Viktoria Bolle - Die Brücke nach Hause (ab 10.05.2020) (mit Autor)

  • Und was die Leserunde betrifft: Wäre es nicht vielleicht besser, wenn man sich als Leserundenteilnehmer bereit erklärt, das ganze Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt - so, wie ja auch der Lesebeginn festgelegt wird - zuende zu lesen, und dann lebhaft darüber zu diskutieren, so wie in einer guten Fernseh- oder Radiosendung? (Dies schreibe ich aber in erster Linie für mich selber als Anregung, damit ich etwas besser vorankomme.)

    Ich habe noch nicht bei besonders vielen Leserunden mitgemacht, aber bei den anderen ist eine lebhaftere Diskussion entstanden, häufig über den möglichen weiteren Handlungsverlauf, die Entwicklung der Charaktere, den Schreibstil. Das ist hier vielleicht schwieriger als sonst.

    Das Problem ist hier vermutlich, dass außer dir und Gaymax hier noch niemand wirklich mitzumachen scheint. Wuselsusi ging es ja gesundheitlich nicht so gut. Aber was ist mit dir Caliara ? Von dir kam noch gar nichts.

    Auch bei dir kam bis heute ja eher Lektorisches, kika10 , darüber lässt sich dann schlecht diskutieren. Normalerweise schreibt man etwas zu den Teilen die man gerade gelesen hat, wenn man das Bedürfnis hat etwas zu kommentieren. Und die anderen können dazu etwas schreiben. Da können dann Diskussionen entstehen. Also normal während dem Lesen und nicht erst am Ende. Aber wie Sabine A. schon sagt: Möglich dass das hier generell ein wenig schwieriger ist.


    Ich muss zugeben dass ich auch noch was hinterher bin, bzw. nicht so viel lese, weil das Buch auch für mich ein wenig schwierig zu lesen ist. Ich hatte aber vor die anfangs gestellten Fragen zu bestimmten Abschnitten zu beantworten. Ich muss allerdings auch die Bedingungen zur aktiven Teilnahme bei dieser Leserunde nicht wirklich erfüllen, da ich das Buch selbst gekauft habe. Was ich genau deswegen getan hatte, weil ich nicht wusste wieviel ich hier würde mitdiskutieren können/wollen.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • wenn man sich als Leserundenteilnehmer bereit erklärt, das ganze Buch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt - so, wie ja auch der Lesebeginn festgelegt wird - zuende zu lesen

    Dazu noch: Das ist sowieso so. Eigentlich sollten Bücher unter 600 Seiten in zwei Wochen gelesen sein (bei einer Leserunde hier im Forum), ab 600 Seiten dann in vier Wochen.
    Ich zitiere dazu mal Mario aus dem "Leserunde: So funktioniert's"-Thread (leider will das Forum mich das gerade nicht direkt zitieren lassen, also mal so):


    Zitat

    Ab dem gegebenen Starttermin beginnen dann alle teilnehmenden Mitglieder das Lesen und diskutieren online, je nach Seitenanzahl 2-4 Wochen lang, Inhalte, Charaktere sowie persönliche Eindrücke, Leseerfahrungen und Meinungen zum Buch.


    Jeder liest dabei in seiner eigenen Geschwindigkeit und postet seine Eindrücke nach und nach. Die einzige Zeitvorgabe ist, dass das Buch innerhalb von 2-4 Wochen, je nach Seitenzahl (300 Seiten: ca. 2 Wochen; 600 Seiten: ca. 4 Wochen) ausgelesen sein sollte.


    Sabine schreibt immer so fleißig auf, was in dem Buch vorkam - und ich versuche, dies nicht zu lesen, weil ich dem ein bißchen hinterherhinke, und mir die Spannung bewahren will.

    Was meint ihr?

    Deswegen ja die Kapitel-Überschriften. Dann kann man es lesen sobald man selbst soweit ist und dann seine Meinung dazu schreiben wenn man etwas von einem anderen kommentieren möchte. Vorher ignoriert man die Posts natürlich, wenn man nicht gespoilert werden will. Aber das ist jedem selbst überlassen.


    Wie lange braucht ein normaler Mensch um ein Buch von 324 Seiten zu lesen?

    Kommt immer ganz auf das Buch, das Lesetempo des Einzelnen und dessen Zeit an. "Normaler Mensch" würde ich also eher kritisch sehen. Dafür gibt es einfach zu viele Faktoren. Deswegen ist man aber noch nicht unnormal wenn man von der Allgemeinheit abweicht.

    Ich kann dir das aber für mich beantworten: Wenn ich einen guten Thriller lese und die Zeit habe, dann kann ich den in zwei bis drei Tagen leicht durch haben. Wenn ich nicht die Lust (oder Zeit) habe, ständig weiter zu lesen, kann es auch mal Wochen dauern. Wie gesagt: Sehr unterschiedlich und kommt auch aufs Buch an.

    Rein zeitlich auf dieses Buch bezogen, könnten theoretisch inzwischen alle durch sein (und sollten schon das ein oder andere geschrieben haben). Und wenn das Thema nicht so ernst wäre, sondern es um einen Thriller gehen würde, wäre die Leserunde erfahrungsgemäß vermutlich nach einer Woche schon wieder beendet gewesen. Aber das Buch ist nicht einfach und enthält ziemlich viele Informationen, zu denen man aber nicht unbedingt etwas schreiben kann (zumindest geht es mir hier so). Da dauert es anscheinend etwas länger.

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  • 20. Kapitel

    Wieder einmal ist Johanns Leben in Gefahr, als er nur mit Unterwäsche bekleidet durch die Nacht flieht.

  • 21. Kapitel

    Mir fehlt die Information, ob Johann und der Kaukasier neue Kleidung erhalten. Ihr Plan wird erzählt, doch am nächsten Morgen beginnt direkt die nächste Flucht. Beim Lesen bin ich davon ausgegangen, dass sie bekleidet fliehen, doch dann habe ich überrascht erfahren, dass Johann nur eine Plane trägt.

  • 22. Kapitel

    Hilfreich wäre für mich in dem Buch eine Karte oder Skizze, die alle Orte enthält, die Johann nach und nach besucht. Denn ich habe inzwischen keinen Überblick mehr über seine zahlreichen Stationen. Er will nach Hause, das weiß ich, aber mir fehlt jegliches Gefühl für die Entfernungen und Richtungen.

  • 7. Kapitel

    In der Schule gibt sich Johann wirklich nicht mehr Mühe als zuvor. Sein Verhalten ist in gewisser Weise typisch pubertär: Er probiert Dinge aus (Zigaretten), verstößt gegen Verbote, hat kein Angst vor Konsequenzen seines Handelns.

    Auch wenn es nicht wirklich so aussieht, aber im Prinzip kehrt so etwas wie Normalität in das Leben des pubertierenden Johann ein. Er hat in Pavel ein guten Kumpel mit dem er allerhand Unfug anstellt, egal ob es um das Gucken von Kinofilmen geht oder um das Rauchen. Johann und Pavel sind immer dabei. Sie unterhalten sich auch und erzählen sich beliebte Witze, auch wenn ich diesen nicht verstanden habe, aber ich weiß, dass diese rote Armee und weiße Armee Witze sehr beliebt waren bzw. noch immer sind, habe ich mich noch kürzlich einen gehört von einem russisch sprechenden Kollegen. Der Hintergrund des Witzes blieb etwas unklar, aber ich werde wahrscheinlich die Namen recherchieren und gucken ob ich noch dahinterkomme.

    Auf jedenfall werden die beiden Lausbuben beim Rauchen erwischt von der Erdkundelehrerin, die die beiden zum Direktor schleift … Johann sinnt auf Rache. 8-[


    Auf jedenfall waren die Strafen damals drastischer … zu meiner Zeit kostete Rauchen 5DM … aber wenn man gekifft hätte wäre es dem Rauchen von damals in etwa gleich gekommen. Auch der Genuss von Alkohol war verboten, die Strafe lag irgendwo zwischen Rauchen und Kiffen. :-k Ich war natürlich ein braver Schüler. :loool:

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  • 8. Kapitel

    Passend zu dem pubertären Verhalten, das in dem vorherigen Kapitel geschildert wird, erfahren wir nun etwas von seiner ersten Liebe und den Grund dafür, dass er die Schule verlässt.

    Neben der ersten Liebe zu Katharina von der niemand etwas wissen, gibt es auch sowas wie ein gleichaltrigen Feind, dessen Vater Dorfsowjetvorsitzender ist. Auf jedenfall erpresst dieser Igor Schewtschenko die Lehrerin, die einen verheirateten Mann küsst … zu dieser Zeit war eben auch noch alles Frauenfeindlich. Aber der gute Johann deponiert ein Foto von Katharina in seinen Schulsachen … das war weniger geschickt … das wäre fast genauso geschickt wie wenn ich auf mein Schulplatz ein gerahmtes Bild eines Freundes aufgestellt hätte. Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber es war definitiv nicht seine beste Idee im Gegensatz zu dieser geheimen Absprache mit den Vorhängen. Da kann man sich schon ein wenig in die eigene Kindheit hineinversetzen, wenn es um 'geheime' Treffpunkte, geheime Sprache und geheime Zeichen ging. Geheimnisse waren früher immer schon toll.

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  • 9. Kapitel

    Positiv überrascht hat mich, dass sich Schewtschenkos Freunde nicht gemeinsam auf Johann stürzen, sondern zurückhalten und lediglich die Prügelei beenden, sodass es kein unfairer Kampf eines einzelnen Jungen gegen mehrere wird.

    Mich hat es betrübt, dass es ein Mensch schafft, weil sein Vater Dorfsowjetvorsitzender ist, ein Mädchen in Bedrängnis zu bringen, obwohl die Geschichte wahrscheinlich nicht stimmen wird. Ich vermute mal das Schewtschenko neidisch auf Wanja ist. Ich glaube viel anderes kann Johann an dieser Stelle auch nicht mehr tun als die Ehre von Katharina mit der Faust zu verteidigen. Macht es natürlich nicht besser, aber auf der anderen Seite würde er ihm immer auf der Nase rumtanzen und ob Worte bei solchen 'Mobbern' wohl ankommen? Wahrscheinlich nicht, aber ich glaube die Konsequenzen werden drastisch sein, wenn der Vater von der Prügelei erfährt … habe da eine ganz miese Ahnung. Mutter ist natürlich auch sauer auf Johann, weil sie den Stress auch kommen sieht, aber in dieser Zeit kann man es nicht richtig machen, man hat das Gefühl, man steuert immer auf ein großes Unheil zu. :(

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  • 10. Kapitel

    Johann hat einen konkreten Plan für seine Zukunft: Er möchte eine Ausbildung zum Traktorfahrer machen. Die positive Stimmung hält jedoch nicht lange an: Katharina, die Johann liebt, begeht Selbstmord wegen des Geredes der Leute.


    Viktoria Bolle: Du hast zu dem ersten Teil eine Frage formuliert: „Welche Momente aus Johanns Kindheit haben euch besonders berührt? (Kapitel 2-10)"

    Die Frage ist schwer zu beantworten, weil so viel Schlimmes passiert, das alles gleich knapp erzählt wird. Wenn ich mich für ein Geschehnis entscheiden müsste, würde ich den angeblichen Diebstahl der Süßigkeiten nehmen, weil er gezeigt hat, dass sogar Johanns Mutter ihm nicht vertraut.

    Licht und Schatten wechselt sich bei Wanja ab. Manchmal unglaublich gute Ideen und manchmal möchte man die Hände vors Gesicht schlagen. Er möchte eine Traktorausbildung machen, hat aber nicht die medizinischen Vorraussetzungen dafür, aber spricht mit Prjachin und er bekommt eine Chance. Die Liebe zu Katharina setzt er zum zweiten Mal in den Sand. Beim ersten Mal mit dem Foto was Widerling Schewtschenko gesehen hat, was verzeihlich ist, aber nun wusste er ja was für ein Widerling er ist und hätte mehr Vorsicht walten lassen müssen, aber er wird gesehen wie er ein Brief an Lydia gibt und so nimmt das Drama seinen Lauf. Katharina wird so heftig gemobbt, dass Sie Suizid begeht, denn diese Worte entehren Sie und vernichten Sie auch im öffentlichen Ansehen. :( Ein sehr tragischer Verlauf.


    Zur Frage was mich besonders an Johanns Kindheit berührt hat ist im Prinzip leicht zu beantworten, denn es ist die anfängliche Liebe zu Katharina, diese Liebe bleibt im Herzen und auch die Erinnerung über den Tod hinaus.

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  • 11. Kapitel

    Nach dem bestandenen Traktorlehrgang geht Johann einer regulären Arbeit nach. Doch diese Phase seines Lebens endet plötzlich mit der Deportation.


    Im Gegensatz zu anderen Berichten von Deportierten berührt mich die Schilderung wenig. Ich vermute, dass es daran liegt, dass die Beschreibung recht knapp ist. So erfahre ich zum Beispiel, dass die Fenster abgedeckt sind, sodass es immer dunkel ist, aber das war es dann auch. Hier hätte man schildern können, welche Auswirkungen diese Dunkelheit auf die Reisenden hat, z. B. den Verlust jeglichen Zeitgefühls. Was bewirken die Enge in den Waggons, die Ungewissheit bezüglich des Ziels, die fehlende Toilette und damit auch die fehlende Privatsphäre? Werden Reisende krank? Sind schreiende Kleinkinder dabei? Denkt jeder nur an sich oder entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl? ...

    Hier stimme ich definitiv zu. Dieses Kapitel war vom Traktor-Lehrgang zur Deportation echt kurz und irgendwie abrupt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon mehrere andere Berichte und Beschreibungen über Deportationen gelesen habe, vielleicht ist es auch so, dass dieser Teil der Geschichte eher aus dem Gedächtnis verdrängt wurde. Ohne andere Berichte wäre diese Deportation unsäglich schrecklich und ekelig, aber mit dem Wissen von solchen Deportationen ist das Grauen um ein Vielfaches größer.


    Mich würde interessieren wie weit Erlebtes und die Niederschrift auseinander liegen Viktoria Bolle ?


    Zumindest bin ich immer beeindruckt, wenn sich jemand an seine Kindheit erinnern kann, dass ist bei mir nämlich nicht so bzw. vieles habe ich vergessen, manches existiert auf Fotos und manche Erinnerungen habe ich anders im Kopf als andere Menschen, kurz gesagt ich kann mich nicht zu 100% darauf verlassen, ob ich das vergangene genauso erlebt habe oder ob ich was neues hinzugefügt bzw. anderes weggelassen habe. Da ist das Gehirn nämlich ganz skurril was das anbelangt und bei tragischen / traumatischen Erlebnissen erst Recht. Zumindest nach meiner Vermutung.

    Auf jedenfall ist es bis hierhin ein äußerst interessanter wie tragischer Einblick in eine vergessene deutsch-russische Geschichte.

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  • 10. Kapitel


    Liebe Viktoria!

    Auch diese Fragen treiben mich umeinander: Vielleicht hast Du das aber bereits irgendwo erzählt?

    Hast Du diese Geschichten aus Tagebuchaufzeichnungen, oder wurden Sie Dir bzw. Deinen Eltern persönlich erzählt?

    "Berührt" in diesem Sinne haben mich die Geschichten bislang weniger - vielmehr fühlte ich mich gegraust und geschüttelt: Der Suizid von Katharina, ohne Rücksicht auf ihre armen Eltern und den verliebten Jüngling, die entsetzliche Roheit in der Erziehung, die Durchprügelung, und der ekelhafte Klassen"kamerad" - ich bin aber sicher, daß die großen Berührung noch auf mich wartet, denn im Titel selber schwingt ja bereits eine Vorahnung mit.

