Lohnen sich Buchverlosungen?

  • Hallo.

    Da ich ja erst mein erstes Buch draußen habe und ich mir Gedanken um das Marketing mache, bin ich sowohl auf lovelybooks, als auch hier auf die Buchverlosungen gestoßen.

    Auf Lovelybooks hatte ich eine laufen, hab die Bücher verschenkt und seit dem nichts mehr von den Beschenkten gehört....

    Von der Verlosung hatte ich bis dato nichts, außer weniger Geld auf dem Konto.


    Jetzt bin ich natürlich leicht ernüchtert... (wie Buchverlosungen hier ablaufen, weiß ich nicht... müsste erst neue Bücher kaufen und dafür muss ich mein Gehalt abwarten 8-[ )


    Aber so generell... wie sind eure Erfahrungen mit Buchverlosungen? Bringen die wirklich etwas?

  • Bringen die wirklich etwas?

    Nein. Man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass diese Verlosungen einen Rattenschwanz an Käufen nach sich ziehen. Klar werden mehr Leute auf das Buch aufmerksam gemacht, aber es ist immer noch ein weiter Weg von »Ich sehe da ein Cover« über »Ich sehe ein Cover und bin davon so angefixt, dass ich mehr über das Buch wissen will« bis »Das Cover und der Klappentext hat mich so neugierig gemacht, dass ich auch die Leseprobe gelesen habe und mir das Buch kaufe.«


    Wie du siehst, sind das mehrere Stationen, die es zu überwinden gilt. Und je nach Buch hakt es bei Lesern bereits bei der Lust, sich überhaupt näher mit dem Buch zu beschäftigen. Dafür freut sich der Gewinner über ein kostenloses Buch, das er ohne Verpflichtungen bekommt.

    Wenn du überhaupt Bücher verschenkst, kommst du mit E-Books besser weg. Die musst du wenigstens nicht selbst kaufen.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Danke für die Antwort.

    In anderen Buchverlosungen las sich das alles so toll. Da wurde eifrig diskutiert und rezensiert (letzteres ist das, was mir grade arg fehlt, um in Onlineshops irgendwie eine gewisse Beachtung zu erhalten). Und ich dachte mir - so als Neuautor - dass so ein Feedback echt praktisch wäre.

    Gut... viele der angebotenen Bücher waren von Verlagen gesponsert, da konnten gut und gerne 20 bis 30 Exemplare verschenkt werden und ich hab vermutlich mit meinen 7 Büchern dummerweise die wenig Interessierten ausgewählt.

    Pech für mich.


    Cover, Klapptext und Leseprobe standen zur Verfügung, also die Leute wussten, worum es ging ^^


    EBooks konnte ich leider nicht anbieten, weil sich die Veröffentlichung davon doch länger als gedacht hingezogen hatte. Aus den 10 Tagen wurden 20.


    Ich sag mal so... teures Lehrgeld für mich. Nur dann weiß ich, dass ich mir weitere Verlosungen spare.

  • Cover, Klapptext und Leseprobe standen zur Verfügung, also die Leute wussten, worum es ging


    Etwas zur Verfügung zu stellen und die Leute dazu zu bringen, das auch zu lesen, sind aber unterschiedliche Dinge. Wenn ich bei jeder Buchvorstellung die Leseproben lesen würde, käme ich gar nicht mehr dazu, ganze Bücher zu lesen. Darum gehe ich so vor: Interessiert mich das Cover, lese ich auch den Klappentext. Wenn der mich nicht mitreißt, lese ich auch die Leseprobe nicht mehr. Sinnvoller wäre es sowieso, z.B. hier oder auf Lovelybooks eine Leserunde zu veranstalten. Das bringt mehr und eher Rezensionen als irgendeine Verlosung.

    EBooks konnte ich leider nicht anbieten, weil sich die Veröffentlichung davon doch länger als gedacht hingezogen hatte. Aus den 10 Tagen wurden 20.

    E-Books kann man auch als Autor selbst herstellen, zumindest wenn es nicht direkt um den Verkauf, sondern nur um eine Leserunde oder sogar eine Verlosung geht. Das funktioniert z.B. mit dem kostenlosen Programm Calibre, das docx in epub und mobi umwandeln kann. Das Cover kann man da auch nachträglich einfügen. Dementsprechend lassen sich da dann auch solche Dinge mit einfügen, die in den Kaufexemplaren nicht drin sind, z.B. die Bemerkung »Gewinn für ...« oder »Rezensionsexemplar«.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Sinnvoller wäre es sowieso, z.B. hier oder auf Lovelybooks eine Leserunde zu veranstalten. Das bringt mehr und eher Rezensionen als irgendeine Verlosung.

    Hm... wusste ich nicht. Von meiner Lektorin und Gesprächen in anderen Schriftstellerforen wurde das Erstellen von Buchverlosungen empfohlen und da ich von der ganzen Materie keine Ahnung hatte, hab ich mich halt darauf verlassen.

    Weil... wer kauft schon ein Buch von einem völlig unbekannten Autor, nur um einer Leserunde beizuwohnen? Da hatte ich so meine Zweifel.


    E-Books kann man auch als Autor selbst herstellen, zumindest wenn es nicht direkt um den Verkauf, sondern nur um eine Leserunde oder sogar eine Verlosung geht. Das funktioniert z.B. mit dem kostenlosen Programm Calibre, das docx in epub und mobi umwandeln kann.

    Wusste ich auch nicht :D


    Dann wäre das vielleicht nochmal eine Option, falls ich doch noch eine Leserunde starte. Hab eben schon geschaut - da ich mit Linux arbeite: Calibre gibt es auch für Linux.


    Danke für die Tipps!

  • Weil... wer kauft schon ein Buch von einem völlig unbekannten Autor, nur um einer Leserunde beizuwohnen? Da hatte ich so meine Zweifel.

    Das stimmt natürlich, aber man kann die Bücher auch für Leserunden verlosen (funktioniert auch mit E-Books - nach dem Format fragen). Wenn du die also dafür zur Verfügung gestellt hättest, hättest du wahrscheinlich ein besseres Ergebnis erzielt :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Wenn ich bei jeder Buchvorstellung die Leseproben lesen würde, käme ich gar nicht mehr dazu, ganze Bücher zu lesen. Darum gehe ich so vor: Interessiert mich das Cover, lese ich auch den Klappentext. Wenn der mich nicht mitreißt, lese ich auch die Leseprobe nicht mehr.

    Jeder macht das ja anders.

    Mein Interesse ist schon geweckt, wenn es in meine Lesepräferenz fällt. Oder aus einer Laune heraus das Genre gerade gut finde.

    Klar, ein schönes Bildcover weckt auch schon das Interesse, aber ich versuch immer mehr über das Buch herauszufinden, vielleicht sogar auch über den Autor/die Autorin - da nehm ich mir dann auch gern eine Leseprobe zur Hand.

    Wenn ich es wirklich toll finde, schaffen es Bücher sogar meinen geplanten SuB zu umgehen!!


    Nur mal so zur Anschauung, IvoryM , ich find dein Buch interessant, hab ich mal auf meine WuLi gepackt, damit ich es irgendwann - vielleicht sogar schon dieses Jahr beim Wichteln - geschenkt bekomme.

  • Die entscheidende Frage ist doch:


    Warum schreibst du?


    Machst du das aus finanziellen Gründen, dann stehen die Chancen schlecht, jemals die Kosten für ein Lektorat wieder hereinzubekommen. Auch ich habe mir ein solches Lektorat geleistet und bin mir diese Tatsache bewusst.


    Es ist eben ein schönes Hobby und die Einnahmen lediglich ein Taschengeld, das liebe Finanzamt nicht zu vergessen. :)

  • Najaaaaa.... ich schreibe am zweiten Teil und weiß, dass ich den nicht veröffentlichen kann, solange ich Schulden habe.

