kennen, der nicht nur ein Partygast ist, sondern auch so einige Leichen im Keller hat, die besser nicht ans Tageslicht kommen sollten. Geschickt führt die Autorin den Leser mit einigen Wendungen und Geheimnissen der Protagonisten an der Nase herum, so dass dieser die Situation immer wieder neu überdenken muss und am Ende doch beim Entlarven des Täters überrascht wird, während er bei einigen anderen Dingen leider erst bis zur Fortsetzung warten muss, um diese vielleicht zu erfahren. Der Spannungslevel wird gleich zu Beginn etwas höher angelegt, flacht während der Geschichte nicht ab und hält den Leser durchgängig gebannt bei der Stange.


    Die Charaktere sind liebevoll ausgesucht und in Szene gesetzt. Leicht überspitzte menschliche Eigenschaften machen sie interessant und den Leser neugierig, mehr von ihnen mitzuerleben. Jackie ist eine Wucht, manchmal eine Klugscheißerin, aber mit Niveau. Intelligent, unkonventionell, exzentrisch, und in höchstem Grade unangepasst, geht sie ihrer Ermittlungstätigkeit nach, lässt dabei den Snob raushängen, während sie sich unter die bunte Gästeschar mischt und diese mit ihrer Anwesenheit und ihren bohrenden Fragen nervös macht. Christopher St. Yves ist eigentlich ein Mann von Welt, doch irgendwie auch ein nervöses Hemd, denn seine eigenen Geheimnisse rauben ihm die Selbstsicherheit. Jackies Hund Sargent füllt seine Rolle perfekt aus, ist er doch die Anlaufstelle, wenn Jackie was loswerden muss. Aber auch Zelda, Sègoléne, Lady Wrexley, Anne, Rose Munroe und weitere Partygäste tragen ihren Teil dazu bei, die Spannung innerhalb der Geschichte und die Deckung des Mörders bis zum Schluss zu erhalten.


    „Die Tote mit dem Diamantcollier“ ist ein gelungener Krimi nach alt-englischer Manier, der zwar etwas überspitzt wirkt, jedoch mit einer bunten Mischung zu unterhalten weiß. Eine Punktabzug gibt es für die offenen Fragen, die erst in den Fortsetzungsbänden beantwortet werden, das ist kein guter Stil. Ansonsten sehr lesenswert und mit verdienter Leseempfehlung ausgestattet!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten