Anne Barns - Kirschkuchen am Meer

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Flott gelesene Geschichte im Stil Anne Barns. Allerdings haben sich die Ereignisse doch etwas überschlagen.
  • Kurzmeinung

    Affric
    Ab der Hälfte diagonal überflogen. Charaktere platt. Für mich kein Sommerwohlfühlbuch.
  • Marie hat nicht geglaubt, dass die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Vaters Enno sie so sehr aus der Bahn werfen würde, schließlich hat sie ihn vor 3 Jahren zuletzt gesehen und der Kontakt zu ihm war in den letzten 18 Jahren eher spärlich, seit er ihre Mutter, sie und ihre ältere Schwester Lena wegen der unerträglichen Ilonka verlassen hat. Nun kann Marie nur noch bei der Beerdigung von ihm Abschied nehmen. So reist sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Oma nach Hooksiel, um der Seebestattung beizuwohnen, da ihre hochschwangere Schwester Lena dazu nicht mehr in der Lage ist. An der Anlegestelle des Trauerschiffes treffen die drei Frauen nicht nur auf die verhasste Ilonka und deren Sohn Hannes, sondern Marie fällt auch eine abseits stehende weinende Frau mit roten Haaren auf, von der sie später über den Kapitän eine Tasche erhält, in der sich allerlei Erinnerungen finden. Bevor Marie die Frau ansprechen kann, ist diese spurlos verschwunden. Doch Marie will unbedingt herausfinden, welche Bedeutung sie für Enno gehabt hat und beginnt Nachforschungen anzustellen…


    Mit „Kirschkuchen am Meer“ hat Anne Barns wieder einen Volltreffer gelandet, denn der Roman lebt nicht nur von einem flüssig-leichten und gefühlvollen Erzählstil, sondern nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise, bei der sich im Verlauf nicht nur so einige Geheimnisse an die Oberfläche wagen, sondern der Leser während der Lektüre auch einen Augen- und Gaumenschmaus besonderer Art erleben darf. Mit farbenfrohen Beschreibungen entführt die Autorin den Leser an die Nordsee, erst auf die Insel Norderney und dann nach Juist, wobei sie nicht nur jede Menge Meeresbrise und Wellenglitzern versprüht, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten untereinander und zu den Inselbewohnern wunderbar in Szene setzt. Vor allem Marie und ihre Familie halten wie ein Knoten zusammen, da passt kein Blatt Papier dazwischen und hilft so manches Unheil zu umschiffen oder zu bekämpfen. Das aufzuspürende Geheimnis wird nach und nach ebenso aufgedeckt wie so manche Entscheidung, die unterbewusst schon lange schwelte und sich nun Bahn bricht. Und neben der Handlung mit herrlichem Wohlfühlcharakter sind es die Köstlichkeiten, die die Autorin wieder einmal auf den imaginären Tisch zaubert, sei es warmer Hefezopf, Käsekuchen mit salziger Karamellsauce oder aber auch das Kirschkompott aus dem Backofen. Der Magen knurrt und die Seele seufzt ob der Leckereien, die im Anhang mit Rezepten Gott-sei-Dank zum Nachmachen anregen.


    Liebevoll zum Einsatz gebrachte sympathische Charaktere wachsen dem Leser gleich ans Herz, denn ihre menschlichen und realistischen Züge erinnern an alte Freunde, die man gern um sich hat. So wird der Leser schnell zum Teil des Gespanns um Marie und ist erpicht darauf, nicht nur Geheimnisse zu lüften, sondern auch wichtige Entscheidungen mitzuerleben. Die knapp 30.jährige Marie ist offen, ehrlich und freundlich. Sie arbeitet als Drogistin, doch ihre wahre Passion ist das Backen. Das Zusammenleben mit Freund Marc ist auch nicht mehr das Optimum. Schwester Lena ist Maries engste Vertraute, aber sie hat auch ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und Großmutter. Auf Ilonka passt der Ausdruck Hexe genau, denn sie ist eiskalt und berechnend, ihr Sohn Hannes steht ihr da in nichts nach. Matthias und Stephan schleichen sich nicht nur mit ihrer Kaffeerösterei in Maries Herz, sondern schweben mit ihr auf der gleichen Wellenlänge. Aber auch Frau Visser, Merle, Jutta oder der Kapitän des Trauerschiffs sind einen tieferen Blick wert, sind ihre Auftritte doch entscheidend für den Handlungsverlauf.


    „Kirschkuchen am Meer“ überzeugt mit viel Inselflair, Familiensinn, Wohlfühlatmosphäre und das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein. Anne Barns weiß genau, wie sie ihre Leser glücklich machen kann. Absolute Leseempfehlung für einen Kurzurlaub nicht nur der kulinarischen Art!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • "Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie." (Friedrich Nietzsche/Buchauszug)

    Völlig überraschend und unerwartet verstirbt Marie und Lenas Vater in Hooksiel. Viel zu lange hatten die beiden keinen Kontakt mehr zu ihm, besonders wegen seiner neuen Frau Ilonka. Umso erstaunter sind sie, als sie die Einladung zur Seebestattung bekommen. Die hochschwanger Lena darf nicht und Marie möchte am liebsten ebenfalls nicht hingehen. Jedoch gemeinsam mit ihrer Mutter und Oma reist sie dann doch nach Hooksiel. Dort entdecken sie bei der Seebestattung eine unbekannte Frau, die für Marie eine Tasche übergibt. Alle Spuren zu der Frau scheinen auf die Insel Norderney zu führen. Deshalb beschließen sie gemeinsam, weiter auf die Nordseeinsel zu reisen. Derweil kehren bei Marie wieder die alten Kindheitserinnerungen zurück. Bei Kirschstreusel, Kirschröster und Milchreis lernt sie ihren Vater noch mal von einer ganz anderen, neuen Seite kennen.


    Meine Meinung:
    Das bunte Cover wie ich es seither von der Autorin kenne, passt hier wieder sehr gut zur Geschichte. Der Schreibstil ist locker, flüssig, ernsthaft, humorvolle und wieder einmal gespickt mit wunderschönen Zitaten und Lebensweisheiten. Am Ende des Buchs befinden sich ebenso wie in all ihren Büchern, einige der Rezepte die in der Geschichte auftauchen. Maries Leben und Liebe läuft in allen Belangen gerade nicht so, wie sie es sich wünscht. Im Job als Drogistin ist sie nicht gerade glücklich und ihre Liebe zu Marc scheint auch etwas abgekühlt zu sein. Darum ist die Seebestattung ihres Vaters nicht nur eine Pflicht, sondern es ist vor allem die Suche nach der Vergangenheit und einer neuen Zukunft für sich. Der neue Sommerroman wartet wieder einmal mit viel Wärme, Harmonie, idyllischer Lokalkolorit durch die Nordsee mit Hooksiel, den Inseln Norderney und Juist auf. Man spürt sofort wieder das Faible für diese Region, das es der Autorin angetan hat. Ihre Liebe zur Nordsee und den Inseln flie
    ßt dabei so phänomenal in die Geschichte mit ein, sodass ich sofort ein Urlaubsfeeling hatte. In ihren Büchern tauchen meist Standorte und Örtlichkeiten auf, die man sogar danach real besuchen kann. Wie z. B. hier die
    Kaffeerösterei "Bittersüß" auf Norderney, die in dieser Geschichte auftaucht. Genauso werden die Rezepte im Anhang von der Autorin unter die Lupe genommen und getestet, bevor sie in ihre Geschichte einfließen dürfen. Deshalb bekommt man meist bei ihren Büchern nicht nur Lust auf Urlaub, sondern ebenso Hunger auf die leckeren Köstlichkeiten. Zudem freute ich mich auf ein Wiedersehen mit einigen Bekannten aus vorherigen Büchern. Überzeugen konnte mich vor allem etwas zwiegespaltene und verunsicherte Marie die jedoch eine ganz warmherzige Art an sich hat. Besonders jetzt in der Corona-Krise wo wir alle so am Boden sind, konnte mich dieses Buch noch mehr begeistern und in eine wunderschöne, normale Urlaubszeit katapultieren. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:

  • Klappentext

    Völlig unerwartet taucht eine Fremde auf der Seebestattung von Maries Vater auf, zu dem sie selbst in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatte. Niemand scheint sie zu kennen. Es gibt nur einen Hinweis zu dieser Frau, und der führt nach Norderney. Mit zwiespältigen Gefühlen, aber festentschlossen das Geheimnis zu lüften, das Marie hinter dem Erscheinen dieser Frau vermutet, fährt sie von Hooksiel aus auf die beschauliche Nordseeinsel. Und wirklich: Zwischen Dünen und Meer lernt Marie ihren Vater hier noch einmal neu kennen. Es kehren Erinnerungen zurück an warmen Kirschkuchen und Sommertage voller Genuss, Sonne und Glück.

    Meinung

    Ein schönes Buch um sich weg zu träumen an die Nordsee.

    Der Klappentext suggeriert eine traurige Geschichte, aber dem ist zum Glück nicht so, sondern sehr warmherzig und liebevoll mit viel leckeren Kuchen wird eine ganz andere Version erzählt. Vor allem die Frauen in diesem Roman sind voller Power von dem die wenigen wichtigen Männer sich eine Scheibe abschneiden könnten.

    Gut das man vom Lesen nicht dick wird, sonst hätte ich etliche Kilo zugenommen, es wird viel vom Essen geredet vor allem Kuchen und Ähnliches spielen eine , Rolle.

    Das Buch steckt voller Überraschungen, nach den ersten Seiten hatte ich eine Meinung wie es weitergeht und habe mich richtig geirrt, eine wunderbare Erfahrung.

    Es ist eine Geschichte über Liebe, Lebenserfahrung und Zukunftsängste, Entscheidungen für die eigene Zukunft sind immer schwer zu treffen vor allem wenn viel davon. Hier gibt es viel Unterstützung auch von erst völlig Fremden.

    Garniert mit schönen Zitaten und Sprüchen ist es vor allem ein heiteres Buch.

    Die Art Texte von Whats App einzufügen hat mir sehr gut gefallen es lockerte die Seite auf und passte sehr gut dazu.

    Eine nette Geste waren die leckeren Rezepte am Ende des Buchs.

  • Das Cover lässt einem ja schon vom ersten Anblick an das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Farbgebung und das ganze Drumherum sind stimmig und machen neugierig auf den Inhalt.

    Der Schreibstil ist super eingängig und durch die Ich-Perspektive werden die eingefangenen Emotionen nur umso deutlicher und authentischer.

    Die Emotionen sind in diesem Buch äußerst vielfältig und jede für sich wunderbar greifbar und nachvollziehbar.

    Hier werden Trauer und Heiterkeit, die durchaus nebeneinander Platz haben, wie beispielsweise auch Frust, Rache, Ärger, Wut, Verantwortung, Freundschaft, Liebe, Spannung und noch vieles weitere mehr hervorragend, nicht nur erläutert, sondern durch die jeweilige Stilrichtung greifbar dargestellt.

    Die unterschiedlichsten Charaktere, die hier mitwirken, werden jeder mit Intensität und Authentizität mit den jeweiligen Ecken und Kanten vorgestellt.

    Nicht zu vergessen ist das Lokalkolorit, das mich, wenn wir wieder "auf Achse" gehen dürfen, an Ort und Stelle lotsen wird.

    Das Buch hat mir von Anfang bis Ende wundervolle Leseunterhaltung geschenkt und wieder mal gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist.

    Die Rezepte, die zum Schluss vorliegen, machen Lust auf´s nachmachen und schaffen noch einen intensiveren Bezug zum Buch generell.



    Mein Fazit: gute Mischung, die neugierig macht

  • Inhalt (Quelle: Klappentext)

    Völlig unerwartet taucht eine Fremde auf der Seebestattung von Maries Vater auf, zu dem sie selbst in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatte. Niemand scheint sie zu kennen. Es gibt nur einen Hinweis zu dieser Frau, und der führt nach Norderney. Mit zwiespältigen Gefühlen, aber festentschlossen das Geheimnis zu lüften, das Marie hinter dem Erscheinen dieser Frau vermutet, fährt sie von Hooksiel aus auf die beschauliche Nordseeinsel. Und wirklich: Zwischen Dünen und Meer lernt Marie ihren Vater hier noch einmal neu kennen. Es kehren Erinnerungen zurück an warmen Kirschkuchen und Sommertage voller Genuss, Sonne und Glück.

    Mir gefällt

    Das Buch liest sich enorm flüssig und schnell, dazu trägt ein sehr guter Schreibstil bei. Die Figuren sind schön gezeichnet, ihre Beziehungen werden in angemessener Weise dargestellt. Die Kirschen begegnen dem Leser leitmotivisch immer wieder; überhaupt sind Kochen und Backen wichtige Themen des Romans. Die Handlung enthält trotz des zunächst traurigen Ereignisses viele witzige Ereignisse; das Ende passt zu der Gattung. Die Kapitel sind von sehr angenehmer Länge.


    Mir gefällt nicht

    Für meinen Geschmack ist die Einleitung etwas lang geraten.


    Fazit

    Den Roman kann ich wärmsten allen empfehlen, die sehr gerne unterhalten werden wollen.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Auch das neueste Buch von Anne Barns steht ihren Vorgängern in nichts nach. Es lässt sich super flüssig lesen, die Seiten fliegen dahin und schon erwische ich mich dabei dem Ende des Buches nachzutrauern, da ich doch gerne noch viel viel mehr Seiten gelesen hätte. Der Roman benötigt nicht mehr Seiten damit er toll ist (er ist so schon toll), man möchte einfach noch weiter in dieser traumhaften Welt verweilen. Diese Welt macht es unserer Protagonistin nicht immer einfach. Der plötzliche Tod des Vaters, Beziehungsprobleme und berufliche Fragen quälen sie. Marie selbst ist super sympathisch, das gilt aber eigentlich für alle Frauen in ihrer Familie. Wir begleiten sie auf ihrem Trip an die Nordsee, um sich von ihrem Vater zu verabschieden und mehr über das Leben vor seinem Tod zu erfahren. Dabei treffen wir auf bekannte Personen aus vorherigen Bänden. Das ist immer sehr schön, da die Figuren dadurch weiterleben und man erfährt wie sich ihre Leben in der Zwischenzeit weiter entwickelt haben.

    Das Ende gefällt mir insgesamt sehr gut, allerdings haben sich meiner Meinung nach die Maries Zweifel zwecks Marc und ihrer gemeinsamen Beziehung eher in Luft aufgelöst als das sie sie miteinander ausdiskutiert haben und das finde ich etwas schade, da dies doch immer wieder Raum in Maries Gedanken eingenommen hat.

    Am Ende des Buches befinden sich wieder ein paar lecker klingende Rezepte, die wir so auch im Buch auf die ein oder andere Art wiederfinden.


    Ich kann das Buch nur jedem empfehlen der gerne backt, Wohlfühlromane mit Happy End mag und das Meer liebt.

    Fantastische 4,5 Sterne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    2021 - 17 Bücher gelesen

    2020 - 108 Bücher gelesen | 2018 - 70 Bücher gelesen

    2019 - 90 Bücher gelesen | 2017 - 55 Bücher gelesen

  • Hach! Wenn ich an die Insel-Romane von Anne Barns denke, schießt mir immer ein Gedanke durch den Kopf: Hurra, bald gibt es wieder wunderschöne Momente am Meer und tolle Rezepte, die mir das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen!

    In ihrem Sommerroman "Kirschkuchen am Meer" schlägt Anne Barns ungewohnt ernste Töne an. Hier geht es um eine jahrelange unglückliche Liebe an der Nordsee und ein ungewöhnliches Happy End, auf das sich ihre begeisterten Leserinnen freuen dürfen. Völlig unerwartet taucht eine Fremde auf der Seebestattung von Maries Vater auf, zu dem sie selbst in den letzten Jahren kaum noch Kontakt hatte. Niemand scheint sie zu kennen. Es gibt nur einen Hinweis zu dieser Frau, und der führt nach Norderney. Mit zwiespältigen Gefühlen, aber festentschlossen das Geheimnis zu lüften, das Marie hinter dem Erscheinen dieser Frau vermutet, fährt sie von Hooksiel aus auf die beschauliche Nordseeinsel. Und wirklich: Zwischen Dünen und Meer lernt Marie ihren Vater hier noch einmal neu kennen. Es kehren Erinnerungen zurück an warmen Kirschkuchen und Sommertage voller Genuss, Sonne und Glück.

    Wie immer, ist das Cover hinreißend gestaltet worden. Es hat in mir längst verschüttete Erinnerungen an eine lombardische Kirschtarte wachgerufen. Wer genauso gern backt wie die Protagonistin Marie (und die Autorin Anne Barns), sollte unbedingt Maries Käsekuchen ausprobieren. Auch Ennos Kirschröster ist ein Kompott, das man sich auf der Zunge zergehen lassen muss...

    Kehren wir zum Buch zurück. Die Insel-Romane von Anne Barns machen Lust auf Me(h)r. Diesmal nimmt sie uns mit auf eine berührende Reise, die ihre Protagonistin Marie auf den Spuren ihres verstorbenen Vaters nach Hooksiel, Norderney und schließlich nach Juist führt. Es ist ein trauriger Anlass, und Marie durchlebt eine harte Zeit, weil sie sich von einem geliebten Menschen für immer verabschieden muss. Dennoch erlebt sie viele schöne Momente, nicht zuletzt weil sie im Nachhinein mehr über ihren verstorbenen Vater erfährt als zu seinen Lebzeiten. Auch sie selbst ist an einem Wendepunkt in ihrem Leben angelangt, und das Schicksal meint es gut mit ihr...

    Besonders habe ich mich über das Wiedersehen mit lieb gewonnenen literarischen Figuren gefreut, deren Lebensgeschichte in dem Roman "Kirschkuchen am Meer" weitererzählt wird. Anne Barns hat ihre Familienbande eng mit der neuen Protagonistin Marie verknüpft, und ich bin mir sicher, dass wir weiter von ihnen hören und lesen werden.

    Alles in allem hat mir die warmherzig erzählte, gefühlvolle Geschichte unbeschwerte Lesestunden mit Insel-Flair beschert, die ich gern in einem blauweiß gestreiften Strandkorb an der Nordsee genossen hätte. Das Leben ist kurz. Nimm dir Zeit für Meer! In diesem Sinne: Wir sehen uns auf Norderney. Irgendwie, irgendwo, irgendwann...

  • Schön war es wieder, mit Anne Barns und ihren liebenswerten Figuren in den Norden zu reisen und dort Nordseeinselluft zu schnuppern. Dieses Mal geht es nach Norderney und Juist.


    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Marie, eine junge Frau, die gerade so ein bisschen an einem Scheideweg in ihrem Leben steht. Entscheidungen stehen an und sie weiß nicht so recht, wo es hingehen soll. Von ihrer Schwester, Mutter und Großmutter bekommt sie liebevolle sie Unterstützung, doch am Ende sind es „Fremde“, die die liebenswürdige Marie schnell in ihr Herz schließen und sie freimütig auf den richtigen Weg schubsen.


    Wie auch Apfelkuchen am Meer, ist dieser Roman voller Atmosphäre und mit viel Liebe zum Detail geschrieben. Besonders mag ich wie Anne Barns mit Emotionen umgeht, unaufgeregt und ohne das ganz große Drama, und gerade dadurch fühlen sie sich für mich echt an.


    Das I-Tüpfelchen sind für mich, die ich gern koche und backe, natürlich die Rezepte, die einem durch die Geschichte begleiten und am Ende perfekt erklärt zusammengefasst werden.


    Es liest sich einfach schön und wann immer mir in Zukunft der Sinn nach einem entspannten und entspannenden Wohlfühlroman steht, rangiert ein Buch von Anne Barns ganz oben unter den heißen Kandidaten. Wie gut, dass ich erst zwei Bücher von ihr gelesen und damit noch ein paar vor mir habe.

  • Meine Meinung


    Bei diesem Buch handelt es sich um den Band 5 der Am Meer-Reihe. Ich kenne aber die vorangegangenen Bände nicht, was nicht stört. Man kommt trotzdem gut in die Geschichte rein.


    Sehr idyllisch, mit frischen Erdbeern aus dem Garten, , leckerer Marmleade, einem selbstgebackenen Hefezopf und vielen anderen kalorienreichen Leckerein beginnt das Buch, bis zu dem schicksalhaften Anruf, durch den Marie über den plötzlichen Tod ihres Vater erfährt.


    Anfangs musste ich mich etwas mit den Charaktern, den persönlichen Beziehungen und Krisen vertraut machen, aber das beeinflusst nicht, die heimelige Atmosphäre die die Autorin in ihrer Geschichte erschafft.


    Ab ca 1/3 des Buches kam ich dann mit dem Plot besser zurecht. Meine Fragen hatten Antworten gefunden und die Handlung nahm auch etwas mehr Fahrt auf und entwickelt sich zu einer tollen Geschichte in die man abtauchen und träumen konnte von einem Aufenthalt in Sylt, einem schnuckigen Pensionszimmer, mit Ausblick auf's Meer und das Rauschen der Wellen, einem Besuch in einer bezauberten Kafferösterei mit Pralinenverköstigung und einem großen Traum.


    Sie handelt aber auch von Geheimnisse, schwierigen Beziehungen einer spät gefundenen großen Liebe und starke Frauen.


    Zur Unterhaltung für zwischendurch ist dieser Band ganz nett und unterhaltsam.

  • Eine emotionale Reise sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft


    Marie scheint in ihrem Leben immer noch nach etwas zu suchen. Ihre Beziehung musste einige kleine Rückschläge einstecken und ihre Arbeit im Drogeriemarkt nach dem geschmissenen Studium füllt sie nicht richtig aus, so dass einiges auf der Kippe zu stehen scheint. Als sie und ihre Familie die Nachricht erhalten, dass ihr Vater, mit dem sie schon seit Jahren kaum mehr Kontakt hatten, gestorben sei, ist das Gefühlschaos perfekt. Um sich richtig verabschieden zu können, überreden sie Mutter und Großmutter dazu, an der baldigen Seebestattung des Vaters teilzunehmen. Um danach endlich wieder etwas Energie zu tanken, soll aus der Fahrt ein Wochenendtrip nach Norderney werden. Für Marie entwickelt sich die Reise jedoch noch in eine ganz andere Richtung, denn sie kommt ihrem Vater wieder näher und lässt wundervolle Kindheitserinnerungen wieder aufleben.


    Anne Barns schickt uns mit Marie auf diese Reise und bindet den Leser wunderbar in das Geschehen mit ein, da sie nicht mit aufgesetzten Gefühlen jongliert, sondern alle Charaktere im Buch realistisch handeln und fühlen lässt. Genau das fand ich ungemein spannend. Bereits am Anfang der Geschichte konnte ich Maries zwiespältige Emotionen in Bezug auf den Tod ihres Vaters komplett nachvollziehen. Die schönen Kindheitserinnerungen, jedoch auch die Enttäuschungen als Scheidungskind, sowie das jahrelange Fehlen des Vaters spielen hier eine große Rolle.

    Auch besonders positiv empfand ich den familiären Zusammenhalt zwischen Töchtern, Mutter und Großmutter. Die Frauentruppe hat viel Power, jeder jedoch seinen eigenen Charakter, unterstützt sich aber gegenseitig perfekt ohne zu bestimmend zu werden. Solch eine Frauendynamik vermisse ich in so vielen Romanen! Auch später im Buch begegnen wir als Leser starken Frauenfiguren, die jedoch glücklich sind auch ohne andere schlecht dastehen zu lassen. Beide Daumen hoch für die tollen Frauen im Buch!


    Auf den Inseln Norderney und Juist spielt sich vor allem Maries Entwicklung ab. Die Autorin schafft es auch hier dieses Inselfeeling gut rüber zu bringen, ohne vom Geschehen abzulenken. Ich, als Kind des Südens, fand die Dynamik der Inseln sehr spannend und konnte mir den Tagesablauf der dort Lebenden wunderbar vorstellen. Auch die Natur wird nicht ausgelassen und ich konnte nachvollziehen, wie sich Maries Unsicherheiten langsam vom Wasser wegspülen ließen.


    Ich persönlich konnte keine Längen in der Geschichte feststellen. Ab dem Aufbruch zur Reise nimmt die Geschichte an Fahrt auf und liefert immer wieder spannende Stellen. Als Leser wollte ich richtig, dass Marie immer weiter macht und sich keine Entschleunigung einstellt. Auch an dieser Stelle wurde ich nicht enttäuscht.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: das Ende bzw. die Entscheidung Maries in Bezug auf die Liebe. Hier hätte ich mir einen komplett anderen Ausgang gewünscht, jedoch ist dies mein persönlicher Geschmack.


    Sprachlich gesehen gibt es von mir keinerlei Kritik. Anne Barns weiß, dass sie ihr Handwerk beherrscht und verzaubert den Leser mit den unterschiedlichen Orten und besonders durch die genussvollen Szenen mit wunderbaren Leckereien. Beim Lesen muss man damit rechnen, dass man Gelüste auf allerlei Gerichte oder Backwerk haben wird. Ihr seid hiermit vorgewarnt!

    Die erwähnten Leckereien sind am Ende des Buches mit den Rezepten aufgeführt. Von den verführerischen "Sommerwölkchen" müsst ihr demnach nicht nur träumen, sondern könnt sie bald auch selbst genießen.