James Gould-Bourn - Pandatage / Bear Necessity / Keeping Mum

  • Was für's Herz!


    Danny Maloony hat es nicht leicht: Nach dem Unfalltod seiner Frau gerät sein ohnehin wenig perfektes Leben endgültig aus den Fugen. Denn sein Sohn Will spricht auf einmal nicht mehr und ist traumatisiert. Gleichzeitig steht Danny auch finanziell vor einem Scherbenhaufen und steckt sein letztes Geld in ein Pandakostüm, um fortan den Tanzbären auf Geburtstags-Parties zu spielen. In dieser Verkleidung wird er für Will zum Retter in der Not, als dieser von anderen Kindern drangsaliert wird. Zu seinem pelzigen Retter fasst Will Vertrauen - so sehr, dass er auch wieder anfängt zu sprechen.


    Die Grundstory sorgt schon einmal für einen ordentlichen Kloß im Hals. Neben rührenden Szenen voller Herz, bei denen man sich schon die ein oder andere Träne verdrücken muss, haben mir vor allem die witzigen Momente gut gefallen. Die Dialoge und Gespräche sind toll geschrieben und erinnern mich an die Story von "About a boy" mit Hugh Grant. Und doch ist die Geschichte ganz anders und auf jeden Fall vier Sterne wert!

  • Herzerwärmende, lustige Geschichte


    Inhalt & Handlung:


    Danny Maloony hat es wahrlich nicht leicht im Leben: Nach dem Unfalltod seiner Frau ist er alleinerziehender Vater des kleinen Wills, der Junge war Augenzeuge des Autounfalls seiner Mutter und spricht seither nicht mehr. Danny bekommt mit, dass Will, in der Schule gemobbt wird, er kann ihm jedoch nicht helfen, da der Junge nicht mit ihm kommuniziert! Das Geld ist bei den beiden knapp, viele unbezahlte Rechnungen zeugen von ihrer prekären finanziellen Situation. Als Danny auch noch seinen Job verliert, und er keine neue Arbeitsstelle finden kann, muss er zwangsläufig kreativ werden, um zumindest seine Miete, mit der er massiv im Rückstand ist, bezahlen zu können: Von seinem letzten Geld kauft er sich ein Pandakostüm, um damit als Straßenkünstler sein Geld zu verdienen. Seine ersten Auftritte als Panda sind jedoch vor allem eins: mega-peinlich. Glücklicherweise bekommt Danny jedoch Schützenhilfe von der Pole-Tänzerin Krystal, die ihm Nachhilfe in Sachen Tanzunterricht gibt. Als er dann auch noch als Panda verkleidet einschreitet, als Danny wiedermal von Schulkollegen schikaniert wird, beginnt sich eine Freundschaft zwischen Will und dem vermeintlich Fremden im Pandakostüm zu entwickeln.




    Schreibstil:


    Die Geschichte ist flüssig und extrem humorvoll geschrieben, sodass man an vielen Stellen ob der Situationskomik herzlich lachen kann. Aber dieses Buch ist nicht nur lustig, James Gould-Bourn schafft es zusätzlich, den Leser mit seiner Wortwahl unglaublich zu berühren!




    Charaktere:


    Danny muss man einfach gern haben, er bekommt vom Leben viele dicke Knüppel vor die Füße geworfen, und jedesmal, wenn er am vermeintlichen Tiefpunkt angekommen zu sein scheint, erleidet er einen weiteren Rückschlag. Aber er lässt sich trotzdem nicht entmutigen, behält seine positive Denkweise bei und findet durchaus kreative Lösungen! Zudem kümmert er sich rührend um seinen kleinen Sohn Will, der nach dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht.


    Auch Will schließt man sofort in sein Herz, auch er hat sein Herz am rechten Fleck, hält loyal zu seinem besten Freund Mo, auch wenn die beiden dadurch zur willkommenen Zielscheibe von Mobbingangriffe in der Schule werden.




    Cover:


    Das Cover ist mit seinem türkisen Einband sehr schlicht gehalten, und doch symbolisiert die kleine Illustration über dem Titelbild, auf der ein Panda zusammen mit einem kleinen Jungen aus dem Blickfeld des Lesers hinausspaziert, im Grunde alles, was diese Geschichte ausmacht: Die tiefe Verbundenheit eines Vaters zu seinem Kind!




    Autor:


    James Gould-Bourn wurde in Manchester geboren und arbeitete einige Zeit für Organisationen zur Beseitigung von Landminen im mittleren Osten und Afrika. Durch einen Kurs über kreatives Schreiben gelangte er zur Schriftstellerei.




    Meinung:


    Ein toller Roman, der ganz im Stile des Buches „About a Boy“ den Leser unglaublich zu berühren vermag! Auch wenn hier sehr viele Klischees bedient werden, ist es eine angenehm locker zu lesende Geschichte, die vielleicht ein wenig vorhersehbar ist, beim Lesen aber nichtsdestotrotz sehr viel Spass macht! Auch wenn sehr viele wirklich traurige und deprimierende Szenen zu finden sind, ist trotzdem eine unglaubliche Leichtigkeit vorherrschend!




    Fazit:


    Eine wirklich entzückende und zu Herzen gehende Geschichte, die einen noch dazu sehr zum Lachen bringt!

  • Vor vierzehn Monaten starb Liz Malooley bei einem Autounfall, und seitdem ist für ihren Mann Danny und ihren Sohn Will nichts mehr, wie es war. Danny stammt aus einfachen Verhältnissen und hat keine Ausbildung. Liz und er sind früh Eltern geworden, ihre Liebe zueinander hielt die Familie bisher trotz aller Schwierigkeiten zusammen. Deshalb macht Vater und Sohn der tragische Verlust schwer zu schaffen, sie sind von der sich daraus ergebenden Situation überfordert.

    „Ich will mit ihr darüber reden, was passiert ist. Ich will einfach nur mit meiner Mum darüber reden, dass meine Mum nicht mehr da ist. Sie war immer diejenige, die alles wieder gut gemacht hat… Mum war meine Mum, aber sie war auch meine Freundin…“ (Seite 197)

    Der elfjährige Will, der mit seiner Mutter im Wagen saß, als dieser verunglückte, spricht nicht mehr. Danny kommt nicht nur mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater nicht klar, er sieht sich auch außerstande, Will aus der Stille zu reißen. Und dann wären da noch weitere Probleme: Er schuldet seinem zwielichtigen und gewalttätigen Vermieter Reg die Miete und wird von diesem bedroht. Doch wie soll er das Geld auftreiben, hat er zu allem Übel noch seinen Job auf der Baustelle verloren.

    Hier ist guter Rat teuer. Oder es bedarf eines Pandabärenkostüms, auch wenn es nach Erbrochenem stinkt. Was soll schon so schwierig daran sein, als tanzender Panda Geld zu verdienen. Den Straßenkünstlern im Park gelingt es schließlich auch. Erfolgreich ist Danny trotz seiner Bemühen leider nicht. Denn eigentlich hat er mangels Rhythmusgefühl kein Talent zum Tanzen, und etwas Besonderes bietet er den Leuten ebenfalls nicht. Dessen ungeachtet gibt er nicht auf und versucht es weiter.

    Eines Tages beobachtet er, wie sein Sohn von anderen Jungen drangsaliert wird. Er hilft ihn, und das Unmöglich geschieht: Will redet mit ihm als Pandabär und vertraut ihm Dinge an, von denen sein Vater keine Ahnung hat. Aber Will weiß nicht, dass Danny in diesem Kostüm steckt. Und diesem, dankbar, die Stimme seines Sohnes überhaupt wieder zu hören, ist es unmöglich, seine wahre Identität zu offenbaren, aus Angst, dass Will erneut verstummt. Allerdings das Geheimnis ist nicht die einzige Herausforderung, der sich Danny und auch Will stellen müssen...


    „Pandatage“ ist der erste Roman von James Gould-Bourn. Der 1982 in Manchester geborene Autor hat in Afrika und im Mittleren Osten Landminen entfernt und an einem Kurs für kreatives Schreiben teilgenommen. Eine richtige Entscheidung. James Gould-Bourn nutzt seine vorhandenen und erworbenen Fähigkeiten, so dass „Pandatage“ alles beinhaltet, was eine lebensfreudige Geschichte ausmacht, die vielleicht - auf unkomplizierte und charmante Art - ab und an von der Realität abweicht, die jedoch im Wesentlichen mit ergreifenden Momentaufnahmen, in denen sich Lachen und Weinen abwechseln, sowie dialogstarken Pointen und sinnreichen Formulierungen überrascht und zum Nachdenken anregt.

    Bei aller Melancholie ist „Pandatage“ kein trauriges Buch. Dem Autor gelingt es auf bemerkenswert ehrliche, ausbalancierte und sensible Weise und ohne Pathos, die Trauer so zu dosieren, dass sie einem beim Lesen zwar ans Herz greift, indes in ihrer Schwermut zu keinem Zeitpunkt niederdrückt. Dafür sorgt zudem, dass Themen wie Verlust, Sehnsucht, Ängste, Freundschaft und vor allem Liebe und Familie, so klein sie auch sein möge, in einen Rahmen aus erquicklichem Humor gebettet sind, die Ereignisse stimmungsvoll, beschwingt und wendungsreich erzählt werden.

    Der Roman lebt primär von seiner bis hin zu den Nebendarstellern bunten Mischung aus unglaublich originellen Figuren. Dannys Kollege Ivan, der mehr als ein Kumpel ist, Wills bester Freund Mo, Tänzerin Krystal, Lehrer Coleman, Tim und die anderen Straßenkünstler, ja zwielichtige Gestalten sorgen außerdem für Turbulenz, Unterstützung und Vielfalt der Emotionen, auch in ausweglos scheinenden Situationen.

    James Gould-Bourn debütiert mit einer herzenswarmen Geschichte von Vater und Sohn, die einander brauchen und unter unwahrscheinlichsten Umständen wieder zueinanderfinden. „Pandatage hebt die Stimmung und beglückt. Ich habe mit einem guten Gefühl Abschied von den beiden genommen.


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  • Meine Meinung:


    Manchmal braucht es nur eine gute Idee um aus einer Situation, die mehr als tragisch ist, ein gutes, trauriges und zugleich authentisches wie humorvolles Buch zu schreiben. Trauer, Jobverlust, Armut und ein Vater, der kein Licht am Ende des Tunnels sieht, versucht sein ganzes Glück in ein Pandakostüm zu stecken. Das Buch verbindet in der Vater-Sohn - Erzählung wirklich wichtige Punkte im Leben zu einer großartigen Geschichte, die emotional berührt, traurig macht, begeistert und auch zum Lächeln bringt. Definitiv mit eines der Highlights in meinem Lesejahr.


    Fazit:


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    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Tragikomische Geschichte, die zu Herzen geht. O:-) Es geht um einen Jungen, der seine Mutter verloren hat, daraufhin aufhörte zu sprechen, und nun mit seinem Vater allein lebt und nichts sagt. Zum Glück hat er einen guten Freund, der für ihn spricht und ihn in allem unterstützt. Aber der Sinn der Geschichte ist, dass Vater und Sohn wieder zueinander finden. Hervorragend erzählt. Sehr gefühlvoll und emotional. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Eine Geschichte, die mal wohl nicht so schnell vergisst, wie ich vermute. Denn die bewegt einen. Humorvoll und mit viel Gefühl. Für die Liebhaber Herz-Schmerz-Geschichten wirklich zu empfehlen.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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