    Liebe Grüße aus Grebenstein von Franziska

  • 12. Kapitel

    Johanns Einberufung in die Trudarmee empfinde ich als weitere Deportation. Erneut leidet er an Hunger und Kälte; die Strapazen des Marsches haben sicherlich nicht alle überlebt.


    Es geht von Kasachstan nach Krasnoturinsk in Sibirien. Kälte, Hunger und harte körperliche Arbeit sind nun Alltag. Nicht explizit erwähnt, aber sehr wahrscheinlich ließen einige dabei ihr Leben. Ganz schlimme und widrige Bedingungen zum Überleben, gefühlt einer der Tiefpunkte im Buch.

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  • bis Kapitel 10

    > Welche Momente aus Johanns Kindheit haben euch besonders berührt? (Kapitel 2-10)

    Schwierig. Grundsätzlich für einen kurzen Moment war es der Tod des Hundes, dann vor allem der Tod des kleinen Bruders, aber auch dass Johann nicht mit seinem Vater mitgehen konnte. Die Szene mit dem Nachbarskind fand ich auch sehr traurig und vor allem unverständlich. Zumindest die Mutter des Kindes hätte doch darauf achten müssen wenn es ihr so wichtig ist. Dass es dann einfach stirbt weil es stundenlang ignoriert wird und einfach Sachen darauf abgelegt werden, das begreife ich nicht. Andere Zeiten, klar. Aber wie gesagt: Zumindest die Mutter hätte sich mehr dafür interessieren sollen wenn der Verlust dann doch so tragisch für sie war. Aber das ist nur meine Meinung.

    Das mit Katharina war natürlich auch traurig. Das Leben dort war wohl in allen Belangen sehr grausam. Dabei hat Katharina ja nicht einmal etwas gemacht.

    Außerdem auch dass Johann nicht einmal geglaubt wurde wenn er die Wahrheit gesagt und verprügelt wurde. Nette Mutter. Aber man ist wohl generell abgehärtet durch das Leben dort.


    Generell hätten die Szenen - wie ich schon einmal gesagt habe - aber vermutlich mehr berührt, wenn ein wenig mehr darauf eingegangen wäre statt direkt zur nächsten tragischen Geschichte zu kommen. Dabei hätte ja auch nichts dazu erfunden werden müssen, sondern einfach nur ein wenig mehr beschrieben.


    Mir fällt es allerdings gerade recht schwer das Buch weiter zu lesen, weil es mich so irgendwie weniger interessiert. Das tut mir auch leid, aber vermutlich ist das Buch nicht wirklich etwas für mich. :-?

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  • 23. Kapitel

    Das Wiedersehen zwischen Mutter und Sohn ist für mich eine der schönsten Textstellen bisher, weil es rührend ist, wie sehr beide sich freuen, auch wenn sie natürlich traurig feststellen müssen, dass es dem jeweils anderen schlecht ergangen ist.

  • 13. Kapitel

    Johanns Mitgefangener Albert wagt einen Fluchtversuch, weil er glaubt, dass er seine Überlebenschancen in dem Lager als sehr gering einschätzt. Johann ist für diesen Fluchtversuch nicht mutig genug; er hat Angst, erwischt und erschossen zu werden, während er hofft, das Leben in dem Lager zu überstehen. Weil Johann mit Albert zusammengearbeitet hat, glauben die Aufseher (zu Recht), dass Johann etwas weiß. Leider nicht überraschend ist, dass sie zu Foltermethoden greifen, um von Johann etwas zu erfahren.

    Ich frage mich, ob Albert wirklich gefasst worden ist oder ob das nur eine Falle ist. Vielleicht erfahre ich das später.

    Kann beide Seiten nachvollziehen. Wenn man keine Besserung sieht, dann ist eine Flucht und schneller Tod wahrscheinlich besser als ein Tod durch langsame Folterei. Die Macht des Überlebens ist natürlich auch nicht zu verachten. Ich glaube, dass er gefasst wurde, aber aus der Sicht von Johann werden wir das wahrscheinlich nicht erfahren.

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  • 14. Kapitel

    Wie in seiner Kindheit erlebt Johann die Omnipräsenz von Hunger und Tod. Im Gegensatz zu anderen Textstellen finde ich die Schilderung in dem Arbeitslager sehr berührend, vielleicht weil der Hunger und die damit verbundenen Verhaltensweisen ausführlicher geschildert werden.

    Gefreut habe ich mich über den neuen Konvoire, der menschlicher denkt. Er verschwindet aber schnell wieder. - Was ist mit ihm passiert? Wurde er suspendiert (oder verhaftet), weil er zu menschlich gedacht hat und zu wenige Personen zu einem Arbeitseinsatz mitgenommen hat?

    Überraschend finde ich die Existenz von Maria, die vorher, wenn ich nichts vergessen habe, noch nicht erwähnt worden ist und nun verspricht, Wanja zu helfen, der gerade eine schlimme Nachricht von seiner Mutter erhalten hat.

    Deutlich besser wird Wanjas Situation erst, als er krank wird und schließlich in ein Krankenhaus gebracht wird. Schockierend ist, dass es im Lager einen Arzt gibt, der überhaupt kein Mediziner ist, also keine Ahnung hat, wie er den Kranken helfen kann. Ob er bei der Bluttransfusion zumindest auf Blutgruppen geachtet hat? Sonst riskiert er damit Leben.

    Ich glaube, dass die immer wiederkehrende Erwähnung von Kälte und Hunger gar nicht genug widerspiegeln kann wie schlimm diese beiden Komponenten auf Johann gewirkt haben, aber tatsächlich gibt's in jeder Schreckensherrschaft auch Personen, die einiges riskieren und durch menschliche Taten glänzen. Maria ist eine dieser Personen. Man spürt geradezu die Hoffnung, auch wenn sie erstmal nur von kurzer Dauer ist, denn er wird krank und braucht wieder das Glück ein Arzt zu haben, der weiß was er tut und da kommen einem ja schon ein wenig die Zweifel, denn ein Leben scheint nicht viel Wert zu sein in dieser Zeit

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  • 15. Kapitel

    Johann ist so ehrlich zu sagen, dass er versehentlich stationär aufgenommen worden ist, damit niemand deshalb Probleme bekommt. Nach seiner Entlassung wartet schon das nächste Unglück auf ihn: Bei einem Arbeitseinsatz wird er verletzt, sein gebrochener Arm muss operiert werden, wofür kein Narkosemittel zur Verfügung steht.

    Und auch hier ist das Glück auf seiner Seite. Ein jüdischer Arzt der ihn zusammen flickt, aber ohne Narkose. Schon echt erstaunlich wie viel ein Mensch alles aushalten kann. 8-[ Doch Narben bleiben immer zurück sichtbare und auch unsichtbare. Zumindest hat man die Hoffnung im Titel schon gleich mitgegeben ... schon bedrückend zu lesen, aber bei manchen Personen schimmert immer etwas Empathie durch.

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  • 24. Kapitel

    Die Arbeitsbedingungen wirken auf mich nicht besser als in den Lagern, zumindest nicht vor der Veränderung, die am Ende des Kapitels erzählt wird.


    zu Seite 178: Wer ist Anatolij Gerasimowitsch? Ist das ein anderer Name von Zharov oder Kuhukow?


  • 25. Kapitel

    Auch die Wohnverhältnisse sind sehr beengt. Johann ist als möglicher Ehemann begehrt, dazu trägt wahrscheinlich auch der Mangel an jungen Männern nach dem Krieg bei. Deshalb erhält er eine neue Unterkunft für seine Mutter und sich, ist dort aber ganz schnell wieder unbeliebt, als er eine andere Frau heiratet. Die Hochzeit erfolgt sehr schnell; von einem genaueren Kennenlernen kann keine Rede sein, aber Johann scheint sie zu lieben.

  • 26. Kapitel

    Johann leidet weiter unter seinen Lebensbedingungen, vor allem unter der Kälte und der Tatsache, dass er keine gültigen Dokumente hat und daher auch nicht standesamtlich heiraten darf.