Gerlinde Friewald - Stille Schuld / Schuldfrei

  • Klappentext:


    Nick Stein, Wiens charmantester Ermittler, steht vor einem grausigen Tatort. In einer Villa findet er die Leichen mehrerer Personen vor. Sie wurden unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten, gefoltert und schließlich gekreuzigt. Einige von ihnen waren schon seit längerer Zeit als vermisst gemeldet – doch was verbindet die Opfer noch? Nick muss tief in die Vergangenheit der Toten eintauchen, um ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, aber auch auf Angst und Schmerz. Bald ist er mit einem Fall konfrontiert, der ihn vor die Entscheidung stellt, seinem Gewissen oder seinem Berufsethos zu folgen …



    Eigene Meinung:


    Ich habe mich sehr gefreut, als mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde, da mich der Klappentext sehr angesprochen hat.


    Ich bin immer ein sehr großer Fan von dunklen Geheimnissen in der Vergangenheit, die Auswirkungen auf die Gegenwart haben. Leider fand ich dies im Buch jedoch nicht gut umgesetzt, da recht schnell deutlich wurde, was das Geheimnis ist und wer die Täter sind. Durch das frühe Erkennen der Täter ist leider die Spannung verloren gegangen.

    Die Autorin benutzt kurze einfache Sätze, sodass das Buch leicht und schnell zu lesen ist. Jedoch wurde ich mit dem Schreibstil nicht warm, da es immer wieder vorkam, dass Fremdwörter wie "vis-à-vis" benutzt wurden, die aber nicht so recht in den Kontext des Schreibstils passen.

    Die Charaktere wurden leider auch nur recht oberflächlich beschrieben, so dass ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Auch fand ich den Hauptcharakter Nick nicht gerade sympatisch, da er jede Frau die ihm in dem Fall begegnet auf eine sexuelle Weise wahrnimmt/beurteilt:


    Zitat

    "Obwohl ihre Füße in flachen Flipflops steckten, schienen ihre Beine in den hautengen Jeans endlos. Automatisch drängte sich Nick das Bild dieser Beine in High Heels und schwarzen Strümpfen auf." (Stille Schuld, Kapitel 13)

    Den einzigen Charakter, der meines Erachtens sympatisch war, ist der Gerichtsmediziner, der von allen anderen Charakteren als "eingebildet"/negativ beschrieben wurde.


    Desweiteren habe ich das Gefühl, dass die Gedanken/Handlungen und das Erscheinungsbild nicht immer zum Alter der Charaktere gibt. So wirken die Gedanken der Opfer im ersten Kapitel, wie die einer 30-40 Jährigen, sind jedoch die, einer ca 70. jährigen.



    Abschließend kann ich leider nur sagen, dass mir das Buch nicht zu gesagt hat, da mir für einen Kriminalroman einfach die Spannung gefehlt hat und ich mit den Charakteren nicht warm wurde.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Gerlinde Friewald - Stille Schuld“ zu „Gerlinde Friewald - Stille Schuld / Schuldfrei“ geändert.
  • Ein spannender Fall über ein schwieriges Thema


    Buchmeinung zu Gerlinde Friewald – Stille Schuld


    „Stille Schuld“ ist ein Kriminalroman von Gerlinde Friewald, der 2020 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des 2015 im Sutton Verlag erschienenen Titels „Schuldfrei“.


    Zum Autor:
    Mit ihrer Familie lebt Gerlinde Friewald im Süden Wiens in Österreich, genau zwischen „dem Land“ und „der Stadt“. Sie ist in verschiedenen Genres der Unterhaltungsliteratur beheimatet. Besonders wichtig sind für sie – ob Thriller oder Liebesroman – die Spannung und das Gefühl für die Menschen in der Geschichte.


    Klappentext:
    Nick Stein, Wiens charmantester Ermittler, steht vor einem grausigen Tatort. In einer Villa findet er die Leichen mehrerer Personen vor. Sie wurden unter schrecklichen Bedingungen gefangen gehalten, gefoltert und schließlich gekreuzigt. Einige von ihnen waren schon seit längerer Zeit als vermisst gemeldet – doch was verbindet die Opfer noch? Nick muss tief in die Vergangenheit der Toten eintauchen, um ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf eine Mauer aus Schweigen und Ablehnung, aber auch auf Angst und Schmerz. Bald ist er mit einem Fall konfrontiert, der ihn vor die Entscheidung stellt, seinem Gewissen oder seinem Berufsethos zu folgen …


    Meine Meinung:
    Meine zweite Begegnung mit Nick Stein war weitaus erfreulicher als die erste, denn dieses Werk empfand ich durchaus als Kriminalroman mit Thrillerelementen. Zwar sind Nick Stein und und Teile seines Teams immer noch als die Spitzenermittler schlechthin beschrieben, aber sie ermitteln und psychologische Elemente spielen eine große Rolle. Nick Stein ist mir immer noch nicht sonderlich sympathisch, aber Sam und die beiden Laufermittler sind mir sympathisch. Man spürt den Einsatz der Ermittler und ihre Hartnäckigkeit, denn Ermittlungserfolge stellen sich erst spät ein. Dann aber wächst die Spannung mit dem Schließen des Netzes um die Täter. Nick Stein hat es mit einem nahezu gleichwertigen Gegenspieler zu tun, der mich sehr beeindruckt hat. Die Schlusspointe hat mir sehr gefallen.
    Das Thema ist sehr dunkel und man spürt, wie die Opfer gelitten haben und für ihr weiteres Leben gezeichnet worden sind. Diese Darstellung fand ich gelungen.


    Fazit:
    Eine interessante Handlung über ein schwieriges Thema, die mir gut gefallen hat. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) undspreche eine Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln