Pflichtlektüre für jemanden, der wirklich kaum gelesen hat

  • Welche mal gelesen haben muss, quasi als eine Art Pflichtlektüre.

    Von "Pflichtlektüre" halte ich nichts. Das hat man in Schule und Studium und braucht es nicht auch noch im Privatleben.

    Da ich keine Fantasy-Romane lese, kann ich dazu auch keine Tipps geben. Aber ich möchte mich der oben ausgesprochenen Empfehlung für die Bücher von Edward Rutherfurd anschließen, diese kann man auch Männern bedenkenlos empfehlen (wissenswerte historische Information, quasi "Infotainment" ohne kitschige Liebesgeschichten). Sie sind allerdings sehr umfangreich, über 800 Seiten, ich weiß nicht, ob das nicht zu viel für jemanden ist, der eher selten liest.

    Dass Klassiker mit ihrer oft altertümlichen Sprache für Wenigleser ansprechend sind, bezweifle ich.

    Du könntest in den Themenlisten des Büchertreffs nach bestimmten Interessensgebieten suchen und dort Empfehlungen finden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Den Ansatz benutze ich auch, zu gucken, was Männer lesen oder über das sie sich zumindest nicht beschwert haben. :PDarum kann ich dir den Thread für Kapo

    empfehlen. Das sind im Prinzip Bücher zum Mitnehmen auf eine einsame Insel, über die man sich auch auf dem Festland nicht schlecht unterhalten kann.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Willkommen Cngz95 :winken:


    Zum Thema "Pflichtlektüre" wurde eigentlich schon alles gesagt. Ich nenne jetzt einfach einmal ein paar Titel, die mir spontan in den Sinn gekommen sind:


    ich mag bewegende Dinge, die einen sehr zum Nachdenken bringen. Psychologie und Philosophie wären meine Präferenzen, wenn ich die Wahl hätte.

    Kafka passt hier sicherlich. "Die Verwandlung" wurde ja schon genannt. "Der Bau", Kafkas letzte Erzählung, könnte auch etwas für dich sein. Es geht hier um ein Tier, das seinen unterirdischen Bau zum Schutz vor seinen Feinden immer zwanghafter ausbaut und dabei zum Gefangenen seiner Verfolgungsgedanken wird.


    Weitere Klassiker, die vom psychologischen Aspekt her besonders interessant sind, wären z.B. "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde" oder "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson. Wenn es eher etwas modernes sein soll, wäre Martin Suters "Die dunkle Seite des Mondes" eine Empfehlung wert. Wenn du auch Romane magst, die in Richtung Science-Fiction gehen, könnte dich der Dystopie-Klassiker "Wir" von Jewgenji Samjatin interessieren.
    Das Stichwort "Philosophie" hat mich als erstes an Hermann Hesses wunderbare Erzählung "Siddharta" denken lassen.

    Viel Spaß beim Stöbern.

  • Mit Kafka kann man m. E. nichts verkehrt machen, wenn man auf skurrile Geschichten steht. Da gäbe es neben der Verwandlung auch eine Kurzgeschichten-Sammlung, die mir gut gefallen hat. Ist ein bisschen abgefahren, aber toll und sehr phantasievoll. :thumleft:


    Ein weiterer Klassiker, den ich als Buch und auch als Verfilmung mag, ist "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas. Das ist allerdings wieder ein ziemlicher Wälzer.

  • Ich lese ja schon lange und auch viel. Aber von den hier genannten Büchern habe ich nur ein einziges gelesen und eines steht schon länger auf meiner Wuli. So viel zur Pflichtlektüre :lol:.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Meine Bitte an dich / euch: Welche Bücher könnt ihr mir empfehlen, die sozusagen essentiell sind? Welche mal gelesen haben muss, quasi als eine Art Pflichtlektüre.

    Hi und willkommen bei uns.


    Meiner Meinung gibt es so was wie Pflichtlektüren nicht. Lies was dir gefällt und lasse alles andere weg. Zwinge dir keine Bücher auf, die du nicht von dir aus lesen möchtest.


    Wenn du eine Zeitlang hier im BT aktiv bist, wird deine Wunschliste überlaufen und du kannst dich nicht mehr von Büchern retten. Bis dahin stöbere durch das Forum, notiere dir Bücher/Autoren die dich interessieren und fang einfach an zu lesen.


    Vielleicht am Anfang genreübergreifend und nicht die dicksten Bücher, dann wirst du schnell merken was dir gefällt und was nicht.

    Sub: 279


    gelesen:

    2023: 154 Bücher / 35 Perry Rhodan Heftromane

    2024: 2 Bücher / Perry Rhodan Heftromane


    "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln -

  • Haltet ihr die beiden Werke für eine gute Wahl oder zu zäh für den Anfang?

    Also, ich finde, was einen anspricht / neugierig aufs Lesen macht, ist grundsätzlich erst mal eine gute Wahl. Ob einem dann die Bücher liegen, merkt man dann ja beim Lesen. Was der eine vielleicht zäh findet, ist für den anderen genau der perfekte Auftakt ins neue Lesehobby. Beide Bücher sind auch nicht besonders umfangreich, das macht es am Anfang evtl. auch leichter, als sich einen Wälzer vorzunehmen, der vielleicht extrem viele Charaktere beinhaltet, wodurch man schneller mal den Überblick verlieren kann.

    Auf jeden Fall wünsch ich dir viel Spaß beim Lesen.

  • Pflichtlektüre zu definieren, halte ich für nahezu unmöglich. Der ZEIT-Verlag hat das mal umfassend probiert.

    Ich persönlich habe die richtige Lust am Lesen auch erst wiederentdecken müssen, nachdem diese mir nach der Schulzeit etwas verloren gegangen war.


    Unter anderem "Welt, bleib wach" hat in mir die Lust am Lesen wieder entfacht und gibt an der einen oder anderen Stelle die Möglichkeit tiefgreifende philosophische Überlegungen anzustellen.

  • Habe mich jetzt für die Verwandlung von Kafka und Goethe's Faust entschieden.


    Haltet ihr die beiden Werke für eine gute Wahl oder zu zäh für den Anfang?

    Kafka hat mir gefallen. Goethes Faust mussten wir in der Schule lesen und dann zu Tode analysieren. Wenn ich nicht damals schon absolute Leseratte gewesen wäre, ja dann wären diese Schulpflichtlektüren meine letzter Klassiker gewesen. Aber wenn man als Klassiker jetzt mal Bücher ansieht, die schon viele Jahre auf dem Buckel haben heute noch verlegt werden, dann kann man durchaus viele interessante Bücher entdecken.

    Ich lese z.B. hier bei der Klassiker-Challenge mit und habe mit einem wirklich sehr altem Werk ein Buch entdeckt, das mir auch sehr gefallen hat nämlich Amor und Psyche.


    Ich würde dir vielleicht raten nicht gerade mit den Backsteinen der Klassiker zu beginnen, sondern etwas kürzere Werke, vielleicht sogar Erzählungen, zu wählen. Dann kannst du am besten herausfinden, was dir gefällt und was nicht.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Die Verwandlung von Kafka habe ich gestern spontan bei Kleinanzeigen gekauft und in wenigen Stunden verschlungen. Gefiel mir sehr gut :)

    Na dann würde ich doch erstmal mit Kafka weitermachen?!


    Mir persönlich gefiel Der Prozess am besten:

    Grundlos wird Josef K. an seinem 30. Geburtstag verhaftet und verhört. Die Umstände sind grotesk, niemand kennt das Gesetz, und das Gericht bleibt anonym. Die 'Schuld', erfährt Josef K., haftet ihm an, ohne dass er dagegen etwas tun könnte. Verbissen, aber erfolglos versucht er, sich gegen die zunehmende Absurdität und Verstrickung zu wehren,... Franz Kafka hat mit diesem Roman ein Jahrhundertwerk geschaffen, das auf beispielhafte Weise die wesentlichen Existenzfragen des modernen Menschen neu formuliert. (Amazon, gekürzt)

  • Im Rezithread zur "Verwandlung" meintest Du, Du warst von der düsteren, traurigen, hoffnungslosen Atmosphäre der Erzählung angetan.

    Dann kann ich Dir die Romane von Cormac McCarthy empfehlen - Emili hatte auch schon Die Strasse genannt, da möchte ich ihr zustimmen, auch, wenn es noch kein Klassiker ist...

  • Wenn Dir das bedrückende Gefühl gefiel, weil "der Protagonist den ganzen Tag herumlag und den Kommentaren über sein Leben lauschte", dann ist evtl dies hier noch etwas für Dich:

    René Maugras, vierundfünfzig, Herausgeber einer Pariser Zeitung, wacht nach einem Schlaganfall im Krankenhaus Bicêtre auf. Er, dessen Kapital die Worte waren, ist des Sprechens nicht mehr mächtig; halbseitig gelähmt, ist er gefangen in einer anderen Welt. Doch seine Fähigkeit zu denken ist unbeeinträchtigt. Langsam kämpft er sich ins Leben zurück, während seine Umgebung ihn weiter für besinnungslos hält. Maugras belauscht die Gespräche an seinem Bett, lässt sein Leben Revue passieren, seine Errungenschaften und Lebenslügen, die Erfolge und Misserfolge – als Verleger, als Ehemann, als Mensch. Die Glocken von Bicêtre sticht unter den vielen Meisterwerken Simenons hervor, durch den Verzicht auf jegliche Spannungselemente und durch die Tatsache, dass Simenon nicht wie üblich elf Tage für die Niederschrift brauchte, sondern ganze zweiundzwanzig. (Amazon)

  • Und falls Dir das "Unerklärliche", das Absurde, Kafkaeske gefiel - es aber nicht nochmals Kafka sein soll - dann hier noch ein echter Klassiker: (und umfasst nicht mal 100 Seiten)

    Ein New Yorker Notar sucht für seine Kanzlei einen Kopisten – vorstellig wird der ebenso harmlos wie unscheinbar wirkende Bartleby, der fortan schweigsam und wie mechanisch seiner Arbeit nachgeht. Doch dann beginnt der blasse Mann, sich zu verweigern: Immer öfter erklärt er mit sanfter Stimme, dass er es vorziehe, einen Auftrag nicht zu erledigen, und alle Versuche des Notars, seinen seltsamen Schreiber zur Vernunft zu bringen, scheinen zum Scheitern verurteilt … Mit seiner absurden Komik und pointierten Sprache zählt Herman Melvilles »Bartleby« (1853) zu den bedeutendsten Erzählungen der Weltliteratur. (Amazon)

  • Die Verwandlung von Kafka habe ich gestern spontan bei Kleinanzeigen gekauft und in wenigen Stunden verschlungen. Gefiel mir sehr gut

    Ich wollte dir gerade schreiben, dass ich deine Wahl für sehr gut halte. Da ich ja schließlich mit Kafka hier angefangen habe. Aber da las ich schon, dass du seine Erzählung "Die Verwandlung" schon verschlungen hast. Große Klasse:applause: Es freut mich wirklich sehr, dass es dir auch so gut gefallen hat. :friends:Wenn dir die Verwandlung gefallen hat, könntest du auch mit dem russischen Klassiker von Gogol versuchen "Die Nase"- auch einmalig surreal. :thumleft:

    Eine Erzählung, nicht all zu lang. Aber wenn es ein Roman sein sollte, dann ist es immer noch "Die Straße" von McCarhty, was ich empfehlen würde. Es ist ein moderner Klassiker.




    Ich muss aber vielen hier Recht geben, was die Pflichtlektüre betrifft, ich kann zwar dein Anliegen sehr gut verstehen, denn ich würde wahrscheinlich auch so denken, dass man eine Basis braucht, aber du sollst besser nichts lesen, was dich nicht völlig anspricht. Sonst geht die Lust am Lesen flöten. Immer nur dem Geschmack nach. Damit es eine schönste Sache der Welt bleibt. :D

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Also, welche man gelesen haben sollte... da kann man jetzt unendlich viele Bücher lesen. Es kommt drauf an, welche Richtung man lesen möchte. Krimi- Fantasy- Historisches usw...

    Ich würde mit Büchern anfangen, die nicht so dick sind, sehr viel versprechend klingen und evtl. süchtig nach mehr machen. (Hier hgelfen bestimmt Rezis und Meinungen von anderen). Und mit einer leichten Lektüre würde ich anfangen. Man kann sich ja steigern.

    Ich persönlich finde die typischen Klassiker echt toll:

    Harry Potter, Narnia Reihe, Tintenherz Reihe, Selction Reihe, Herr der Ringe, der Hobbit, die unendliche Geschichte, Fifty Shades of Grey....