Susan Mallery - Die Liebe der Sonnenschwestern/ California Girls

  • Inhaltsangabe:


    An einem Wochenende werden alle drei Schwestern von den Männern verlassen:


    Finola, die Älteste, ist mit Nigel, einem Schönheitschirurgen verheiratet. Er will die ganze Zeit schon die Familienplanung angehen, aber Finola arbeitet im TV-Business und wollte erst einmal Karriere machen. Just zu der Zeit, als sie ihm ihre Bereitschaft für ein Kind während eines geplanten Urlaubs offenbaren will, eröffnet er ihr, dass er eine Affäre hat – eine halbe Stunde vor der Live-Sendung.


    Zennie, die Mittlere, ist ausgebildete OP-Schwester und sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie hat ihren Sport und ihre Freunde. Männer und Sex scheinen für sie nicht so besonders reizvoll zu sein und so ist es nicht verwunderlich, dass Clark nach dem dritten Date die Bekanntschaft beendet. Für ihre beste Freundin Bernie hat sie ein besonderes Geschenk: Aufgrund ihrer überstandenen Krebserkrankung kann Bernie keine eigenen Kinder bekommen und Zennie fungiert für sie als Leihmutter – zum Entsetzen aller!


    Ali steht ein paar Wochen vor ihrer Hochzeit mit Glenn. Sie hat als einzige kein College-Abschluss und arbeitet in einem Handel für Kfz-Ersatzteile. Glenn hat noch nicht einmal den Schneid, die Verlobung selbst aufzulösen und schickt seinen Bruder Daniel vor. Der erste Schock ist groß, aber Daniel steht ihr hilfreich zur Seite. Was sind seine wahren Beweggründe dafür? Ali ist sich nach der Enttäuschung unsicher, was sie von all dem halten soll.


    Und alle drei Schwestern werden von der Mutter malträtiert, doch endlich mal an ihre Enkel zu denken, die sie sich so sehr wünscht.


    Mein Fazit:


    Ich habe ja schon einige Susan Mallery-Romane gelesen. Dieser sticht hervor, denn er ist schon anders, sehr viel anders.


    Drei Schwestern, unterschiedliche Leben, teilweise auch unterschiedliche Väter, aber eine Mutter, die ihnen schon seit langem in den Ohren liegt: Sie will endlich Enkelkinder und ihre Töchter haben gefälligst zu „liefern“. Als ob sie gerade nichts anderes zu tun hätten.


    Man kann sie schon sehr bedauern, die Töchter. An einem Wochenende werden alle drei Herzen gebrochen – mehr oder weniger. Finola hat am meisten zu kämpfen, denn sie arbeitet nicht nur in der Welt der Illusionen, sie hat sich zum Teil auch ihre eigene Illusion aufgebaut. Die Affäre ihres Mannes kommt für sie völlig überraschend, aber in stillen Momenten erkennt sie durchaus, dass sie auch ihren Teil dazu beigetragen hat. Sie ist mir von allen dreien am Unsympathischsten, allerdings verurteile ich das aufs Tiefste, was Nigel ihr angetan hatte. Das wünscht man seiner ärgsten Feindin nicht! Aber sie ist meist auf sich selbst bezogen und ihr fehlt oft das Feingefühl für die Probleme ihrer Geschwister. Vielleicht ist es auch das Los als älteste Schwester, ich weiß es nicht!


    Mit Zennie konnte ich auch nicht immer so warm werden, denn ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen Geschlecht konnte ich nicht nachvollziehen. Sicher, solche Frauen gibt es einfach, aber das heißt nicht, dass ich es verstehen kann. Dafür hat sie große Pluspunkte bei mir gesammelt, als sie für ihre Freundin die Leihmutterschaft übernommen hat. Das ist eine ganz große Geste und sehr mutig, vor allen Dingen für Erstgebärende. Was alles damit zusammenhängt, hat sie aber auch nicht bedacht und Bernie macht ihr das Leben mit ihrer übertriebenen Fürsorge auch nicht leichter.


    Für mich war Ali die Heldin des Tages: bodenständig, eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und nicht so abgehoben. Allerdings hatte sie stets darunter zu leiden, das sie niemandes Lieblingskind war. Als jüngste von den Dreien lief sie immer irgendwie mit, ohne dabei aufzufallen. Und bei der aufgelösten Verlobung stand ihr niemand groß zur Seite – außer Daniel. Ein sympathischer Kerl, der … nun ja!


    Susan Mallery hat durchaus interessante Lebensgeschichten geschildert, die aber insgesamt ohne nennenswerte Höhepunkte erzählt wurde. Bis zur Hälfte plätschert es so vor sich hin. Ein Spannungsbogen wird gerade so minimal aufgebaut, dass man die Geschichte nicht aufgeben möchte. Yara Blümel hat es wunderbar vorgelesen und die Emotionen gut transportiert.

    Das Buch ist leichte Kost mit ein paar kleinen versteckten Weisheiten ohne besonderen Spannungsbogen, eben ein etwas anderer Susan Mallery, vier Sterne bekommt das Hörbuch von mir.