Kurzweilige Unterhaltung
Franziska Hochperger könnte es nicht
besser gehen, sie ist verliebt und hofft auf eine baldige Heirat. Ihr
Vater ist ein wohlhabender Weinhändler und kann ihr somit ein
angenehmes Leben bereiten und auch ihrem Verlobten steht eine gute
Zukunft bevor. Doch dann wird diese heile Welt jäh zerstört. Eine,
von Feinden, angezettelte Intrige lässt das Mädchen nicht nur
vaterlos, sondern auch mittellos zurück. Selbst der Obrigkeit kann
sie nicht trauen. Allein macht sich Franziska auf die Suche nach der
Wahrheit. Dabei muss sie bald erkennen, dass es für sie nicht mehr
nur um Ehre und Wohlstand geht, sondern um das nackte Überleben.
Einzig Jacob, ein Freund aus Kindertagen, steht ihr bei. Gemeinsam
setzten sie sich nicht nur gegen den Herzog von Württemberg zur
Wehr, sondern auch gegen die Widersacher Franzis. Wird die junge Frau
die Schuldigen an ihrem Elend finden und vernichten können?
Vorweg möchte ich sagen, ich mag die
Bücher von Silvia Stolzenburg sehr gern lesen. Sie sorgen immer für
kurzweilige Unterhaltung und sind dabei gut recherchiert und erzählen
interessante Begebenheiten aus den jeweiligen Epochen oder Städten.
Auf „Tribut der Sünde“ hatte ich mich wirklich gefreut, aber
leider konnte die Autorin diesmal meinen Erwartungen nicht gänzlich
erfüllen. Das Buch war mir zu vorhersehbar geschrieben und einige
Szenen hätte ich so nicht gebraucht.
Franzi macht sich mutig auf den Weg,
ihre Feinde zu stellen. Ihre Handlungsweise könnte man schon fast
als naiv bezeichnen. Sie begibt sich in Situationen, von denen sie
eigentlich weiß, sie sind nicht gut für sie, aber trotzdem lässt
sie sich darauf ein. (Da ich nicht spoilern möchte, gehe ich nicht
näher auf die eigentliche Handlung ein.) Franzi gerät immer wieder
in Schwierigkeiten, die eben doch vorhersehbar waren. Sie bekommt
allerdings immer schnelle Hilfe. Jacob steht ihr treu zur Seite. Ich
habe mich doch öfters gefragt, warum er immer wieder zu ihr hält.
Klar, er hat tiefe Gefühle für die junge Frau, aber er riskiert
auch viel für sie. Obwohl die Handlung spannend erzählt wird, war
es mir stellenweise doch zu klischeehaft oder vorhersehbar. Wirkliche
Überraschungen gab es eher nicht. Auf der anderen Seite ist „Tribute
der Sünde“ ein kurzweiliger Roman, der sich angenehm lesen lässt.
Gekonnt hat die Autorin zudem historische Details, um den Herzog und
seine Frau, in ihre fiktive Geschichte einfließen lassen.
Fazit:
Die Geschichte lässt sich locker und
leicht lesen und kommt mit einem modernen Erzählstil daher. Das
Stuttgart des Jahres 1513 wird anschaulich geschildert. Der
historische Teil klang für mich authentisch. Auch wenn mir nicht
alle Passagen gefallen haben, hab ich am Ende „Tribut der Sünde“
trotzdem gern gelesen. Allerdings ist das Ende ziemlich offen
gehalten und lässt mich doch auch wieder neugierig zurück, sodass
ich schon wissen möchte, wie es mit Franzi und Jacob weitergeht.