Viktoria Bolle - Die Brücke nach Hause (ab 10.05.2020) (mit Autor)

  • So als allererstes mal vorweg, dass mein Buch auch angekommen ist und ich mich auch sehr gefreut habe, über die kleinen Aufmerksamkeiten, sowie der Signierung im Buch. Dafür schon mal ein herzliches Dankeschön Viktoria Bolle


    So richtig starten tue ich leider erst jetzt, denn meine gestrige Arbeitsnacht war doch länger als ich selber wollte, aber zumindest kann ich schon schreiben, dass mir das Cover sehr gefällt. Ich mag Karten und auch Erfahrungen bzw. Erfahrungsberichte. Zwar nicht so gerne Biographien, aber das ist ganz unterschiedlich, denn mit 'Der letzte Überlebende' von Sam Pivnik habe ich zumindest auch eine Biographie gelesen, die ich wichtig empfand (gut ist in diesem Zusammenhang definitiv die falsche Wortwahl). Ich habe auch die Karte im Kartoninneren entdeckt, welche mir gefällt und kurz nachgeschaut, ob diese Karte auch im Buch vorne oder hinten dargestellt wurde. War es nicht, aber könnte man zumindest als Anregung betrachten, da ich nämlich davon ausgehe, dass ich während des Lesens immer wieder ein Blick auf eine Karte werfe um zu sehen, welche Strecken genommen werden, was für Streckendistanzen zurückgelegt werden oder einfach nur zur Orientierung, damit man weiß wo man sich gerade (zu einer bestimmten Zeit) aufhält. :D

    Ich habe noch nie an einer Leserunde teilgenommen, und vielleicht kann mir (aber auch den anderen?) jemand kurz erzählen, was genau von uns Lesern erwartet wird? Soll es eher kritisch hergehen, wie im "Literarischen Quartett" - odereher nicht?

    Deine positiven und negativen Eindrücke beim Lesen. Beachte bitte Überschriften / Seitenzahlen, damit andere Leser nicht gespoilert werden, wenn Du etwas schreibst. Viktoria Bolle hat ja auch ein kleinen Leitfaden an Fragen / Anregungen mitgegeben, wo sie gerne Informationen zu hätte. Ob du kritisch oder weniger kritisch bist ist letztendlich Dir überlassen, aber in erster Linie lesen hier die User als Hobbyleser, aber wenn man mehr vom Fach ist, kann man seine Meinung sicherlich auch hier schreiben oder per PN, wenn man der Meinung ist, dass es besser ist. Ansonsten kann das die Autorin sicherlich auch direkt beantworten, wie es ihr am liebsten ist. Normalerweise halte ich mich vor allem an den Inhalt, aber wenn das Lektorat geschlampt hat bzw. ich viele Fehler im Buch entdecke merke ich es zumeist als ganzes an, dass es mir zu viele Fehler waren. Manche möchten fehlerhafte Stellen wissen, aber auch das ist ganz unterschiedlich.

    und mir somit den Blick durch die Lektorenbrille angewöhnt habe, der natürlich auch nicht uninteressant ist.

    Der ist sicherlich interessant, wahrscheinlich auch für mich um zu sehen auf was Lektoren so auf alles achten, ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Buch vor allem der Geschichte und den unterschiedlichen Erfahrungen und Empfindungen dient, die seinerzeit vorherrschten und dass das Buch sicherlich auch professionell begleitet wird, aber ich bin sicher, dass PN oder Emails eventuell auch offen stehen für einen professionelleren Blick, als von Hobbylesern.


    Ich bin auf jedenfall gespannt auf die ersten paar Kapitel, die ich mir jetzt gleich zu Gemüte führen werde. :D

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Ich habe auch die Karte im Kartoninneren entdeckt, welche mir gefällt und kurz nachgeschaut, ob diese Karte auch im Buch vorne oder hinten dargestellt wurde. War es nicht, aber könnte man zumindest als Anregung betrachten, da ich nämlich davon ausgehe, dass ich während des Lesens immer wieder ein Blick auf eine Karte werfe um zu sehen, welche Strecken genommen werden, was für Streckendistanzen zurückgelegt werden oder einfach nur zur Orientierung, damit man weiß wo man sich gerade (zu einer bestimmten Zeit) aufhält.

    Oh eine Karte? Habe ich noch nicht gesehen, aber wenn das Ebook die auch hat, dann sicherlich auch hinten.

    Wenn Viktoria Bolle nichts dagegen hat, kann die ja mal jemand von euch abfotografieren und hier reinsetzen. Während dem Lesen eines Ebooks nach hinten schalten ist etwas nervig.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Ich habe auch die Karte im Kartoninneren entdeckt, welche mir gefällt und kurz nachgeschaut, ob diese Karte auch im Buch vorne oder hinten dargestellt wurde. War es nicht, aber könnte man zumindest als Anregung betrachten, da ich nämlich davon ausgehe, dass ich während des Lesens immer wieder ein Blick auf eine Karte werfe um zu sehen, welche Strecken genommen werden, was für Streckendistanzen zurückgelegt werden oder einfach nur zur Orientierung, damit man weiß wo man sich gerade (zu einer bestimmten Zeit) aufhält.

    Oh eine Karte? Habe ich noch nicht gesehen, aber wenn das Ebook die auch hat, dann sicherlich auch hinten.

    Die Karte war in den Versandkarton eingeklebt. Ich habe versucht, sie abzulösen, damit ich sie für die Lektüre verwahren kann, aber das hat nicht geklappt. Daher habe ich ein Foto gemacht und gespeichert. Ich könnte mir nämlich auch vorstellen, dass sie hilfreich ist, wenn die Orte in dem Roman erwähnt werden.

  • Oh eine Karte? Habe ich noch nicht gesehen, aber wenn das Ebook die auch hat, dann sicherlich auch hinten.

    Die Karte war in den Versandkarton eingeklebt. Ich habe versucht, sie abzulösen, damit ich sie für die Lektüre verwahren kann, aber das hat nicht geklappt. Daher habe ich ein Foto gemacht und gespeichert. Ich könnte mir nämlich auch vorstellen, dass sie hilfreich ist, wenn die Orte in dem Roman erwähnt werden.

    Achso. Ich hatte gedacht die wäre innen im Buch auf den Umschlag gedruckt. Verstehe. Wie gesagt: Wenn Viktoria Bolle ihr Ok gibt, wäre es echt super wenn du sie hier reinsetzen könntest. :D

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  • Vorwort (S. 1-2) Wie sollen wir in dieser Leserunde vorgehen?

    Liebe Sabine A. Ich bin tatsächlich für jeden Hinweis sehr dankbar. Sprachliche Fehler, Tippfehler etc. Ich habe in der Tat vor, die in dieser Leserunde gewonnen Erkenntnisse, im Buch zu einer verbesserten zweiten Auflage aufzuarbeiten. Schreibt gerne alles, was euch auffällt. Da ich das Buch im Selfpublishing herausgegeben habe, war mir ein aufwendiges Lektorat nicht möglich, nur ein Korrektorat. Bewertet nach Möglichkeit den Inhalt, die Story und den Plot und schreibt euer ehrliches Feedback. Mit schlechten Bewertungen wird jedoch Johanns Geschichte nicht überleben. Bis jetzt hatte das Buch aber keine schlechten Bewertungen :=))


    Aus zeitgeschichtlichem Gesichtspunkt gesehen, ist diese Lebensgeschichte sehr wertvoll. Hier wird von einer eher unbekannten "Welt" erzählt. Die Willkür des Sowjetstaates, der die Russlanddeutschen im 2. Weltkrieg und noch lange danach ausgesetzt waren, unterlag einer Geheimhaltung und Vertuschung. Nie wurde öffentlich darüber gesprochen oder berichtet. Bis heute gibt es keine öffentliche Entschuldigung seitens der Regierung für das angetane Leid an der Volksminderheit der Deutschstämmigen.

  • Ich habe auch die Karte im Kartoninneren entdeckt, welche mir gefällt und kurz nachgeschaut, ob diese Karte auch im Buch vorne oder hinten dargestellt wurde. War es nicht, aber könnte man zumindest als Anregung betrachten, da ich nämlich davon ausgehe, dass ich während des Lesens immer wieder ein Blick auf eine Karte werfe um zu sehen, welche Strecken genommen werden, was für Streckendistanzen zurückgelegt werden oder einfach nur zur Orientierung, damit man weiß wo man sich gerade (zu einer bestimmten Zeit) aufhält.

    Oh eine Karte? Habe ich noch nicht gesehen, aber wenn das Ebook die auch hat, dann sicherlich auch hinten.

    Wenn Viktoria Bolle nichts dagegen hat, kann die ja mal jemand von euch abfotografieren und hier reinsetzen. Während dem Lesen eines Ebooks nach hinten schalten ist etwas nervig.

    Die Karte auf dem Buchcover und auch in den Päckchen ist ein Fotodruck einer im Original erhaltenen Karte des Gebietes der Wolgadeutschen aus dem Jahr 1922, die ich im Rahmen meiner Recherchearbeit zum Buch von einem Zeitzeugen freundlicherweise bekommen habe. Leider ist diese Karte sehr groß gewesen, dass ich sie in einem Stück nicht kopieren konnte. In den Päckchen ist ein größerer Abschnitt dargestellt, auf dem Buchcover dagegen ein kleinerer. Mit der Lupe vergrößert, sehen wir auf dem Cover den Ort Mannheim , in dem Johann geboren wurde. Die Karte will ich hier gerne anhängen.

  • Ihr Lieben, auf meinem Account auf Instagram


    http://www.instagram.com/viktoriabolleautorin


    habe ich einige Bilder und Erkenntnisse aus meiner Recherchearbeit zum Buch gepostet, und habe vor, dort noch mehr Material zu veröffentlichen. Sehr gerne werde ich das auch in dieser Leserunde tun. Ich bin mir sicher, dass ihr bereits die ersten Kapitel gelesen habt. Hier möchte ich euch die Geburtsurkunde eines Zeitzeugen zeigen, die eine echte Kostbarkeit ist, weil diese Dokumente bei der Einberufung in die Trudarmee den Menschen abgenommen und nie wieder zurückgegeben wurden.

  • Liebe Viktoria!


    Zunächst ein riesengroßes Kompliment, aber auch ein "Danke schön" von mir! Die Geschichte scheint sehr interessant und ergreifend zu werden.

    Ich habe gleich beim Warten in der Supermarktsschlange zu lesen begonnen - und sehr schön (traurig-schön natürlich), finde ich, daß das Buch mit einer Beerdigung eingeleitet wird. (Aus diesem Grunde habe ich mich auch bei der Leserunde angemeldet - bei "Möwengekreische an der Nordsee" hätte ich dies wohl kaum gemacht. :))

    Anders als viele Leser hier bin ich mit den Rußlanddeutschen sehr vertraut: Ich komme aus Grebenstein, einem Ort der direkt an die Kreisstadt Hofgeismar angeschmiegt ist, von der es scherzend heißt, dieser Ort sei fest in russischer Hand. Vor vielen Jahren besuchte ich einmal eine Familie aus Kasachstan, und auf den ersten Horch schien man dort russisch zu sprechen, doch als ich meine Ohren den fallenden Worten etwas etwas besser entgegengetrichtert habe, bemerkt ich verzückt und überrascht, daß man auf schwäbisch mit starkem russischen Akzent sprach: " No musch naibriagla!" sagte die Frau und Mutter - versteht dies jemand?

    Du schreibst, daß Du irgendwann eine Zweitauflage planst -

    Ich lese sehr langsam und genau, und mir ist einiges aufgefallen, worüber ich mich gerne mit Dir beratschlagen würde, denn, um Worte des großen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch für dem Komponisten Chatschaturjan zu benützen: "In diesem Werk befindet sich soviel Gold, daß es sich lohnt, die wenigen Stellen die aus Silber sind, auch noch zu vergolden." Wenn Du also an den Notizen die ich mir gemacht habe interessiert sein solltest, so lasse es mich gerne wissen.

    Und nun freue ich mich auf die weitere Lektüre.


    Viele liebe Grüße von Kika

  • Kapitel 1 (Ebook)

    > Wie findet ihr den Einstieg? (Kapitel 1)

    Ich muss sagen, ich blicke da noch nicht so ganz durch. So viele Verwandte! Ich musste erstmal nachrechnen ob das alles so hinhauen kann mit den Urenkelkindern und so. Aber passt wohl schon. Trauriger Beginn natürlich, aber ich denke mal das Buch wird generell nicht gerade positiv sein. Wobei es sicherlich toll ist wenn man eine große Familie hat der man wichtig ist. Am Ende war es dann vielleicht doch kein schlechtes Leben. Jedenfalls kein schlechter Einstieg um dann die Geschichte zu erzählen. Vermutlich sogar ganz gut so anzufangen, so dass man schon weiß wie es am Ende in der Familie aussieht und dass nicht alles schlecht gewesen ist, auch wenn das erste Kapitel einen traurigen Anlass hat.


    Viktoria Bolle Danke für die Bilder der Karte! :thumleft: Wirklich interessant.

    Und ja, es wäre schön zusätzliche Infos auch hier zu posten. Instagram ist bisher nicht so wirklich mein Fall, auch wenn ich natürlich mal reinschauen kann.

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

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  • Kapitel 1 (bis Seite 7):

    Wie findet ihr den Einstieg? (Kapitel 1):

    Also ich habe jetzt Vorwort und Kapitel 1 gelesen, habe eine gute Beschreibung bekommen wo ich bin und auch einen ersten Überblick worum es geht. Der Einstieg ist natürlich ein trauriger, aber für mich trotzdem passend gewählt. So gesehen, passt zum Einstieg auch das Cover, wo die Geschichte in Mannheim beginnt (im Zentrum der Lupe) und seinen Lauf nehmen wird.


    Definitiv eine Geschichte, die ich in keinem Geschichtsunterricht je gehört habe und ich hoffe ich erfahre vielleicht dann etwas später die Geschichte zum Erhalt der Geburtsurkunde des Zeitzeugen. Ich folge Dir allerdings auch auf Instagram und werde da auch etwas stöbern, aber wahrscheinlich erst nach der Lektüre, nicht das ich in Gefahr laufe etwas zu lesen, was eventuell ein Teil der Geschichte vorwegnimmt.

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  • ... "In diesem Werk befindet sich soviel Gold, daß es sich lohnt, die wenigen Stellen die aus Silber sind, auch noch zu vergolden." Wenn Du also an den Notizen die ich mir gemacht habe interessiert sein solltest, so lasse es mich gerne wissen...

    Liebe kika10!


    Was für ein wundervoller Zitat! Ich lieben ihn :=)) und ja... selbstverständlich... ich brenne auf deine Notizen. Es wäre wirklich toll, würdest du sie mir zukommen lassen.


    Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie du beim Warten in der Supermarktschlange liest. Großartig! Und so einfallsreich! :)

    Von deinem Hintergrund zu erfahren, ist für mich sehr interessant. Ich musste schmunzeln, wie du darüber schreibst, die Russlanddeutschen sprechen zu hören. Das trifft es so ins Schwarze. Ich werde oft gefragt, welche Sprache spricht ihr Daheim. Und ich muss antworten: "Keine richtige Sprache, ein Dialekt, den nur die Russlanddeutschen verstehen können." Weil eben ein Kuddelmuddel aus dem Schwäbischen, Deutschen und Russischen. :lol:


    Canach , Gaymax und kika10 Aus eurem Feedback entnehme ich, dass der Einstieg von euch durchaus als gelungen gesehen wird. Das freut mich. Gerade der Anfang hat mir soviel Kopfzerbrechen gemacht.


    Canach Sehr gerne werde ich hier weitere Bilder posten, um aber wie Gaymax es richtig anmerkt, um nicht der Geschichte vorwegzugreifen, immer zum richtigen Moment.


    Heute zeige ich ein Bild einer Siedlung an der Wolga in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. So ähnlich sah Dorf Mannheim an der Wolga aus, in dem Johann 1925 geboren wurde.

  • Ihr Lieben!

    Noch ein kleiner Beitrag zum geschichtlichen Hintergrund des Buches. Im Vorwort habt ihr bereits etwas dazu gelesen.

    Die Geschichte der Russlanddeutschen ist eine Geschichte von intensiver Mobilität in Raum und Zeit - eine Migrationserfahrung über mehrere Generationen. Im angehängten Foto ist Zarin Katharina die Große bildlich dargestellt. 1763 hat sie ein Manifest erlassen (in der Mitte zu sehen), welches das Ziel hatte ausländische Siedler, insbesondere aus dem deutschsprachigen Mitteleuropa, wo die Zarin gebürtig herkam, anzuwerben. Zahlreiche Deutsche nahmen diese Gelegenheit wahr und ließen sich an der Wolga nieder. Die Auswanderer seht ihr auf dem rechten Bild. In den 1780-er Jahren entstanden dann auch deutschsprachige Kolonien im Schwarzmeergebiet (heutige Ukraine und Südrussland). Gemeinsam war den Siedlern der Wolga- und Schwarzmeerkolonien, dass sie Privilegien und Autonomierechte genossen. Darunter Landbesitz, den leibeigene russische Bauern nicht hatten, Steuerfreiheit, Religionsfreiheit und Befreiung von der Wehrpflicht.

  • Kapitel 1 (Seite 3-7)


    Das erste Kapitel ist in dieser Form natürlich ein sehr trauriger Anlass, um in die Geschichte zu starten. Ich finde die Idee jedoch gut, von dem Ende des gemeinsamen Lebens von Johannes und seiner Ehefrau den Schritt zurück zum Beginn seines Lebens zu gehen. Die Atmosphäre empfinde ich als etwas surreal, der Schmerz von Johannes kommt bei mir nicht ganz an. Vielleicht liegt es an den Beschreibungen zwischen den emotionalen Momenten. Sie sind wie von einem Außenstehenden und unterbrechen mein „Mitfühlen“. Insgesamt macht mich aber die Aussicht, die Herkunft und Geschichte einer offensichtlich so großen Familie kennen zu lernen, neugierig auf das Buch.


    PS: Ich bin leider gesundheitlich derzeit nicht ganz auf der Höhe und daher mit dem Lesen etwas hinterher. Verzeiht mir. Ich bleibe aber so gut wie möglich dabei :flower:

  • Liebe Viktoria!


    Vielen Dank für Deine freundlichen Worte!

    Ich würde Dir meine Notizen gerne privat irgendwo hinschicken, denn sie hier einzustellen würde das Ganze etwas vom Pfade abschwemmen, und hier soll es doch um Deinen Roman im Großen & Ganzen gehen.

    Dummerweise habe ich erst nach etwa 14 Seiten damit begonnen, Notizen zu machen, da ich ja, wie gesagt, bereits im Supermarkt mit dem Lesen anhub, und trägt man wohl immer hinter dem Ohre einen Bleistift mit sich herum? Nein!

    (Fragen, Vorschläge und Anmerkungen - wie dies Literaturlehrerart ist, und mein Vetter Friedel meint, ich sei die geborene Literaturlehrerin (hahaha!) (Zwinkersmilie)).

    Wenn Du möchtest: Auf meiner Hompage (s. Profil) kann man mich gerne privat kontaktieren.

    Liebe Grüße von Kika

  • 1. Kapitel

    Mit gefällt der Einstieg! Positiv aufgefallen sind mir die Ich-Perspektive und die parataktischen Sätze bei der Beerdigung, die für mich zu der bedrückenden Stimmung passen. In sich stimmig ist auch, dass anlässlich der Beerdigung der Rückblick beginnt, der uns eine Einführung in das Dorfleben bietet. Die Kapitellänge ist auch gut, denn so kann ich zwischendurch schnell ein Kapitel lesen.

    2. Kapitel

    Der Gesamteindruck, der bei mir bleibt, ist der einer traumatischen und hoffnungslosen Kindheit: Der Junge war ungewollt, ist vaterlos aufgewachsen, Zeuge eines Mordes an einem unschuldigen Tier geworden, wurde mit einer Waffe bedroht, hat unter Hunger und Armut gelitten, ist zweimal umgezogen und hat viele Tote gesehen.


    Aufgefallen sind mir ein paar sprachliche Schwächen. Da du, Viktoria Bolle, geschrieben hast, dass wir ruhig so etwas notieren sollen, habe ich unten Verbesserungsvorschläge in einem Spoiler versteckt, dann fallen sie hier nicht direkt so ins Auge und jeder kann sie einfach ignorieren, wenn er möchte. Wenn das anders besser ist, dann sage Bescheid.

    Viktoria Bolle: Du bist mit zwölf Jahren aus Kasachstan nach Deutschland gezogen. Hast du dann erst Deutsch gelernt? Oder stammst du aus einer deutschsprachigen Familie?


  • 3. Kapitel

    Johann lernt seinen Vater kennen. Dass er mit ihm mitgehen könnte, ist nachvollziehbar, weil er hofft, der Armut und dem Hunger entfliehen zu können. Die Mutter verhindert dies verständlicherweise; sie liebt ihren Sohn trotz allem. Schlimm für Johann ist, dass sein Vater keinen Kontakt zu ihm aufnimmt. Das passt zu der Schilderung einer traumatischen Kindheit in dem vorherigen Kapitel.

    Warum wurde der Vater verhaftet, verurteilt und erschossen? Ich vermute eine politisch motivierte Hinrichtung.


    Sprachliche Verbesserungsvorschläge habe ich wieder im Spoiler versteckt.

  • 2. Kapitel (bis Seite 14):

    Ich habe auch weiter gelesen und spätestens jetzt kann man den Einstieg definitiv als gelungen sehen, schließlich ist es eine Rückblende, auch wenn man im ersten Kapitel auf dem Friedhof startet und im zweiten Kapitel man das Gefühl hat, dass das ganze Buch trostlos und deprimierend sein wird, aber dadurch, dass man aus dem ersten Kapitel weiß, dass es eine Rückerzählung ist, ist auch ein Stück Hoffnung durch die Erzählung hindurch gegeben. Die Situation ist so katastrophal beschrieben, dass man es trotzdem nicht fassen kann. Wenn der Hund willkürlich erschossen wird, ist es schon traurig genug, aber ein zweifacher Umzug ist schon anstrengend, vor allem wenn man die ganzen katastrophalen Umstände bedenkt. Was ein Martyrium Hunger ist kann ich gar nicht nachempfinden, wie sollte man auch, wenn man im Hier und Jetzt mit vollem Kühlschrank versorgt ist.

    Eine Frage ist bei mir dennoch geblieben und zwar wieso Margaritha plus Familie nicht in Usbekistan geblieben sind? Immerhin waren es ca. 3 - 4 Jahre dort und wieso ist man wieder dorthin gezogen von wo sie geflüchtet sind?


    Vielleicht werden die Fragen noch geklärt, aber wahrscheinlich war es die Hoffnung, dass es sich zum besseren gewendet hat …


    PS: Ich bin leider gesundheitlich derzeit nicht ganz auf der Höhe und daher mit dem Lesen etwas hinterher. Verzeiht mir. Ich bleibe aber so gut wie möglich dabei :flower:

    Gute Genesung erstmal. Ich glaube ich werde das Buch auch nicht ganz so schnell lesen können, erstmal ist hier viel Geschichte verarbeitet und zweitens bin ich sowieso nicht so schnell und diskutieren und verarbeiten dauert ja auch so seine Zeit. :friends:

    Der Gesamteindruck, der bei mir bleibt, ist der einer traumatischen und hoffnungslosen Kindheit: Der Junge war ungewollt, ist vaterlos aufgewachsen, Zeuge eines Mordes an einem unschuldigen Tier geworden, wurde mit einer Waffe bedroht, hat unter Hunger und Armut gelitten, ist zweimal umgezogen und hat viele Tote gesehen.

    Das ist in der Tat so, das einzig gute ist jetzt der Anfang der Geschichte, wo man wenigstens weiß, dass sie diese qualvolle, hoffnungslose Zeit trotz alledem überstanden haben und das spendet zumindest ein wenig Trost über die ganze Geschichte hinweg. Auch wenn man sicherlich noch viel mehr Schlucken muss an diversen Stellen. Der Tod von geliebten Menschen, der Tod vom geliebten Haustier wird man kaum vergessen und brennen sich auf ewig ins Gedächtnis ein. :(

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Liebe Sabine A. , du bist großartig! Ich danke dir so sehr für deine Verbesserungsvorschläge. Ich setze sie sofort um.

    Um auf deine Frage zurückzukommen: Genaueres über die Todesumstände von Johanns Vater ist nicht bekannt. Man weiß nur, dass er im Rahmen der Säuberung hingerichtet wurde. Aus politischen Gründen fielen in den 30-er Jahren viele gebildete Menschen (Lehrer, Ärzte, Offiziere etc.) der Säuberung zum Opfer, angebliche Feinde des Regimes. Auch Johanns Vater, der als hochrangiger deutschstämmiger Offizier des NKWD tätig war, blieb nicht verschont.


    Ich bin mit 12 Jahren nach Deutschland gekommen und gehöre zu der Generation, bei der folglich kein Deutsch mehr in der Familie gesprochen wurde. Zum Einen war es lange Zeit verboten Deutsch öffentlich zu sprechen, zum anderen haben meine Eltern das Dorf verlassen und zogen in eine Großstadt, in der wir anonymer leben konnten. Ich habe also die Sprache erst in Deutschland gelernt.


    Liebe kika10 Sehr gerne nehme ich dein Angebot in Anspruch. Ihr seid so eine tolle Lesecommunity hier. So detailreich wurde bis jetzt noch nie auf mein Buch eingegangen. Ich bin überwältigt! Schreib mir bitte gerne eine E-Mail an info@viktoriabolle.de. Ich freue mich sehr auf deine Nachricht.

  • Liebe Viktoria!


    Ich hoffe, Du hast noch ein wenig Geduld mit mir: Ich bin am renovieren, und muß hinzu zwei drei Tage einen Onkel besuchen, der sich - trotz seiner Frau (doch dies nach über 40 Ehejahren) - etwas einsam fühlt. ( Ein Besuch auf 1,5 m - dies sei mittlerweile wieder erlaubt.)

    Aber ich melde mich gerne sobald ich etwas zusammengetragen und auch noch ein bißchen nett zurecht gemacht habe.

    Wenn Du möchtest so könntest Du mir aber auch ein Manuskript per Mail schicken in das ich in einer anderen Farbe hineintippen darf? - So mache ich dies bei meiner derzeitigen Lektoratsarbeit und habe viel Spaß dabei! Es geht viel schneller so - und dies für beide Seiten.

    Die Blätter wurden dabei leider ziemlich rot - doch ich hab ja auch das Lobende und zu Bedenkende (Überlegende) auf rot dazugeschrieben.


    Alles Liebe von Kika Mail: wekoenig@aol.com oder fkoenig.grebenstein@gmail.com (Bei letzterem schaue ich fast jeden Tag) in ersteres hi und da:wink:

  • Eine Frage ist bei mir dennoch geblieben und zwar wieso Margaritha plus Familie nicht in Usbekistan geblieben sind? Immerhin waren es ca. 3 - 4 Jahre dort und wieso ist man wieder dorthin gezogen von wo sie geflüchtet sind?

    Margaritha hatte Heimweh, so groß, dass es gegen alle Vernunft überwog. Sie wollte zurück in ihre Heimat, zu ihrer Familie. Gleichzeitig hatte sie die Hoffnung, dass es nach den vergangenen Jahren dort etwas zum Besseren gewendet hat. Leider mussten sie bitter feststellen, dass es nicht der Fall war...