Viktoria Bolle - Die Brücke nach Hause (ab 10.05.2020) (mit Autor)

  • Kapitel 31-33

    Das Glück mit dem Welpen, der möglicherweise Schlimmes erlebt hat, zumindest deutet sein Misstrauen darauf hin, hält nur kurz an.

    Als Vera das Haus verlässt, obwohl das Essen auf dem Herd steht, und die Kinder schaukeln, denke ich sofort wieder an Johanns Verbrennungen in der Kindheit.

    Das Theaterspiel bereitet Johann Freude; für diesen Moment ist die Armut vergessen.

  • Kapitel 34

    Johann und Vera haben neun (!) Kinder. Das ist - verglichen zu unseren heutigen durchschnittlichen Familien - enorm. Um die Großfamilie zu ernähren, will Johann abends einer zweiten Arbeit nachgehen. Die Prüfung möchte er auf ehrlichem Wege bestehen, ohne von Beziehungen zu profitieren, scheitert aber aus formalen Gründen, weil er zu wenige Schuljahre besucht habe. Das klingt schon wieder sehr nach Schikane, denn an seiner Qualifikation ändert das nichts.

  • Kapitel 35-37

    Je weiter ich lese, je monotoner kommt mir das Buch vor: Auf kurze Phasen der Hoffnung auf ein besseres Leben folgen erneut Armut und Hunger.

  • Kapitel 29

    Warum sind die Frauen Megären, also böse, wütende, rachsüchtige Frauen? Das verstehe ich inhaltlich nicht. Sie sind für mich vor allem Betrügerinnen, Diebinnen, egoistisch,...

    Der letzte Satz des Kapitels ist für mich wichtig, weil er eine Erfahrung zusammenfasst, die Johann in seinem bisherigen Leben oft gemacht hat, nämlich dass „Alltag und Abgrund eng beieinander" (S. 211) lägen. Interessant ist auch der Begriff „Schicksal" an der Stelle. Das heißt für mich, dass Johann an eine Vorherbestimmung des Lebens durch das Schicksal glaubt. Dazu passt, dass er sich doch immer wieder in sein Schicksal fügt und sich damit abfindet. Ist mein Eindruck richtig, dass er dabei nicht an eine religiöse Vorstellung eines lenkenden Gottes denkt? Zumindest fallen mir jetzt keine Textstellen mehr ein, die auf einen gelebten Glauben hindeuten.

    Das habe ich nicht so empfunden. Also schon das es fiese Menschen gab und auch das es hilfsbereite Menschen gab, aber das war bei mir unabhängig vom Geschlecht. Allerdings finde ich es interessant, wie er sich gewissen Dingen immer fügt bzw. manchmal auch mit Hilfe von Tricks die Menschen austrickst, aber letztendlich gibt es nie eine wirkliche Veränderung und es wirkt so als ob er wie in einem Hamsterrad lebt. Persönlich habe ich nicht das Gefühl, dass Johann ein sehr religiöser Mensch ist, aber der Eindruck mag täuschen, zumindest empfinde ich ihn nicht als religiös, auch wenn es stellenweise so deuten könnte.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 38 - Ende

    Ich habe den Roman jetzt relativ zügig zu Ende gelesen, auch um ihn endlich abzuschließen. Die Reise nach Deutschland und das Leben dort werden nur sehr knapp geschildert, für mein Empfinden zu knapp. Dennoch entsteht der Eindruck, dass es Johann nach diesem Umzug zum ersten Mal in seinem Leben deutlich besser ging.

  • Kapitel 30

    Inhaltlich wird das Buch für mich gerade etwas eintönig: Erneut leidet Johann Hunger, dieses Mal wegen der Schikanen seiner Vorgesetzten.

    In der Getreidesowchose ist die Vorarbeiterin Homtschicha und sie ist ein echt herzloses Biest. Obwohl Johann Nahrung zusteht verwehrt sie es den Arbeitern, doch bei einer versammelten Runde kommt die Geschichte raus und Johann erhält seine Nahrung. Wirklich schrecklich wie manche Menschen in solchen Situationen reagieren und andere arme Menschen reagieren trotzdem mit Herzlichkeit. Es brauchte echt viel Glück um die richtigen Menschen zu treffen bzw. für die richtigen Menschen zu arbeiten, aber auch so bleibt dieses Hamsterrad von extrem viel Arbeit und wenig Lohn / Nahrung erhalten. :|

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 31-33

    Das Glück mit dem Welpen, der möglicherweise Schlimmes erlebt hat, zumindest deutet sein Misstrauen darauf hin, hält nur kurz an.

    Als Vera das Haus verlässt, obwohl das Essen auf dem Herd steht, und die Kinder schaukeln, denke ich sofort wieder an Johanns Verbrennungen in der Kindheit.

    Das Theaterspiel bereitet Johann Freude; für diesen Moment ist die Armut vergessen.

    Mit dem neuen Kind braucht es eine neue und größere Wohnung, aber da es neue Arbeit gibt in einer anderen Sowchose und man die Mitarbeiter, die nicht mehr arbeiten möglichst schnell aus den Baracken bekommt zieht Johann in eine neue Baracke, die allerdings auch eher schlimm ist, aber unermüdlich wie Johann ist baut er für sein Vieh etwas zusammen, ganz allgemein ist er fleißig wie eine Biene, obwohl immer wieder Ungerechtigkeit und Schikanen bevorstehen. Auch die Geschichte mit dem Welpen, die kurzzeitig freudig stimmte endet mit einem katastrophalen Intermezzo und ich gehe davon aus, dass Karlchen diesen Schuss nicht überlebte. Tierquälerei bzw. ein Tierleben zählte damals noch weniger als ein Menschenleben so dem Anschein nach.


    Das Feuer zwingt Johann und Frau und Kinder wieder zurück zum Elternhaus. Aber es leben noch alle und das ist die Hauptsache, dann ein sehr interessanter Satz, der sich ein wenig im gesamten Buch wiederfindet:


    Zitat von Viktoria Bolle


    Wir lebten Tag ein, Tag aus. Jeder Tag glich dem vorherigen. Er begann sehr früh mit der Arbeit und hörte mit der Arbeit beim Sonnenuntergang auf. Jegliches Zeitgefühl war verloren.

    Vor allem wirkt der Mittelteil recht monoton und wiederholend oft muss man nur die Sowchosen und Kommandanten oder Namen austauschen und da kommt diese von Sabine A. erwähnte Distanz dann auch bei mir durch, weil vieles oberflächlich angerissen wird oder nicht weitergeführt wird.

    Als Beispiel Karlchen, der angeschossen wird und wegläuft … ist keiner hinterhergelaufen? Wurde er nicht gefunden, obwohl er eventuell verletzt war / geblutet hatte?

    Oder auch die Geburt des zweiten Kindes Valentina, hat sogar ein Namen im Buch, aber sonst ist halt kaum freudige Emotion zu spüren, es wirkt wie eine Randnotiz im Tagebuch. Aktuell ist es so, dass der Inhalt interessant ist, aber die Emotion und die Gefühle gar nicht ankommen.


    Das Theaterspiel war mal was positives aber auch nichts was wirklich im Kopf hängen bleibt. Aber zu diesem tristen Alltag eine nette Abwechslung und auch eine gute Gelegenheit sich ein neues kleines Heim zu bauen.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 34

    Johann und Vera haben neun (!) Kinder. Das ist - verglichen zu unseren heutigen durchschnittlichen Familien - enorm. Um die Großfamilie zu ernähren, will Johann abends einer zweiten Arbeit nachgehen. Die Prüfung möchte er auf ehrlichem Wege bestehen, ohne von Beziehungen zu profitieren, scheitert aber aus formalen Gründen, weil er zu wenige Schuljahre besucht habe. Das klingt schon wieder sehr nach Schikane, denn an seiner Qualifikation ändert das nichts.

    Das schlimme ist ich könnte weder die Namen aufzählen noch die wahre Freude an den neun Kindern lesen. Auch die immer wiederkehrenden Schikanen sind natürlich schrecklich, aber Johann bleibt immer ruhig und besonnen und schluckt alles auf seine Weise. Wahrscheinlich genau die richtige Strategie, aber man erwartet zumindest mal, dass er auf den Tisch haut, aufschreit. Aber alles wird dort über Kontakte und 'eine Hand wäscht die Andere' Methode gelöst.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 35-37

    Je weiter ich lese, je monotoner kommt mir das Buch vor: Auf kurze Phasen der Hoffnung auf ein besseres Leben folgen erneut Armut und Hunger.

    Ja das zum einen und zum anderen auch Menschen, die vermeintlich was Gutes tun wollen und dann taucht plötzlich ein Miliz, ein Vorgesetzter etc. auf und man ist wieder in einer Bredouille. Ein Hamsterrad von häufig negativer, aber auch positiver Monotonie. Das empfinde ich ganz ähnlich, zumindest mit dem Verlauf der Geschichte.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Kapitel 38 - Ende

    Ich habe den Roman jetzt relativ zügig zu Ende gelesen, auch um ihn endlich abzuschließen. Die Reise nach Deutschland und das Leben dort werden nur sehr knapp geschildert, für mein Empfinden zu knapp. Dennoch entsteht der Eindruck, dass es Johann nach diesem Umzug zum ersten Mal in seinem Leben deutlich besser ging.

    Auch darin stimmen wir überein. Die Seiten wurden immer knapper und sie waren noch in Kasachstan und dann zipp zapp Deutschland. Es endet wie es beginnt, der Kreis ist geschlossen. Der Inhalt war gut von der geschichtlichen Seite her, aber entweder stimmte die Form des Erzählens nicht oder die Emotion kam zu kurz. Vielleicht wäre sowas wie Tagebuch ganz okay gewesen. Kann natürlich auch daran liegen, dass es eine Nacherzählung nach wahrer Begebenheit ist und das irgendwo bei der Erzählung was verlorengegangen ist. Mit 'Der letzte Überlebende' von Sam Pivnik habe ich ein Vergleich und das Buch war einfach wesentlich stringenter und geordneter erzählt. Das Buch ist nicht schlecht und ich freue mich auch über eine andere Perspektive geschichtlicher Ereignisse, aber dennoch glaube ich, dass man mehr draus machen hätte können. Das ist aber nur meine persönliche Sichtweise. Eine Rezension folgt dennoch morgen oder übermorgen.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Liebe Viktoria!


    Ich hinke noch ein wenig hinterher, bleibe aber am Ball und lektoriere es auch gerne weiter, wenn ich auch nebenher noch ein anderes Buch lektorieren muß....wo bist Du?

    Schön daß Gaymax und Sabine das Buch zuende gelesen haben - zum lesen sitze ich so gerne im Freien, doch zur Zeit regnet es so viel.


    Liebe Grüße von unterwegs! Eure Kika

  • kika10 Wenn du ein @ vor dem Foren-Namen benutzt, bekommt derjenige eine PN dass er irgendwo erwähnt wurde. Sonst bekommt man das ja nur mit wenn man aktiv mitliest.


    Ich habe aktuell noch nicht weitergelesen. Ich kann mit dem Buch leider irgendwie nicht viel anfangen. Es liegt mir einfach nicht, tut mir leid. :(

    "I'm one with the force, the force is with me..." - Chirrut Imwe (Star Wars: Rogue One)

    俺は、お前を裏切らない - Ich werde dich nicht verraten

  • Hallo Ihr Lieben!


    Es tut mir sehr leid, daß die Leserunde, die doch vielleicht auch dazu gedacht war, neue Bekanntschaften zu schließen (?) und sich angeregt auszutauschen, nun etwas lautlos versickert ist .

    - Ich selber bin noch immer am lesen, und denke mir Verbesserungen aus.

    Meiner Meinung nach hat das Buch sehr viel Potenzial - ein Menschenleben, das für uns Leser nochmals aufgerollt vor dem Vergessenwerden bewahrt werden soll, und in das sich der Interessierte nun einfühlen kann.

    Passend für Leute wie mich, die sehr gerne in Erinnerungen - auch in jener Anderer - baden.

    Nur sollte man ein derartiges Vorhaben als Kunstwerk einer Schleifarbeit unterziehen, die nicht so ganz ohne ist. Ich würde mich somit sehr freuen, wenn das Buch demnächst in einer korrigierten Fassung neu verlegt würde - denn vieles spricht einen doch sehr an. (Finde ich.)

    Ich bleibe dabei und schicke Viktoria Bolle immer mal wieder ein paar lektorierte Kapitel mit Dingen die mir aufgefallen sind - als Ergänzung zu Sabines Korrektursvorschlägen, denn ein professionelles Lektorat ist leider ziemlich teuer, so heißt´s. (4,5 - 6,5 € pro Normseite?) Da wird man ja arm!


    Viele liebe Grüße an alle Teilnehmer der Leserunde!

    von Franziska :)