Adam Rutherford - Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat / A Brief History of Everyone Who Ever Lived

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Lesenswert, humorvoll erläutert der Autor unsere Menschheitsgeschichte und die Wissenschaft der Humangenetik.
  • Kurzmeinung

    Gaymax
    Sehr interessant und leicht verständliche Menschheitsgeschichte
  • Buchtipps zum Thema

  • Über den Autor:
    Dr. Adam Rutherford, geboren Mitte der 70er-Jahre in Ipswich, ist Science Autor und Radiojournalist. Er hat Genetik am University College London studiert und gehörte zu einem Team, das die genetischen Ursachen einer Form von Kinderblindheit identifizierte. Er schrieb und schreibt zahlreiche Serien und Radiofeatures für die BBC, darüber hinaus schreibt er für die Science-Seite des Guardian.
    (Quelle: Amazon)


    Buchinhalt:
    Wussten Sie, dass jeder von uns Karl den Großen zu seinen Vorfahren zählen kann? Dass Neandertaler mitnichten eine eigene Spezies sind, genetisch so etwas wie Rasse gar nicht existiert und die Rothaarigen allen Unkenrufen zum Trotz nicht aussterben werden?
    Wo kommen wir her? Was ist der Mensch? Seit das Genom, der komplette Erbgut-Satz eines Menschen, hunderttausendfach entschlüsselt worden ist, erobert die Genforschung immer weitere Felder. Das Neueste: Weil unserem Genom auch die Evolution unserer Spezies eingeschrieben ist, schreiben Genforscher jetzt an der Seite von Archäologen und Historikern auch Menschheitsgeschichte.Sie haben dabei überraschende Erkenntnisse gewonnen. Und manches Wissen von gestern erweist sich als Mythos, zumal inzwischen auch das Genmaterial sehr alter Knochenfunde «zum Sprechen» gebracht werden kann.
    Ein Science-Schmöker für jedermann, der sich für dieses neue Wissensfeld interessiert, zugleich gibt der Autor eine beiläufige Einführung für jedermann in die Vererbungslehre. 150 Jahre nach Darwin gibt Rutherford einen ausgezeichneten Überblick darüber, was wir inzwischen wissen können und auch darüber, was wir eben nicht wissen.
    (Quelle: Amazon)


    Das Buch umfasst 422 Seiten unterteilt in Vorbemerkung/Einleitung, 2 thematisch gebündelte Teile sowie ein Nachwort. Im Anhang finden sich auf 23 Seiten eine Danksagung, ein Glossar sowie eine Liste weiterführender Literatur. Die thematische Gliederung lautet:


    Teil I: Wie wir entstanden sind

    Kapitel 1: Geil und mobil
    Kapitel 2: Die erste europäische Union
    Kapitel 3: Als wir Könige waren


    Teil II: Wer wir heute sind

    Kapitel 4: Das Ende des Rassebegriffs
    Kapitel 5: Die erstaunlichste Karte, die die Menschheit je hervorgebracht hat
    Kapitel 6: Schicksal
    Kapitel 7: Eine kurze Einführung in die Zukunft der Menschheit


    Übersetzt wurde das Buch von Monika Niehaus, Diplom in Biologie, Promotion in Neuro- und Sinnesphysiologie, freiberuflich als Autorin (SF, Krimi, Sachbücher), Journalistin und naturwissenschaftliche Übersetzerin (englisch/französisch) tätig.


    Meine Meinung:
    Das Buch bietet eine hervorragende Einführung in die Genetik und die daraus entstandene Genomik sowie in viele Facetten und Bereiche, in die diese beiden Forschungsgebiete heute hineinreichen.
    Ausgehend von bereits bekannten Fakten der Evolution und der Geschichte erläutert uns der Autor, wie die Genetik mit ihren sich explosionsartig entwickelnden technischen Möglichkeiten sowie die daraus resultierende Genomik (der Vergleich von Gensätzen=Genomen unterschiedlicher Menschen und Populationen) zu völlig neuen Einsichten in den Fortgang der Evolution und die Entwicklung der Menschheit führen. Dabei geht er immer wieder zurück in die Geschichte, erläutert die Entwicklung der Evolutionstheorie und diverse Irrwege, die daraus entstanden, und setzt alles stets wieder in Zusammenhang. Anhand von einzelnen Fakten erklärt er dann, mit welchen Irrtümern die Genetik aufgeräumt hat (so haben wir alle Erbgut des Neandertalers in uns und es kann keine Rede von getrennten Rassen mehr sein), welchen Nutzen die Genetik für Historiker und Anthropologen hat (z.B. die exakte genetische Identifizierung von Richard III) und wo sie im heutigen Alltag von Nutzen sein kann.


    Gleichzeitig zeigt Rutherford aber auch die Grenzen des Wissens auf – er erklärt, wie wenig die Genetiker wirklich sicher wissen, wie sehr das angeblich vollständig sequenzierte Genom die Wissenschaftler noch vor Fragen stellt, wieviele Hürden noch vor ihnen liegen ehe sie wirklich verstehen können, wie Genetik funktioniert. Und er beschreibt, warum die erhofften Quantensprünge in der Medizin durch die Erforschung der diversen genetischen Ursachen von Krankheiten bis heute ausgeblieben sind. Am Ende gibt er einen Ausblick, wie sich die Evolution verändert durch unsere heutige Lebensweisen und wie sie aber dennoch nicht enden wird.


    Das Ganze hätte ein sehr trockenes Sachbuch werden können, wäre der Autor nicht auch ein sehr amüsanter Erzähler. Rutherford schreibt mit typisch englischem Humor sehr anschaulich, findet viele simple bildhafte Vergleiche, um komplexe Zusammenhänge für den Laien greifbar und begreifbar zu machen, und sorgt so dafür, dass dieses Buch beim Lesen auch viel Vergnügen bereitet.


    Fazit:
    Ein extrem informatives und absolut lesenswertes Sachbuch, das auch in den der Wissenschaft gewidmeten Teilen für Laien verständlich geschrieben ist. Ich könnte mir zumindest Teile davon gut als Pflichtlektüre an Schulen vorstellen, um zum einen eine gute Einführung in diese Thematik zu geben und zum anderen mit diversen Vorurteilen wissenschaftlich begründet, aber gut lesbar aufzuräumen. Dabei ist mir bewusst, dass auch dieses Buch niemanden überzeugen wird, der nicht offen für andere Meinungen ist bzw. nicht überzeugt werden will.

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Adam Rutherford - Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat / A brief history of everyone who ever lived“ zu „Adam Rutherford - Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals gelebt hat / A Brief History of Everyone Who Ever Lived“ geändert.
  • Meine Meinung:


    Alles wichtige ist natürlich schon geschrieben und mir hat die Leserunde auch wirklich Spaß gemacht, auch wenn ich ein wenig hinten dran gelesen habe, aber obwohl es immer gut und flüssig geschrieben war, gab es auch Passagen, die mir persönlich zu viel Biochemie hatten, wo ich auch nicht ganz folgen konnte. Trotzdem konnte ich im Groß und Ganzen den Quintessenzen der einzelnen Passagen durchaus nachvollziehend folgen. Definitiv ein interessantes Sachbuch und ein weiter Zweig wo noch viel geforscht und Wissen gewonnen werden kann.


    Fazit:


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