Anton Serkalow - Das Geheimnis von Bright Hope

  • Teil 5 der Nighthunter Serie


    Es war einmal im Wilden Westen ...

    Hier draußen gibt es nicht nur Indianer und Cowboys. Ghule, Zombies, Wendigos, Hexer und andere Diener des Bösen schwärmen über die Grenzlande aus, und es mehren sich die Anzeichen für die bevorstehende Apokalypse. Nur der adlige Vampir Louis Royaume und sein indianischer Gefährte, der Gestaltwandler Geistwolf, stellen sich gegen das drohende Unheil. Die »Nighthunter«.

    Selbst zwischen der Tag- und der Nachtwelt wandelnd, sind sie die letzte Hoffnung der Menschheit.



    Meine Meinung


    4.5 Sterne für einen unheimlichen Ausflug nach Bright Hope


    Ein außergewöhnliches Abenteuer mit Vampiren, Gestaltwandlern und anderen Kreaturen der Nacht, verlegt in den Schauplatz des Wilden Westens im 19. Jahrhunderts. Schon alleine die Idee finde ich klasse und nachdem mich die ersten drei Geschichten in Sammelband 1 schon begeistern konnten, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht!

    Jede der Geschichten ist in sich abgeschlossen, aber die beiden Hauptfiguren tauchen immer wieder unverhofft auf und bestreiten neben all der vielen waghalsigen Kämpfe gegen die widernatürlichen Monster ihre ganz eigene Mission.


    Zum einen der Vampir Louis Royaume, der in seiner selbstgefälligen Gentleman-Art einen charmanten Eindruck hinterlässt; wobei man spürt, wie hinter seiner Fassade der unstillbare Blutdurst lauert.

    Und sein ewiger Gefährte Skinny, der Geistwolf, der Gestaltwandler, der in seiner stoischen, wortkargen Art nicht so auffällt, aber eine machtvolle Kraft in sich trägt.

    Ein ungewöhnliches Paar, das man immer besser kennenlernt - auch durch Einblicke in ihre Vergangenheit.

    Außerdem gibt es noch Horace Whittmore, einen Pinkterton Agenten, der dem Vampir Louis schon seit Jahren auf der Spur ist.


    Ich kam sofort wieder gut rein, da man kaum Vorkenntnisse benötigt und sich die Erinnerungen von selbst auffrischen.

    Der Stil von Anton Serkalow ist ja sehr eigenwillig: teils flapsig, teils etwas derb und mit ganz eigener Note fühlt man sich sofort wieder "zuhause" und ich hab das Gefühl, dass er sich noch mehr gesteigert und einen guten Rhythmus gefunden hat. Zeitlich gut angepasst wirkt alles authentisch, was er auch immer wieder in den Fußnoten erklärt und somit jedem Western-Laien auch spezielle Begriffe zugänglich macht.


    Hier stößt der Pinkterton Agent Whittmor auf der Jagd nach der Hexe Anni Oates mitten in der Einöde von Montana auf eine kleine Ansiedlung, deren Bewohner etwas zu verbergen haben. Hier gibts weniger offensichtliche Attacken, sondern eher ein latentes, unheimliches Gefühl, das den Agenten schließlich an seinem Verstand zweifeln lässt.

    Es hätte ruhig noch etwas gruseliger sein dürfen ;)


    Insgesamt haben mich die Fortsetzungen sehr positiv überrascht, denn ich spüre eine Weiterentwicklung und ja, Selbstfindung des Autors, der sich immer mehr steigert. Er schreibt auf eine höchst erfrischende Art, dabei anschaulich und nah am Leser - ich konnte mir die Landschaften perfekt vorstellen, die einsame Prärie, die Westernatmosphäre der Städte, aber auch die Figuren, die jeder für sich einen prägenden Charakter hat.


    Vor allem Louis und Skinny immer näher kennen zu lernen macht einen großen Reiz aus und ich freu mich schon, in den nächsten Geschichten mehr über sie zu erfahren!

    Vor blutigen Auseinandersetzungen und zerfetzten Leichenteilen sollte man sich allerdings nicht scheuen, denn bei den Kämpfen zwischen "gut" und "böse" geht es teilweise ganz schön zur Sache! Auch setzt der Autor immer wieder Szenenwechsel ein bei neuen Kapiteln, die die Spannung antreiben und das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Eine wirklich tolle Serie, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde!