Tanja Meurer - Maschinenseele

  • Klappentext


    Ein eisiger Winter hält London fest im Griff. Die Temperaturen fallen stetig, Erfrierungsopfer stehen auf der Tagesordnung. Doch die Leiche, die Anabelle in Augenschein nehmen soll, sieht aus, als sei sie zu Tode erschreckt worden. Blankes Entsetzen steht ihr ins Gesicht geschrieben. Als Anabelle von einem körperlosen Geschöpf aus Wind und Eis angegriffen wird und die Tote sich erhebt, ist klar: Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu.


    Zusammen mit ihrer Freundin Zaida, einer begabten Magierin, geht sie den mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund und stößt dabei auf eine alte Sagengestalt aus Russland.

    Meine Meinung


    Steampunk fasziniert mich ja irgendwie und ich lese viel zu selten in dem Genre. Deshalb war ich sehr neugierig auf die Geschichten über Anabelle Talleyrand und ihre Freundin Zaida, die magische Fähigkeiten besitzt.


    Den Einstieg fand ich sehr spannend, denn man befindet sich direkt am Tatort einer erfrorenen Frauenleiche. Die Umstände zum Tod und was kurz darauf geschieht ist allerdings sehr mysteriös, weshalb die Londoner Polizei auch die beiden Frauen zuhilfe ruft, die sich mit übersinnlichen Phänomenen auskennen.


    Die Atmosphäre der ungewöhnlich klirrenden Kälte, die London fest im Griff hat, ist sehr gut eingefangen und vor allem Anabelle hat sehr damit zu kämpfen, denn ihr Körper ist nicht menschlich, sondern besteht aus Metall, Drähten, künstlicher Haut und chemischen Flüssigkeiten, die ihr besondere Fähigkeiten verleihen. Ihre Seele ist eine Art Essenz, die ihre Persönlichkeit "eingefangen" hat und durch die sie teilweise auch Gefühle empfinden kann. So ganz hab ich das Prinzip zwar nicht durchblickt, auch wenn es Erklärungen dafür gab.

    Ihre Beziehung zu Zaida, mit der sie zusammen lebt, ist durch diese ganzen Umstände natürlich nicht einfach, wobei darauf auch eher am Rande eingegangen wurde.

    Vor allem Anabelle steht im Fokus der Erzählung, ihre Gedanken, Ängste und Überlegungen zu dem Mordfall dominieren, was ein gutes Bild von ihr entstehen lässt, dafür aber die anderen Figuren sehr zurückstehen lässt. Ich bin an Zaida oder auch Inspektor Hailey kaum herangekommen, auch wenn es einige prägnante Szenen gibt, die die ihren Charakter gut umreißen - sie blieben mir aber etwas zu sehr auf Distanz.


    Ein bisschen hat mir auch die Londoner Atmosphäre gefehlt, da sich der Hauptteil der Handlung in der Wohnung der beiden Frauen abspielt; auch die Dialoge hab ich etwas vermisst, die das Zusammenwirken etwas mehr herausgehoben hätten.


    Die Entwicklung des Mordfalls hat mir allerdings sehr gut gefallen, da gab es einige Überraschungen die ich so nicht vermutet hätte und sich mit einer alten, slawischen Mythologie verbindet.

    Witzig fand ich auch die beiden Raben, die immer an der Seite von Zaida zu finden sind, die ebenfalls eine geheimnisvolle Vergangenheit haben.


    Der Band beinhaltet auch noch vier Kurzgeschichten, die noch mehr über die Hintergründe und das Leben der Protagonisten beleuchten und ihre Persönlichkeiten noch greifbarer machen.

    Übrigens ist auch das Ebook mit wunderschönen Bildern illustriert :)


    Mein Fazit: 3 Sterne

  • Aleshanee hat es einen bestimmten Grund, warum Du dieses Buch bei Sonstiges eingeordnet hast? Ich würde es eher zur Fantasy oder zu Science-Fiction zuordnen. :-k

  • Neuauflage

    Neuauflage aus dem Jahr 2014 :scratch:, das kann nicht sein. Da ist dann eher Maschinenseele eine Neuauflage.

    Also das was ich oben eingefügt habe ist neu rausgekommen, hatte Kontakt mit der Autorin, die mir das gesagt hat ... da sind gesammelte Geschichten drin, u. a. eben auch Rauhnacht

    Es steht ja auch in den Infos oben : Neuauflage Februar 2020 ;)