Terry Pratchett - Hohle Köpfe / Feet of Clay

  • Klappentext


    Dichter Herbstnebel liegt über Ankh-Morpok, und in der Stadt geschehen seltsame Morde. Scheinbar grundlos werden ein Bäcker und ein Priester umgebracht. Auch auf den ansonsten unantastbaren Patrizier wird ein Giftanschlag verübt, den er glücklicherweise überlebt. Für Sir Samuel Mumm, den Kommandeur der Stadtwache, ergeben diese Verbrechen keinerlei Sinn. Die Spuren führen ihn schließlich zu den Golems, willenlosen Geschöpfen aus Lehm, die immer nur arbeiten und noch nie Ärger machten. Doch jetzt haben sie offenbar damit begonnen, sich selbst aus dem Weg zu räumen …


    Meine Meinung

    Was für ein schöner re-read! Ein sprühendes Feuerwerk an Wortspielen, Humor und bester Unterhaltung!


    Es war mal wieder ein absolutes Vergnügen, mit der Stadtwache in Ankh Morpork unterwegs zu sein! Der dritte Band, in dem es um Kommandeur Mumm, Hauptmann Karotte und die anderen Wächter geht, und mittlerweile haben sie auch einigen Zuwachs bekommen.


    Hier ist Pratchett wirklich sowas von in seinem Element, denn ein Wortwitz folgt dem nächsten, während er mit der Sprache jongliert und gleichzeitig wieder einen tieferen Sinn dahinter versteckt, in dem er ihn dem Leser direkt vor die Nase setzt!


    Zum Beispiel mit den Golems, die hier eine wichtige Rolle spielen und in ihrer Eigenschaft auf kuriosen Umwegen zeigen, was Worte bewirken können, wenn sie sich mal im Kopf festgesetzt haben.

    Aber auch Freiheit jedes Geschöpfes wird in Frage gestellt, denn was bedeutet Freiheit ohne Grenzen anderes als Chaos und Willkür, oder?


    Auch der Kriminalfall entspinnt sich als spannendes Rätsel, denn einige Morde und ein Anschlag auf den Patrizier, Lord Vetinari, lösen unlösbare Fragen aus ... unter anderem die, wer nach Vetinari als Staatsoberhaupt in Frage käme und ob hier Herkunft (blaues Blut), oder andere Eigenschaften wie Bestechlichkeit oder zur Not auch fehlende Intelligenz gepaart mit Faulheit sinnvoller wäre, um die Gildenoberhäupter alle Entscheidungen unter sich treffen zu lassen.

    Desweiteren gibt es natürlich auch wieder einige problematische Verwicklungen zwischen den diensthabenden Wächtern und der Frage, ob Frauen in einer "Männerarbeit" tatsächlich gern gesehen sind ^^


    Man sieht, es ist wieder mal gespickt mit vielen interessanten Fragen, die alle so geschickt in die Ereignisse eingewickelt sind, um dann tröpfchenweise als Destillat an den Leser weitergegeben zu werden. Dazu mit soviel herrlichem Humor, kuriosen Konsequenzen und abenteuerlichen Abwechslungen, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin - ein absolut großartiger Band aus der Scheibenwelt!

    Der übrigens perfekt übersetzt wurde von Andreas Brandhorst, durch den sich der schräge Charme des außergewöhnlichen Talents von Pratchett bestens entfaltet!!


    "Niemand führte ein vollkommen untadeliges Leben. Wenn man irgendwo ganz still

    in einem Keller lag, konnte man vielleicht einen ganzen Tag verbringen, ohne ein

    Verbrechen zu begehen. Aber mit ziemlicher Sicherheit machte man sich auch dann

    zumindest des Herumlungerns schuldig." Seite 140


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

  • Sorry, hab vergessen das Original reinzusetzen!



    Meine Rezension gilt übrigens der alten Ausgabe mit der Übersetzung von Andreas Brandhorst!!!

    Die neuen Übersetzungen find ich überhaupt nicht gelungen!