    Daher hoffe ich schon, dass ich zumindest einen Teil der Lektoratkosten decken kann.

  • ich mache bei Lovelybooks bei Leserunden mit. Dort werden die Bücher ja verlost, man kann mit anderen darüber diskutieren und schreibt anschließend eine Rezi die man auf verschiedene Seiten einstellt. Das ist Werbung für den Autor und die Leser freuen sich über ein Exemplar. Vielleicht hilft das ja weiter?? Beim verschenken würde ich immer drauf achten, das die Leser eine Rezi irgendwo reinsetzten, sonst bringt das ja nichts für dich.

  • vielleicht sollte man sich auch erst mit dem Verlag und denjenigen die für dich das Buch fertigstellen, auseinandersetzten. Ich meine, könnten die dir nicht weiter helfen und dir sagen wie du vorgehen kannst??

  • Mit Buchverlosungen habe ich wenige und keine erfolgreichen Erfahrungen gemacht. Wenn es Dir aber darum geht, Rezensionen auf Portalen zu bekommen - also denke jetzt nicht gleich in dreistelligen Zahlenreihen, langsam nährt sich das Eichhörnchen - so bietet sich als kostengünstige Variante das "Wanderbuch" an. Auf Facebook gibt es da auch einige Gruppen dazu, in denen Du Leser*innen findest. Du kannst aber auch versuchen, über Foren wied dieses, direkt Interessent*innen zu finden. Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Du bietest Dein Buch kostenlos als Wanderbuch an, im Gegenzug fürs Lesen gibt es eine, möglichst an verschiedenen Orten veröffentlichte, Rezension. Du machst für Dich eine Liste und schickst das Buch an die erste Adresse. Diese schickt es nach dem Lesen weiter an die 2. Adresse, diese dann wiederum an die 3. usw.usw. Jede*r bekommt jeweils nur die nächste Adresse von Dir. Der größte Verlust, der entstehen kann ist, dass das Buch unterwegs mal verlorengeht, was aber in sehr seltenen Fällen passiert. Dann müsste eben ein zweites von Dir auf den Weg gebracht werden. Je nachdem, wieviel Mühe Du dir gibst und wie viel Zeit Du investierst, kannst Du da schon mal einen kleinen Grundstock an Rezensionen schaffen.

  • ich mache bei Lovelybooks bei Leserunden mit. Dort werden die Bücher ja verlost, man kann mit anderen darüber diskutieren und schreibt anschließend eine Rezi die man auf verschiedene Seiten einstellt. Das ist Werbung für den Autor und die Leser freuen sich über ein Exemplar. Vielleicht hilft das ja weiter?? Beim verschenken würde ich immer drauf achten, das die Leser eine Rezi irgendwo reinsetzten, sonst bringt das ja nichts für dich.

    Bei Lovelybooks hab ich ja schon so etwas laufen, ohne irgendeine Rückmeldung. Hatte die Gewinner zwar alle angeschrieben, aber eigentlich alle sagen, dass sie leider keine Zeit zum lesen haben - das Buch aber ganz bestimmt irgendwann noch lesen werden.


    vielleicht sollte man sich auch erst mit dem Verlag und denjenigen die für dich das Buch fertigstellen, auseinandersetzten. Ich meine, könnten die dir nicht weiter helfen und dir sagen wie du vorgehen kannst??

    Ich bin Selfpublisher und muss meine Rezensionsexemplare selber kaufen. BoD hat mit dem ganzen Marketing nichts zu tun.



    so bietet sich als kostengünstige Variante das "Wanderbuch" an.

    Hm... das hört sich ganz gut an, habe dabei aber immer ein wenig Bedenken, dass unter den Lesern auch mal der ein oder andere "Schluffi" ist, der ein Jahr zum Lesen brauch oder über Monate vergisst, das Buch weiterzuschicken :D In einem anderen Forum hab ich so etwas ähnliches mit einer "Wander-Digicam" mitbekommen. Ein User hat die Camera zwei Jahre daheim liegen gehabt, weil ständig vergessen zur Post zu bringen.


    Nun... aber ich denke, es ist gehoppt wie gesprungen, ob Buchverlosung mit Gewinnern ohne Zeit zum lesen, oder die Vergesslichen beim Wanderbuch :D


    Aber danke für den Hinweis. Ich denke, das werde ich mal ausprobieren.

  • Hallo,

    Ich habe mich bei dir in der Leserunde angemeldet. Ich finde dein Buch interessant. Da es meine erste Leserunde:study: ist, dazu mein erster Fantasy-Roman, mit über 600 Seiten, freue ich mich auf die Leserunde. Ich bin gespannt.

    Schau mal bei "Thalia". Du hast dort ein tolles Feedback bekommen. Das hat mich neugierig auf das Buch gemacht.

  • Hatte die Gewinner zwar alle angeschrieben, aber eigentlich alle sagen, dass sie leider keine Zeit zum lesen haben - das Buch aber ganz bestimmt irgendwann noch lesen werden.


    Ich kann das eigentlich recht gut nachvollziehen.

    Wenn ich meinen eigenen Sub anschaue, meine Merkliste bei Thalia/Amazon und dann noch den Umstand dazu nehme, dass ich mittlerweile mehr als tausend Bücher auf dem Reader habe...

    Vor einigen Monaten habe ich in einem anderen Forum auch einen Autor nach seinen Büchern gefragt und zu welchem er den meisten Bezug hätte.

    Er hatte mir dann eines genannt und das habe ich mir dann sogar gekauft. Nur gelesen habe ich es bis heute noch nicht.

    Das Problem ist eben die wahre Flut an Büchern, die ja eigentlich täglich erscheint. Jeden Monat nehme ich mir vor, dieses Mal keine neuen zu kaufen und erstmal alle zu lesen die ich vorher so gehortet habe.

    Und dann gibt es doch wieder ein Angebot oder eine Neuerscheinung, wo ich unbedingt zuschlagen muss.

    Obwohl ich inzwischen bereits dazu übergegangen bin, selbst bei großen Autoren geduldig zu warten. Die Bücher kommen auf die Merkliste und dann wird im Angebot gekauft. Ums Geld geht es mir persönlich nicht einmal. Es ist aber dieses Überangebot, welches den einzelnen Autor unwichtiger macht.

    Bestes Beispiel ist bei mir Frederik Backman, dessen "Kleine Stadt der großen Träume" ich sehr geliebt habe. Nun gibt es eine Fortsetzung und eigentlich möchte ich sie so gerne lesen. Aber ich bin zu geizig, die 20 Euro auszugeben. Auch weil ich genau weiß das irgendwann ein Sale kommt und ich bis dahin noch tausende andere Bücher zur Auswahl habe. Vielleicht lese ich "Wir gegen euch" also erst in einem oder in zwei Jahren. Damit habe ich inzwischen kein Problem mehr.

    Früher gab es eben den Buchladen, wo wir schon mal fünfzig, hundert oder mehr Euros gelassen haben. Heute habe ich einen Reader, es gibt tausend Angebote und Newsletter, wo auch noch Bücher verschenkt werden. Natürlich ist viel Schrott dabei, den ich gleich links liegen lasse. Aber es gibt eben auch gute Bücher darunter und nebenher noch 10 Angebote, zwischen 99 Cent und 3 Euro.

    Das ist meine Realität und die ist für den Autor natürlich extrem schwierig. Gerade wenn er noch unbekannt ist.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Neben der Vielzahl der veröffentlichten Bücher kommen auch noch andere Faktoren hinzu:


    In welchem Genre man schreibt?

    Fantasy, Krimi/Thriller, Liebesromane sind sehr beliebt. Hier erscheinen unzählige neue Bücher. Das macht es schwer, sich abzuheben.

    Man sollte versuchen etwas Eigenes und Anderes zu machen. Und einen besonderen Stil zu finden.


    Vorbehalte gegenüber Selfpublishern. Ist hier schon an anderen Stellen ausführlich diskutiert worden. Zumindest sollte das eigene Werk durch die Hände eines Lektorats gegangen sein, um nicht noch die Vorurteile zu bestätigen.


    Bescheidene Mittel des Marketings.

    Hier braucht man einen langen Atem und Enttäuschungen sind allgegenwärtig.

  • Neben der Vielzahl der veröffentlichten Bücher kommen auch noch andere Faktoren

    Das sowieso, ich habe mir hier nur mal den monetären Aspekt gegriffen, sowie das Überangebot.


    Vorbehalte gegenüber Selfpublishern. Ist hier schon an anderen Stellen ausführlich diskutiert worden. Zumindest sollte das eigene Werk durch die Hände eines Lektorats gegangen sein, um nicht noch die Vorurteile zu bestätigen.


    Ich schreibe ja selbst, auch wenn ich inzwischen felsenfest überzeugt bin, niemals irgendwas davon zu veröffentlichen.

    Mir ist erstens nie irgendwas gut genug und dann kommen eben noch die ganzen Ausschlussfaktoren hinzu, die Du sehr schön herausgearbeitet hast.

    Autoren sind natürlich auch ein bisschen eitel, wie ich von mir selbst weiß. Ich habe mal einen Online Schreibkurs mitgemacht, der auch ein Lektorat beinhaltet hat.

    Vorher hatte ich nur ein bisschen Lyrik geschrieben und war eigentlich guter Dinge.

    Meinem Gefühl nach waren Geschichten viel einfacher, weil mehr Platz ist und ich mich so viel freier entfalten konnte. Als das kleine Skript dann zurückkam, voller roter Linien, Streichungen und Korrekturen, war das schon ein kleiner Stich ins Herz. Vor allem haben mich die Fragezeichen und Hinweise auf Plotholes irgendwie getroffen. :wink:

    Im Nachhinein habe ich mich zwar gefreut, weil es mich ja auch weiterbringt. Aber so im ersten Moment, wenn offenbar wird, wo man steht...

    Eigentlich war damals das Ziel, am Ende einen kleinen Band mit Kurzgeschichten herauszubringen. Leider kamen dann diverse Sachen dazwischen und daraus wurde nichts.

    Ich werde das aber sicherlich noch mal wiederholen und gebracht hat es doch ganz schön viel. Weil es ein Bewusstsein geschaffen hat. Sowohl für meinen Stand, als für die Feinheiten des Schreibens. Vor allem hat es mir aber auch so ein bisschen die Illusionen genommen, was sicher ganz gut gewesen ist.

    Ein wenig entmutigend vielleicht, aber ich bin lieber realistisch. Eventuell hilft das ja sogar, bei einem neuen Anlauf. Schön wäre das auf jeden Fall.

    Und wenn ich ein Leben lang nur für mich schreibe, ist das auch in Ordnung,.


    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und viel Erfolg mit euren Werken.

    Vor allem aber Kreativität und Spaß am geschrieben Wort.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Für mich geht es beim Schreiben um die Magie, die für mich vom kreativen Schaffen ausgeht. Schon beim Gedanken eine bestimmte Szene zu schreiben, erfasst mich eine gewisse Aufregung. Dann läuft das Kopfkino und ich muss schreiben, schreiben und werde der Zeit verlustig.

    Dieser Augenblick, ist perfekt und ich bin glücklich. Darum geht es für mich...

    Irgendwann ist eine Geschichte in dir und sie wird unruhig, denn sie möchte zur Welt kommen. Dann mach es einfach, folge diesen Stimmen.

    Jedes Buch findet auch seine Leser, man muss sie nur finden.

  • Schon beim Gedanken eine bestimmte Szene zu schreiben, erfasst mich eine gewisse Aufregung. Dann läuft das Kopfkino und ich muss schreiben, schreiben und werde der Zeit verlustig.

    Ja, dass kenne ich auch.

    Für mich sind es die Figuren, die mich am meisten faszinieren. In diesem Kurs wurde mein Blick dafür geschärft und ich habe viel darüber gelernt, wie man sie entwirft.

    In Cixin Liu`s "The three body problem" Reihe gibt es so eine Szene, wo der Protagonist einen Charakter erschaffen soll, mit Lebensgeschichte und allem.

    Das wird dann eine Zeit lang zu seiner Obsession und diese Frau begleitet ihn überall hin. So ähnlich geht es mir auch sehr oft und selbst wenn ich nicht schreibe, denke ich über die Lebensgeschichte von Menschen an Orten nach, die es niemals gegeben hat. Er hat das so gut beschrieben, dass mir erst da richtig klar wurde, dass dies auch Teil meines Wesens ist. Jeder Autor wird dies kennen, egal auf welchem Level.

    Ich habe kürzlich eine schwierige Zeit durchgemacht, auch weil ich von meiner Partnerin getrennt bin und da haben mich diese Figuren sehr intensiv begleitet.

    Die Lektorin hat mir nämlich beigebracht, an ihnen zu arbeiten. Vor allem wenn mir gerade nichts einfällt oder wenn es sich nur um Nebenfiguren handelt.

    Sie meinte, dadurch kann sich auch viel entwickeln und ich würde Zusammenhänge meiner eigenen Story erkennen, Das klappt tatsächlich und ich liebe das einfach.

    Mitunter beschäftigen mich ihre Geschichten so sehr, dass sich diese Realitäten immer am Rande meines Bewusstseins abspielen. Manchmal kommt dann etwas davon nach vorn, oder mir fällt die Lösung eines Dilemmas ein und ich springe hoch und renne zum Computer.


    Oftmals ist der Drang zum Schreiben so groß ist, dass es fast körperlich weh tut. Aber auf gute Art. Und weil ich nicht alles mit Zetteln vollkleben möchte, die ich sowieso verschussele, habe ich mir ein Samsung Telefon mit einem Stift gekauft.

    Das funktioniert richtig gut, weil man auch Notizen auf dem ausgeschalteten Bildschirm machen kann. Denn zu gewissen Gefühlen oder Situationen habe ich nur kurz Zugang. Wenn ich das nicht aufschreibe, verblasst es oder verschwindet sogar für immer.

    Zur Zeit bin ich sehr viel mit einer Frau namens Rahel unterwegs, die in einem totalitären Gottesstaat und den Ruinen unserer eigenen Welt lebt.

    Ich weiß alles über sie und die Welt in der sie lebt. Nun muss ich nur noch schauen, was ich damit mache. Um sie einfach aufzugeben, ist sie mir viel zu schade.

    Vor allem weil ich so viel Arbeit reingesteckt habe und inzwischen sogar die verschiedenen Versionen der Bibel ganz passabel rezitieren kann.

    Und etliche Strömungen kennengelernt habe, insbesondere auch die radikalen. Ich habe sogar mit einer Gemeinde telefoniert, Dokus angeschaut, Margaret Atwood nochmal gelesen usw.

    Du hast recht, dahinter steckt eine große Leidenschaft. Mich macht allein das auch sehr glücklich. Obwohl ich den Wunsch gelesen zu werden ebenfalls gut verstehen kann. Ehrliches Feedback ist wichtig, aber das ist schwer zu bekommen. Testleser aus dem eigenen Umfeld sind ja auch immer so eine Sache. :)

    Wie dem auch sei, ich versuche mir jedenfalls auch die Romantik des Schreibens zu bewahren. Und es gibt so viele Autoren, die ich bewundern kann.

    Das hilft mir sehr dabei.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Warum möchtest du etwas machen, was gefühlt alle machen?