Christina Henry - Finsternis im Wunderland / Alice

  • Band 1 der Dilogie: Die Chroniken von Alice


    Klappentext


    Nichts für schwache Nerven: Henrys Neuerzählung von »Alice im Wunderland« ist brutal – gleichzeitig aber unglaublich packend.


    Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …

    Meine Meinung


    Es gibt ja mittlerweile schon einige "Adaptionen" zu Alice von Lewis Carroll bzw. Geschichten, die sich Fragmente aus seiner Handlung bedienen. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich hier einlasse - meine Neugier hat hauptsächlich geweckt, dass es düster und nichts für schwache Nerven sein soll. Dazu kam der Klappentext, der schon Einblicke gibt, dass es hier brutal und unschön zugeht...


    Und das merkt man auch von Anfang an, denn Alice fristet ihr Dasein in einer Irrenanstalt, seit sie vor 10 Jahren ein traumatisches Erlebnis in der Alten Stadt hatte. Ihr Zimmer- bzw. eher ihr Zellennachbar, Hatcher, ist eher durch seinen Blutdurst in der Anstalt gelandet - doch die Gespräche, die die beiden über Jahre hinweg geführt haben, um nicht völlig durchzudrehen, haben zwischen ihnen eine gewisse Freundschaft geschaffen.


    Nach ihrer Flucht erlebt man die triste Atmosphäre der Alten Stadt, in der der Abschaum der Gesellschaft mehr schlecht als recht lebt, zitternd vor den rivalisierenden Gangs und Bossen der verschiedenen Viertel, verstrickt in Mädchenhandel, grausame Prostitution und herrschender Gewalt. Es gibt auch einige Szenen, die ziemlich an die Nieren gehen, nicht nur durch ihre Brutalität, sondern auch die perfide Lust, die man dahinter spürt, an Folterung, Vergewaltigung und auch Kanibalismus.


    Die meiste Zeit ist man allerdings unterwegs, denn Hatcher und Alice haben ein Ziel, das erstmal wichtiger ist, als all ihre Rachegelüste aus der Vergangenheit - und doch scheint alles damit zusammen zu hängen. An manchen Stellen hat es sich hier für mich etwas gestreckt angefühlt und manches wurde mir zu oft wiederholt, was aber nicht zu sehr ins Gewicht gefallen ist.

    Einen richtigen Draht zur ursprünglichen Geschichte von Alice im Wunderland gab es nicht, aber gemeinsam haben beide Geschichten definitiv ihre bizarren Elemente ... Außerdem treffen wir natürlich einige bekannte, wie das Kaninchen, den "Grinser", die Raupe und den Jabberwocky. Alle sehr strange und mit einer äußerst verstörenden Note!


    Da Alice ab ihrem 16. Lebensjahr für viele Jahre eingesperrt war, kann man ihr ihre Gedanken und Ängste gut abnehmen. Einerseits fehlt ihr völlig dieses durchlaufene Stadium des erwachsen-werdens, andererseits hat sie so viel durchgemacht, dass die Entwicklung ihres Charakters absolut glaubhaft war. Ich hätte sie mir aber fast noch gern etwas schräger gewünscht.

    Hatcher ist auch eine mega interessante Person, vor dem man einerseits Angst hat und ihn sogar wegen seiner Kälte verabscheuen könnte, und dann wiederum möchte man ihn am liebsten in den Arm nehmen und vor allem als starken Beschützer an der Seite haben.


    Überhaupt ist Angst ein sehr zentrales Thema und eine wichtige Botschaft hier, diese nicht zu haben oder zu zeigen, um anderen dadurch keine Macht über einen selbst zu geben. Das alleine wirkt oft schon wie eine einschüchternde Mauer, die nicht leicht zu überwinden ist.


    Fazit: 4 Sterne


    Weltenwanderer

  • Squirrel

    ups, sorry, das hatte ich vergessen!


    Zu dieser Reihe sind übrigens noch mehr Bände geplant:


    Die dunklen Chroniken


    Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

    Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin (noch kein ET)

    Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland (in Vorbereitung)

    Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen (in Vorbereitung)

  • Meine Meinung:


    Die Story ist düster und brutal und gut geschrieben, aber mir fehlte immer etwas, um das Buch richtig gut zu finden.

    Alice und Hatcher gelang Vieles zu einfach, und vom Showdown habe ich mehr erwartet.


    Die Hauptprotas blieben für mich insgesamt etwas zu blass, hatten für mich zu wenig Persönlichkeit.

    Hier hätte ich mir eine bessere/tiefere Charakterzeichnung gewünscht.


    Man begegnet den bekannten Figuren, die hier natürlich ganz anders dargestellt werden. Von daher ist es eine ganz eigenständige Geschichte.


    Fazit:

    Die hilfsbereite Alice und Hatcher, der Axtmörder, werden ein Team (und ein Liebespaar?). Sie sind auf einem Feldzug, kommen nie irgendwo an.

    Die Story ist mir etwas zu simpel erzählt. Trotz der geschilderten Grausamkeiten, dem, was sie erlebten, und was Alice über sich herausfindet, kam bei mir zu wenig Spannung auf, und ich hatte keine Probleme, das Buch immer mal zur Seite zu legen.

    Ich bin total unschlüssig, ob ich die Reihe weiterlesen werde.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Dem Kaninchen zu folgen, ist keine gute Idee …


    Seit zehn Jahren ist Alice Insassin eines Irrenhaues, ohne genaue Erinnerung, was zuvor geschehen ist. Das Einzige, das sie noch weiß: Sie selbst, blutüberströmt, immer wieder ein Wort wiederholend: „Kaninchen.“ Seit jeher träumt sie jede Nacht von einem Mann mit weißen Kaninchenohren – sie weiß, dass dieser ihr etwas Grauenvolles angetan hat … Ihr Zimmernachbar und einziger Freund seit vielen Jahren ist Hatcher, ein Axtmörder. Anders als sie glaubt er daran, dass beide eines Tages fliehen können – und er behält recht. Doch mit ihnen entkommt ein grauenvolles Monster aus dem Irrenhaus, welches nur von Alice bezwungen werden kann. Während sie und Hatcher sich aufmachen, einen Weg zum Sieg über das Monster zu finden, erkennt Alice, dass dieser Weg sie unweigerlich zurück zum weißen Kaninchen führen wird – und sie scheint nicht die Einzige zu sein, dem das Kaninchen alles genommen hat …


    Diese Neuerzählung von „Alice im Wunderland“ hat mich direkt neugierig gemacht, als ich das Buch entdeckt habe, und das, obwohl ich selbst nie so viel mit dem ursprünglichen Märchen zu tun hatte. Ich wusste natürlich, worum es geht und mag die Geschichte auch, allerdings ist diese Neuerzählung mein erster Roman rund um Alice.

    Und dieses Buch hat es in sich. Es ist wirklich nichts für Zartbesaitete. Hier muss man damit klarkommen, dass den Protagonisten sehr schlimme Dinge zustoßen und die Autorin auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Geschichte ist dunkel, schaurig, grausam und stellenweise auch vulgär. Schon sehr früh wird einem klar, was Alice zugestoßen ist, doch wer glaubt, das wär’s schon gewesen mit der Grausamkeit: weit gefehlt. Die Erzählung hat einiges zu bieten. Zu viel möchte ich hier allerdings nicht verraten.

    Was sich auf jeden Fall sagen lässt: Die Autorin beschönigt nichts, ihre Wortwahl ist klar, nüchtern und auf den Punkt. Ich persönlich würde den Stil nicht als übermäßig graphisch bezeichnen (sie hätte noch viel mehr ins Detail gehen können, wenn gewollt), aber sie verschont einen auch nicht mit der Wahrheit. Doch ich fand das sehr passend, denn die Welt, in der diese Alice-Neuerzählung spielt, ist sehr kalt und lässt einen oft fassungslos zurück – und der Stil von Christina Henry passt einfach dazu.


    In der Geschichte werden zwei Städte erwähnt, einmal die Neue Stadt – für wohlhabende, „bessere“ Menschen, dort lebte Alice früher – und die Alte Stadt – hier muss jeder sehen, wo er bleibt, die Stadt wird von sogenannten Bossen, einer grausamer als der andere, regiert und Frauen, die nicht den Schutz eines Mannes genießen, haben eigentlich direkt verloren.

    Was auch Alice sehr schnell begreifen muss … Glücklicherweise ist sie nach ihrer Flucht aus dem Irrenhaus eigentlich nie alleine, sondern immer mit Hatcher unterwegs. Mir haben die beiden sehr gut gefallen. Die Geschichte wird nur aus Alice‘ Perspektive erzählt, weswegen sie greifbarer wird. Mir hat ihre Entwicklung gut gefallen. Anfangs ist sie noch sehr verängstigt und erscheint häufig schwach, aber mit der Zeit wird sie immer selbstbewusster und mutiger und macht eine sehr wichtige Erkenntnis: Die anderen halten einen nur für klein und schwach, wenn man sich selbst klein und schwach macht – sich aber stark und mutig zu geben, schüchtert andere ein. Alice lernt dies zunehmend, während sie mehr und mehr über das herausfindet, was ihr das Kaninchen angetan hat. Statt weiterhin in Furcht zu leben, begreift sie, dass sie dem Kaninchen noch ein letztes Mal gegenübertreten muss, um frei zu sein.

    Auch Hatcher war mir irgendwie sympathisch, wenngleich er von Alice immer wieder als verrückter Axtmörder charakterisiert wird, der es genießt, scheinbar wahllos zu töten. Dabei erschien er mir nie wie jemand „Böses“, der willkürlich Leid zufügt. Natürlich ist er nicht ganz klar im Kopf (soll er ja auch nicht sein ;)), aber je mehr man über ihn herausfindet, desto mehr merkt man, dass er eigentlich (zumeist) aus gutem Grund getötet hat, und gerade in Alice‘ Gegenwart ist er liebevoll und beschützend. Ich mochte die Beziehung der beiden sehr, sie war herzerwärmend innerhalb dieser kalten Geschichte, aber nicht überstürzend.

    Allgemein gefiel es mir, wie sich viele einzelne Puzzleteile im Laufe der Geschichte zusammengefügt haben, sowohl Hatcher betreffend als auch Alice‘ Vergangenheit und ihre Mission. Vieles habe ich nicht vorhergesehen. Auch die Thematik rund um die Zauberei hat mir sehr gefallen.


    Obwohl diese Neuerzählung in viele Dingen ganz anders als das Original ist, sind die Parallelen zu diesem deutlich erkennbar. Allbekannte Figuren tauchen auf – wenn auch hier in (mehr oder weniger) menschlicher Gestalt – und wurden auf eine kreative Art in die Geschichte gebracht. Man erkennt natürlich alle am Namen, aber auch die Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen dieser Figuren wurden sehr interessant – meist aber auch grausam – umgesetzt. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, jeden wiederzuerkennen. Auch wenn die Erzählung an sich eher weniger Freude bereitet.

    Durchgehend spannend war es allerdings. Es gab eigentlich kaum Ruhephasen. Alice und Hatcher waren entweder unterwegs, auf der Flucht, in wichtige, ernste Gespräche oder in Kämpfe verwickelt. Sie sind von einem Problem ins nächste gestürzt, wodurch ich das Buch kaum weglegen konnte, sondern schnell verschlungen habe. Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. Zwar lässt sich durchaus sagen, dass Alice und Hatcher viele der ihnen gestellten Probleme recht schnell lösen konnten, wodurch man den Eindruck bekommen kann, dass es zu einfach für sie war, ich persönlich hatte dieses Gefühl beim Lesen aber nicht. Für mich war es immer spannend.



    Nun ja. Nichtsdestotrotz hat mir das Ende aber gefallen, vor allem, weil es mit dem Ausruf von Alice endet, dass sie dem Kaninchen folgen werde – es gibt nämlich neben dem grausamen Kaninchen auch noch ein weißes, liebes … :)

    Außerdem gefällt mir die Aussicht auf Band 2 und wie die Alice-Geschichte dort weitergesponnen werden könnte. Auch bin ich schon sehr gespannt auf die anderen gruseligen Neuerzählungen diverser Märchenklassiker der Autorin (wie Peter Pan, die kleine Meerjungfrau und Rotkäppchen).


    Schade, dass im Buch keine Triggerwarnung enthalten ist. Ich würde eine aussprechen für: Blut, Mord, Vergewaltigung, Menschenhandel, Verstümmelung, Folter, Kannibalismus. (An Sexismus spart das Buch natürlich auch nicht, aber das ist teils wohl auch der Zeit, in der die Geschichte spielt, geschuldet.)


    Alles in allem eine düstere, grausige Alice-Neuerzählung, die nichts für schwache Nerven ist. Wer damit leben kann, „Alice im Wunderland“ danach vielleicht für ein wenig immer mit anderen Augen zu sehen, und wer düstere Fantasy mag, der sollte sich das Buch mal ansehen. Von mir erhält das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    »You must stay drunk on writing so reality cannot destroy you.« (Ray Bradbury)

  • Brutale Neuinterpretation von Alice im Wunderland

    Seit zehn Jahren sitzt Alice in einer psychiatrischen Anstalt. Seit sie damals nach ihrem Verschwinden wieder auftauchte und sich nur noch an einen Mann mit Kaninchenohren erinnern konnte. Ihr einziger Kontakt ist Hatcher, ein Mörder aus der Nachbarzelle. Als in der Anstalt ein Feuer ausbricht, gelingt den beiden die Flucht; und mit ihnen einem dunklen Wesen, das ebenfalls in den Tiefen der Anstalt gefangen war. Gemeinsam machen sich Alice und Hatcher auf die Jagd nach diesem Wesen. Schnell wird ihnen klar, dass nur dieses Wesen ihnen bei ihrer Suche nach ihrer Vergangenheit helfen kann. Und Alice kann erst mit ihrer Vergangenheit abschließen, wenn sie sich dem Kaninchen und dem Schrecken, der ihr damals wiederfahren ist, stellen kann.
    Die Autorin hat hier eine interessante aber auch etwas brutale Version von Alice im Wunderland entworfen. So kommen denn auch einige bekannte Figuren zum Vorschein, wenn auch anders, als man sie in Erinnerung hat. Man erkennt jedoch die Grinsekatze, die Raupe, das Kaninchen, den Jabberwocky. In Hatcher glaube ich den verrückten Hutmacher gefunden zu haben.
    Dafür, dass die Geschichte an mehreren Stellen doch recht brutal und blutrünstig daherkommt, bleibt der Schreibstil erstaunlich nüchtern, fast schon neutral erzählend. Immer tiefer geraten wir in das Grauen mit hinein, und erfahren schließlich, was mit Alice und Hatcher damals passiert ist, bevor sie in die Anstalt kamen. Eine interessante Reise durch eine Welt, die auf der einen Seite sehr an die das Wunderland angelehnt ist, und auf der anderen Seite doch so gar nichts mit dem Wunderland von Alice gemeinsam zu haben scheint.
    So folgen Alice und Hatcher denn auch am Ende wieder einem weißen Kaninchen durch einen Tunnel auf dem Weg in die Fortsetzung, die uns wohl mehr über das Schicksal von Hatcher erzählen wird. Ich bin schon sehr gespannt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Chroniken von Alice; Finsternis im Wunderland - Christina Henry


    Als ich den Klappentext las habe ich viel von diesem Buch erwartet, wurde allerdings etwas enttäuscht.

    Es scheint als hätte sich die Autorin etwas zu sehr von "Alice - Madness Returns" inspirieren lassen und es leider

    halbherzig umgesetzt. Ich liebe Alice im Wunderland und schnappe mir jede Adaption die mir in die Finger fällt.

    Eine Neuerzählung gepaart mit Schauergeschichten klang für mich sehr vielversprechend und hätte auch die volle Punktzahl von

    mir bekommen wenn nicht:

    - Die Charaktere zu blass gewesen wären (Sie haben kaum Persönlichkeit und es fällt einem schwer Empathie aufzubauen)

    - Die Autorin ist immer an der Oberfläche geblieben und ist meiner Meinung nach bei den falschen Aspekten ins Detail gegangen

    - Den Protagonisten fiel alles in die Hände und erschien "zu leicht"



    Fazit:

    Ich werde der Fortsetzung dieser Dilogie eine Chance geben und hoffe, dass die Charaktere eine Entwicklung durchmachen.

    Was mir an dem Buch sehr gefallen hat war das Kapitel "Schmetterlinge" und der Charakter "Pipkin". ♥


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wo soll ich bei dieser Geschichte anfangen? Es beginnt schon richtig düster. Die Irrenanstalt in der Alice gefangen ist, scheint kein angenehmer Ort zu sein. Ihr einziger Freund und der einzige mit dem sie sich unterhalten kann ist Hatcher, der in der Zelle nebenan ist. Beide haben Gedächtnislücken und wissen nicht mehr viel davon, was in der Vergangenheit passier tist. Eines Tages bricht dann ein Feuer aus, bei dem die beiden die Möglichkeit haben aus der Anstalt zu fliehen.


    Am Anfang war die ganze Geschichte noch etwas verwirrend und ich bin nicht so ganz durchgestiegen und habe mich gefragt auf was das Ganze hinauslaufen wird. Jedoch konnte mich die Geschichte nach einiger Zeit dann doch richtig abholen. Das macht wohl auch der Schreibstil aus, ich hatte das Gefühl, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Das Buch ließ sich wirklich ungemein schnell lesen. Jedoch hätte meiner Meinung nach eine Triggerwarnung an den Anfang des Buches gehört. Es werden hier einige Themen wie Menschenhandel, Vergewaltigungen, Folterungen etc. behandelt, die bestimmt nicht für jeden leicht zu ertragen sind. Ich persönlich bin nicht sehr zartbesaitet, aber bei manchen Stellen musste selbst ich doch mal Schlucken.


    Die Charaktere fand ich auch sehr interessant. Alice ist anfangs noch das naive kleine Mädchen, dass sich aber im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Aber selbst die naive Alice hat mich in keinster Weise gestört, denn was will man auch von einem Mädchen/Frau erwarten, die seit sie 16 war in einer Anstalt eingesperrt war.

    Hatcher war ein und ist immernoch ein interessanter Charakter in der Geschichte. Man fragt sich die ganze Zeit, ob er nun gut oder böse ist. Er hat so einen zwiegespaltene Persönlichkeit. Aber ich mochte ihn wirklich sehr.

    Meine liebste Figur war Grinser. Eigentlich ist er in dieser Geschichte keiner von den Guten bzw. man kann ihn schwer einschätzen. Aber er hat so eine gewisse Sympathie versprüt, mit der er mich sehr für sich eingenommen hat. Natürlich spielen hier auch das Kaninchen und das Walross noch eine besondere Rolle.


    Bis zum Ende hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Es wurde nie zu viel verraten. Jedoch kam das Ende für mich persönlich etwas zu schnell und der letztendliche Showdown hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen. Da hätte sich die Autorin vielleicht doch noch ein wenig mehr Zeit nehmen sollen. Das ging dann irgendwie alles so hopplerhopp auf den letzten ca. 30 - 50 Seiten. Einige Fragen die sich im Laufe der Geschichte gestellt haben wurden auch noch nicht wirklich beantwortet, aber das finde ich im Moment noch gar nicht so schlimm, da ja noch die Fortsetzung folgt.

    Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und kann das Buch jedem empfehlen, dem brutale und grausame Szenen nicht allzu viel ausmachen. Also wer zartbesaitet ist sollte lieber die Finger von dem Buch lassen.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Über das Buch habe ich so viele begeisterte Beiträge gesehen und so viel positives gehört, dass meine Erwartungen hoch waren. Ich erhoffte mir eine spannende, überraschende und düstere Geschichte. Bekommen habe ich leider nur eine ermüdende Schnitzeljagd nach einem immer gleich bleibenden Muster. Auch die als "verstörend" und "unglaublich brutal" beschriebene Handlung erwies sich als viel Luft um nichts, jeder Thriller-Leser hat hier bereits heftigeres gelesen.


    Optisch ist das Buch mit dem Cover und den Kaninchenspuren auf dem Buchschnitt ein absoluter Hingucker. Auch der Schreibstil von Christina Henry lässt sich gut lesen. Alice und ihr Freund Hatcher funktionieren als Protagonisten recht gut, die immer wieder aufblitzende Verrücktheit Hatchers ist durchaus unterhaltsam. Das alles ist mich letztendlich am Lesen gehalten und dazu bewegt das Buch auch zu beenden.


    Komplett vermisst habe ich die Spannung. Alice und Hatcher laufen einfach stumpf von A nach B und metzeln sich durch ihre Feinde. Das geht viel zu schnell, zu einfach und ist stellenweise total unglaubwürdig. Die Gegner, immerhin mächtige Unterweltbosse, haben einfach mal keine Sicherheitsvorkehrungen. Getoppt wird das dann noch vom großen Finale. Ich dachte erst, ich hätte versehentlich ein paar Seiten übersprungen, aber nein, das Buch ist wirklich so lieblos beendet.


    Gänsehaut und subtilen Horror habe ich komplett vermisst. Zwar wird viel Schlimmes beschrieben, doch wirkliches Grauen stellt sich nur ganz selten ein. Dafür bleibt die Erzählung zu oberflächlich und dafür sind die Machenschaften der Bösen zu sehr eine Aneinanderreihung von Wiederholungen. Emotionale Tiefe fehlte mir durchgängig, die meiste Zeit beschreibt Henry nur stumpfe, splatterartige Gewalt. Jeden der schon einmal Blake Crouch oder Dean Koontz gelesen hat haut das nicht mehr vom Hocker.


    Zum Ende hin machen sich dann auch Logiklücken bemerkbar. Gerade befreite und komplett verängstigte Mädchen rutschen auf ihrer Flucht plötzlich vor Freude jauchzend einen Abhang hinunter. Auch die Arbeit des Lektorats war keine Meisterleistung. Neben diversen Rechtschreibfehlern wurde auch bei den Formatierungen geschlampt. So sind Alice Gedanken mal kursiv, mal in Klammern oder auch mal beides. Für den eher hoch angesetzten Preis von 18 € für gerade mal 350 Seiten sollte der Leser mehr erwarten dürfen.


    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭

    Die Idee aus der Idee um Alice eine düstere Version zu machen ist klasse, die Umsetzung aber leider nur unteres Mittelmaß. ⠀

    "Die klimatischen Bedingungen in der Hölle sind sicher unerfreulich, aber die Gesellschaft dort wäre von Interesse." (Oscar Wilde)

  • Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat … (Klappentext)


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    "Ihre Zukunft beinhaltete keine Schmetterlinge und Blumen und Regen, auf den Sonnenschein folgte. Ihre Zukunft watete schleppend durch Ströme aus Blut auf der Suche nach der Quelle."

    (S. 292)


    Alice zählte 16 Jahre, als sie sich eines Tages mit einer Freundin in die verbotene Alte Stadt begab. Zwei Wochen blieb sie verschwunden und tauchte schließlich verletzt, in blutigen Kleidern und völlig verwirrt auf. Ihre einzige Erinnerung an diese zwei Wochen ist ein furchterregendes weißes Kaninchen, welches ihren Tod wollte. Natürlich glaubte ihr keiner und deshalb ist sie seit diesem Zeitpunkt in einer Irrenanstalt untergebracht.

    Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und sie hat mit ihrem Zellennachbarn Hatcher, einem Axt-Mörder, Freundschaft geschlossen.

    Dieser ist furchtlos und mutig, solange es sich nicht um ein Monster namens "Jabberwock" handelt. Dieses wird angeblich in den tiefen Kellern der Anstalt gefangen gehalten und trachtet Hatcher nach dem Leben.

    Eines Tages bricht in dieser Anstalt ein großes Feuer aus und dadurch gelingt Alice und Hatcher die Flucht. Doch dadurch wurde noch etwas anderes, etwas Bösartiges, befreit.

    Die Flucht ist erst der Anfang, doch der Gang durch die Hölle steht erst bevor. Alice beginnt sich nach und nach zu erinnern ... und sie muss sich nicht nur dem weißen Kaninchen stellen.


    Während die Originalstory von Lewis Carroll eher in die Phantastik geht und psychedelische und quietschbunte Atmosphäre versprüht, entführt einem diese Adaption eher in das Genre Dark Fantasy.

    Hier wird man in ein äußerst düsteres "Wunderland" entführt, welches an ein Mittelalter-Setting erinnert. In eine Stadt in der Armut herrscht und Gewalt an der Tagesordnung steht. Eine Stadt, welche von gefährlichen Unterweltbossen regiert wird und in der niemals die Sonne scheint. Zauberer und grundsätzlich die Magie wurden verbannt und wenn man sich Zauberei bedient ist einem der Tod sicher.

    In dieser Stadt werden Frauen als Ware angesehen und diese leben dadurch in ständiger Angst. Wenn man dann auch noch eine Zauberin oder ein anderes Wesen ist, fristet man sein Dasein als Sklavin oder Hure.

    Alice ist eine schüchterne und unsichere junge Frau, die sich rasch wieder in die Zelle der Irrenanstalt sehnt, doch auf sie und Hatcher wartet eine wichtige Aufgabe und dabei wird so manches Geheimnis rund um Alice gelüftet.


    "Die Straße war mit Toten übersät. Wo sie auch hinschaute, sah Alice Leichen von Männern und Frauen und Kindern. Auch tote Hunde und Pferde und Katzen und so viel Blut, dass sich in der Gasse in der Mitte der Straße ein roter Fluss gebildet hatte."

    (S. 289)


    Der Schreibstil ist einfach gehalten und so fliegt man, trotz so einiger brutalen und blutigen Szenen, durch das Buch. Und wenn ich sage brutal, dann meine ich brutal.

    Dieses Buch kommt definitiv nicht ohne Triggerwarnung aus (diese seht Ihr unter "Weitere Buchinformationen" auf meinem Blog). Es kommt dabei jedoch nicht zum Äußersten, Szenen werden nicht explizit beschrieben, sondern nur angedeutet, doch es reicht, um Bilder im Kopf entstehen zu lassen.


    Es begegnen einem auch viele bekannte "Alice"-Figuren. Sie haben zwar vom Charakter und Aussehen nichts mehr mit den Originalfiguren gemein, aber man erkennt sie sofort wieder, egal ob es die Grinsekatze, die Raupe oder das Kaninchen betrifft. Doch Vorsicht! Hier ist nichts wie es scheint und jeder verfolgt sein eigenes Ziel.

    Hinter jeder Ecke und in jedem Häuschen, ja selbst im Irrgarten voller Rosen, lauern Gefahren.


    "Alice gefiel sein nachdenklicher Blick ganz und gar nicht. In der Tat wurde ihr ziemlich schnell bewusst, dass sie überhaupt nichts an Grinser mochte - nicht sein rosenbedecktes Haus, nicht sein wissendes Lächeln oder die spekulierende Art, wie er ihre Narbe betrachtete. Sie wollte nicht mit diesem Mann Tee trinken. Sie wollte herausfinden, was sie herausfinden musste, und dann dieses Haus so schnell wie möglich wieder verlassen."

    (S. 127)


    Was die Autorin aus der Story von Lewis Carroll und seinen Figuren gemacht hat, finde ich einfach großartig.

    Vor allem konnte mich Alice begeistern. Im Storyverlauf kann man die Entwicklung dieser anfangs schüchternen und verstörten Alice zu einer selbstbewussten Kämpferin verfolgen. Wie ein Phoenix aus der Asche findet sie, trotz Trauma und Ängsten, ins Leben zurück.

    Dabei ist permanent die Spannung spürbar, es kommt zu vielen überraschenden Wendungen und es umgibt einem dabei eine beklemmende und düstere Atmosphäre...mit viel Blut.


    "Alice hielt den Tausendfüßler fest im Blick, während er sich von ihnen wegschlängelte. Er verschwand unter einer Tür, die sie bisher noch nicht gesehen hatte, und der Grund, warum sie ihr bisher noch nicht aufgefallen war, lag darin, dass der Türsturz ihr gerade bis unters Knie reichte."

    (S. 175)


    Fazit:

    Hier erwartete mich kein märchenhaftes Wunderland, kein psychedelisch und qietschbuntes Setting und keine lieblichen Figuren, sondern blutiger Dark Fantasy vom Feinsten.

    Mich persönlich störten auch die blutigen und brutalen Szenen nur wenig, zartbesaitete LeserInnen sollten jedoch gewarnt sein. Doch meiner Meinung nach hält diese Alice-Adaption gerade aufgrund dessen eine tolle Message für Frauen mit Traumata bereit.

    Ich bin auf jeden Fall von dieser Adaption begeistert und fiebere dem zweiten Teil schon entgegen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone (inkl. Bilder, Leseprobe, Book-Soundtrack, Autoren-Info und Rezept zum Buch: Nells Hühnerpastete mit Grinsers Geheimzutat)

  • :study: Finsternis in der Menschenwelt

    Bewertung:

    Ich finde den Titel nicht richtig passend. Weder gibt es hier eine Chronik von Alice noch ist das Finsterland im Wunderland. Der Untertitel hat mich nach dem Lesen noch viel mehr beschäftigt und irritiert. Er vermittelt doch, dass Finsternis im Wunderland ist, steht schwarz auf weiß so dar. Aber dieses Wunderland, wie man das aus Klassiker-Alice kennt, gibt es gar nicht. Also man kommt nicht - wie der Titel suggestiert - in dieses Wunderland voller Finsternis. Das Wunderland ist nicht hinter einem Kaninchenloch oder einer anderen Welt, es ist die normale Welt, gehört dazu. Es wird immer wieder vom Kaninchenloch gesprochen, was zusätzlich in die Irre führt, dabei gibt es das gar nicht. Dieses Wunderland ist keine versteckte Welt, sondern in der gängigen Welt mit allen anderen Menschen, nur eben etwas unauffälliger. Das kann man so machen, mich hat diese Version enttäuscht. Ich hatte mich gefreut in eine andere Welt zu kommen. Sie ist im Grunde auch anders, aber eben nicht so eigen. Also ist dieses finstere Wunderland laut Titel die normale Welt. Irreführend.


    Den Titel und Untertitel an sich ist sehr gut, das lockt eben mitsamt Cover. An den Seitenrändern sind Laufabdrücke eines Kaninchen (?).


    Mich nervt es, wenn Zitate beim Klappentext nicht mit den eigentlichen Zitaten aus der Geschichte übereinstimmen. Hier gibt es so einen Fall. Auf den Innenklappen steht "Folge nicht dem Kaninchen ... es sei denn, du wünscht dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn." Das Zitat lautet nämlich richtig so:


    "Suche nicht nach dem Kaninchen, es sei denn, du wünschst dir noch mehr Tod und noch mehr Irrsinn."


    Vor allem ist in dem Fake-Zitat auch noch ein Rechtschreibfehler drin. Mit Zitaten für eine Geschichte werben, ist ja völlig in Ordnung, ich nutze auch gerne Zitate dafür, aber dann bitte auch richtig abdrucken. Wenn ich das als Rezensentin nicht mache, gibt es Ärger vom Verlag. Doppelmoral lässt grüßen. (Wer das Zitat nachlesen möchte: Seite 46)


    Der Anfang und die anfänglichen Dialoge kommen nicht verständlich rüber, weil die Vorkenntnisse fehlen. Alice ist sofort im Hospital und sie und Hatcher sprechen stetig von Dingen, die in der Vergangenheit liegen, nur abrissartig. Ein schwieriger Start.


    Die Protagonisten sind etwas rätselhaft gestellt, was aber auch gewollt ist und sicher auf die drei Bände verteilt worden. Daher halte ich es auch für völlig okay. Mich kam jedoch manchmal geistig mit den Gedankengängen von Alice nicht ganz mit bzw. habe sie immer ganz verstanden. Ich hätte mir gewünscht, Hatchers Sichtweise abwechselnd mit Alice's zu lesen. Es ist zwar keine Ich-Erzählung, aber der Schwerpunkt liegt dennoch auf Alice. Es mischt sich auch bei mir eine Art Ich-Erzählung mit ihren Gedanken und Erinnerungen.


    Ab der Hälfte nimmt der Verlauf an Fahrt auf und die beiden müssen viele Abenteuer und Kämpfe überstehen.


    Das Endspiel mit dem Kaninchen ist sehr enttäuschend, mehr verrate ich dazu aber nicht. Jedenfalls wurde der Verlauf zum Kaninchen so aufgebauscht, dass die Erwartung eines blutigen oder wenigstens spannenden Endspiel groß ist. Fehlanzeige.


    Auch die anderen wissenden und einige unerwartete Kämpfe sind eher lasch. Es wird mehr aufgebauscht, als dann die Auflösungen daran gemessen passend sind.


    Es bleibt offen, wieso Hatcher eine Verbindung zu dem Jabberwack hat ...



    Fazit:

    Schwerer Beginn, fesselnder Mittelteil, enttäuschendes Ende ... Die Autorin hat wirklich alles spannungsgeladen aufgebaut, schreibt immer wieder darüber, aber dann enttäuschen die Auflösungen mit eher kampflosen Geschehnissen. Wie ein Ballon, der stetig aufgeblasen wird, und am Ende alle Luft entweicht, sodass es leerlos bleibt. Das Bild passt gut. Die Enden der kleinen Abenteuer enden wirklich lasch, im Gegensatz zum Weg dorthin.


    Titel wie auch der Verlauf führen in die Irre auf verschiedene Weise. Die Wege zu den Endspielen sind spannungsreicher und explosiver als die Endspiele selbst. Auch die Welt finden in der gängigen Wirklichkeit statt, nicht in der eigenen Welt wie man das vom Klassiker kennt.


    Was wichtig zu erwähnen ist, dass die Geschichte triggern kann, aber keine Triggerwarnung hat. Es geht um sexuellen und psychischen Missbrauch, Prostitution und Abschlachtungen. Ich finde es hier wirklich fahrlässig vom Verlag, keine Warnung anzugeben, denn das Buch ist zum Teil brutal und düster.


    Das Buch ist in Taschenbuchgröße und dennoch als Hardcover erhältlich. Es kostet 18 €, was ich unverschämt finde. Das Buch hätte sehr gut ein Taschenbuch oder wenigstens eine Broschüre sein können. Es ist eines der deutlichen Beispiele, wie Bücher extra zum Hardcover gestaltet werden, um sie teurer verkaufen zu können. Mit der Seitenzahl von 335 wäre das schlecht gegangen. Manchmal wirken die Verlag wirklich gierig, leider. Bei Ebooks ja fast nur. Die kosten entweder genauso oder fast so viel, obwohl die Verlage viel weniger Kosten haben als bei Prints. Nur wenige kosten angemessen. Und natürlich beschwert sich wieder niemand laut darüber. Das ist in Deutschland normal.


    Der Verlag stellt die Reihe als Moderne & zeitgenössische Belletristik vor. Das signalisiert auch wieder, dass sie nicht gruselig ist.


    Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin (Band 2)

    Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland (Band 3)


    "Ich kann nicht zurück, Alice. Ich kann nicht den Rest meines Lebens als Motte verbringen, die mit den Flügeln gegen ein Glas schlägt."

    (Seite 28)


    COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐,🌠

    AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐

    GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐

    VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐

    GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

    ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

    ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐,🌠

    HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐⭐

    CHARAKTERE ⭐⭐⭐,🌠


    Gelesen am 3. 0ktober 2021

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)




  • Alle glauben, dass Alice verrückt ist. Seit über zehn Jahren lebt sie den unheimlichen Hospital mehr wie eine Gegangene als eine Patientin. Warum sie hier ist, weiß sie nicht. Sie kann sich an nichts aus der Zeit vor dem Hospital erinnern. Trotzdem hat sie jede Nacht Albträume, in der ein Mann mit Kaninchenohren sie quält. Kontakt hat sie nur zu Hatcher, der in der Nachbarzelle sitzt. Als mitten in der Nacht ein Feuer ausbricht, gelingt den Beiden dir Flucht.


    Ich mag die Art, wie die Autorin bekannte Geschichten neu erzählt. Auch wenn ich mich nur noch an wenig aus der originalen Geschichte erinnern kann, sind mir die Charaktere noch im Gedächtnis geblieben. Genau die Charaktere sind es, die die Autorin neu betrachtet. Vielleicht nicht neu, sondern aus einem anderen Blickwinkel, mit dem sie die kleinen Macken nimmt und zur zentralen Eigenschaft macht. So wird aus einem Charakter, das in der originalen Geschichte eher freundlich war, bei Christina Henry ein Monster.


    Aber auch wenn es gerade das ist, was die Bücher von Christina Henry ausmacht und was ich mag: hier war es mir stellenweise ein bisschen zu viel. Manche Grausamkeiten hätte ich nicht gebraucht. Auf der anderen Seite passten sie aber auch zur Alice Suche nach der Wahrheit und der Person Hatcher und genauso süßlich, wie die Märchen sind, die die Autorin adaptiert, so düster sind eben ihre Adaptionen. Von daher habe ich stellenweise geschüttelt, akzeptiere aber, dass es dazu gehört.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: