Mary E. Garner - Der erste Federstrich

  • Wer möchte nicht tief in die Welt seiner Lieblingsbücher eintauchen? Bisher ist es bei einem Traum geblieben. Nun bietet Mary E. Garner ihren Leserinnen die Chance, mit dem ersten Band "Der erste Federstrich" aus der Reihe "Das Buch der gelöschten Wörter" ein Portal in die magische Bücherwelt zu betreten.

    Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...

    Ganz ehrlich: ich habe mich in das wunderschöne Cover schockverliebt. Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, war ich hin und weg. Wenn das keine Magie ist, weiß ich es nicht mehr... Man schaut auf kostbare antiquarische Bücher, die in altes vergilbtes Leder eingebunden sind. Richtige Schätze, wie man sie normalerweise nur in einer altehrwürdigen Bibliothek findet. Zentral positioniert, ist die Silhouette einer grazilen Frauengestalt zu erkennen, die aus sich heraus in einem goldenen Licht zu strahlen scheint. In der Ferne schimmern die spitzen Türme von Schlössern. Also eine ferne Märchenwelt, die wir uns immer in unserer Phantasie erträumt haben.

    Das Setting ist perfekt gewählt. Die Handlung spielt in England, genauer gesagt: in London. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Hope Turner erzählt, einer humorvollen sympathischen alleinstehenden Frau, die sich ihren Lebensunterhalt als "Lockvogel" in einer Partnervermittlung für Online Dating verdient . Mit Anfang 40 ist sie wesentlich erwachsener und reifer als die „jungen Hüpfer“, die uns in den meisten Büchern begegnen. Hope ist sehr belesen und gebildet, davon zeugen ihre Bücherregale und die Sachkenntnis, mit der sie sich über literarische Werke unterhalten kann. Darüber hinaus verfügt sie über eine magische Begabung, von der sie selbst anfangs nichts ahnt.

    Im Laufe des Geschehens lernen wir zahlreiche andere Charaktere kennen, die wir mehr oder weniger flüchtig aus der Literaturgeschichte kennen. Auch wenn wir sie eigentlich mit festen Vorstellungen verbinden, hat Mary E. Garner sie behutsam "modernisiert", ihnen neues Leben eingehaucht und sie in ihren Fantasy-Roman integriert. Wir erleben ein betrunkenes Bambi, eine zauberhafte Lassie, eine betörende Anna Karenina, eine wunderschöne Gwen, die sich von Guinevere der Artus-Sage weit entfernt und ihre sexuelle Orientierung verändert hat, und eine scharfsinnige "M", die eigentlich die konservative Mother Holle ist.It' s a kind of magic!

    Die Welt der Bücher ist sehr komplex, sie hat helle, aber auch dunkle Seiten, wie Hope feststellen muss. Denn sie ist auserwählt worden, eine schwierige Aufgabe zu übernehmen, an der viele vor ihr gescheitert sind. Es ist der klassische Kampf des Guten gegen das Böse, das ihr in Form von gelöschten Wörtern entgegentritt.

    Mehr möchte ich euch nicht verraten. Mary E. Garner hat ein mitreißendes, spannendes Buch geschaffen, das die Phantasie ihrer Leser anregt und zum Träumen einlädt. Alles in allem ist "Der erste Federstrich" ein vielversprechender Auftakt zu der geplanten Trilogie, und ich werde die Tage im Kalender bis zum nächsten Teil zählen...

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Mary E. Garner: Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich“ zu „Mary E. Garner -Der erste Federstrich“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Mary E. Garner -Der erste Federstrich“ zu „Mary E. Garner - Der erste Federstrich“ geändert.
  • Oh, das klingt doch ganz verdächtig nach einem zusammengestückelten Mix aus "Die Buchmagier", von Jim C. Hines und "Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte", von Ralf Isau

  • Was geschieht wohl mit all den Wörtern, die wir im Laufe unseres Lebens löschen? Dieser Frage geht Mary E. Garner in ihrer Reihe "Das Buch der gelöschten Wörter" nach. Protagonistin ist dabei die Londonerin Hope Turner. In ihrem Job für eine Partnervermittlung verhilft sie einsamen Herzen zu einem Happy End - sie selbst ist nun jedoch schon seit einigen Jahren Single. Eines Tages rettet sie sich vor dem Regen in eine Buchhandlung, in der sie einen seltsam vertrauten Duft wahrnimmt und in der ein mysteriöser Mann quasi vor ihren Augen verschwindet. Dann lernt sie auch noch Rufus Walker kennen, der ihr Unglaubliches offenbart: Die Buchhandlung ist ein Portal in die Welt der Bücher, in der sowohl Menschen als auch Romanfiguren miteinander leben. Und Hope selbst hat eine wichtige Fähigkeit, die das Überleben dieser Welt sichern kann.


    Die Idee des Romans klingt zunächst großartig, wenn auch nicht ganz neu. Eine Welt, in der all unsere liebsten Charaktere zum Leben erwachen, welche Leseratte wünscht sich das nicht? Und so ist Hope auch ganz aufgeregt, als sie zum ersten Mal in die Welt von Jane Austen reist. Nach und nach lernt sie immer mehr Figuren kennen und entwickelt sogar eine Freundschaft zu Guinevere aus der Artussage, die sich hier ganz modern Gwen nennt und von ihrem Lancelot die Nase voll hat. Aber auch Lassie und die Grinsekatze, Pinocchio und Gepetto, Robin Hood und König Löwenherz und viele andere sind mit von der Partie. Leider gelingt es der Autorin nicht, dieses eigentlich tolle Konzept richtig umzusetzen. Die Charaktere sind oft nur Schatten ihrer selbst, Persiflagen auf Kosten eines schnellen Lachers oder ohne jegliche Kontur. Nur Gwen, die sich nach einem Ausbrucht aus ihrer Rolle sehnt oder Anna Karenina, die ihre eigenen Ziele verfolgt, bilden hier eine Ausnahme.


    Zunächst war ich auch angenehm überrascht, dass mit Hope einmal eine Frau jenseits der dreißig im Fokus steht. Leider verliert diese sich bald in kindischen Schwärmereien für den mysteriösen Unbekannten, einem sentimentalen Aufeinandertreffen mit ihrem Ex-Freund sowie in Streitereien mit Mentor Rufus. Der entspricht in seiner Darstellung als immer grummeliger, bärtiger, höchst geheimnisvoller Mann jedem Klischee. Hinter all diesen Nebenschauplätzen tritt der eigentliche Kern der Geschichte immer mehr zurück. Zudem liest sich der gesamte Band wie das, was er eigentlich auch ist: eine lange Einleitung zu Band zwei. Denn gerade, als es richtig spannend wird und die Handlung endlich Fahrt aufgenommen hat, ist das Buch auch schon zu Ende. Übrig bleibt ein fieser Cliffhanger, der natürlich zum Weiterlesen verführen soll. Seltsamerweise schafft die Autorin trotz aller Kritikpunkte genau das: Ich will weiterlesen, meine eigenen wilden Theorien überprüfen und mehr über diese verlockende Welt erfahren. Und das ist doch auch etwas wert, oder? :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Können gelöschte Wörter Katastrophen auslösen?


    Mary E. Garner hat mit „Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich“ den ersten Teil einer Reihe vorgelegt und gleichzeitig das Portal in die magische Welt aller Bücher geöffnet.

    Hope Turner ist Anfang Vierzig, Single und einzige Tochter von Vivien, die an Demenz erkrankt ist. So spielt sich Hopes Leben zwischen Pflegeheim, ihrem Job bei einer Online-Partnervermittlung und ihren geliebten Büchern ab. Bis sie eines Tages zufällig den ungastlichen Buchladen von Mrs. Gateway betritt.
    Dieser entpuppt sich schließlich weder als ungastlich, noch ist Hope zufällig hineingestolpert. Rasch stellt sich heraus, dass die Buchhandlung ein Portal ist, von dem aus man in jedes beliebige Buch gelangen kann. Doch innerhalb der Bücherwelt herrschen Aufruhr und Angst. Kann Hope das Buch der gelöschten Wörter reinigen? Wem aus der Echtwelt und wem aus der Bücherwelt kann sie vertrauen? Zuviel soll vom Inhalt nicht verraten werden ...

    Mary E. Garner hat einen faszinierenden Kosmos von interagierenden Buchfiguren und „realen“ Personen erschaffen. Da streift die Protagonistin durch „Stolz und Vorurteil“, Kinderbücher und sogar eine Gothic Novel und begegnet berühmten Buchfiguren am laufenden Band.

    Man muss sich auf dieses Fantasy-Gedankenspiel einlassen, dann macht es richtig Spaß. Das Buch läßt sich flott lesen. Es überrascht immer wieder mit außergewöhnlichen Einfällen und Wendungen. Die Protagonistin ist sympathisch, auch wenn man ihr die Ü40 nicht immer abnimmt. Die meisten anderen Figuren bleiben bis zum Schluss undurchsichtig, was natürlich für einen ersten Band sinnvoll ist. Die Autorin hat ganze Arbeit geleistet, dieses teilweise komplizierte Universum von Buch- und Realfiguren (die ja auch nur Buchfiguren sind), Möglichkeiten des Portierens und Wanders aus und in die Bücher und die verschiedenen Orte zu erschaffen. Hier war viel theoretische Vorarbeit nötig.

    Das ist gleichzeitig auch ein Manko dieses ersten Bandes, es muss ziemlich viel erklärt werden. Das lähmt die Handlung im mittleren Abschnitt, dort passiert nicht wirklich viel. Zum Schluss wird es nochmal ordentlich rasant und das Ende ist ein echter Cliffhanger.
    Zur Orientierung gibt es am Ende ein Glossar. Ich empfehle es aber nicht vorher zu lesen, man bringt sich dann um ein paar Überraschungen und Aha-Momente.

    Insgesamt eine spannende, sympathische und romantische Fantasy-Geschichte in einem ganz eigenen Kosmos. Ich habe das Buch gerne und sehr schnell durchgelesen.
    Von den Wanderungen in die Bücher hätten es gerne ein paar mehr sein können. Vielleicht in Band zwei. Ich bin gespannt.
    Für diesen ersten Band vergebe ich solide vier Sterne.

  • Hope Turner erfährt, dass sie besonders ist, sie ist eine „Verwandlerin“, sie kann gelöschte Wörter, die Böses verursachen könnten, umwandeln und damit unschädlich machen. Und sie kann mit Hilfe eines „Wanderers“ in Buchwelten eintauchen. Für die Buchliebhaberin ein kleiner Traum, der allerdings auch einen Haken hat, es gibt offenbar jemanden, womöglich eine ganze Organisation, die diese gelöschten Wörter für sich nutzen möchte.


    Nicht nur für die Protagonistein ist es ein kleiner Traum, in Buchwelten einzutauchen und dortige Protagonisten kennenzulernen, auch Leser wie ich fänden das nicht schlecht. Zunächst haben mich die Ideen der Autorin auch regelrecht umgehauen, was für liebevolle Dinge ihr einfielen, wie z. B. die Skripte. Auch, dass die Buchprotagonisten sich außerhalb ihrer Romane anders entwickeln können, hat etwas, auch wenn mancher dadurch ein bisschen enttäuschend wirkt, wie z. B. Little John und Richard Löwenherz aus der Robin-Hood-Geschichte. Aber allein die Idee ist einfach großartig und lässt mich über meine Lieblingsprotagonisten nachdenken.


    Hope mochte ich zunächst gern, sie entwickelte sich aber leider, trotz ihres bereits „fortgeschrittenen“ Alters von gut 40 Jahren (für so einen Roman durchaus ungewöhnlich) nicht wie erhofft. Leider ist alles schnell zu einer Art Romantasy geworden, Hope verliebt sich praktisch umgehend in den ersten gut aussehenden Mann und es werden viel zu viele Wörter für dieses „Liebesgedöns“ verwendet – leider! Auch sonst wirkt Hope von Anfang an viel jünger als sie ist, was nicht unbedingt negativ sein muss, hier aber nichts wirklich Positives mit sich bringt. Hopes Mutter Vivien ist leider schwer krank und deshalb in einem Pflegeheim. Es ist schön, zu sehen, wie Hope sich um sie kümmert. Was man über Viviens gesundes Leben erfährt, ist schön zu hören, man möchte diese Frau gerne gesund erleben.


    Letztlich besser gefallen haben mir andere Charaktere, wie etwa Rufus, Hopes Wanderer, der mürrisch wirkt, aber auf mich trotzdem einen sympathischen Eindruck machte, er trägt ein Päckchen mit sich herum, und hat sicher das eine oder andere Geheimnis. Rufus' „Gehilfen“ aus der Bücherwelt sind Gwen und Lance aus der Artussaga, und vor allem Gwen scheint eine gute Freundin Hopes zu werden, aber das könnte sich auch noch anders entwickeln.


    Sehr schön auch all die Charaktere, die man aus diversen Werken kennt, Faust, die Grinsekatze und Lassie sind nur ein paar davon. Es macht Spaß, sie hier etwas anders zu erleben und viele Erinnerungen kommen hoch.


    Zwei Männer gibt es, die bei mir nicht so gut ankamen, die aber womöglich auch noch einiges verborgen halten. Dies ist zum einen Christian, Hopes Ex, der auf einmal wieder in ihr Leben möchte, und Kenan, Rufus' gefälligerer Verwandter. Hier erwarte ich in den Folgebänden noch einige neue Erkenntnisse.


    Die Geschichte um die gelöschten Wörter ist recht interessant, wirklich spannend ist der Roman allerdings nicht. Selbst als Hope in Bram Stokers Dracularoman reist, bleibt es relativ harmlos. Interessanter ist da schon der Geheimbund, der sich um die Entschärfung der gelöschten Wörter gebildet hat, aber nicht immer professionell handelt, und natürlich die Gegenspieler, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Ich bin gespannt, was die beiden Folgebände noch aufdecken.


    Da es sich um den Auftaktband einer Trilogie handelt, bleiben am Ende natürlich einige Geheimnisse bestehen, ja, es gibt einen Cliffhanger, der einiges auf den Kopf stellen könnte. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und möchte, trotz meiner Kritikpunkte, unbedingt weiterlesen.


    Die Autorin hat wirklich sehr schöne Ideen, die leider manchmal ein bisschen verschenkt wirken. Doch kann man sich natürlich erst am Ende der Trilogie eine Meinung über die ganze Geschichte bilden. Mich hat der Roman gut unterhalten, ich bin teilweise begeistert, teilweise aber auch ein bisschen enttäuscht, auch, weil mir der Roman zu sehr in Richtung Romantasy geht. Die Autorin hat es aber dennoch geschafft, mich auf den nächsten Band neugierig zu machen. Ich vergebe knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die meine Kritikpunkte nicht abschrecken konnten.

  • Die Buchhandlung meiner Träume


    Stell Dir vor, Du bist eine Leseratte. Du liest nicht leidenschaftlich gern, denn Du atmest ja auch nicht aus Leidenschaft, sondern um zu leben. Und so gehört Lesen wie Atmen unabdingbar zu Deinem Leben. Wenn Du drei Wünsche das Lesen betreffend frei hättest? Welches wären die?


