Anke Becker - Gewagtes Vertrauen

  • Inhalt:


    Ausnahmsweise kopiere ich den Klappentext:

    3. Band einer Fantasy- Science Fiction Reihe mit deutlich gesellschaftskritischen Spitzen, ab 18. Zur Info: Hier regieren Frauen. Aber Vorsicht: Der Inhalt könnte kontrovers wirken.Klappentext:Der letzte Funke, die Hoffnung auf Frieden, droht zu verlöschen. Konflikte um Liebe, Macht und Gier brechen auf.Janaija ringt um das Überleben der vereinten Welten - gegen Kadân und Shiran, die ebenfalls das Schlimmste verhindern wollen. Die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen.Notwendige Entscheidungen werden jeden der Drei über die eigenen Grenzen hinausführen. Der Preis ist hoch.Wird es im Kampf mit der uralten Zivilisation einen Sieger geben?


    Meinung:


    Zum Verständnis ist es wichtig, auch die ersten beiden Bände der Reihe zu lesen. Nur den dritten Band zu lesen, würde ich dringend abraten.


    Ich habe jeden Band der Reihe verschlungen. Anke Becker schreibt so flüssig und spannend, dass man die Bücher kaum aus der Hand legen möchte. Natürlich war ich sofort wieder in der Geschichte drinnen und war sehr neugierig, wie sie weitergeht.


    Die umgedrehten Rollen faszinierten mich auch hier wieder. In ihrer Welt regieren die Frauen und sagen, wo es lang geht. Die Männer haben kaum Mitspracherecht, haben aber ein relativ gutes Leben, denn es wird für alle gesorgt.


    Im dritten Band geht es vor allem um die Vorbereitungen für den Krieg bzw den Krieg selbst. Janaija und ihre Anhänger sehen die Moquas, ihnen mehr oder weniger unbekannte Mondwesen, als Bedrohung und wollen sie vernichten. Kadan, der mit den Moquas verbunden ist, versucht, den Krieg zu verhindern.


    Auch ein großes Thema ist die Beziehung zwischen Kadan, Shiran und Baramee. Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen, denn die Autorin hat es geschafft, diese Dreierbeziehung ganz natürlich aussehen zu lassen und trotzdem die Unterschiede zwischen den beiden Frauen und ihrer Beziehung zu Kadan rüberzubringen. Achtung hier kommt es zu ein paar teilweise heftigen SM-Szenen, weshalb die Reihe auch erst ab 18 empfohlen wird.


    Überhaupt hat mir die Entwicklung der Charaktere wahnsinnig gut gefallen. Jeder der Hauptprotagonisten macht eine Entwicklung durch, die deutlich wahrnehmbar ist. So eine tolle Charakterentwicklung habe ich noch selten gefunden.


    Was mir auch gefallen hat, war, dass manchmal relativ unwichtige Nebenfiguren zu wichtigen Wendungen der Geschichte geführt haben. Außerdem gibt es in diesen Büchern nicht nur schwarz und weiß. Nein, die Protagonisten sind nicht nur gut und böse. Da gibt es ein gutes Beispiel: Eine Figur, die ich im ersten Buch überhaupt nicht mochte, ja sogar fast gehasst habe, wurde nach und nach zu einer meiner Lieblingsfiguren. Und so ähnlich ging es mir bei ein paar Charakteren. Am Anfang des Buches vielleicht verachtet und am Ende dann die Erkenntnis, dass die Figur vielleicht doch nicht so böse ist.


    Die Geschichte wird im dritten Band ebenfalls aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So bekommen wir die Gedanken aller Hauptprotagonisten mit und können uns in deren Köpfe hineindenken.


    Ich bin ja normalerweise kein wirklicher SciFi Fan. Doch es ist ja auch kein echtes SciFi Buch. Die Autorin mischt gekonnt mehrere Genres und baut SciFi Elemente, Fantasy, Liebe, Spannung und Hoffnung ein.


    Der letzte Teil der Reihe hat über 700 Seiten, doch lasst euch davon nicht abschrecken. Ich habe jede Seite genossen und wollte nicht, dass die Geschichte endet.


    Fazit:


    Eine tolle SciFi-Fantasy Reihe mit Liebe und Spannung, die ich jedem empfehlen kann!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Anke Becker - Vereinte Welten: Gewagtes Vertrauen“ zu „Anke Becker - Gewagtes Vertrauen“ geändert.
  • "Niemand hat je behauptet, dass Macht leicht zu tragen ist." S. 418


    Stopp! Bitte nur weiterlesen, wenn ihr die vorherigen drei Bände bereits gelesen habt. Ihr wollt euch doch nicht selbst spoilern... Inhaltlich gesehen knüpft diese finale Fortsetzung nämlich nahtlos an die Ereignisse des 2. Bandes an.


    Shiran und Kadan sind nur kurze Zeit gemeinsam. Doch wird Baramee Kadan so schützen können, wie Shiran zuvor? Was, wenn Shiran nicht zurückkehrt? Das Damoklesschwert eines naheneden Krieges schwebt über allen, nicht nur über den dreien, sondern vor allem auch über Janaija. Was wird sie tun? Könnte Kadan allen noch den Frieden bringen?


    Besonders zu Anfang des Buches wird auf die Beziehung zwischen Baramee und Kadan eingegangen. Man hat ja einen Vorgeschmack schon in den vorherigen Büchern bekommen und sollte sich darum auch der Warnung (ab 18) der Autorin bewusst sein. (; Doch Baramee als herzlose oder gar sardistische Söldernin hinzustellen, wäre hier einfach falsch. Es geht viel mehr um Kontrolle und Vertrauen, um eine Verbindung zwischen den beiden. Bee ist für die, die ihr etwas bedeuten, da und schützt sie, wann immer es ihr möglich ist. Das gilt nicht nur für Kadan, nein auch für ihre gesamte Crew. Sie ist sich ihrer Stellung, ihrer Verantwortung bewusst und handelt so rational, verantwortungsbewusst und situationsabhängig, allerdings kann sie genauso einfühlsam sein. Eine starke unabhängige, bewunderswerte Figur.


    Kadan hingegen muss diese neue Bezeihung erst erkennen. Ich empfinde ihn immer wieder als selbstlos und altruistisch ohne dabei aber sich selbst und seine Prinzipien zu verlieren. Er stellt andere über sich und doch will er denen, die er liebt nicht weh tun. Doch im Krieg, wo er der Auserwählte ist, wer kann ihn da schützen? Seine Magie ?


    Doch nicht nur Kadan hat sich im Laufe der Bücher verändert. Besonders Shiran wird bewusst, wer sie nun ist. Ich finde, das mit ihr herauszufinden, war ein besonderer Moment. (:


    Doch diese drei Charaktere in Harmonie? Zwei starke Frauen und der Auserwählte? Aber einen Moment..

    Nicht nur diese Figuren haben eine nicht zu unterschätzende Macht, auch Janaija, die Whaea, muss die Bürde ihrer Herrschaft tragen. Selten war ich über einen Charakter so zwiegespalten wie über sie. Man liest ihre Absichten, befindet sie für gut und sieht dann ihr Handeln. Wie kann man jemanden für seine Fehler verurteilen, während er versucht das richtige zu tun? Wie lange heiligt der Zweck die Mittel? Oft habe ich micht gefragt, wo hier die Grenze ist...wo?


    Insgesamt steckt das Buch voller Facetten. Die oben beschriebenen Charaktere sind auch jene, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Immer wieder wird Shiran als "Gardistin" oder Baramee als "Söldnerin" bezeichnet. Dadurch hebt die Autorin insbesondere auch die verschiedenen Charakterfacetten jedes Einzelnen hervor. Man vereint in sich viele Eigenschaften. Und diese unendliche Unberechenbarkeit, die damit einher geht, zieht sich für mich durch das gesamte Buch. Man kann nur hoffen, dass die eine Möglichkeit am Ende ein Happy End bedeutet. (:


    Interessant auch hier war natürlich vor allem auch die Welt, in der die Geschichte spielt. Hier dominieren Frauen die Gesellschaft, die Relligion der großen Mutter legitimiert die Herrscherin und das Planetensystem kann man in seinem Umfang nur erahnen...


    Aufgrund der vielen spannenden Geschnisse kann ich das Buch nur mit 5 von 5 Sternen bewerten.

    Zwar hatte ich am Anfang ein paar Einstiegsschwierigkeiten, aber sobald man ein Teil dieser Geschichte ist, lässt sie einen nicht mehr gehen. (:
    Ein Fantasy-/Sci-Fi- Roman, den man einfach gelesen haben muss!

  • Die Suche nach Shiran und Kadan hat mich zu diesem letzten Band dieser Reihe geführt und so hab ich die Beiträge angehängt. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn