Christine Beuther - Konfetti im Herz

  • Die Einladung zum Abendessen an ihrem 10. Hochzeitstag weckt Hoffnung in der 35-jährigen Dreifachmutter und Hauptschullehrerin Anne, denn nach einem Trennungsjahr von Ehemann Alex könnte es vielleicht doch noch zur Versöhnung kommen. Doch dann macht Alex ihr mitten im Restaurant einen Strich durch die Rechnung, denn seine 10 Jahre jüngere Freundin Naomi bekommt ein Kind und deshalb muss die Scheidung her. Das gemeinsame Haus soll verkauft werden, so dass sich Anne neben ihrem Job und den drei Kindern auch noch um eine neue Wohnung in Köln kümmern muss. Von Männern hat sie die Nase erst einmal voll – eigentlich, denn Referendar Hannes taucht nachts in ihren Träumen auf, aber auch andere männliche Exemplare wecken Gefühle, die Anne lange vermisst hat…


    Christina Beuther hat mit „Konfetti im Herzen“ einen Roman vorgelegt, der sich mit Warmherzigkeit, Witz und Chaos das wahre Leben präsentiert und gerade deshalb den Leser sofort mitten ins Herz trifft. Der locker-flockige Erzählstil wirkt durch die Ich-Stil für den Leser wie ein gemeinsamer Schnack mit Anne auf der Couch, bei dem er ihren Schilderungen lauscht und ihre Gefühlsregungen dabei beobachtet. Die Autorin schubst den Leser in den Alltag einer alleinerziehenden, berufstätigen Mutter, die sich nicht nur dem eigenen Trennungsschmerz stellen, sondern auch den der Kinder mitauffangen muss, während sie versucht, dem Leben weiterhin Normalität zu geben. Angefangen bei den Problemen bei der Wohnungssuche, die mit mehreren Kindern ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint bis hin zu den eigenen Gefühlen, als Frau wieder wahrgenommen zu werden und das Flirten neu zu lernen, ist in dieser Geschichte alles vorhanden. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer Prise Humor jagt man im Schnelldurchlauf durch Annes Leben und beobachtet dankbar, dass jede so ausweglose Lage mit guten Freunden immer besser zu ertragen ist. Einige überraschende Wendungen machen die Handlung abwechslungsreich und halten den Leser durchgehend bei der Stange.


    Die Charaktere sind wie aus dem realen Leben gegriffen, glaubhafte menschliche Ecken und Kanten überzeugen den Leser von Beginn an, lassen ihn sich mit Anne verbunden fühlen und ihre Emotionen gut nachvollziehen. Anne ist eine sympathische und offene Frau, die mit einigen Baustellen in ihrem Leben zu jonglieren hat. Sie ist eine liebevolle Mutter und gute Freundin, aber auch mit Leib und Seele eine Lehrerin, wie man sie sich für seine Kinder wünscht. Annes Freundin Melli ist immer da, wenn sie gebraucht wird und steht mit Rat und Tat zur Seite. Hannes ist ein attraktiver Kerl, der noch dazu sehr sympathisch rüberkommt. Alex ist ein Mann, der nur an sich denkt und glaubt, mit einer Entschuldigung sei es getan. Emma, Ben und Theo sind ein kleiner Chaoshaufen, aber sehr liebenswert und eine seelische Wohltat für Anna. Ebenso bereichern die weiteren Nebenprotagonisten mit ihren Auftritten den Handlungsverlauf.


    „Konfetti im Herzen“ ist ein Roman mit viel Liebe, Herz, Chaos und Gefühl, wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt. Eine Geschichte wie aus dem normalen Alltag und gerade deshalb so unterhaltsam, denn es könnte jeden von uns ebenso treffen gemäß dem Motto „Du musst dir schon selbst Konfetti in dein Leben pusten …“ Verdiente Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

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    Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Die Grundgeschichte ist zwar Standard (Mann trennt sich, Frau steht mit den Kindern und ohne Unterkunft da), aber sie ist herrlich verpackt. Anne war mir sehr schnell sympathisch, ebenso ihre 3 Kids - allen voran der kleine Theo, der mich oft an meinen eigenen Sohn im gleichen Alter erinnert hat.


    Wir begleiten Anne einen Sommer lang, in dem sie mit ihrer Ehe abschließt und einen Neuanfang starten möchte. Laut ihren Freundinnen gehört da anscheinend auch ein neuer Mann dazu, daher wird an allen Ecken und Enden versucht, sie zu verkuppeln. Und es mangelt ja wirklich nicht an Interessenten - Anne hätte die freie Auswahl. Leider hat sie dieses 'Brausepulvergefühl' nur, wenn sie in die Augen von ihrem neuen Nachbar Tom blickt.


    Die ganze Geschichte war so gut geschrieben, dass ich das Gefühl hätte ich wäre live dabei. Sei es bei der morgendlichen Hetz, mit Kind und Kegel aus dem Haus zu kommen. Sei es im Klassenraum von Lehrerin Anne, bei einem Besuch ihrer unsäglichen Mutter, oder bei einem ihrer Dates. Insgesamt eine erfrischende und liebe Story.