Helmut Barz - Brumm! (ab 24.06.2020) (mit Autor)

  • Danach die Szene, in der Urs vater und Sohn zusammenstaucht

    Die Szene war auf jeden Fall nicht schlecht. Das in der Bäckerei würde ich nicht unbedingt vorlesen. Vielleicht vertragen manche sowas auch nicht so gut, keine Ahnung.

    Zu mehr kann ich aber noch nicht viel sagen. Bin ja noch nicht durch.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Ich würde mir ein wenig Karolin wünschen und das mit Essig verfeinerte Pennerglück.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • ich bin für die Talkshow, das ganze Buch war humorvoll, voller Slapstick, Freundschaft, Satire, aber die Talkshow war für mich der Höhepunkt. Ich hatte zu jedem Gast ein Gesicht. Mal ein altes mittlerweile von der aktuellen Bühne abgetreten, mal ein Aktuelles. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich glaube ich werde mal unter diesem Gesichtspunkt wieder eine Talkshow schauen.

  • Ich fände für die Lesung die Szene, in der Urs Vater und Sohn zusammenstaucht, besser als den Rest des Evelyn-Kapitels, wenn die Lesung abwechslungsreich sein soll. Ansonsten finde ich die Gerichtsverhandlung nach wie vor sehr gut, ich weiß aber nicht, ob sie sich für eine Lesung eignet bzw. ob du eine Passage findest, die nicht zu lang, aber in sich verständlich ist.

  • Das Problem mit der Gerichts- und auch mit der Talkshowszene ist, dass beide Szenen sehr lang sind (und es lässt sich auch nur wenig streichen) und zudem eine ganze Menge Vorwissen verlangen. (Außerdem ist mein Bayrisch noch nicht gut genug für einen überzeugenden Huber ;-)- Aber ich denke mal drüber nach.

  • Das Problem mit der Gerichts- und auch mit der Talkshowszene ist, dass beide Szenen sehr lang sind (und es lässt sich auch nur wenig streichen) und zudem eine ganze Menge Vorwissen verlangen. (Außerdem ist mein Bayrisch noch nicht gut genug für einen überzeugenden Huber ;-)- Aber ich denke mal drüber nach.

    Vielleicht kann man bei der Gerichtsszene auch nur die Vernehmung von ein/zwei Zeugen nehmen, zum Beispiel Murat oder sein Kumpel und die Bäckerin. Aber es stimmt schon, dass die Passage nur richtig wirkt, wenn man über ein gewisses Vorwissen verfügt.

    S. 208-227

    Nach dem gewonnenen Prozess wird Urs zum Star.

    Im Zoo versteht er die Kommunikation der anderen Tiere, oder halluziniert er, wie er glaubt? Das erfahre ich bestimmt noch.

  • S. 234-277

    Urs nimmt an einer Talkshow teil und bringt die Moderatorin aus dem Konzept, weil er nur „Brumm“ sagt, statt auf ihre vorbereiteten Fragen zu antworten. Der Bayer ist ein äußerst skurriler Gast, der an andere Möglichkeiten des Umgangs mit einem Problembär erinnert; ich erinnere mich noch an den realen „Problembär“, der letztlich getötet wurde. Karolin begegnet Urs in der Talkshow wieder; sie ist erstaunlich schweigsam, was sehr lustig beschrieben ist. Hat sie sich nach dem Rauswurf verändert?

  • bis Seite 277

    Die Talkshow hatte es in sich, die verschiedenen Typen waren wie aus dem wirklichen Leben gegriffen. Das Urs die Moderatorin so hat auflaufen lassen, war gut, aber alle anderen haben sich so verhalten wie sie es wollte, dann kann es ja nicht so schlimm für sie gewesen sein. Die Ringelstrümpfe erinnerten mich an

    " Ein ganzes halbes Jahr" da haben sie auch eine wichtige Rolle gespielt.

  • S. 211 - 254

    Es ist ein Hammer, wie Urs instrumentalisiert wird. Auf den ganzen Seiten habe ich kein Wort darüber gelesen, dass er das alles will oder überhaupt gut findet. Ich habe eher das Gefühl, dass er gerne wieder Pandalos sein möchte. Kein Wunder, dass sein 1. Wort bei der Talk-Show "Brumm" ist.

    Hat er nicht damit auch am Anfang des Buches seine Unzufriedenheit ausgedrückt?

    Bitte nicht vergessen: Pandas brummen nicht.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • S. 211 - 254

    Es ist ein Hammer, wie Urs instrumentalisiert wird. Auf den ganzen Seiten habe ich kein Wort darüber gelesen, dass er das alles will oder überhaupt gut findet.

    Ja, er wird überhaupt nicht gefragt. Eigentlich wollte er doch das Panda-Kostüm als Rückzugsort für sich, aber jetzt muss er damit öffentlich auftreten.

    S. 278-291

    Urs verbringt eine Nacht mit Diana, einem Talkshow-Gast, auf die er in seinem Fell besonders attraktiv wirkt. Sie betont immer wieder, dass es so flauschig sei. Besonders intelligent wirkt das nicht gerade.

  • S. 211 - 233

    Im Zoo versteht er die Kommunikation der anderen Tiere, oder halluziniert er, wie er glaubt?

    Das frage ich mich auch. Ob er halluziniert oder die Tiere tatsächlich irgendwie verstehen kann.

    Robben und Pinguine in einem Becken fand ich übrigens etwas seltsam. Würden Robben Pinguine nicht eigentlich eher fressen?


    Mir tut Urs ganz schön leid. Wirklich begeistert wirkt er die meiste Zeit nicht. Tammo Palmer (ich nehme mal an, dass das der Anwalt ist der ursprünglich das Panda-Kostüm bestellt hatte) instrumentalisiert Urs ganz schön für seine eigenen Zwecke. Um Urs und was er möchte, geht es ihm kein bisschen. Ist ja schön dass die Furry-Gemeinde gerne "Wesenheit" im Ausweis stehen hätte, aber Urs wirkte nicht so als wolle er das. Ihm ging es doch nur darum wieder seine Ruhe zu haben und sein Leben so zu leben wie er das möchte. Nun hat er Karolin zwar nicht mehr, aber trotzdem genug andere die ihm sagen was er zu tun hat. Das finde ich ganz schön traurig für ihn. Er müsste da wohl mal wieder richtig auf den Tisch hauen, aber das fällt ihm ja immernoch nicht so wirklich leicht und daher macht er alles mit was die anderen wollen.

    Die Szene mit dem Transparent-Träger fand ich übrigens klasse! "Berän" und "Afriecka"... arme Bären. :totlach: Auweia. Aber so Leute gibt es leider zu viele. Da fragt man sich manchmal ob man da lachen oder weinen soll. :roll:



    Mir ist wieder was aufgefallen:

    S. 211 direkt oben: "... steht Urs in seinem frisch gewaschen in der Sonne strahlenden Fursuit..."

    Ich habe den Satz mehrfach gelesen und ich denke bei der Formulierung des Satzes müsste das "gewaschenen" heißen.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

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  • S. 295-340

    Urs gerät tatsächlich in politische Verwicklungen zwischen China und dem Außenministerium. Durch den Eintrag seiner Wesenheit in seinem Personalausweis wird er offiziell Panda und damit gezwungenermaßen chinesischer Bürger, weil alle Pandas chinesisches Eigentum seien. Daher muss Urs nach China reisen. Dort muss er Wirtschaftsunternehmen bewundern. Damit gerät er schon wieder in äußere Zwänge; der befreiende Effekt des Kostüms ist verschwunden.

  • Mir ist wieder was aufgefallen:

    S. 211 direkt oben: "... steht Urs in seinem frisch gewaschen in der Sonne strahlenden Fursuit..."

    Ich habe den Satz mehrfach gelesen und ich denke bei der Formulierung des Satzes müsste das "gewaschenen" heißen.

    Nein, in diesem Fall ist es ausnahmsweise kein Tippfehler: Zugegeben, eine eigenwillige, aber grammatisch korrekte Formulierung. "frisch gewaschen" dient hier als Adverb zu "strahlenden".

  • Mir ist wieder was aufgefallen:

    S. 211 direkt oben: "... steht Urs in seinem frisch gewaschen in der Sonne strahlenden Fursuit..."

    Ich habe den Satz mehrfach gelesen und ich denke bei der Formulierung des Satzes müsste das "gewaschenen" heißen.

    Nein, in diesem Fall ist es ausnahmsweise kein Tippfehler: Zugegeben, eine eigenwillige, aber grammatisch korrekte Formulierung. "frisch gewaschen" dient hier als Adverb zu "strahlenden".

    Ich habe gerade ein Grammatik-Seminar und daher weiß ich dass es da so einiges gibt. Daher habe ich das auch sehr oft gelesen und war mir auch nicht wirklich sicher ob es eben nicht doch richtig ist. Das "in der Sonne" zwischen dem "gewaschen" und "strahlenden" hat mich da irritiert. Danke für die Erklärung! :thumleft: Gleich mal merken, vielleicht hilft mir das bei meiner Klausur weiter. :loool:


    Mal wieder ein Fundstück: Dass Pandas auch ganz schön garstig werden können, habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Das hier ist tatsächlich im Berliner Zoo passiert:

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/9-maerz-1982/820304.html

    Ja, harmlose Kuscheltiere sind das nicht, auch wenn sie so aussehen mögen. :shock:

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  • Mal wieder ein Fundstück: Dass Pandas auch ganz schön garstig werden können, habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Das hier ist tatsächlich im Berliner Zoo passiert:

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/9-maerz-1982/820304.html

    Ob Finger genau so gut schmecken wie Bambus?

    Bäh... :puker: Darüber will man doch nicht wirklich nachdenken. Der arme Urs hat mir schon leid getan als er sich wieder daran erinnert hat. Pfui...

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  • So nun melde ich mich auch endlich mal zu Wort.


    Ich schreibe euch erstmal was mir so ein und aufgefallen ist und dann

    gehe ich auf das ein was ihr alle so geschrieben habt

    (sonst vergesse ich wieder was ich schreiben wollte..)


    COVER

    Das Cover gefällt mir gut. Ich mag es, dass es KEINE auffäligen Farben hat, die Ablenken.

    Lediglich der blutige Abdruck der Tatze.

    Auch dass der HIntergrund nicht Reinweiß ist, empfinde ich als sehr angenehm für die Augen.

    Das Schwarz/Weiß ist gut angepasst zum Untertitel und lässt alles sehr edel wirken.

    Top.


    Seite 3-7

    Die Begriff erklärungen zu BRUMM und BRUMM-FUMMEL fand ich sehr interessant.

    Sind die erfunden und nur optisch ans Wörterbuch angelehnt?


    Das Internet Fundstück "Für mein heiß geliebtes Beuteltier" hat mich richtig auflachen lassen.

    Im Kontrast dazu das Bild vom sorglosen, fliegenden Panda-Bärchen.

    Gut gemacht.



    9- 17 Ein Höllensturz


    Das erste Kapitel beginnt ungewöhnlich. Aber weil es eben so ungewöhnlich beginnt, zog es mich sofort hinein in die Geschichte.

    Ich weiß die kurzen Sätze sehr zu schätzen, so ist das Buch leicht und "fluffig" zu lesen.

    Es versüßt mir die Mittagspause an einem stressig, regnerischen Tag.


    Der Name des Protagonisten ist sehr ungewöhnlich gewählt. Ich habe diesen Namen noch nie zuvor gehört.

    Wie spricht man das denn aus?


    Mir gefallen vor allem die ausgewählten Formulierugen und bildlichen Vergleiche sehr gut.


    hier ein paar Beispiele die in meinem Büchlein für meine liebsten Zitate gelandet sind:

    • "... eines dieser brausepulvrig rosafarbenen Wörter, die auf der Zunge kribbeln, als würde man an den Polen einer Batterie lecken"
    • "...des Account Managers- ein Ausdruck, den Urs nicht anders als kloakenbraun denken kann, mit einem Nachgeschmack von Großkantinen Bratensoße"
    • "Das Marktforschungsinstitut mit seiner Fassade aus dunkem Stein und verspiegelten Fenstern ragt zwischen den alten Häusern auf wie ein nagelneuer Stiftzahn aus dem kariösen Gebiss eines Kettenrauchers."
    • "Die Keipen aus denen man das abgestandene Bier bis auf die Straße riecht.."


    Urs scheint mir ja ein seltsames Kerlchen zu sein. Zunächst die Äußerung nach dem Gespräch mit dem Hr. Doktor "BRUMM".

    Dann ist er darauf bedacht, nicht auf die Kanten des Gehweges zu treten. Dieses Verhalten kenne ich meist von Kindern oder Autisten.

    Für mich scheinen seinen Schritte etwas zu sein, dass er Kontrollieren kann, wo ihm doch sonst so viel durch die Finger gleitet.

    (Zumind. macht es den Anschein).


    Er ist der Kreativdirektor und Co-Geschäftsführer der Summer-Pod Kommunikations GMBH, lässt sich aber nonstop von Karolin, seiner Lebensgefährtin unter buttern. (Er schafft es z.B. nicht den Doktor davon zu überzeugen, dass die Idee dessen Sohnes totaler Blödsinn ist und riskiert eine großen Verlust.)


    Sofort hatte ich übrigens zahlreiche aufbrausende Chefs vor Augen, die sich auf der Arbeit auftürmen wie große Ungetüme und zuhause Handzahm die Füße der Liebsten massieren. In diesem Fall jedoch scheint es so, dass Urs sich darüber freuen würde, aber die gute Karolin ist eher unnahbar. Sie nennt ihn Bärchen, weil er ihr zu dick ist. Möglicherweise ist er einfach zu klein für sein Gewicht?! :lechz:


    Spaß beiseite. Er ist eher klein, rundlich und hat sehr kleine Füße. Er kann nicht NEIN sagen und seine liebste trampelt auf seinen Gefühlen umher. "Bärchen" weil er ihr zu dick ist, eine Kopfnuss weil er zu lange in ein Schaufenster Starrt. Sie die perfekte Künstlerin, mit gestähltem Tänzerkörper.


    Insgeheim jedoch mag Urs und vermutlich auch alle anderen Männer des Büros, die junge Ayla. Sie erfüllt seine Tagträume.

    Die Umschreibungen ihrer Person finde ich unglaublich toll.


    Das Kapitel verfliegt und am Ende stolpert Urs, genau vor jenem Laden, in dessen Schaufenster er nicht schauen soll.

    Auch der Sturz an sich ist wieder in vielen ungewöhnlichen Einzelheiten beschrieben. Da steht nicht "und dann stolperte er" sondern der Leser erlebt jede Sekunde des Sturzes haarklein mit. Ein bisschen taten mir auch die Knie weh :-,

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann. Adalbert de Chamisso

    :study:Brumm- Helmut Barz

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  • magichip: Bei dem Namen Urs habe ich sofort an französisch "ours" (Bär) gedacht, das spricht man [urs].

    Auch ohne französisch zu können, kann man da an einen Bären denken. "Ursidae" sind Bären. Und das Sternbild der "Kleine Wagen" wird auch "Kleiner Bär" oder "ursa minor" genannt. Urs A. Podini... :wink:

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten