Adrian Langenscheid - True Crime England

Cover zum Buch True Crime England: Wahre Verbrechen ...

Titel: True Crime England: Wahre Verbrechen ...

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4,8 von 5 Sternen bei 5 Bewertungen

96% Zufriedenheit

Band 3 der

Verlag: Independently published

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 267

ISBN: 9798615305900

Termin: Februar 2020

Aktion

  • Kurzmeinung

    Ambermoon
    Fesselnd, informativ, schockierend und manches auch zum Schmunzeln. True Crime in Kurzgeschichtenform
  • Cover zum Buch True Crime Spanien: Wahre Verbrechen Cover zum Buch True Crime Neuseeland 2. Wahre Verbre...
  • Fesselndes "Lesebuch"

    Mit dem Genre „True Crime“ befasse ich mich noch nicht sehr lange, und auch nicht sehr intensiv. Für mich sind das vor allem Ferdinand von Schirach, und der eine oder andere Mark Benecke. Die sehe ich als die „Großen“ ihres Fachs an. Wohingegen mir das kürzlich erschienene Buch des YouTubers Jarow so gar nicht gefallen hat. Für das Buch von Adrian Langenscheid hatte ich mich interessiert, weil es sympathisch angekündigt wurde, als „Kurzgeschichten“. Ich wollte wissen, was dahinter steckt, und wie es sich in die „Szene“, so weit ich das beurteilen kann, einfügt.

    Ich bin einigermaßen positiv überrascht! Ich habe es gerne gelesen, und bescheinige ihm Flüssigkeit und Engagement. Zudem hat der Autor an einer Leserunde teilgenommen, und ich konnte feststellen, dass er tatsächlich engagiert und leserfreundlich ist.

    „Kurzgeschichten“ sind es in der Tat insofern, als eben die Lesbarkeit als Ganzes im Vordergrund steht. Die Texte haben einen deutlich erzählenden Ton. Der Autor tritt auch als solcher auf – als Erzähler und Vermittler. Es gibt zumeist eine kurze Einleitung, danach eine Chronologie der Ereignisse. Der Ton ist menschlich, und bemüht sich, Hintergründe und Gefühle zu erläutern. Es wird jeweils das Umfeld der Tat geschildert, mögliche Ermittlungswege, und auch Urteilsbegründungen, sowie Folgen für Opfer und / oder Hinterbliebene.

    Es ist der dritte Band einer Reihe – diesmal handelt es sich um Fälle aus England. In den ersten beiden Bänden waren es Deutschland und die USA. Ich kann es nicht genau beurteilen, habe aber den Eindruck, dass der Autor mit jedem Band an Sicherheit und Versiertheit gewonnen hat. Das Buch enthält 20 Fälle, die fast alle aus der jüngeren Vergangenheit stammen, und eine große Bandbreite abdecken. Nur ein Fall fällt aus dem Rahmen; es handelt sich um den „Großen Postraub“ aus dem letzten Jahrhundert, ein echter Klassiker! Doch ausgerechnet Fred und Rosemary West fehlen, die ich aber unbedingt erwartet hätte.

    In den restlichen 19 Fällen findet man fast alles, was man sich unter dem Stichwort „Verbrechen“ vorstellen kann. Kindesmissbrauch, Misshandlung, Vampirismus, spontane Gewalt, Verwahrlosung, eine vorgetäuschte Entführung, Eifersucht, Erpressung, Serientäter, und dysfunktionale Beziehungen aller Art.

    Mein Urteil ist insgesamt, wie gesagt, gut. Jedoch habe ich durchaus Kritikpunkte. Da sind zum einen doch etliche Schreib- und Druckfehler. Dann wiederum rutscht der Erzählton gelegentlich (in meinen Augen) ab, und begibt sich auf das Niveau einer Gazette. Manche Sätze hätte ich ersatzlos gestrichen! Schade auch, dass manche Gelegenheit versäumt wurde, Hintergründe zu beleuchten. Zum Beispiel den Einfluss von frühkindlichen Erlebnissen auf das spätere Verhalten. Warum man sich in dysfunktionalen Gemeinschaften so oft „Opfer“ sucht. Wie man überhaupt zum Täter wird. Die Rolle des Internets. Und noch einiges mehr. Aber es sind eben „Kurzgeschichten“, und das, was ich erwartet hätte, mag auf meinen persönlichen Vorlieben beruhen.

