Verlagstext:
Wer bestimmt den Zufall? Wo endet die Unendlichkeit? Bin ich schön?
Wann sonst als in einer Gewitternacht kommen solche Gedanken über Gott und die Welt auf. Michèle Lemieux entführt den Betrachter auf eine philosophische Reise, die auf spielerische und magische Weise zum Nachdenken anregt.
(Quelle: amazon.de)
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir vor langer Zeit eine Freundin geschenkt und ich habe es seitdem immer mal wieder mit viel Schmunzeln gelesen. Es ist eine schöne kleine Graphic Novel zu den philosophisch-theologischen Kernfragen und grundsätzlichen Befindlichkeiten des Lebens, verpackt in viel Humor. Die Illustrationen sind trotz ihrer Schlichtheit oft verblüffend vielschichtig. Es fiel mir dieser Tage in die Hände und da musste ich es gleich mal wieder lesen...
... um dann festzustellen, dass ich es immer noch sehr mag, aber nun, wo ich selbst Kinder habe, auch kritischer wahrnehme. Es werden im letzten Drittel des Buches einige für Kinder sehr bedrohliche Szenarien aufgebaut, die die während der stürmischen Gewitternacht in ihrem Bett sitzende und grübelnde Protagonistin sich vorstellt (z.B. Einbrecher, die sie fesseln und knebeln, oder der Tod der Eltern), die dann leider nicht wirklich sinnvoll aufgelöst oder relativiert werden. Das verängstigte Mädchen verlässt sein Bett, steigt die Treppe hinunter und geht dann nicht etwa zu den Eltern, um sich Trost zu holen, sondern an den Kühlschrank, um etwas zu essen. So eine Verknüpfung halte ich für ziemlich problematisch und hoffe, dass für die Neuausgabe, die mir leider nicht vorliegt, an dieser Stelle Änderungen vorgenommen wurden.
Dennoch werde ich es bald mit meinen Kindern lesen und die kritisierten Stellen "entschärfen", denn es greift auf so schön kindgerechte Weise die Fragen nach dem Woher, Wohin und dem Sein der Menschen auf.