    Die Orte der Handlungen selbst betreten, wäre ein Wunsch. Quasimodos Notre Dame, das antike Rom aus Quo Vadis, der Ballsaal im Hause Capulet, das sonnendurchflutete Gutshaus auf Tara, Hogwarts und Ligusterweg, Karthago, St. Petersburg, die Matratzengruft in Paris, die schottische Highlands, Niederkaltenkirchen. Es gibt so viele Orte, die ich in diesen einen Wunsch zusammenfassen könnte.


    Zweiter Wunsch, den Du frei hättest? Die Personen aus den vielen Büchern in echt begegnen: Hermine Granger, Marius, Sulla, Caesar, Quasimodo und Esmeralda, Edward Cullen, (und wenn wir schon dabei sind, ja, auch Christian Grey) Mr. Rochester und Jane Eyre, den kleinen Maulwurf, seine Majestät den Fönig, den altrömischen Privatdetektiv Marcus Didius Falco, Nathan den Weisen, die zweite Mrs Maxim de Winter, Tigger, Winnetou, Hadschi Halef Omar, Hans Castorp, Oskar Matzerath, die beiden Erdmännchenbrüder Rufus und Ray, und ein paar Tausend andere mehr. Das wäre der zweite Wunsch.


    Der dritte Wunsch? Ja, für mich wäre das, das Ende einiger Bücher so zu umschreiben, wie es mir gefällt. Scarlett erobert Rhett zurück, Esmeralda verliebt sich in Quasimodo, Anjin San John Blackthorne heiratet die schöne Mariko, Caesar überlebt die Iden des März unbeschadet, und so einige Geschichten mehr.


    Und nun geschieht das Unfassbare, das Wunderbare, das Unglaubliche: die Autorin Mary E. Garner erfüllt sich diesen Traum: in ihrem Werk „Das Buch der gelöschten Wörter“ begeht sie fremde Bücherwelten, spricht mit Gestalten, wie Gwen, Lance, Geppetto, Anna Karenina, Cupido, knuddelt mit Lassie, rettet einen Hund aus dem finsteren Transsilvanien, lauscht Bambi und seinem Vater im Wald. Und wir, die Leser, erleben und handeln alle mit. Ist das nicht schön?


    Interessant fand ich die Verzahnungen zwischen der realen und der fiktiven Bücherwelt, die dank Garners meisterlichem Können, genauso real wirkt wie die, in der wir leben. Es heißt nicht umsonst, die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst. Vielleicht gibt es mehr Berührungspunkte zwischen der literarischen und unserer Welt?


    Sprachlich noch nicht ganz ausgefeilt, an manchen Stellen leichte Entgleisungen ins Triviale, wird Mary E. Garner noch an ihrem Stil etwas feilen müssen, kleine Unebenheiten ausmerzen. Aber das nur so nebenbei gesagt.


    Die Gestaltung des Titelbildes fand ich sehr gelunen: Symmetrisch aufgebaut, sind im unteren Teil des Bildes Bücher und im oberen Teil Türme von London zu sehen. Durch die Symmetrie suggerieren Türme wie Bücher eine Spiegelung, weil Literatur und reale Welt sich einander einen Spiegel vorhalten.


    Wir dürfen auf die weiteren Bücher Garners gespannt sein.

  • Klappentext

    Nichts tut die Londonerin Hope Turner lieber, als sich in die Welten ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie eines Tages in einer Buchhandlung einen mysteriösen Fremden kennenlernt, der ihr Unglaubliches offenbart: Es gibt eine Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch sie ist in Gefahr, und nur Hope kann sie retten!

    Meinung

    Wem ist es noch nicht passiert, so in einem Buch einzutauchen , sodass man die Realität vergisst. In einen historischen Roman findet man sich auf einem Marktplatz wieder wo jemand am Pranger steht, in einem Agententhrilller hört man wie jemand entführt wird oder die Polizeisirenen in einem Krimi. Spannung ohne Ende.

    Hier geht es um mehr, es verschmelzen die reale und die fiktionale Welt. Was ist wahr, was ist ausgedacht. Wenn das nicht mehr auseinander zu halten ist, ist alles in Gefahr.

