Katharina Seck - Die letzte Dichterin

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Eher Durchschnitt. Mich haben weder die Geschichte noch die Charaktere begeistert. Sehr schade.
  • Kurzmeinung

    Aleshanee
    Fantasie ist Magie ... eine wunderschöne Geschichte
  • Aus dem Königreich Phantopien ist die Kunst und damit auch die Magie weitestgehend verschwunden. Nur in Fernab ist noch ein Rest davon aus früheren Zeiten erhalten, was die Hauptstadt des Landes zu einem Anziehungspunkt für viele Menschen macht. Darunter ist auch die Dichterin Minna Fabelreich, die mit ihrem dicken Buch voller Geschichten durch Phantopien zieht, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Als sie jedoch den Schatzsucher Finn Minengräber beim Diebstahl ihres teuren Buches erwischt, zwingt sie diesen, sich mit ihr auf den Weg nach Fernab zu machen, wo beide ihr Glück versuchen wollen. Ein großes Abenteuer beginnt, das beiden einiges abverlangen und ihre Welt auf den Kopf stellen soll.


    Katharina Seck schafft bereits mit ihren ersten Sätzen eine spannende, fantasievolle Sprachwelt. Ihre Landschaftsbeschreibungen, die einzelnen Handlungselemente und vor allem die sprechenden Namen der Personen gebem dem Buch von Beginn an eine märchenhafte Atmosphäre. Erzählt wird aus den verschiedensten Perspektiven, was den Blickwinkel des Lesers stark erweitert und es ihm erlaubt, auch in den Kopf undurchsichtiger Figuren zu schauen. Ergänzt werden Minnas und Finns Sicht der Dinge noch durch diejenige der hartherzigen Königin Phantopiens, Malwine Wüstenherz, und ihres "Gabensuchers", Valerian Ohneruh, der seine Herrscherin zutiefst verachtet und den Grund dafür lange vor dem Leser verbirgt. Neben den sympathischen, aber recht klaren und eindeutigen Charakteren von Minna und Finn, sind diese letzten beiden deutlich komplexer gestrickt und scheinen eine leidvolle und komplizierte Vergangenheit miteinander zu teilen.


    Das Magiesystem in "Die letzte Dichterin" ist ebenso einfach wie schön: Magie wird durch die Künste in die Welt der Menschen gebracht, durch Poesie, Musik, Malerei - und auf diese Weise will die Königin selbst ihren Untertanen das Verlorene wieder zurückgeben. Ein toller Gedanke, dass Magie erst durch den Menschen selbst und seine Kreativität entsteht und er macht das Leben in einer Stadt wie Fernab, in der jeder sich selbst zu verwirklichen scheint, unheimlich attraktiv. Dass der Plan der Königin jedoch nicht ohne Weiteres gelingen und von einigen Charakteren große Opfer fordern wird, gibt der Handlung die nötige Spannung und treibt sie voran.


    Wenn es an diesem Roman etwas zu bemängeln gibt, dann ist es dies: er ist zu kurz. Die Geschichte ist zwar am Ende auserzählt, in sich rund und verständlich, dennoch wünscht man sich als Leser an manchen Stellen einfach mehr von dem, was Katharina Seck wirklich beherrscht: mit ihrer Sprache die Magie eines Ortes oder eines Charakters einzufangen. Ich hätte noch viel länger mit Minna und Finn nach Fernab reisen können oder noch mehr Zeit mit der Königin und ihrem Gabensucher verbringen können - einige Szenen wirken so, als würde in einem Film an einer fesselnden Stelle einfach ausgeblendet. Dem Sog der Geschichte kann man sich dennoch nicht entziehen, was den Wunsch weckt, die Autorin möge noch einmal mit uns nach Phantopien zurückkehren. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Klappentext

    Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten - davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. Aber Fernab darf nur betreten, wer eine Einladung besitzt. Minna kann ihr Glück daher kaum fassen, als sie eines Tages eine Einladung zu einem Dichterwettstreit bekommt. Zusammen mit dem Schatzsucher Finn macht sie sich auf den Weg. Doch in Fernab entdecken die beiden, dass ausgerechnet die Königin hinter der kunstvollen Fassade der Stadt eine dunkle Kraft verbirgt, die ganz Phantopien bedroht. Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können.

    Meinung

    die Geschichte ist ein sehr schönes Märchen. Es heißt zwar Fantasy aber für mich gibt es da einen Unterschied.

