Inge Löhnig - Ich bin dein Tod

  • Dühnfort hat den richtigen Riecher

    Kommissar Tino Dühnfort hat sich dafür entschieden, nach der Elternzeit seinen Job bei der Mordkommission gegen eine Stelle in der Operativen Fallanalyse, kurz OFA, einzutauschen, um sich mehr mit den Fällen an sich zu beschäftigen. Kaum zum Dienst angetreten, wird er mit dem Profilerteam auch schon zu einem Mordschauplatz gerufen. Während die Profiler den Fall als Einbruchsdelikt einstufen, ist Dühnfort nicht davon überzeugt und findet bei seinen Untersuchungen schon bald andere Mordfälle in Bayern, die alle eines gemeinsam haben: sie sind Morde mit Ansage. Doch Dühnfort stößt innerhalb seiner neuen Abteilung bei seinen Kollegen auf Widerstand. Wird er den Fall trotzdem lösen können?


    Inge Löhnig hat mit „Ich bin dein Tod“ ihren Münchener Ermittler Tino Dühnfort zum neunten Mal ins Rennen geschickt, um mehrere Mordfälle aufzuklären. Wer die Serie bereits kennt, weiß, dass die Bücher alle immer in sich abgeschlossen sind. Als treuer Leser ist man allerdings bereits Dühnforts beruflichen und privaten Hintergrund vertraut, der sich auch immer wieder in seiner Handlungsweise wiederspiegelt und ihn wie einen alten Freund wirken lässt, während man ihn durch die Ermittlungen begleitet. Löhnigs flüssiger und spannungsgeladener Erzählstil lässt den Leser sofort in die Geschichte eintauchen und an die Seite von Dühnfort treten, der sich erst einmal in seiner neuen Abteilung und mit den neuen Kollegen arrangieren muss. Nun ist er nicht mehr federführend und tonangebend, sondern muss sich unterordnen. Das ist Neuland für ihn, doch seinem Instinkt kann er immer noch vertrauen, muss allerdings Schwerstarbeit leisten, um die Kollegen von seinem Eindruck zu überzeugen. Allein die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der OFA sind interessant dargestellt und machen einmal mehr deutlich, dass es immer jemanden gibt, der mehr zu sagen haben will als andere und damit so manchen produktiven Gedanken behindert. Der Spannungslevel wird schon zu Beginn gut aufgebaut und schraubt sich innerhalb der Handlung immer weiter in die Höhe. Löhnig weiß, wie sie ihre Leser psychologisch unter Strom setzen kann, diesmal hat sie besonders tief in die Trickkiste gegriffen, denn der Täter weckt beim Leser tatsächlich Verständnis.


    Die Charaktere sind durchweg wie aus dem Leben gegriffen und überzeugen glaubwürdig mit ihren menschlichen Ecken und Kanten. Gerade dies macht sie für den Leser interessant, der ihnen gerne folgt und bei ihren Ermittlungen beobachtet. Dühnfort ist ein intelligenter Kopf, der sich eigentlich am Ziel seiner Wünsche sieht, da er schon lange von der üblichen Ermittlungsarbeit weg wollte, um sich mehr in die Fälle und seine Täter zu vertiefen. Doch wie das mit Wünschen so ist, manchmal sollte man sich davor hüten, dass sie in Erfüllung gehen. Dühnfort ist nun nicht mehr der führende Kopf, sondern muss sich unterordnen, was ihm eigentlich nicht schwer fällt, doch die Ignoranz anderer geht ihm gegen den Strich, denn sollte nicht um Kompetenzgerangel gehen, sondern darum, einen Fall aufzuklären. Ein Kollege namens Manfred macht Tino das Leben schwer, denn der ist oftmals einfach unerträglich und man möchte ihn als Leser am Liebsten vierteilen. Gina hat ebenfalls den einen festen Platz in diesem Roman und bietet etwas Auflockerung


    „Ich bin dein Tod“ ist wieder einmal ein Krimi mit Pageturnerqualitäten, der einen die Zeit vergessen lässt mit einer gutdurchdachten Handlung und mit einigen schaurigen Bildern im Kopf. Verdiente Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Inge Löhnig - Ich bin dein Tod


    Kommissar Tino Dühnfort hat die Abteilung gewechselt und ist nun bei der operativen Fallanalyse. Das Team steht unterschiedlichen Ermittlergruppen beratend zur Seite. Innerhalb kurzer Zeit kommt es in der Region zu einigen Todesfällen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Doch plötzlich meldet sich Dühnforts Bauchgefühl. Könnte es sein, dass es doch einen Zusammenhang gibt? Dühnfort ist allerdings der Neue im Team und muss sich erst bewähren. Sein Chef glaubt nicht an Dühnforts Intuition. Doch Tino Dühnfort ist sich sicher, dass ein Serientäter umgeht....


    "Ich bin dein Tod" ist bereits der neunte Fall der Krimireihe um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Den aktuellen Ermittlungen kann man allerdings mühelos ohne diese Vorkenntnisse folgen.


    Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die Ermittlungen der unterschiedlichen Teams und bekommt Einblicke in Dühnforts neuen Job. Man merkt, dass er sich zunächst daran gewöhnen muss, nicht mehr der Chef zu sein, der Anweisungen gibt, Aufgaben verteilt und damit alles leitet. Es gibt im neuen Team auch einen Kollegen, der ihm eher misstrauisch begegnet. Diese Eingewöhnungsphase wird sehr authentisch geschildert, wodurch der Protagonist Dühnfort äußerst lebendig wirkt. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass man selbst dabei ist und ihm bei seinen Überlegungen über die Schulter schaut. Außerdem gibt es Perspektiven, bei denen man den Täter beobachtet und ein Video-Tagebuch, das Stück für Stück enthüllt, was den Täter zu seinen Taten treibt. Man weiß also zunächst mehr als die Ermittler. Doch das geht keinesfalls zu Lasten der bereits früh aufgebauten Spannung. Denn die genaue Identität des Killers kennt man nicht. Man hat zwar Vermutungen, kann aber nicht sicher sein, welche sich davon bestätigt.


    Der Plot ist aufwühlend und gibt Einblicke in eine Kriminalität, die viel zu wenig Beachtung bekommt. Das, was man durch das Video-Tagebuch erfährt, lässt grausame Bilder im Kopf entstehen und dürfte, gerade Eltern von Teenager-Mädchen, zu erhöhter Wachsamkeit aufrufen. Auch wenn Selbstjustiz, die so perfide durchgeführt wird, wie in diesem Krimi, selbstverständlich keine Option ist, ist nachzuvollziehen, was den Täter antreibt. Deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.


    Das Privatleben von Dühnfort und seiner Ehefrau Gina nimmt auch einen Teil der Handlung ein. Als Fan der Reihe freut man sich über ein Wiedersehen mit der kleinen Familie. Dieses Mal sind die Einblicke allerdings nur kurz, da Dühnforts neuer Job und der kniffelige Fall im Vordergrund stehen.


    Ein durchweg spannender Krimi, mit einem Plot, der auf eine erschreckende Kriminalität hinweist, die viel zu wenig Beachtung bekommt. Absolute Leseempfehlung!



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Tino Dühnfort ist nach seiner Elternzeit zurück und ist jetzt in der Abteilung Operative Fallanalyse tätig. Für ihn ein schwieriger Start, denn vom Chef wird er jetzt zu einem Teammitarbeiter. Das gestaltet sich nicht immer komplikationslos und es kommt immer wieder zu Animositäten und dann zieht es ihn wieder zurück zu seinen früheren Kollegen.


    Im südbayerischen Raum kommt es zu verschiedenen Leichenfunden, bei den sich auf den ersten und auch zweiten Blick kein Zusammenhang herstellen läßt. Alle Toten bekamen die Ankündigung „Ich bin dein Tod“ und jedes Mal wurde eine andere andere Todesart bzw. Tatwerkzeug verwendet. Nur Dühnfort glaubt an einen Serientäter. Aber Tino wäre nicht Tino, wenn er sich nicht in diese Fälle verbeißen würde. Einer jungen Kollegin aus Passau ergeht es ebenso und sie setzt sich über den Willen ihres Chefs hinweg, um tiefer in den Fall einzusteigen. In Dühnfort findet sie einen Verbündeten und so kommt es zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit.



    Der Leser ist im Vorteil, denn für ihn werden immer wieder Auszüge eines Videotagebuches eingestreut. Hieraus können schon Vermutungen angestellt und Schlüsse gezogen werden.