    Um bis zu dieser Erkenntnis zu koIch mmen, habe ich das halbe Buch bereits gelesen auch danach ging es eher schleppend voran, es war interessant aber ab und zu habe ich gedacht die Autorin könnte etwas schneller zur Sache kommen, aber dann hätte der Stoff nicht für drei Bücher gereicht.

    Ich war hin und her gerissen, einiges habe ich erraten oder die Heldin hat es als Einzige gemerkt aber es geschah nichts und am Ender ein ganz fieser Cliffhanger. Gott sei Dank erscheinen die nächsten Bände im Juni und im August.

    Wie gesagt der Schreibstil ist spannend und sehr ausführlich ohne große Wiederholungen es hätte jedoch etwas weniger Worte sein können aber dann wären die Wörter gelöscht worden und das titelgebende Buch zu schnell voll.

  • Der erste Band der Trilogie hat mir gefallen. Mary E. Garner hat eine komplett neue Welt geschaffen in der wir die Protagonistin Hope begleiten.

    Als erstes fällt natürlich das Cover positiv auf, es ist wunderschön. Mit dem Schreibstil kam ich auch sehr gut klar.

    An sich passiert im ersten Band noch nicht sehr viel. Wir lernen die Protagonisten und Nebenfiguren kennen und das große Problem, welches es zu lösen gilt. Hope muss dabei noch viel lernen, da diese Veränderung in ihrem Leben sie ziemlich unvorbereitet trifft. Innerhalb der Geschichte wird es aber dennoch nicht langweilig.

    Einige Nebencharaktere wie Rufus und seinen Bruder kann ich im Moment noch gar nicht richtig einschätzen, ich weiß über beide noch zu wenig um sagen zu können, wen ich sympathisch finde und wen nicht.

    Insgesamt fand ich es einen schönen ersten Band und bin gespannt darauf, wie sich die Geschichte im 2. Band fortsetzten wird. Der 1. Band endet mit einem Cliffhanger am Ende, der auf eine baldige Auflösung hoffen lässt.

    Einziges Manko was ich habe ist, dass ich während des Lesens Hopes Gedankengänge nicht so ganz nachvollziehen konnte und wie sie genau darauf gekommen ist, wer der Verräter ist. Das kam mir auch etwas zu plötzlich, vielleicht hätte ich auf die Auflösung besser vorbereitet sein müssen um ihre Gedanken gleich bestens verstehen zu können.


    Ich bin sehr gespannt auf Band 2.

    2021 - 17 Bücher gelesen

    2020 - 108 Bücher gelesen | 2018 - 70 Bücher gelesen

    2019 - 90 Bücher gelesen | 2017 - 55 Bücher gelesen

  • Zum Buchinhalt und Klappentext haben die vorherigen Schreiberinnen ja schon viel geschrieben.


    Am Anfang war ich interessiert an der Idee des Buches, eine Hauptfigur mitten im Leben mit guten 40 Jahren und erhoffte mir einen guten Auftakt einer Fantasyreihe. Leider bin ich etwas enttäuscht und werde die Reihe, wen nur zufällig weiter lesen. (wenn das Buch gerade im Regal der Bücherei ist oder ich auf dem Flohmarkt ein Exemplar finde)

    Die Hauptfigur könnte auch gerade 20 sein, so unreif wie sie sich benimmt. Die Buchfiguren sind zum großteils langweilig und bleiben platt. Die weiteren Protagonisten wie Rufus und Christian sind Klischees. Das nervt schon.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gibt es noch.

  • Bei diesem Buch wurde eine Idee verwirklicht, die genialer nicht sein könnte. Buchwelt und Fähigkeiten haben mich sehr begeistert. Mehr erfahrt ihr spoilerfrei unten im Text.


    Meine Meinung zum Cover:

    In das Cover dieses Buches habe ich mich auf den ersten Blick verliebt! Ich sah es in einem Newsletter und wusste sofort, dass es etwas für mich ist. Die Gestaltung ist liebevoll und mit vielen schönen Elementen. Die Farben harmonieren mit dem gesamten Motiv und lassen die Bücher darauf besonders zur Geltung kommen. Mein bibliothekarisches Herz schlägt bei diesem Cover höher!


    Meine Meinung zum Inhalt:

    Dieses Buch gehört zu den wenigen, die mich schon von der ersten Seite weg verzaubert haben. Der Schreibstil der Autorin ist locker und flockig zu lesen. Ich flog durch die Kapitel und musste mich bremsen, damit ich nicht zu schnell las. Die Idee, welche diesem Buch zu Grund liegt, ist inspirierend und neu. Mit ihrer Umsetzung hat die Autorin daraus etwas aufregendes geschaffen, das mit seiner Raffinesse und der Welt beeindruckt.


    Der angenehm zu lesen Stil zieht sich durch das ganze Werk. Ich konnte mich leicht in die Buchwelten hineindenken und sah die Orte vor mir. Ich liebte besonders das Portieren und die Plätze, die Hope dadurch sah. Egal ob lustig, schauderhaft oder wunderschön. Ich erlag dem Zauber der Welten vollkommen. Die Autorin hat als das mit wenigen Worten so ausdrucksstark beschrieben, dass ich es bildhaft in meinen Gedanken vor mir sah. Beim Schreiben dieses Textes musste ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr ins Schwärmen geriet. Die Anspielungen an bekannte Bücher oder die Szenen, die in manchen spielen, haben mich immer wieder fasziniert und aufs Neue begeistert! Auf die besondere Fähigkeit, die notwendig ist, um all das zu sehen, gehe ich absichtlich nicht ein. Ihr müsst das selbst entdecken. 😉


    Trotz dem Buchwelten hat die Autorin darauf geachtet, dass der rote Faden nie verloren geht. Es gab wunderschöne Erlebnisse, aber auch gefährliche Zwischenfälle und gute Wendungen. Die Hauptprotagonisten habe ich mir stehts 20 Jahre jünger vorgestellt, als sie eigentlich in der Geschichte ist. Noch weiß ich nicht genau, welche meine liebste Nebenfigur ist. Sie rittern jedoch fröhlich um den ersten Platz. In der Leserunde habe ich es geliebt, mit den anderen Leser zu spekulieren, wer oder was wohl hinter allem steckt und was die Protagonisten für Geheimnisse verbergen. Es gab auf jeden Fall reichlich davon und nur ein kleiner Teil wurde offenbart. Ideen und Gedanken kamen viele auf, die das Lesen noch spannender machten. Klar ist uns, dass es noch einige Ungereimtheiten gibt, die aufgedeckt werden müssen. Gefreut hat mich, dass sich einige meiner Vermutungen bewahrheitet hatten.


    Je näher ich dem Ende kam, umso mehr spitzte sich das Geschehen zu. Es kam so richtig Fahrt auf und schnell gipfelte es in einem emotionalen, kleinen Showdown. Am Ende gab es einen richtig gemeinen Cliffhanger der alles bedeuten und gleichzeitig auch riesige Konsequenzen haben kann. Wer ist wohl der … und was hat er vor? Zum Glück kann ich Band 2 bald lesen!


    Mein Fazit:

    „Das Buch der gelöschten Wörter“ bescherte mir ein neues Jahreshighlight von 2020. Ich versank so tief in der Buchwelt, dass ich am liebsten dortgeblieben wäre. Der locker und flockig zu lesende Schreibstil hat das Buch zusammen mit der detailreich ausgearbeiteten Welt und der wunderbaren Grundidee zu etwas Besonderem gemacht. Das Buch gehört auf jeden Fall ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern. Die Buchwelten sind faszinierend, die Fähigkeiten genial und der Verlauf immer spannend! Ich konnte nicht genug davon bekommen.


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das Buch wurde mir durch eine Leserunde zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!