    In einem Märchen sind die Grenzen zwischen Gut und Böse sehr klar deffiniert, so auch hier.

    Die Personen erklären sich schon durch ihre Namen z.B.: Minna Fabelreich sie erzählt schöne alte und neue Geschichten und die Menschen sind berührt, magisch. Genau die Magie ist verschwunden in diesem Land.

    Auf der Suche danach passiert viel.

    Die Erzählweise ist einerseits sehr schön detailreich mit vielen Bildern für das Kopfkino, andererseits ist es stellenweise auch zuviel, dadurch wird der Mittelteil zu lang, der letzte Teil ist dann wieder hochgradig spannend bis zum versöhnlichen Schluss.

  • Klappentext


    Die Magie in Phantopien ist verschwunden. Nur in der Stadt Fernab gibt es noch Magie. Einmal hier aufzutreten – davon hat die Dichterin Minna Fabelreich immer schon geträumt. Aber Fernab darf nur betreten, wer eine Einladung besitzt. Minna kann ihr Glück daher kaum fassen, als sie eines Tages eine Einladung zu einem Dichterwettstreit bekommt. Zusammen mit dem Schatzsucher Finn macht sie sich auf den Weg. Doch in Fernab entdecken die beiden, dass ausgerechnet die Königin hinter der kunstvollen Fassade der Stadt eine dunkle Kraft verbirgt, die ganz Phantopien bedroht. Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können.


    Meine Meinung


    Kunst hat keinen greifbaren Wert, aber man kann ihn "be"greifen wenn man merkt, dass die Seele des Künstlers in seinem Kunstwerk steckt, dass er etwas tief aus seinem Inneren weitergibt und wir es spüren: beim Lesen, beim Hören, beim Betrachten - eine gewisse Art von Magie.

    Genau darum geht es in dieser wunderschönen Geschichte von Katharina Seck, die mir sehr zu Herzen gegangen ist und wieder einmal zeigt, dass gerade das am wertvollsten ist, das keinen zahlbaren Wert besitzt.


    "Trotz ihrer jungen Jahre hatte die Geschichtenerzählerin etwas Altes an sich, als hätte

    sie schon viele Leben gelebt. Und wer wusste es schon, vielleicht hatte sie das,

    wo sie doch so viele Geschichten mit sich trug." S. 43


    Die Autorin schickt Minna Fabelreich auf die Reise, eine der letzten Dichterinnen des Landes, die mir ihren Worten den Zauber der Phantasie entstehen lassen möchte.

    An ihrer Seite ist Finn Minengräber, ein Schatzsucher, der noch lernen muss, eine alte Abhängigkeit loszulassen, um endlich seinen eigenen Weg gehen zu können.

    Und - dann gibt es noch die Königin, eine böse Königin mit einem dunklen Geheimnis, dem die beiden auf die Spur kommen werden.

    Von Anfang an war ich verzaubert von dem sanften, leichten und doch eindringlichen Stil, mit dem die Autorin zu erzählen weiß. Mit ihren Worten webt sie Bilder und zaubert eine märchenhafte Atmopshäre, die mich durchgehend berührt hat.


    Phantopien, ein Land, in dem die Künste immer mehr verschwinden - und mit ihnen die Magie. Egal ob mit Worten, Tönen, Farben oder Formen, jedes Schaffen allein mit der Vorstellungskraft, der Fantasie, lässt etwas magisches entstehen, das Menschen verbindet. Eine wunderschöne Botschaft, von denen es reichlich gibt und jede davon auch bei mir angekommen ist.


    "Du weißt am besten, was Worte ausrichten können.

    Sie können Wahrheiten entstehen lassen, wo keine sind." S. 79


    Oder Lügen keimen lassen, Mauern bauen oder einreißen, verletzen oder heilen ... Worte sind machtvoll und können durchschaut oder missverstanden werden. Deshalb ist es manchmal sinnvoll, erst darüber nachzudenken, was man zu sagen hat. Denn auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen, messen wir unterschiedliche Bedeutungen und Wirkungen in das, was wir sagen und oftmals merken wir gar nicht, was wir damit bei anderen auslösen.


    "Die einzige Regel hier lautet: Füge niemandem Schaden zu." S. 167


    Kurz und bündig - und alles, was der Mensch an Regeln braucht. So einfach könnte es sein und deshalb musste ich diesen Satz auch unbedingt zitieren.

    Diese Geschichte ist voll von Menschlichkeit aller Art, auch Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Wut, aber auch Liebe und Freundschaft und den Träumen, die einen vorantreiben, die dem Leben überhaupt erst einen Sinn geben: denn wir sind nicht dafür da, die Vorstellungen und Bedürfnisse anderer zu erfüllen, sondern unser eigenes Ziel zu finden.


    Besonders schön fand ich auch die Beziehung zwischen Minna und Finn, und das Ende, mit dem ich etwas überrascht wurde, was ich sehr positiv finde. Die Handlung ist abwechslungsreich, gut durchdacht und steuert am Ende einem spannenden Finale entgegen. Ich bin einfach nur begeistert und freue mich, so viele schöne Stunden mit Minna und Finn verbracht zu haben <3


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer

  • Mina Fabelreich ist Dichterin und Geschichtenerzählerin aus Leidenschaft und hofft darauf, eines Tages in Fernab, jener Stadt in Phantopien, in der die letzte Magie des Landes zu Hause ist, auftreten zu können. Zu ihrer Freude erhält sie tatsächlich eine Einladung zum Dichterwettstreit, den Königin Malwine Wüstenherz ausrichtet. Lediglich finden muss sie die Stadt, die für alle Fremden unsichtbar ist. Der jungen Frau wird bald klar, dass sie ihr Ziel nur in Begleitung von Schatzsucher Finn Minengräber, der seine eigenen Träume hat, gelangen kann und macht sich gemeinsam mit ihm auf den Weg. Werden sich in Fernab die Wünsche der beiden erfüllen?



    „Die letzte Dichterin“ von Katharina Seck ist eine fantastische Geschichte, die einen durch die Schilderung aus wechselnden Blickpunkten von Anfang an in das Geschehen einbindet, obwohl sie im Großen und Ganzen eher mit leisen Tönen daherkommt und erst im letzten Drittel mit überraschenden, lebhaften und intensiven Szenen aufwartet.


    Die Autorin beweist mit ihrer Idee eines Phantopiens, dem die Magie verloren geht, Kreativität. Die Veranschaulichung einer Welt und ihrer Bewohner, zeugt von Vielfalt, hätte allerdings durchaus ab und an umfassender gestaltet werden können. Es ist jedoch eine Freude, der detaillierten, bildintensiven und stimmungsvollen Erzählweise zu folgen, die sich in einem poetischen und atmosphärischen Rahmen nicht nur ihrer Heldin Minna widmet.


    Hervorzuheben sind die sorgfältig entwickelten Charaktere der Geschichte, zu denen insbesondere die ehrgeizige Königin gehört, die anfangs mit einer Darstellung als das personifizierte Böse auftritt und im Verlauf des Geschehens aufschlussreiche Facetten offenbart.


    Daneben begeistert Minna mit ihrer Leidenschaft und ihrem Enthusiasmus für das Dichten, ihrer Zurückhaltung und ihrem Bestreben, mit ihrer Kunst bei den Menschen etwas zu auszulösen. Sie kann ihre Zuhörer in den Bann ziehen, weil sie über eine besondere Form von „Magie“ verfügt. Für ihren Begleiter Finn verkörpert sie die Hoffnung, dass die alten Werte Phantopien nicht gänzlich untergegangen sind. Dass es noch Menschen gibt, denen es Ansehen und Reichtum nicht wichtig sind, denen es gleich ist, ob ihr Spiegelbild attraktiv oder unvollkommen ist, die nicht mitleidig auf verkrüppelte Menschen wie ihn herabsehen. Minna zeigt, dass Geschichten und alte Bücher bedeutsamer sind als Goldkugeln und Diamantschmuck, dass man auch den sternfernen Träumen folgen und an seinen Überzeugungen festhalten kann und nicht an den Werten festhalten muss, die Gewohnheit und Misstrauen vor Veränderung vorgeben.


    Finn und seine Elster Schwarzklaue erobern schnell das Herz. Der junge Mann mit seiner verkrüppelten Hand ist einer jener Menschen, die nicht perfekt sind und ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben. Auf der Suche danach verläuft nicht alles glatt, und viele Stolperfallen kreuzen seinen Weg. Aber Finn möchte wie Minna seine Träume verwirklichen, und darum agieren die beiden auch mit einer gewissen vorwärtstreibenden Kraft miteinander.

    „Die letzte Dichterin“ von Katharina Seck besticht mit einem fantasievollen, durchdachten Plot und ausgezeichneten Charakterstudien, wodurch in der Gesamtbetrachtung ein Lesevergnügen der besonderen Art geboten wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Schon die Leseprobe hatte mich sehr gefesselt und vor allem die verschiedenen Charaktere machen die Geschichte spannend.

    Katharina Seck hat einen sehr märchen- und bildhaften Schreibstil. Man hat das Gefühl man ist in der Märchenwelt von den Gebrüdern Grimm und Hans Christian Andersen. Auch die Namen der Charaktere vermitteln dieses Gefühl und sind sehr außergewöhnlich.

    Es wird abwechselnd aus der Sicht mehrere Leute erzählt und so lernen wir eine Vielfalt an Charaktere aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten aus Phantopien kennen.


    Wir begleiten Minna, die sich mit ihren Geschichten gerade so über Wasser hält. Ihr Geschichtenbuch ihr teuerster Besitz und sie beschützt es mit ihrem Leben. So trifft sie auch auf Finn, dieser versucht es ihr zu stehlen. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und gleichzeitig auch der Beginn eines großen Abenteuers.


    Minna ist ein sehr zurückgezogener Charakter, aber sie kann ihren Willen sehr gut durchsetzen. Dadurch wurde sie mir sehr sympathisch, da die Leute nicht wirklich viel von ihr und ihrem Talent halten. Sie schafft es aber sich gegen die vorschnellen Urteile durchzusetzen und vor allem allen andern vom Gegenteil zu überzeugen.

    Finn muss sich auch jeden Tag aufs Neue beweisen. Er hat es in seiner Familie nicht wirklich leicht und niemand glaubt, dass er wirklich etwas erreichen kann, was für einen wahren Schatzsucher wichtig ist. Minna hat ihn am Anfang ziemlich zur Schnecke gemacht und danach fängt er an ein echten Schatzsucher zu werden und nicht nur ein einfacher Dieb.


    Die Dynamik der beiden war sehr schön. Sie brauchen sich gegenseitig um es in die Stadt Fernab zu schaffen und auch wenn sich ihre Wege trennen, verlassen sie sich aufeinander.

    Ihre Freundschaft wächst jeden Tag, den sie zusammen verbringen und wie es am Ende ausgeht hat mir auch sehr gefallen.

    Das Abenteuer was die beiden erleben war sehr spannend und auch der Dichterwettstreit an dem Minna teilnehmen möchte war sehr interessant.


    Ein weiterer Charakter, der für mich das Buch ausgemacht hat, war die Königen. Malwine Wüstenwind hat ein Ziel und dieses verfolgt sie das gesamte Buch über strickt. Ihr Charakter erschien mir auf den ersten Blick sehr einseitig. Doch je öfter wir einen Einblick in ihre Gedanken hatten, desto vielseitiger wurde sie. Sie macht kurz vor dem Ende eine große Wandlung mit und was das für eine Wandlung ist, müsst ihr selber herausfinden.

    Das Ende hat meiner Meinung nach einen perfekten Abschluss zu ihrer Charakterlichen Entwicklung gemacht.

    Kommen wir zu dem Punkt, warum das Buch keine 5 Sterne von mir bekommen wird.

    Phantopien ist eine sehr schön gestaltete Welt und auch das Magiesystem hat sehr viel Sinn gemacht. Leider haben mir manchmal ein paar Sachen gefehlt und ich hätte mir mehr über das Land Phantopien an sich gewünscht.


    Fazit


    Am Ende kann ich sagen, dass "Die letzte Dichterin" ein wirklich märchenhaftes und fantasievolles Buch ist. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne und nochmal dankeschön, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.

  • Heute habe ich mal wieder eine Rezension für euch. Zu "Die letzte Dichterin" von Katharina Seck.

    Ich hatte beinahe nichts auszusetzen an der Geschichte. Der Schreibstil hatte fast etwas poetisches und hat mir sehr gefallen. Das Setting ebenfalls, die Welt war phantasievoll gestaltet und sehr gut beschrieben. Konnte mir alles bildlich vorstellen. Was immer gut zu bewerten ist. Auch die Charaktere waren zum Teil recht vielschichtig dargestellt und eben nicht nur in gut und böse unterteilt.

    Ich habe mir alle richtig mitgefiebert und mitgelitten.

    Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, war, dass während ihrer Reise, Minna und Finn, immer mal wieder gewisse Strecken übersprungen wurden. Ich hätte nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben gebraucht, aber zum Beispiel hätte mich ihre Reise durch die Wanderprärien ein wenig mehr interessiert. Die wurde allerdings nur grob angeschnitten und dann waren sie auch schon im Süden. Aber das war auch schon alles. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Kann es euch sehr empfehlen, denn die zweite Hälfte des Buches lässt nichts zu wünschen übrig. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." - Albus Dumbledore

  • :study: Schöne Idee, dessen Potenzial leider nicht genutzt wurde ...

    Bewertung:

    Das Cover passt wunderbar zur Geschichte. Der Titel passt einerseits gar nicht, andererseits schon. Hier hätte die Autorin in der Danksagung Klarheit schaffen können. So allgemein stimmt der Titel ja schon laut Klappentext nicht, denn beim Dichterwettbewerb gibt es logischerweise auch andere Dichter und Dichterinnen. Wenn die Autorin allerdings den Bezug zu den Plänen der Königin damit sucht, dann stimmt er tatsächlich sehr. Aber das weiß man halt nicht, und die zweite Variante erfährt man auch erst im zweiten Drittel der Geschichte.


    Der Klappentext ist okay, allerdings ist der letzte Satz typisch dramatisierend und falsch obendrein: Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können. Gähn und buh. Bei solchen übertriebenen Sätzen muss ich immer die Augen verdrehen, und hinzu kommt, dass der auch noch falsch ist. Die beiden sind eben nicht die einzigen. Oh Mensch ... lasst euch mal was neues einfallen. Die Karte ist einfach in schwarzweiß gehalten und nichts besonderes. Aber es ist immer gut, eine Karte zu haben, bei solchen Geschichten. Das Gebirge der vier Weisen nicht auf der Karte gekennzeichnet, sodass ich nicht weiß, ob es gar nicht drauf ist oder einfach nicht mit Namen genannt. Ansonsten hat die Karte alle genannten Ortschaften, was sonst sehr selten der Fall ist.


    Es gibt drei Teile, zu jeden gibt es eine Chronik-Erzählung rückblickend auf die Geschehnisse. Ein kleiner Teil ist mitten in der Erzählung, was mich irritiert hat. Hier hätte die Autorin auch warten können oder wenigsten wie die anderen Chrono-Erzählungen deklariert und auf eine Extra-Seite schreiben sollen. Vor allem sind diese Chrono-Erzählungen total unwichtig und sinnlos. Sie ergeben keinen Zweck für irgendwas, wirken eher deplatziert.


    Die Absätze innerhalb der Kapitel sind mit einer Federhalterspitze verziert. Sehr passend. Die Erzählung ist in der Über-Form über Königin Malwine, Geschichtenerzählerin und Dichterin Minna, Schatzsucher Finn, Gabensucher Valerian und den Magiebändiger. Minna und Finn sind am Anfang sehr stark erzählt, die Königin holt Finn aber ab der Hälfte des Verlaufes auf. Am wenigsten wird über den Gabensucher und den Magiebändiger erzählt.


    Was mir sofort aufgefallen ist, ist, dass die Autorin fehlerfreier schreibt als viele andere. Gerade in den letzten Monaten musste ich die Bücher mit Notizen zukleistern, das hält sich hier echt in Grenzen. Erst ab der Mitte tauchen einige Fehler auf. Da fällt so ein Buch sehr auf.


    Minna:

    Und genau das wollte Minna. Das Einzige, was im Gedächtnis der Menschen bleiben sollte, waren ihre Geschichten, denn die ... die wollte sie unvergessen machen. Eines Tages wollte sie die größte Dichterin sein, die Phantopien je gesehen hatte, und selbst in die größten Fußstapfen treten, die eine Reihe begnadeter Künstler und Dichter vor langer Zeit hinterlassen hatten.

    Und dafür musste sie ihr Buch beschützen, mit ihrer Klinge, mit ihrem Leben, mit allem, was sie besaß, und vor jedem, der danach trachten wollte. In diesem Buch waren auch die wirklich wichtigen Geschichten enthalten, nicht nur jene altbewährten und jedem Kind vertrauten Nacherzählungen, die sie an Herdfeuern rezitierte und welche die Menschen hören wollten.

    Es waren ihre eigenen Geschichten, Geschichten, die noch unerzählt waren. Die niemand kannte außer ihr selbst.


    (Seite 17/18)


    In einer Szene finde ich ihr Verhalten gar nicht nachzuvollziehen und auch fehlerhaft zu ihrem Charakter. Ansonsten hat mit die Figur gefallen. Naja, ich habe sie weder geliebt noch gehasst.


    Finn:

    Freyd, der schrecken unter den Schatzsuchern, der große Entdecker, der Finder der rubinroten Schätze, Eroberer des Untergrundes.

    Sein Vater hatte eine ganz genaue Vorstellung davon, wie Finns Leben auszusehen hatte: Er musste besser werden als Freyd selbst. In der Tradition der Schatzsucher war festgeschrieben, dass die Söhne eines Tages ihre Väter übertrumpfen mussten, andernfalls wurde ihnen die Unterstützung ihrer Familie entzogen, und sie endeten als gebranntmarkt, arm oder tot.


    (Seite 26/27)


    Er versucht, den Namen der Schatzsucher in Ehren zu halten, was nicht leicht ist in diesen schweren Zeiten. Er wird Minnas Begleiter und auch ihn konnte ich weder lieben noch hassen.


    Königin:

    Der Mensch mit der größten Fantasie. Der fehlte noch in ihrer Sammlung. Und sie, die Königin, würde sich diese Fantasie zu eigen machen.


    Oft dachte sie, dass sie schon hart wie Stahl sei, und doch nicht hart genug. Aber wie konnte sie noch eiserner werden, noch kühler, noch gleichgültiger, wenn nicht schon auf dem Pfad, den sie unwiederbringlich eingeschlagen hatte?


    (Seite 74/ 131)


    Sie ist mit viel Gefühl beschrieben, anders als das bei bösen Königinnen sonst der Fall ist. Hier wird deutlich, dass sie eben nicht nur böse ist, sondern wie alle anderen zu kämpfen hat. Hier hat die Autorin die stärkste Figur rausgearbeitet. was ihr eigentlicher Plan ist, erfährt man nicht genau bis zum letzten Drittel. Es werden Brocken reingeworfen, aus denen man Vermutungen anstellen kann, aber richtig ausgesprochen wird es nicht.


    Gabensucher:

    Er war der Gabensucher. Er stand über ihnen allen und war am Ende dennoch viel weniger wert als der einfachste Soldat.


    (Seite 82)


    Ist eher ein Nebencharakter. Die Beziehung zur Königin hätte etwas mehr ausgebaut werden können, blieb mir etwas zu flach.


    Ein paar Nebencharaktere bleiben flach erzählt und verwinden sang- und klanglos zwischendurch und kurz vor dem Showdown. Über den Magiebändiger gibt es aus Spoilergründen nichts zu erzählen, lest es selbst.


    Die Namen sind bis auf Malwine sehr fantasievoll. Komischerweise heißt die Königin Malwine, wie meine deutsche Stiefoma. Das passt gar nicht zu der Namensgebung der Geschichte. Wirklich seltsam.


    Das Setting ist nicht ganz greifbar für mich. Einige Orte wie "Das Labyrinth" konnte ich mir trotz Beschreibung nicht richtig vorstellen. Ich verstehe den Namen auch nicht, da es kein Labyrinth ist. Das hat mich zu Beginn, als das Grauen zu den Labyrinth aufkam, in die Irre geführt. Da hatte ich mir natürlich kein Kerkerverließ vorgestellt. Die Atmosphäre ist gemischt, da sich auch einige Erzähl- und Logikfehler breit machen, und manche Szenen zu gewollt konstruiert sind.


    Die Geschichte zieht sich insgesamt etwas, manches ist sehr salopp erzählt, es gibt Zeitsprünge, die irritieren und mich haben glauben lassen, ich hätte was überlesen. Zum Beispiel ist die Reise nach Fernab viel zu schnell und geschehenlos erzählt. Ich hatte mir ein kleines Abenteuer vorgestellt, ein paar Gefahren, aber nichts. Tempo kommt erst ab der Mitte auf, sodass ich weiterlesen musste. Der Showdown am Ende fällt eher flach aus, hier hätte die Autorin mehr rausholen können.


    Fazit:

    Leider reicht auch dieses Buch nicht zu dem tollen Werk "Die silberne Königin" heran. Das wird wohl kein Buch der Autorin, wie es scheint. Es ist aber besser als "Die Tochter des dunklen Waldes", das finde ich sehr schwach erzählt. Es steht also zwischen den beiden Werken. Weder die Geschichte, noch die Charaktere konnten mich packen und begeistern.


    Die Charaktere, Fehler und einige schöne Zitate könnt ihr aus der Lese-Chronik entnehmen.


    Gekürzte Rezension!

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)