    Die Autorin schreibt für mich in ihrer bewährten Art spannend und fesselnd. Diesmal hat allerdings die Gewaltspirale angezogen, daher braucht man schon stärkere Nerven als gewöhnlich bei Dühnfort. Ich will nichts vorwegnehmen und nenne keine Details, aber manchmal hätte ich eine Figur gerne geschüttelt und aufgeweckt, dann hätte sie vielleicht bemerkt, wer tatsächlich ein Freund ist oder sich nur dafür ausgibt. Damit wäre ihr einiges erspart geblieben.


    Gina und Töchterchen Chiara bleiben in diesem Band im Hintergrund und sie dienen Dühnfort als Ausgleich zum stressigen Job.


    Der vorliegende Krimi hat mir wieder sehr gut gefallen und ich hatte packende Lesestunden. Ich empfehle diesen 9. Band gerne weiter und warte gespannt, was die Autorin mit Dühnfort, Gina und eventuell Julia Jähnike weiter plant. Ich bin auf jeden Fall dabei!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Über die Autorin (Amazon)

    Schon als Kind verfügte Inge Löhnig über so viel Fantasie, dass ihre Geschichten noch heute in der Familie legendär sind. Neben dem Beruf als Grafik-Designerin war Schreiben lange ein Hobby. Erst mit dem Erscheinen der Reihe um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort wurde daraus die neue Profession. Die Kriminal-Romane von Inge Löhnig sind ebenso regelmäßig auf der Bestsellerliste zu finden, wie die spannenden Familien-Romane, die sie unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.


    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Ausgabe

    Dateigröße: 2340 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 369 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3548290965

    Verlag: Ullstein eBooks; Auflage: 2. (29. Juni 2020)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07ZTQ43KC


    Spitzenkrimi

    Das gibt es einen Mörder, der seinen Opfern, bevor er sie tötet, Nachrichten schickt. Es ist eine besondere Herausforderung für Kommissar Dühnfort den Mörder zu suchen. Gerade erst hat er seine neue Stelle bei de4r Abteilung Operative Fallanalyse angetreten und nun muss er sich bewähren. Als Erster erkennt er den Zusammenhang, als sein Team zu verschiedenen Tatorten gerufen wird. Doch der zuständige Ermittler glaubt nicht an einen Serienmörder. Ein großer und dummer Fehler…


    Meine Meinung

    Ich habe schon etliche Krimis von Inge Löhnig gelesen. Leider nicht alle, am Anfang fehlt mir noch was. Aber von denen, die ich gelesen habe (incl. Gina Angelucci) fand ich den vorliegenden am besten. Er hat sich – wie auch die Vorgänger – auch durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil, der keine Unklarheiten im Text zuließ, super lesen lassen, leicht und flüssig. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. In der Hauptsache natürlich in Toni Dühnfort, der gegen Ende Gedanken wälzte, denen ich mich anschließen könnte. Aber das was er dachte, durfte er ja nicht. Und genau das zu erfahren ist Sache des Lesers. Dühnfort hat ja die Abteilung gewechselt und manchmal hatte ich das Gefühl. Dass er lieber wieder Ermittler wäre statt Fallanalytiker! Die kleinen Unterbrechungen in den Ermittlungen sprich alles aus Dühnforts Privatsphäre lockerten den Krimi immer wieder etwas auf, doch die Spannung wurde dadurch nicht oder kaum unterbrochen. Es hat mir einen Riesenspaß gemacht, dieses Buch zu lesen ich war oft gespannt wie ein Flitzebogen, wie es wohl weitergehen würde, wer der Mörder sei. Erst gegen Ende des Buches gab es einen wirklich Verdächtigen und sogar dabei war es noch unklar ob er es wirklich war. Das ist etwas, was mir an Inge Löhnigs Krimis so gut gefällt, dass die Person des Mörders/der Mörderin bis fast zum Ende unklar bleibt, bzw. nicht wirklich klar ist. Auch wenn man schon mal Vermutungen haben kann, Doch hier hatte ich bis zu Dühnforts Verdacht keine. Wie gesagt habe ich das Lesen dieses Buches genossen, es hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Ich hate4 es in einem Rutsch gelesen. Daher von mir eine absolute Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl..

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Schwieriger Fall


    Kommissar Tino
    Dühnfort hat die Abteilung gewechselt. Jetzt ermittelt er in der
    Abteilung für Operative Fallanalyse. Allerdings braucht er noch ein
    wenig, um mit den neuen Kollegen warm zu werden. Dann wird das Team
    an verschiedene Tatorte gerufen. Tino sieht Zusammenhänge, wo
    eigentlich keine sein sollten. Als er seinen Vorgesetzten davon in
    Kenntnis setzt, glaubt ihm dieser nicht. So ermittelt jede Abteilung
    für sich und als der Fehler bemerkt wird, ist es schon fast zu spät.


    Dies ist bereits der
    9. Krimi, in dem der Kommissar Tino Dühnfort seine Fälle lösen
    darf. Als angenehm empfinde ich es, dass man alle Bücher durchaus
    auch einzeln lesen kann. Jeder Fall in sich ist abgeschlossen, nur
    das Privatleben des Kommissars baut natürlich aufeinander auf,
    allerdings sorgen kleine Rückblenden dafür, dass man nicht das
    Gefühl hat, es fehle Wissen. Auch lese ich die Bücher dieser
    Autorin sehr gern, habe aber trotzdem nicht alle Bücher mit
    Kommissar Dühnfort gelesen. Allerdings konnte ich mich hier nicht
    dem Sog entziehen, den dieser Kommissar mit sich bringt. Einmal mit
    dem Lesen begonnen, war ein Innehalten fast nicht möglich. Es war
    spannend, dabei zu sein, wie Tino auch diese neue Herausforderung in
    seinem Leben meistern konnte.


    Zudem hat mir gut
    gefallen, dass es immer mal wieder kleine Einblicke in sein
    Familienleben gegeben hat. Gina, seine Frau, ist für mich ein lieb
    gewordener Charakter, genau wie seine kleine Tochter. Wobei diese
    Passagen nicht zu viel Seiten in Anspruch nehmen, aber auch zeigen,
    wie sich die Charaktere im Laufe der Zeit weiter entwickeln.


    Die Handlung, um
    diesen verzwickten Fall, hat Inge Löhnig spannend und glaubhaft
    aufgebaut. Die Motive des Täters werden so nach und nach klar. Fast
    könnte man sich auf die Seite des Täters stellen, so plausibel sind
    seine Beweggründe. Die Verbrechen an sich und die Taten selber
    schildert die Autorin detailreich, aber trotz allem nicht zu
    ausführlich. Auch hat sie es mal wieder geschickt verstanden,
    falsche Spuren zu legen und Polizei sowie Leser zu verwirren. Ich mag
    es, wenn so ein Fall etwas verzwickt ist und nicht gleich durchschaut
    werden kann.


    Fazit:


    „Ich bin dein Tod“
    ist wieder ein gelungener Krimi aus der Feder von Inge Löhnig. Er
    ist angenehm zu lesen, ist spannend und dabei nicht zu vorhersehbar.
    Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

  • nirak Bitte nutz beim Einfügen den BBCode, indem Du vorher auf das Rechteck-Symbol ganz links in der Befehlszeile klickst. Damit werden diese unschönen Zeilenumbrüche vermieden. Danke :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dühnfort ist zur OFA, der operativen Fallanalyse, gewechselt, ist sich aber noch nicht so sicher, ob er dort richtig ist. Mehrere Städte fordern die OFA an, und Dühnfort hat schnell das Gefühl, dass die Fälle zusammenhängen könnten, auch wenn die Gemeinsamkeiten nicht sehr offensichtlich sind.


    Band 9 der Reihe zeigt Dühnfort in einer anderen beruflichen Situation, er ist nicht mehr Ermittler, was ihm Probleme bereitet, da er die Verantwortung in den Händen anderer lassen muss, sondern Profiler, was ihm wiederum entgegenkommt, da er gerne die Gesamtheit betrachtet. Auch privat scheinen sich Veränderungen anzubahnen, die aber leider nicht positiv sind. Dafür ist Chiara, Dühnforts kleine Tochter, ein Sonnenschein, sie bezaubert auch mich als Leserin.


    Leider erfährt man nicht allzu viel über Dühnforts neue Kollegen, lediglich einer wird etwas näher betrachtet. Das finde ich sehr schade, wird sich aber hoffentlich, so Dühnfort bei der OFA bleibt, in den nächsten Bänden ändern. Gut gefallen hat mir Julia Jähnike, eine Ermittlerin aus einer der anderen Städte, die sich, ähnlich Dühnforts, in Fällen festbeißen kann, auch wenn sie Gegenwind hat. Ich hoffe, sie wird der Reihe erhalten bleiben.


    Auch der Fall ist dieses Mal anders aufgebaut. Der Leser weiß schnell mehr als die Ermittler und Profiler, denn „Videotagebuch“ betitelte Kapitel offenbaren früh das Motiv des Täters. Ich finde das okay, zumal der Täter selbst im Verborgenen bleibt, man als Leser aber mitraten kann, wer es sein könnte. Die Opfer machen es einem nicht leicht, man kann das Motiv gut nachvollziehen und verstehen – selbst Dühnfort geht es so.


    Ich bin ein großer Fan der Reihe, mit diesem Roman hatte ich allerdings ein gemischtes Gefühl. Vor allem das Videotagebuch kann mich nicht überzeugen, es wirkt auf mich unnatürlich, unecht, wenig realistisch, ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der so etwas erlebt hat, so, u. a. sehr nüchtern, erzählt. Hier fehlt es mir sehr an Emotionen. Auch der Täter selbst hat mich etwas enttäuscht, ihm glaube ich die Motivation nicht ganz. Seine Enthüllung war auch die einzige, wenn auch nicht sehr große, Überraschung für mich, ich hatte lange auf einen anderen getippt. Leider ist der Roman in vielem sehr vorhersehbar, Spannung kommt so wenig auf. Das Thema allerdings ist sicher wichtig, wenn das auf Grund des Romans mehr in den Köpfen etabliert wird, wäre das eine feine Sache.


    Lesen lässt sich das Ganze sehr flüssig, und die Einsprengsel aus Dühnforts Privatleben gefallen mir, wie immer, gut. Immerhin habe ich ihn dabei schon lange begleitet, inkl. der Romane, deren Protagonistin Gina, Dühnforts Ehefrau, sind. Und so bin ich auch gespannt darauf, wie es ihm privat weitergehen wird. Die Ermittlungen bzw. die Einblicke, die die OFA erhält, inkl. aller Zweifel und Fehlschlägen, sind gut dargestellt, und auch Dühnforts Überlegungen kann man gut nachvollziehen.


    Insgesamt halte ich den Roman nicht für den besten der Reihe, dazu ist mir zu vorhersehbar, und nicht alles ist für mich nachvollziehbar, aber dennoch ist es ein Roman, der sich gut lesen lässt, und einen interessanten Fall liefert. Auch wenn es an Spannung hapert, hatte ich immer Lust, weiter zu lesen. Durch Dühnforts berufliche Neuorientierung ist er zudem wichtig für die Reihe. Wer die Reihe mag, wird sowieso zugreifen, allen anderen kann ich ihn als soliden Krimi empfehlen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

  • nirak Bitte nutz beim Einfügen den BBCode, indem Du vorher auf das Rechteck-Symbol ganz links in der Befehlszeile klickst. Damit werden diese unschönen Zeilenumbrüche vermieden. Danke :wink:

    Ich weiss nicht warum, aber das funktioniert bei mir nicht mehr. Klicke ich auf das Zeichen wird es schwarz und es ist nicht mehr lesbar. Dann sagt mir das System ich muss einen Beitrag einfügen. Und es sieht wieder so aus wie jetzt .

  • Ich weiss nicht warum, aber das funktioniert bei mir nicht mehr. Klicke ich auf das Zeichen wird es schwarz und es ist nicht mehr lesbar. Dann sagt mir das System ich muss einen Beitrag einfügen. Und es sieht wieder so aus wie jetzt .

    Das Problem habe ich auch - ich füge "unformatierten Text ein, dann geht es

  • Klicke ich auf das Zeichen wird es schwarz

    das ist normal - wenn Du dann deinen Text einfügst, sollte er in weißer Schrift abgebildet sein. Klickst Du danach erneut auf das Kästchen, dann sieht das Textfeld wie gewohnt aus. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dühnfort als Profiler


    Ich bin dein Tod, Kriminalroman von Inge Löhnig, 306 Seiten, erschienen bei Ullstein ebooks.


    Der 9. Teil der Kommissar Dühnfort Reihe.


    Ein Mörder schickt seinen Opfern skurrile Nachrichten bevor er sie tötet. Kommissar Dühnfort hat gerade seine neue Stelle in der Abteilung Operative Fallanalyse angetreten und ihm fehlt die tägliche Ermittlungsarbeit. Als das Team der Profiler im Laufe mehrerer Wochen zu verschiedenen Tatorten gerufen wird, erkennt er als Erster den Zusammenhang. Doch sein Vorgesetzter glaubt nicht an einen Serienmörder. Kann sich Dühnfort durchsetzen?


    Schon der Prolog hat mich erwischt und gewährt einen packenden Einstieg in den Roman. 49 spannende Kapitel, mit Ort und Datum überschrieben, garantieren dem Leser, jederzeit den Überblick zu behalten. Schlagfertige Dialoge und ein spannender und bildhafter Schreibstil lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Aufgeteilt in verschiedenen Zeitebenen und mehrere Erzählstränge sorgt dafür, dass man den Reader kaum aus der Hand legen will, die Kapitel aus der Tätersicht und die dazwischen gestreuten Videobotschaften haben mich nicht mehr losgelassen, ein Pageturner der Spitzenklasse.
    Die Lektüre dieses Dühnfort Krimis habe ich außerordentlich genossen und ich fühlte mich hervorragend unterhalten. Des Öfteren habe ich vor Spannung die Luft angehalten. Die Videobotschaften haben mich tief betroffen gemacht, trotz der Kapitel aus Tätersicht konnte ich bis zum Schluss nicht erahnen um wen es sich beim „Jäger“ eigentlich handelt. Plottwists und ein unvorhersehbares Ende ließen mich den Reader erst aus der Hand legen als der Schlusspunkt gesetzt war. Ich habe ständig mitgefiebert und gehofft, dass der Täter seine Serie zu Ende führen wird. Die Auflockerung durch die Beschreibung der privaten Ereignisse der Familie Dühnfort habe ich genossen, die kleine Tochter von Gina und Tino ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Gefreut habe ich mich auch, dass der Protagonist jetzt wohl beruflich am Ziel angekommen ist und sich bei den neuen Kollegen wohl fühlt. Privat ist noch einiges zu erwarten, da am Ende ein ordentlicher Cliffhanger platziert war, natürlich werde ich diese Reihe nicht nur aus diesem Grund weiterverfolgen.

    Die meisten Charaktere, auch den „Jäger“ fand ich sympathisch, ihre Handlungen konnte ich durchaus nachvollziehen. Die Masche der Loverboy-Mafia jedoch ist abstoßend und hat mich immer wieder aufgebracht, die Videobotschaften waren für mich kaum zu ertragen, das hat mich extrem berührt. Die Spannung die schon von Anfang an vorhanden ist hat sich bis zum fulminanten Ende gesteigert. So wünsche ich mir gute Krimis. Das können mir die Romane der Autorin immer wieder gewährleisten, Opfer an verschiedenen Orten, unterschiedliche Tatwaffen, Todesumstände immer wieder anders, Inge Löhnig schafft es immer wieder mich zu verblüffen. Obwohl ich noch nicht alle Fälle (die älteren) aus der Dühnfort Reihe kenne, was ich aber sicher noch nachholen werde, konnte ich dem Geschehen jederzeit folgen.


    Das Buch kann auf jeden Fall als Einzelband gelesen werden, da aber die Reihe aufeinander aufbaut wäre es schade, die Bücher nicht hintereinander weg zu lesen. Gerne möchte ich wissen wie es bei den Dühnforts weitergeht und bin beim nächsten Band sicher dabei. Eine absolute Leseempfehlung für Krimi-Leser und besonders für die Fans der Reihe und verdiente 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Ich bin so zwiegespalten. Einerseits fand ich es super, dass es eine Neuerung gab (Dühnfort nun als Teammitglied der OFA, kein schlecht gelaunter Leiter mehr), andererseits fehlt mir komplett das Feeling. Alles wirkt so oberflächlich. Das Private kommt so kurz, das was die Krimis für mich am Anfang ausgemacht haben und das immer zu einem Extrastern führte, ist restlos verschwunden. Da frage ich mich schon, was passiert ist. Warum werden Figuren und Hintergründe (Alois und Evi, Kirsten) aufgebaut, wenn sie dann nicht mehr (oder kaum) in Erscheinung treten und diese Nebenhandlungen absolut in der Versenkung verschwinden? So innovativ ich Dühnforts neue Berufsorientierung finde, so sehr bereitet mir der Verlauf der Reihe auch Bauschmerzen.