    Insgesamt würde ich das Buch empfehlen, und zwar für Leser, die eine große und gut lesbare Sammlung suchen, und diese als Ausgangspunkt nehmen möchten, sich selber Gedanken zum Thema Verbrechen zu machen. Vermutlich sollte man sich auch die ersten beiden Bände zulegen, um besser vergleichen zu können.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Dieses Buch hat mich teilweise richtig schockiert , aber auch gefesselt ! Es behandelt Mord - und Kriminalfälle in England , die sich tatsächlich abgespielt haben . Zum Teil konnte ich es fast nicht glauben , was man den Opfern angetan hatte . Ich fragte mich immer wieder, was in den Köpfen von Mördern vor sich geht . Manchmal braucht es gar nicht viel um einen Mord zu begehen , da langt schon z .B . ein Blickkontakt . Andere sind von langer Hand geplant , was das ganze noch schockierender macht . Was mir aufgefallen ist , die Behörden und Ämter haben zum Teil die Warnungen oder fast schon die Hilfeschreie kaum oder fast gar nicht ernst genommen . Auch Personen haben noch kurz vor der Tat weggeschaut oder alles ignoriert .

    Fazit : Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen . Es ist unglaublich spannend geschrieben . Der Autor setzt sich mit dem Vorleben der Mörder und Opfern auseinander . Es kommen Augenzeugenberichte zur Sprache und warum die Behörden gerade so gehandelt haben . Es wird nicht's beschönigt . Dann kommen noch die Gerichtsverhandlungen dazu , das Strafmaß und wie lang der oder die Täter tatsächlich inhaftiert waren oder sind .

    Ich finde dieses Buch aufregend , hochspannend weil es auf wahre Fälle basiert . Der Autor hat in meinen Augen auch sehr gut recherchiert .

  • TRUE CRIME UK - WAHRE VERBRECHEN - ECHTE KRIMINALFÄLLE - aus Großbritannien

    Kaltblütige Morde, tragische Entführungen, niederträchtige Folter, skrupelloser Missbrauch, verhängnisvolle Familiendramen und ein Jahrtausendraub - echte Kriminalfälle aus dem wahren Leben.

    Beststellerautor und True Crime-Experte Adrian Langenscheid berichtet im dritten Band seiner Buchreihe True Crime International aufs Neue wahrheitsgemäß, sachlich und frei von jeglicher Sensationsgier über schockierende Straftaten aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Verbrechen, die sich tatsächlich ereignet haben – und das vor gar nicht allzu langer Zeit... (Klappentextauszug)

    ☠☠☠☠☠

    ">>Ich habe sein Blut getrunken und einen Bissen von seinem Kopf gegessen. Es war überall Blut und ich habe ihn in den Wäldern begraben.<<"

    (S. 213)

    England hat so viel zu bieten - Kultur, Geschichte, leckeres Essen (ja, ich liebe die englische Küche) und Menschen mit einem trockenen und oft makabren Humor. Doch England hatte auch bereits in der Geschichte seine dunklen Seite, was unter anderem Heinrich VIII., Jack the Ripper und der Tower beweisen.

    Dass diese dunklen Seiten auch heute noch präsent sind, zeigt dieses Buch, welches 20 True-Crime-Fälle aus den letzten Jahrzehnten beinhaltet.

    Der Autor hat einen großartig flüssigen Schreibstil, doch vor allem der Erzählstil macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Die zwanzig Kriminalfälle werden nämlich in Form von Kurzgeschichten erzählt und dies ohne Informationen bezüglich der Umstände, des Modus Operandi und der Ermittlungen einzubüßen und ohne einen vergessen zu lassen, dass all diese Fälle grausame Wirklichkeit sind.

