Colleen Hoover - Verity

  • Kurzmeinung

    novelista
    Unausgegorener Fast Food, genau wie die anderen von Social Media gehypten Thriller mit Billig-Twist
  • Kurzmeinung

    mapefue
    Sozialphobiker (weibl.) trifft Psychopatin. Geht das gut?
  • Inhaltsangabe:


    Die Autorin Lowen Ashleigh ist pleite. Sie hat monatelang zuvor ihre krebskranke Mutter gepflegt und konnte daher als Autorin nicht arbeiten. Ihre finanziellen Reserven sind aufgebraucht, da kommt ihr ein attraktives Angebot gerade recht.


    Sie soll für die Bestseller-Autorin Verity Crawford die Thriller-Reihe zu Ende führen. Verity ist seit einem Unfall ein Pflegefall und liegt im Wachkoma. Das Angebot ist zu verlockend für Lowen, zumal der Ehemann Jeremy eine große Anziehung auf sie ausübt.


    Um Recherchen anzustellen und Veritys Notizen durchzusehen, reist sie mit ihrem letzten Geld nach Vermont zum Haus der Familie. Zwei Töchter sind tödlich verunglückt, es ist noch der kleine Sohn Crew mit im Haushalt.


    Während Jeremy sehr darum bemüht ist, dass Lowen sich wohl fühlt, beschleicht sie eine unerklärliche Spannung. Schließlich findet sie ein Tagebuch von Verity und beginnt darin zu lesen. Was sich ihr offenbart, lässt einen das Blut in den Adern gefrieren. Und dann passieren unerklärliche Dinge, die nur einen ungeheuerlichen Schluss zulassen …


    Mein Fazit:


    Mal eine ganz andere Geschichte aus der Feder der Autorin – für Erwachsene! Und die hat es in sich.


    Die Figuren leben von den Extremen. Lowen ist pleite und braucht dringend einen lukrativen Job. Und sie hat ein großes Manko: Sie ist sehr kontaktscheu und schlafwandelt seit ihrer Kindheit. Seitdem schließt sie sich nachts immer im Schlafzimmer ein. Beziehungstechnisch hat sie auch gerade Pech, aber das stört sie nicht so sehr. Viel mehr macht ihr das schwierige Verhältnis zur Mutter zu schaffen, die kürzlich an Krebs gestorben ist und die sie bis zu ihrem Tod gepflegt hat.


    Jeremy ist Vollzeit-Vater. Seine Frau Verity hat mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben: Thriller und stets aus der Perspektive des Täters. Nur fehlen noch drei Bände, die sie nicht mehr schreiben kann, da sie seit dem Unfall im Wachkoma liegt und zu Hause in Vermont gepflegt wird. Zuvor hat das Paar zwei Töchter, Zwillinge, auf tragische Art und Weise verloren. Die Trauer hängt noch deutlich über dem Haus, nur der kleine Junge Crew ist davon nicht so eingenommen.


    In dieses Haus geht Lowen, um sich Inspiration zu holen. Schließlich muss sie in Veritys Stil weiter schreiben. Eigentlich traut sie sich die Aufgabe gar nicht zu, aber sie braucht dringend das Geld. Kaum ist sie jedoch im Haus angekommen, spürt sie unerklärliche Spannungen. Irgendetwas stimmt nicht mit der Familie. Ein Tagebuch, welches Verity vor Jahren begann zu schreiben, gibt Lowen die Erklärung für die unangenehme Atmosphäre in dem Haus.


    Irrungen, Wirrungen und am Ende einige überraschende Wendungen. Na gut, es war nicht alles überraschend, aber ich schwankte zwischen vermeintlichen Wahn von Lowen und versteckter Psychopathie bei Jeremy. Irgendwie war für mich auch alles möglich, bei dem, was ich da gelesen habe. Jeremy mochte ich, auch wenn er mir zuweilen etwas unheimlich war. Und Lowen konnte ich eine Weile nicht richtig einordnen: war sie übergeschnappt oder hatte sie die Zeichen richtig gedeutet? Und Crew ist halt ein fünfjähriger Junge, kann man da alles glauben, was er so erzählt? Fragen über Fragen, die buchstäblich auf den letzten Minuten eine Antwort finden.


    Marlene Rauch hat eine angenehme Stimme und sie konnte die Emotionen sehr gut transportieren. Lisa Stark, die die Tagebucheinträge von Verity vorliest, hört sich fast so an wie die deutsche Stimme von Jodie Foster. Ich finde, das hat es für mich noch mal eindringlicher gemacht und an manchen Stellen lief mir vor Spannung und Fassungslosigkeit ein Schauer über den Rücken.

    Das Hörbuch lässt einen definitiv nicht so schnell los, aber am Ende weiß man selbst nicht so genau, was man glauben soll. Das eine oder das andere? Oder gibt es doch noch eine dritte Möglichkeit? Ich bewerte es mit fünf Sternen, denn ich wurde in jeder Hinsicht gut unterhalten.

  • Unfassbar. Ich habe das Hörbuch soeben beendet.
    Marlene Rauch und Lisa Stark haben die perfekten Stimmen für beide Charaktere gehabt und auch die derbe Wortwahl von "Verity" wurde gut wiedergegeben.


    Die Autorin hat den Spannungsbogen wirklich sehr gekonnt aufgebaut und immer weiter gespannt, bis man es gar nicht mehr aushalten konnte. Sie hat Unglaubliches zu Tage gefördert und am Ende gab es eine Wendung mit der man nicht rechnen konnte. Wahnsinnig gut ausgedacht - heißt es doch immer von vielen Lesern: "ach, das gab es doch schon alles" - nein, das hier gab es meines Wissens so noch nicht. Mal was ganz anderes und gekonnt umgesetzt.


    Ich hoffe sehr, dass die Autorin weiterhin in diesem Genre schreibt, denn sie kann es!


    Details möchte ich nicht erzählen, weil das zuviel verraten könnte, denn dieses Buch hat einen speziellen Aufbau und ich mag da echt nicht "spoilern".

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Mein Lese-Eindruck:


    Es las sich sehr gut, die Hauptprota Lowen fand ich sehr gut gezeichnet und es war voll von Emotionen. Das ist aber auch schon das Positive, was ich dazu sagen kann.


    Die Story selbst hat mit im Endeffekt so gar nicht gefallen. Sie bestand eigentlich nur daraus, dass Lowen angeheuert wird, die Bestseller-Buchreihe von Verity weiterzuschreiben, da diese nach einem Unfall nicht mehr in der Lage dazu ist, und dafür in das Haus der Crawfords einzieht. Bei ihren Recherchen in Veritys Unterlagen fand sie ihr Tagebuch, und nun las sie es kapitelweise über einen längeren Zeitraum, unterbrochen von ihrer Arbeit an den Fortsetzungen. Was sie darin las, erschreckte sie von Mal zu Mal immer mehr.

    Wie im Klappentext erwähnt näherten sich Veritys Mann Jeremy und Lowen an. Es gab sowieso etliche Sex-Schilderungen. Die nehmen viele Seiten ein und ich fand sie nicht erotisch.


    Leider blieben sowohl Verity als auch Jeremy für mich blasse Protas, die Geschichte fand ich nur mäßig spannend, ein show-down blieb für mich aus, das Ende fand ich nicht zufriedenstellend, die Story arg konstruiert.

    Weitere Bücher dieser Autorin werde ich nicht lesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)