Keine Ahnung, wie viel Zeit ich dafür benötige, es ist mir auch egal, jedoch möchte ich euch nicht das Lesen dieses interessanten Schubers vorenthalten. Da sich aber kaum jemand so viel Material freiwillig antun dürfte, mit Ausnahme derer, die vielleicht Biologie oder Geologie studieren oder Alexander von Humboldt als Person selbst, nehme ich euch einfach mit. Schon seit Erscheinen bin ich um diese Sammlung herumgeschlichen und in Leipzig habe ich dann "Nägel mit Köpfen" gemacht. Der Schuber musste her und steht nun bei mir bereit, entdeckt zu werden.
Ob ich das durchhalte? Keine Ahnung. Einen Versuch ist es aber wert.
Zu den Herausgebern (u.a.):
Oliver Lubrich
Oliver Lubrich wurde 1970 in Berlin geboren und ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, seit 2011 Professort für Neuere Deutsche Literatur und Komparatistik an der Universität Bern. Zahlreiche Werke Alexander von Humboldts editierte er und arbeitete seit 2013 an der "Berner Ausgabe" bisher uneditierter Schriften und Aufsätze Alexander von Humboldts.
Thomas Nehrlich
Ist ebenso Literaturwissenschaftler und Dozent am Berner Literaturinstitut, studierte Deutsche Philologie und Komparatistik in Berlin und Paris. Von 2009-2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Freien Universität Berlin, ist it Lubrich leitend an der Edition der Berner Ausgabe tätig gewesen.
Zu Alexander von Humboldt:
Alexander von Humboldt wurde 1969 in Berlin geboren und lebte bis 1859, war ein deutscher Forschungsreisender und Gelehrter, der als Mitbegründer der Geografie und empirischen Wissenschaften gilt. Im Laufe seines Lebens unternahm er Forschungsreisen nach Lateinamerika, den USA und Zentralasien, forschte auf den Gebieten der Physik, Geologie, Mineralogie Botanik, Zoologie und Astronomie (usw.). Er erhielt Zeit seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen und Doktorwürden, gilt als letzter Universalgelehrter, sprach etwa ein Dutzend Sprachen und erkannte schon früh kreisläufe, wie den Klimawandel, nahm zu zahlreichen technischen und politischen Themen Stellung.
Zu dieser Ausgabe:
Alexander von Humboldt, der von 1769-1859 lebte, war nicht nur Forschungsreisender und Naturwissenschaftler, sondern auch der internationalste Publizist seiner Zeit. Neben zahlreichen Büchern veröffentlichte er hunderte Schriften, Aufsätze, Essays, Artikel und Briefe, Beiträge zum Werk anderer Autoren. In nationalen und internationalen Medien, in mehr als ein dutzend Sprachen und an über 440 Orten auf fünf Kontinenten. Beiträge zum Bergbau, zur Geologie, Technik, Anthropologie, Zoologie bis hin zur Klimatolgie. Er nimmt Stellung zu politischen themen wie Kolonialismus, Sklaverei, dem Welthandel oder der Judenemanzipation, entwickelte dabei zahlreiche wissenschaftliche Programme. 95 Prozent seiner Texte waren bisher nicht erschlossen, seit Humboldts Tod nie wieder gedruckt worden, rund 80 Prozent der Texte bibliographisch überhaupt nicht erfasst. Grund genug, das einmal zusammen zu tragen.
In der Berner Ausgabe, die nach den beiden Herausgebern so benannt ist, hat man dies versucht, mit mehrjähriger Vorarbeit natürlich. Sämtliche Veröffentlichungen, zusammen mit Nachdrucken und Übersetzungen, ein Band pro Publikationsjahrzehnt, weitere 2700 Fassungen, die darüber hinaus veröffentlicht wurden, werden ohnline zugänglich gemacht, sowie textale Ergänzungen.
Die Ausgabe versteht sich dabei als Archivausgabe. Die letzten drei Bände innerhalb des Schubers, insgesamt sind es zehn Stück, umfassen die Übertragungen seiner bisher nicht übersetzten Schriften ins Deutsche, sowie Durchquerungen und Werkzeuge, sprich das Verbinden von unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, das interdisziplinare Forschen und Denken, sowie die Werkzeuge dazu. Das Werk gibt es in der von mir benutzten Studienausgabe und, etwas edler, in einer in Leinen gebundenen Vorzugsausgabe, limitiert und handnummeriert, unterscheidet sich jedoch nicht vom Inhalt von einander. Es ist eine wissenschaftliche Ausarbeitung, kann darüber hinaus der Natur- und Geschichtsforschung dienen, erfordert in jedem Falle viel Aufmerksamkeit.
In sofern bin ich gespannt, diese Schriften zu entdecken.
Radio Bremen - Beitrag I dtv Spot I KOSMOS Lesung - Kritik und Kompromiss I Oliver Lubrich Interview I