    Dies wird auch gleich mit dem ersten Fall klar, welcher von einem Fall schwerster Kindesmisshandlung mit Todesfolge durch die eigenen Eltern berichtet. Hier wird einem schnell bewusst, dass dieses Buch keinen Kuschelkurs fährt.

    Es offenbaren sich neben Missbrauch an Schutzbefohlenen und kaltblütigen Morden auch verhängnisvolle Familiendramen und schockierende Manipulationen, welche nicht selten zu Mord und Totschlag führten.

    Die TäterInnen sind bunt gemischt, wirken oft wie der freundliche Nachbar von nebenan, eine fürsorgliche Frau oder auch wie Kinder, die zwar etwas auffällig sind, man dies jedoch mit den sozialen Verhältnissen rechtfertigt.

    Letzteres trifft auf den nicht ganz unbekannten Fall zu, bei dem zwei 10-jährige zu Tätern wurden und nicht nur Liverpool, sondern die ganze Welt Anfang der 90er schockierte.

    Obwohl diese Fälle in äußerst fesselnder Form erzählt werden, wirkt dies eher objektiv und keinesfalls reißerisch. Für LeserInnen mit sensiblen Magen und Nerven ist dieses Buch trotzdem nicht zu empfehlen, denn der Autor erzählt ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

    Er schafft es mit seinem Erzählstil sich in die Lage der Opfer zu versetzen, denn er beschreibt was sie erdulden mussten, was ihnen widerfahren ist und wie sie diese Gräueltaten erlebt haben müssen.

    Hier werden die Opfer nicht nur als Opfer angesehen, sie erhalten ihre ganz eigene Geschichte, welche der oder die TäterInnen auf grausame Weise beendeten.

    "Direkt vor ihnen auf dem Boden liegt Saima in einem Meer aus Blut. Aus ihrem Armstumpf pulsiert es unaufhaltsam, ebenso aus ihrer Kehle und den zahlreichen Stichverletzungen. Zum Teil wurden ihr die Kleider weggezogen; die Gerichtsmediziner werden später angeben, der Täter habe dies getan, um sein Messer nach dem Tod des Opfers besser und tiefer in den Körper rammen zu können. Saima - geliebte Tochter, Schwester und Ehefrau - liegt regungslos und ausgeblutet im Hausflur, dicht an der Eingangstür."

    (S. 24)

    Doch die ein oder andere Geschichte lässt einen sogar schmunzeln und mit den Tätern sympathisieren, denn es werden nicht nur Mordfälle vorgestellt, sondern auch andere Kriminalfälle, z.B.: der Jahrtausendraub, bei dem ein Zug eine wichtige Rolle spielt oder als ein Mann in den Buckingham Palace einstieg und, unter anderem, die Queen im Nachthemd überraschte. Übrigens, auch die Queen bewies hier Humor.

    "Allerdings suchte Fagan vor allem nach einer Toilette. Obwohl alle Räume Schilder mit Namen darauf haben, kann er nirgendwo die rettenden Worte 'WC' entdecken. Auf den teuren Teppich will er sich nur ungern erleichtern. Als er irgendwann ein paar Schalen mit der Aufrschift 'Corgi Futter' sieht, ist das seine Gelegenheit."

    (S. 93)

    Für dieses Buch holte sich der Autor auch drei deutschprachige Podcasts mit an Bord, welche insgesamt fünf Kriminalfälle besteuerten.

    Fazit:

    Informativ, schockierend und fesselnd zugleich und während ich bei manchen Fällen wirklich schlucken musste, ließen mich manche wiederum schmunzeln.

    Dieses Buch enthält True Crime in Kurzgeschichtenform und ich verschlang es an einem Nachmittag und einmal mehr wurde mir klar - die wahren und grauenvollsten "Thriller" schreibt die Realität, welche auch vor so einem schönen Land wie Großbritannien nicht Halt machen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    © Pink Anemone (inkl. Podcast-Links, Fish & Chips-Rezept, Autoren-Info und Link zu meinem True-Crime-Summerl-Worldtrip-Special)

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