Inhalt
Abel Rosnovski wächst als unehelicher Sohn eines polnischen Adeligen in bitterer Armut auf. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus russischer Gefangenschaft wandert er nach Amerika aus. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten arbeitet sich der ehrgeizige junge Mann vom Kellner zum Hoteldirektor hoch, und wird sogar Begründer einer weltweit bekannten Hotelkette.
Mit dem Millionärssohn William Lowell Kane aus Boston hat Abel nur das Geburtsdatum und einen untrüglichen Geschäftssinn gemeinsam. Und doch sollten sich die Wege der beiden Männer, die ein unversöhnlicher Hass verbindet, beinahe 60 Jahre lang immer wieder kreuzen.
Meine Meinung
Mit dem ersten Teil der dreiteiligen Familiensaga hat Jeffrey Archer einen großartigen Roman vorgelegt, der mich von den ersten Seiten an völlig in seinen Bann gezogen hat.
Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Abels und Williams Schicksal wird von der Stunde ihrer Geburt an parallel erzählt, bis es sich erst im geschäftlichen, später auch im privaten Bereich zu überschneiden beginnt. Die charakterliche Ausarbeitung seiner beiden Protagonisten ist dem Autor ganz vortrefflich gelungen. Anfangs fand ich Abels Werdegang spannender, während mir William mit all seinen Begabungen als der perfekte Sohn doch etwas zu glatt erschien. Zu Sympathieträgern entwickelt sich keiner der beiden Männer, doch gerade ihr krankhafter Ehrgeiz, ihre Skrupellosigkeit und Unversöhnlichkeit lassen sie in der harten Geschäftswelt, in der nur Geld und Erfolg zählen, umso authentischer erscheinen. In der Zeit der großen Wirtschaftskrise in den 1920-er und 1930-er Jahren waren es wohl genau diese Eigenschaften, die jene besitzen mussten, die es trotz aller Hindernisse und Rückschläge bis ganz nach oben schaffen wollten.
Unglaublich fantasievoll hat Jeffrey Archer den Lebensweg seiner Hauptfiguren in Szene gesetzt, und seinen Lesern gleichzeitig einen beeindruckenden Einblick in die Welt der Hochfinanz geboten. Die Ränke und Intrigen, die Zufälle und Wendungen, die er sich für seine Geschichte ausgedacht hat, sind logisch gut nachvollziehbar und überfordern auch Leser nicht, die vom Bank- und Hotelwesen keine Ahnung haben.
Stilistisch hat mir der Roman ebenfalls sehr gut gefallen. Der Autor versteht so packend zu erzählen, dass man sich gerne vom Strudel der Ereignisse mitreißen lässt, und ganz und gar in der Geschichte versinkt. Für diese tolle Leistung kann es nur die volle Punktezahl geben.