B.S.L. Peschka - Zaghaft

  • Rezension: „Sophie & Cassian: Zaghaft“ von B. S. L. Peschka


    Autor/in: B. S. L. Peschka

    Titel: Zaghaft

    Reihe/Band: Sophie & Cassian, Band 1

    Genre: Young Adult

    Erscheinungsdatum: Mai 2020

    ISBN: 979-8633693720

    Preis: 12,83 € als Taschenbuch


    Klappentext

    „Cassian fand alles an Sophie schön, wie sie ging, mit ihren Händen sprach, wie sie ihren Kopf zur Seite neigte, wenn sie lacht …“

    Sophie ist zwei Jahre jünger als Cassian, sie wohnen in derselben Straße, gehen auf dieselbe Schule, haben als Kinder zusammen gespielt. Doch in den letzten Jahren verlieren sie sich aus den Augen. Ein paar zufällige Begegnungen verschieben die Perspektiven …

    „Etwas hatte sich heute Abend zwischen ihnen verändert. Anstelle der alten Unbekümmertheit war eine neue, aufregende Spannung getreten …“

    Sie fangen an, etwas füreinander zu empfinden – vorsichtig, ungläubig und unsicher.

    „Sophie erwiderte zaghaft seinen Kuss, kam ihm entgegen, als würde sie ein unsichtbares Band zu ihm ziehen …“

    Doch es kommt zu Missverständnissen und einem traumatischen Erlebnis. Ob aus diesem Chaos noch Liebe werden kann?

    „Cassian küsste Sophie so, wie er noch nie ein Mädchen geküsst hatte, mit all seiner Liebe, sanft und zärtlich, heiß und sinnlich und völliges Neuland begehend.“

    Ende gut! Alles gut? Angst, Eifersucht und Zweifel könnten alles zerstören …


    Buchtitel und Coverdesign

    Das Cover ist in sehr hellen Farben – weiß, rosé und pink – gehalten und bildet im oberen Teil eine erblühende Pfingstrose ab. Für den Titel „Zaghaft“ finde ich die Darstellung sehr passend gewählt. Es ist nicht zu aufdringlich, nicht zu grell. Es wirkt auf mich sehr entspannt und ruhig. „Sophie & Cassian“ als weiterer Bestandteil des Titels stellen die Namen der beiden Protagonisten dar.


    Charaktere

    Sophie ist 16, fast 17, Jahre alt und vom Charakter her ziemlich unsicher und zurückhaltend. Sie ist äußerst talentiert – spielt Querflöte, ist eine begnadete Schwimmerin und verfolgt vielerlei verschiedene Interessen. Sie ist einerseits ziemlich intelligent, aber irgendwo auch ein bisschen naiv, denn sie glaubt viel zu sehr an das Gute im Menschen. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie eine Beziehung und nach einem mehr als traumatischen Erlebnis ist es für sie auch gar nicht mehr so leicht, ihre Angst und den mittlerweile vorhandenen Schrecken zu überwinden.

    Cassian ist gerade 19 geworden und bereits seit längerer Zeit heimlich in Sophie verknallt. Seine Ex Emilia ist wahnsinnig durchgeknallt und belästigt ihn seit ihrer Trennung immer noch, obwohl er sich viel dringender mit seinen anstehenden Abiturprüfungen auseinandersetzen sollte. Cassian ist ein Mensch, der sehr schnell zu Eifersuchtsattacken und vorschneller Verurteilung von Situationen und Menschen neigt. Seinen Charakter finde ich in diesen jungen Jahren auf eine gewisse Art und Weise ziemlich ‚gefährlich‘.

    Sophie war mir von ihrer Art her sehr sympathisch und hat mich ein bisschen an meine eigene Jugend erinnert. Ich war ihr früher sehr ähnlich, was Unsicherheiten und Zurückhaltung angeht, weshalb es mir sehr leicht viel, sie zu verstehen und mit ihr mit zu fühlen. Cassian hingegen war mir die meiste Zeit absolut unsympathisch. Ich mochte ihn nicht. Vor allem die Eifersucht hat es mir bei ihm ziemlich versaut und seine vielen spitzen Bemerkungen hin und wieder waren einfach nicht angebracht. Während Sophie sich für ihr Alter eigentlich schon sehr erwachsen verhalten hat, hat Cassian, der ja nunmal sogesehen schon erwachsen ist, sich verhalten wie ein nervtötendes Kleinkind. Er war für mich mit seinem kindischen Verhalten keine angenehme Person.


    Schreibstil und Handlung

    Der Schreibstil von Bärbel Peschka war für mich leider nicht sehr angenehm. Vieles wirkte auf mich steif und emotionslos, was auch dafür sorgte, dass die Geschichte sich für mich eher wie ein sachlicher Bericht oder Artikel las, als eine Liebesgeschichte. Mir konnten nur in einer einzigen intensiveren Situation wirklich Gefühle vermittelt werden, ansonsten schwappte da Nichts zu mir herüber und ich bin eigentlich ein sehr gefühlvoller Mensch, der Emotionen sehr intensiv wahrnimmt. Generell hatte ich auch ein Problem damit, dass im Buch meiner Meinung nach viel zu wenig echte Unterhaltungen geführt worden sind. Die Story hatte kaum wörtliche Rede. Auch das Erzähltempo hat mich des Öfteren irritiert. Mal gab es ewig lange Situationsbeschreibungen und Gedanken und dann an anderen Stellen ist alles Schlag auf Schlag passiert. Letzteres wirkte auch eher oberflächlich, denn ständig passierte etwas Neues, ohne dass vorhergehende Aktionen zu Ende aus- oder aufgearbeitet waren.

    Dieser Punkt bringt mich aber auch schon zur Handlung. Durch die von mir wahrgenommene Oberflächlichkeit wirkten einige Handlungspunkte an den Haaren herbeigezogen. Der Punkt, an dem Sophie und Cassian sich in der Geschichte endlich näherkommen, beinhaltet ein sehr ernstes und emotionales Thema, was auch die einzige Stelle betrifft, wie ich oben bereits beschrieben habe, die mich wirklich berührt hat. Leider war die Verarbeitung bzw. der Umgang mit diesem Thema in meinen Augen nicht ausgereift. Die Darstellung des ‚dramatischen Ereignisses‘ wirkte auf mich nicht realistisch. Das erste ‚Verliebt sein‘ wurde in der Geschichte recht authentisch dargestellt, wenn ich mir die Gefühle und Gedanken von Sophie so betrachte. Letztendlich fand ich es aber unnötig, diese frische Beziehung in vielerlei Hinsichten mehrfach zu zerstören, durch eine wiederholte Eifersuchtsszene und den Cliffhanger am Ende. So zaghaft wie die Liebe der beiden eigentlich dargestellt werden sollte, passt die Eifersuchtstour von Cassian bezüglich der Intensität im Kontrast einfach nicht mit hinein.

    Hervorheben muss ich aber auf jeden Fall, dass sowohl Schreibstil als auch Handlung, gegen Ende des Buches im letzten Drittel oder Viertel so langsam besser werden. Eine Entwicklung ist deutlich zu erkennen.


    Fazit

    Leider hat mir „Sophie & Cassian: Zaghaft“ nicht gefallen. Leider hatte ich nicht nur inhaltliche, sondern auch stilistische und charakterliche Probleme mit der Geschichte. Auch wenn sich Handlung und Schreibstil im letzten Teil verbessert haben, konnte dies das Buch für mich leider nicht mehr aufwerten. Auch an einem zweiten Teil habe ich kein Interesse.


    Bewertung: 2 YY von 5 Sternen

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „B.S.L. Peschka - Sophie&Cassian: Zaghaft“ zu „B.S.L. Peschka - Zaghaft“ geändert.
  • Und ein bischen was zur Autorin:


    Bärbel Sabine Lioba Peschka ist als drittes von vier Kindern 1967 im Rheinland geboren und hat einen pinken Stuhl auf Reisen geschickt. Sie ist promovierte Biologin und Humangenetikerin, hat zwei tolle, große Kinder und keine Haustiere. Dafür sammelt sie Erstauflagen von Pixibüchern und Postkarten mit Zitaten, die sie auch gerne an die passenden Personen verschickt. Sie gibt das Magazin Ohrenkuss heraus, bei dem alle Autoren ein Chromosom mehr haben als sie, denn sie haben das Down-Syndrom. Mit ihnen teilt sie die Leidenschaft des Schreibens. Silvester verbringt sie immer mit vielen Freunden auf einer Burg, genießt einsame Urlaube auf einer Finca und in Maßen Gartenarbeit. Zum Ausgleich malt sie und gestaltet immer wieder ihr Haus um. Außerdem liebt sie Gesellschaftsspiele, Nudeln in allen Variationen, Kabarettabende und Bücher, Bücher, Bücher ...

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: