Adam Rutherford - Eine kurze Geschichte von jedem, der jemals geleb... (ab 14.04.2020)

  • aber es gibt meines Wissens nach ja Menschen, bei denen die Organe seitenverkehrt im Körper angeordnet sind.

    das wäre interessant, da habe ich bisher noch nichts dazu gehört

    Mir war irgendwie gar nicht so bewusst, dass die Genetik so eine schwierige Geschichte hat. Aber es stimmt schon, dass sie zur Rechtfertigung von Rassentrennung und Unterdrückung gedient hat (und es vielleicht immer noch für viele Menschen tut). Wie lächerlich dieser Gedanke eigentlich ist, stellt sich schon recht früh im Buch heraus, aber dazu dann an geeigneter Stelle. Ich wünschte nur, Lektüre wie diese wäre für jeden Menschen Pflicht.

    Da stellt sich dann auch immer die Frage, WER und mit welchem ZIEL geforscht wird. WAS will ich mit meinen Forschungen beweisen. Vor allem wenn ich an diverse Horrorärzte zur NS-Zeit denke, wird mir ganz schlecht. Wenn Versuche an Menschen unternommen werden, weil man Theorien beweisen will, die Menschen in wertvoller und wenig wertvoller aufteilen soll, etc.

    Deswegen waren meine Gedanken auch bei der Vorhersage der Gene der Kinder in diesem Bereich. Würde dann "unwerteres Leben" von Haus aus vernichtet werden? Teilweise gibt es ja bereits bei Erkrankungen, die das Kind betreffen und die bereits in der Schwangerschaft festgestellt werden können, die Möglichkeit eines legalen Abbruchs. ich möchte hier nicht in der Haut der Eltern stecken und es gibt hier für mich keine wirklich richtige Antwort.

    Aber je mehr wir wissen, desto mehr müssen wir mit diesem Wissen auch verantwortungsvoll umgehen.


    Pflichtlektüre auf Jeden Fall!

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Bis S. 90

    Erstmal vorneweg, vielen Dank katzerl und terry, dass ihr auf mich gewartet habt. Ich vermute, dass ich das Buch alleine sehr schnell zur Seite legen würde. Es kommt mir nämlich leider manchmal schon ein bisschen wie Arbeit vor, auch wenn es wirklich interessant ist. Und es fällt mir ein wenig schwer es zu lesen, weil das Buch ja eindeutig für "medizinische Laien" geschrieben ist, ich aber dann immer nach den Fachbegriffen suche in meinem Hinterkopf, die doch schon sehr sehr verstaubt sind. Abgesehen davon habe ich natürlich auch nicht Genetik studiert, die Methoden kenne ich aber dann doch teilweise. Außerdem wäre ich auch sehr für kürzere Abschnitte, wie von Squirrel vorgeschlagen. Und ich muss mir eindeutig wichtige Stellen markieren, sonst vergesse ich sie bis zum tippen meiner Gedanken völlig.

    Das Cover hat mich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam gemacht. Es ist mir einfach hier und da immer wieder ins Auge gestochen mit den durch Schnüre verbundenen Nägeln. Nach dem Lesen einiger Seiten im Buch, bekommt man dann langsam einen Eindruck, warum der Autor es gewählt hat. (Oder der Verlag...?)

    Ich wäre ohne den BT und diese LR wahrscheinlich so bald nicht auf das Buch aufmerksam geworden. Das Cover ist - vor allem wenn man den ersten Teil gelesen hat - natürlich total passend, aber für mich auch recht unscheinbar. Ich wäre in der Buchhandlung also wahrscheinlich daran vorbeigegangen.

    Ich wünschte nur, Lektüre wie diese wäre für jeden Menschen Pflicht.

    Ich fürchte nur, dass wäre bei allen Verschwörungstheoretikern und Fakten-Leugnern auch nicht hilfreich. :|

    Und der Titel: „Geil und mobil“ - wie herrlich!

    Der Name war in diesem Kapitel Programm, jedenfalls habe ich selten in einem Sachbuch so viele verschiedene Beschreibungen von Sex gelesen. :totlach:

    Faszinierend dass auch der Eindringwinkel und -punkt eine Bedeutung hat, wusste ich zb so bisher nicht.

    "Genausowichtig wie das was uns die Genetik sagen kann, ist das, was sie uns nicht sagen kann. "(Seite 23) Hier bin ich gedanklich schon wieder etwas in die Ethik abgeschweift. Die Beispiele die der Autor anführte, dass man nicht voraussagen kann, ob ein Kind das "Verbrecher-Gen" in sich tragen wird, welche sexuelle Ausrichtung das Kind haben wird, etc sind für mich sogar beruhigend. Wie würden Eltern handeln, wenn sich das bereits voraussagen ließe?

    Ja, die Geschichte mit dem Sperma fand ich auch hochinteressant. Ist das die Ursache bei den Menschen, die ihre Organe seitenverkehrt tragen? Und wenn ich die TV-Sendung gestern richtig interpretiert habe, ist es ja bereits möglich, dass man bei Erbkrankheiten das "gesunde" Kind auswählt und so die Linie unterbricht. Das ist natürlich einerseits positiv, andererseits kommen einem da wirklich viele ethische Bedenken.

    Teilweise gibt es ja bereits bei Erkrankungen, die das Kind betreffen und die bereits in der Schwangerschaft festgestellt werden können, die Möglichkeit eines legalen Abbruchs. ich möchte hier nicht in der Haut der Eltern stecken und es gibt hier für mich keine wirklich richtige Antwort.

    Ich denke, das ist eine sehr individuelle Entscheidung, die man weder treffen möchte noch von außen beurteilen kann. Für alle Seiten gibt es Gründe und man kann nur hoffen, dass man dann die - für einen selbst und natürlich das ungeborene Kind - die richtige Entscheidung trifft.


    Aber eigentlich fand ich das Buch bisher gar nicht so bedrückend, wie es in den letzten zwei Kommentaren scheint. Ich fand es im Gegenteil überraschwenderweise an manchen Stellen sehr amüsant, allein die taxonomisch korrekte Bezeichnung des westlichen Flachland Gorillas - Gorilla gorilla gorilla. :loool:


    Bei den verschiedenen Homo-Arten (oder Rassen? was ist da jetzt korrekt?) bin ich irgendwie dann ausgestiegen. Und die Interpretation aus ein bisschen DNA ist mir irgendwie dann auch ein wenig zu unsicher. Aber ich bin sehr fasziniert, dass es möglich ist, so alte Gewebe noch genetisch zu untersuchen.


    So - und das war jetzt erstmal mein erster Eindruck. Wie wollen wir denn das nächste Kapitel sinnvoll aufteilen?

  • Deswegen waren meine Gedanken auch bei der Vorhersage der Gene der Kinder in diesem Bereich. Würde dann "unwerteres Leben" von Haus aus vernichtet werden? Teilweise gibt es ja bereits bei Erkrankungen, die das Kind betreffen und die bereits in der Schwangerschaft festgestellt werden können, die Möglichkeit eines legalen Abbruchs. ich möchte hier nicht in der Haut der Eltern stecken und es gibt hier für mich keine wirklich richtige Antwort.

    Aber je mehr wir wissen, desto mehr müssen wir mit diesem Wissen auch verantwortungsvoll umgehen.


    Pflichtlektüre auf Jeden Fall!

    Ich bin gespannt, ob das Thema noch näher beleuchtet wird!


    Es ist schon ganz schön gruselig, was alles möglich wäre.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Ich wünschte nur, Lektüre wie diese wäre für jeden Menschen Pflicht.

    Ich fürchte nur, dass wäre bei allen Verschwörungstheoretikern und Fakten-Leugnern auch nicht hilfreich.

    Da hast du wahrscheinlich leider recht. Nachdem ich kürzlich so eine Doku über diese Flat Earth „Anhänger“ gesehen habe... die schaffen es doch tatsächlich vor sämtlichen Beweisen ihre Augen zu verschließen.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • SweetGwendoline zum Lachen hat er mich auch schon ein paar Mal gebracht, der gute Herr Rutherford.


    Und bitte verzeiht, dass ich für jedes Zitat einen eigenen Beitrag gemacht habe... Irgendwie geht das mit dem Zitieren auf dem Tablet nicht so fein. Aber besser als am Handy.

    Kapitel 2 bis S 125

    Loschbour

    Ich finde immer so interessant, wir hier von Zeiträumen geschrieben wird, also 5000 Jahre so als Fingerschnipsen aus Sicht der Evolution abgetan werden könnten. Dabei ist das für mich schon kaum vorstellbar und dann erst 200000 Jahre.

    Aber dass in 5000 Jahre 200 Generationen passen und was in dem Zeitraum eigentlich alles möglich war (Sex nicht zu vergessen :lol:) ist fast wieder unglaublich.


    Ich verstehe, dass die Wissenschafter beklagen, dass sie so „wenig“ Vergleichsmaterial haben.


    Den Satz, dass die „Gesamtheit der genetischen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Völkern auf weitaus grundlegenderem Niveau gemessen wird als an solchen Oberflächlichkeiten“ wie Haare, Schweißdrüsen, Zahnform (also Aussehen mehr oder weniger) musste ich mir markieren. Ich hoffe, den merke ich mir für eine passende Gelegenheit!


    Außerdem fange ich nun nie wieder ein Diät an :totlach:, der Herr Rutherford sagt, dass das wissenschaftlich höchstwahrscheinlich Unsinn ist. :D


    Sehr schön finde ich, dass immer mal wieder erwähnt wird, dass für die Erkenntnisse viele Leute aus unterschiedlichen Gruppen zusammengearbeitet haben.

    Und die DNA eben nur ein Werkzeug aus einer ganzen Werkzeugkiste ist, auf die zurückgegriffen werden kann.


    Milch (und Honig)

    Ich wusste zwar, dass Asiaten meistens laktoseintolerant sind, aber dass wir Europäer als Milchtrinker eigentlich so ungewöhnlich sind, war mir trotzdem nicht klar.

    Ein interessantes Beispiel dafür, dass wir Menschen durch unsere Gewohnheiten Veränderungen in unserem Genom ausgelöst haben! Wusste ich auch nicht, dass das geht.


    Das alles ist ein bisschen wie ein großer Kriminalfall. Wann hat sich nun diese Laktase-Persistenz gebildet? Das herauszufinden muss etwa so wie Mäuse melken sein.


    Danke jedenfalls, ihr lieben Vorfahren, dass ich ein wunderbares Frühstück mit Milch und Honig genießen kann! :)

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Kapitel 2 bis S 125

    Blond und blauäugig

    Und hier ist es wieder: Wissenschaftler messen den Versuchen, Völker vorwiegend über die Rasse zu definieren, keinen wissenschaftlichen Wert bei. :thumleft:


    Die Roten kommen

    Sehr beruhigend, Rothaarige sind nicht vom Aussterben bedroht! Aber es ist doch ein bisschen kompliziert... (Dalmatiner-Fellfarben-Vererbung ist leichter zu verstehen:loool:).


    In diesem Abschnitt musste ich jedenfalls einige Male schmunzeln, aber auch den Kopf darüber schütteln, wie leicht es sich manche Menschen wieder machen, alles so zu verdrehen, dass es ihnen gerade richtig in den Kram passt. Das Buch führt einem schon ein wenig vor Augen, dass man immer auch seinen eigenen Kopf einschalten sollte und gegebenenfalls nachforschen und nicht alles glauben, was einem so mit „halbwissenschaftlichen“ Erklärungen vorgemacht wird.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Bis S. 125

    So, jetzt bin ich auch wieder da. Das war eine lange Woche irgendwie. :pale:Ich hänge mich mal an deine Ausführungen, katzerl und ergänze dann meine Kommentare.

    Loschbour

    Ich finde immer so interessant, wir hier von Zeiträumen geschrieben wird, also 5000 Jahre so als Fingerschnipsen aus Sicht der Evolution abgetan werden könnten. Dabei ist das für mich schon kaum vorstellbar und dann erst 200000 Jahre.

    Aber dass in 5000 Jahre 200 Generationen passen und was in dem Zeitraum eigentlich alles möglich war (Sex nicht zu vergessen :lol: ) ist fast wieder unglaublich.

    Die Zeiträume kann ich mir echt überhaupt nicht vorstellen. Das übersteigt meinen Horizont. Was ich mir wünschen wäre, wäre eine Comicverfilmung, bei der man die Wanderströme der Menschheit dargestellt bekommt, inklusive Genpool. :lol:

    Außerdem fange ich nun nie wieder ein Diät an :totlach: , der Herr Rutherford sagt, dass das wissenschaftlich höchstwahrscheinlich Unsinn ist. :D

    Wie schön, dass Herr Rutherford auch die Paleo-Diät so ausführlich beleuchtet und als Unsinn deklariert. Vor allem klingt es so, als müsste man - wenn man das ernsthaft betreibt - sowieso verhungern. Und froh bin ich auch über die Amylase - was würde ich nur ohne Kohlenhydrate tun?


    Milch und Honig

    Mein Lieblingswort aus diesem Abschnitt ist definitiv Borborygmus (= Darmgeräusche, Magenknurren). Ich muss mir das unbedingt merken, Borborygmus, Borborygmus, Borborygmus. :loool: Wie verwendet man das wohl - meine Güte, ich habe heute wieder Borborygmus?


    Blond und blauäugig

    Bin ich schon mal definitiv nicht. Ich finde aber, meine Melanosomen sind echt fies zu mir. Ich werde nicht braun und grau bin ich auch schon. Frechheit! Welches doofe Gen dafür wohl verantwortlich ist?

    Und hier ist es wieder: Wissenschaftler messen den Versuchen, Völker vorwiegend über die Rasse zu definieren, keinen wissenschaftlichen Wert bei.

    :thumleft: Und wenn ich das richtig interpretiert habe, hatten wir am Anfang sowieso alle sehr dunkle Haut und die Hellhäutigkeit ist eine Mutation?

    Sehr beruhigend, Rothaarige sind nicht vom Aussterben bedroht!

    Mein Mann hat auch rote Bartstoppeln, für die ich ihn äußerst gerne veräpple. Aber das scheint ja weniger selten zu sein, als ich bisher angenommen habe. Ich gehöre aber nicht zu den Menschen, die Rothaarige besonders attraktiv finden. :-,


    Ich würde dann erstmal bis S. 149 weiterlesen. Dann muss ich nicht so viel auf einmal kommentieren. O:-)

  • SweetGwendoline S 149 ist gut :thumleft:

    Meine Melanosomen sind wohl ähnlich gestrickt, wie deine.

    Ich werd maximal rot oder sommersprossig und woher kommen auf einmal diese ganzen weißen Haare? :pale:

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • SweetGwendoline S 149 ist gut :thumleft:

    Meine Melanosomen sind wohl ähnlich gestrickt, wie deine.

    Ich werd maximal rot oder sommersprossig und woher kommen auf einmal diese ganzen weißen Haare? :pale:

    da können wir uns wohl alle die Hand geben, dunkelhaarig und weißhäutig und maximal rot werden

    Meine erste weißen Haare schon mit 17 ….naja mehr als ganz weiß geht eh nicht :lol:

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    Erich Kästner

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  • Nachreichung Kapitel 1 (Seite 27 bis 89)


    Wie hättet Ihr die Evolution gesehen? Kriechend oder sprunghaft? Der Vergleich mit Pixel für Pixel erscheint mir hier sehr einleuchtend . Amüsiert hat mich wieder mal die Beschreibung der "unanständigen Werkzeuge" beim Bild des biologischen Wandels. Das Bild, das wir alle kennen, und die Zeichnung auf Seite 24 gehen doch weit auseinander.

    Gefallen hat mir, dass Darwin bereits zu seiner Seit die Randbemerkung machte: "Nie höher oder niedriger" sagen.

    Die Schilderung der "Schulterriesen" spricht mich sehr an. Auch wenn es immer wieder vorkommt in der Wissenschaft, dass Theorien überholt bzw widerlegt werden, so ist es doch essentiell, dass ich die Vorarbeiten der anderen Wissenschaftler mit einbeziehe, sie praktisch als stämmigen "Untermann" benutze um auf diesen Schultern sitzend noch weiter nach vorne blicken zu können.


    In diesem Zusammenhang fände ich es extrem wichtig, dass Wissenschaft finanzielle Mittel zur Verfügung hat, die es den Wissenschaftlern ermöglicht, UNABHÄNGIG zu forschen. Dass dies ein frommer Wunsch ist, ist mir klar. Aber wie schön wäre es, wenn sich Wissenschaftler zusammentun können und nicht einzelne ausbrechen um Forschungsergebnisse dem Meistbietenden (mit nicht immer lauteren Zielen) verkaufen müssen. Aber genug abgeschweift.


    Lesen lernen


    Interessant der Abschnitt über die Klassifizierungen (Gorilla Gorilla Gorilla).

    Habe ich es richtig verstanden? Wenn man keine fruchtbaren Nachkommen zeugen kann, dann ist man nicht wirklich genetisch verwandt? (Maulesel)


    Wo ich jedoch wirklich Mühe hatte, war der Bereich der DNA - Sequenzierung. Ich glaube, den habe ich dreimal gelesen um hoffentlich einen groben Überblick zu haben. Hier bräuchte ich für mich selbst mehr bildhafte Erklärungen und jemand der es mir beim Aufzeichnen auch noch ganz langsam erklärt. Basen, Nukleoidbasen, Enzyme, Polymerase, ATCG, etc. ….mir wurde bewusst, dass man es merkt, dass ich mein Abitur an einer Wirtschaftsakademie und nicht auf einem Gymnasium machte, das vermutlich mehr naturwissenschaftliche Unterrichtseinheiten geboten hätte.


    Der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen


    In diesem Unterkapitel fing es ja u.a. sehr um die Paläoanthropologie. Um das Typenexemplar Neandertal 1, seine Verbindung zum Homo sapiens und ander Menschenformen.

    Hier sind meine Gedanken dahingehend abgeschweift (als ich las, dass eine Höhle zerstört wurde) dass manche oft die Arbeit der Archäologen auf das Auffinden von altem (Gegenstände, menschliche Überreste, etc.) und anschließendem Ausstellen in Museen beschränken. Aber diese Funde sind doch viel mehr wert. Alleine was aus minimalen Knochenresten und der erhaltenden DNA erforscht werden kann, phänomenal.

    Welche Rückschlüsse daraus gezogen werden können und sich dann der Kreis wieder schließt zur Bekämpfung von Krankheiten etc. Irrsinn.


    Auf Seite 55 beim Thema Neandertaler und der Einschätzung seiner Intelligenz (Knochenbau, gebeugt, Höhlenmensch) tat mir dieser wirklich ein wenig leid. Da kommen wird 100000e Jahre später daher und anhand seiner Leiche wird vorgeschlagen ihn als Homo stupidus zu bezeichnen. Gott sei Dank kam 1980 einer drauf, dass er Osteoathritis hatte unser Neandertaler 1 und nicht alle so gebückt gingen. Wobei mir auch hier die Verbindung zwischen gebückter Haltung generell und Intellekt fehlt.


    Seite 60 wurde erwähnt, dass alles im Zuge des Humangenom-Projektes veröffentlich wird, damit jeder Wissenschaftler darauf zugreifen kann. Finde ich eine gute Sache.


    Und dann ging es los mit dem Sex.....:lol:

    Los ging es mit der Wanderschaft, Homo sapiens trifft auf Homo neanderthalensis und es kommt was kommen muss....Sex, Sex und nochmal Sex. Jaja die guten alten Zeiten vor 100000en von Jahren. :lol:

    Die Wahrscheinlichkeit ist lt Rutherford (wenn ich ihn richtig verstanden habe) relativ groß, dass sie jedoch nicht einfach übereinander hergefallen sind, sondern vorher noch miteinander gesprochen haben. Zumindest lässt dies die Ausprägung des Zungenbeins vermuten. Naja, vielleicht fand die Unterhaltung auch erst danach statt. Weiß man es?

    Interessant hier auch noch, dass einzelne Gene bzw. Mutationen auf Sprach- bzw Lautvermögen Einfluss haben (FoxP2) ebenso die "Riechgene".-...siehe Ebergeruch.


    Auf Seite 72 beschreibt Rutherford das Ergebnis seiner Gen-Analyse (inkl. Neantertaleranteil). Irgendwie wäre das schon interessant, die Anteile selbst zu wissen. Nur für mich, oder für euch auch?


    Schräg finde ich auch, dass man anhand der Chromosomen feststellte, dass bei den vielen Aufeinandertreffen von Homo sapiens und Neandertaler der Erstkontakt zwischen männlichen Neandertalern und weiblichen Homo sapiens stattfand. Hallo...das ist 600 0000 Jahre her und trotzdem können wir jetzt diese Theorie aufstellen. Phänomenal.


    Bei der Out-of-Afrika-Hypothese, die sich trotz neuer wissenschaftlicher Ergebnisse bestätigte, habe ich mich kurz gefragt: Was wäre gewesen, wenn sich der Homo sapiens nicht auf Wanderschaft begeben hätte? Zum Ur-Migranten geworden wäre?


    Tja und dann entdeckte man noch die Denisova-Menschen. Und, wer hätte es gedacht? Auch hier wieder Sex, Sex, Sex. Mit den Neandertalern und mit den Homo sapiens. tztztz


    Ein Geist aus der Vergangenheit


    Und dann kommen auch die Wissenschaftler noch drauf, dass die Denisova-Menschen nicht zur sexuelle Beziehungen zu den Neandertalern und den Homo Sapiens hatten, nein auch noch eine noch nicht erforschte Gruppe taucht auf.

    Kein Wunder, wenn es dann keinen übersichtlichen, klar und einfach strukturierten Stammbaum gibt, bei diesem Zitat "Rudelbumsen"....



    Zusammenfassung bis jetzt: Ich mag seinen Humor, einzelne Passagen verlangen mir ein Höchstmaß an Konzentration ab, bei anderen muss ich einfach nur schmunzeln. Darf bis zum Ende des Buches so bleiben.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

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    :study:

  • Kapitel 2 (Seite 90 - 166)

    Loschbour, Luxemburg, vor 8000 Jahren


    Das Kapitel fängt an, in dem Rutherford in der Geschichte zurückgeht (in seinem eigenen Stil :wink:).

    "Frühere Menschengruppen hatten mehr als 2 Mio Jahre auf dem Kontinent herumgelungert", so typisch Rutherford.


    Allerdings war ich dann beim Lesen teilweise etwas verwirrt:

    • Da war da der "deutsche" Neandertaler, der aber vor ca. 200 000 Jahren "ausstarb". (Seite 91) Wenn aber wir (der moderne Mensch) erst vor ca. 60 000 in ihrer Region auftauchten, wie konnten wir uns dann vermischen? Oder wurde hier nur Bezug genommen auf die "deutschen Neandertaler", während Neandertaler in anderen Gebieten Europas noch aktiv waren? Immerhin schreibt er, dass die Neandertaler in uns weiterexistieren, wir sie aber überlebt haben, wir jedenfalls keine Neandertalerknochen oder Werkzeuge kennen, die jünger als 30 000 Jahre sind. (Seite 92). 200000 contra 30000?
    • Knochenfunde in Russland:
      Einerseits: Kostenki, vor 37.000 Jahren, Südrussland, Ähnlichkeit mit jüngeren Jägern und Sammlern 30000 Jahre später in Spanien, aber kaum Ähnlichkeit mit Ostasiaten.
      Andererseits: Ust'-Ishim, vor 45.000 Jahren, weiter östlich am Fluß Irtysch, Ähnlichkeit zu Ostasiaten UND Osteuropäern, "anders als Kostenki, der nur wenige genetische Ähnlichkeiten mit Westeuropäern besaß"

    Habe ich da jetzt einen gedanklichen Knoten im Hirn? Einerseits Ähnlichkeit von Kostenki mit Spaniern (finde ich eindeutig als Westeuropa) andererseits wenig Ähnlichkeit mit Westeuropäern?


    Schlüssig wird es dann für mich wieder, dass Ust'-Ishim als Vertreter jener gilt, die von Ostafrika kommend dann in zwei Gruppen teilte, die einen nach Osten, die anderen nach Westen.


    Fortsetzung folgt...

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

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    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Wen von unserer Leserunde es auch interessiert: heute, am 05.08. läuft gerade die Reportage "Die verschwundenen Vorfahren der Menschen" auf zdf info. Bestimmt ist sie auch in der Mediathek zu finden. :wink:

  • Wen von unserer Leserunde es auch interessiert: heute, am 05.08. läuft gerade die Reportage "Die verschwundenen Vorfahren der Menschen" auf zdf info. Bestimmt ist sie auch in der Mediathek zu finden. :wink:

    Dankeschön. Ich schau es mir mal auf der Senderseite an. Könnte sein, daß ich die Doku schon mal gesehen habe.

    :study: Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse

    :montag: Wolfgang Will: Der Zug der 10 000

    :montag: Jürgen Paul: Zentralasien



    Geburtstage sind gut für die Gesundheit! Man hat herausgefunden, dass Menschen, die öfter Geburtstag haben, länger leben! (Uli Stein) :lol:

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht (Afrikanisches Sprichwort)

    Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut! (Karl Valentin)