Katharina Hartwell - Der König der Krähen

  • Der erste Band der Silbermeer Saga von Katharina Hartwell gehört für mich definitiv zu den schönsten Neuentdeckungen des noch jungen Jahres.

    Die Autorin entführt die Leser_innen in ein fantastisches Inselreich voller Gefahren, Magie und Abenteuer.

    Als Leser_innen lernen wir zuerst die junge Edda kennen, die in einem kleinen Fischerdorf lebt. Das dortige Lebe ist recht einfach und ohne große Veränderungen, wenn es nicht die Angst vor den alljährlichen Kaltnächten gäbe, denn jedes Jahr verschwindet ein Kind auf unerklärliche Art und Weise. So ergeht es auch Tobin, Eddas Bruder und auch von ihm fehlt jede Spur bis auf eine schwarze Krähenfeder, die zurückbleibt.

    Niemand hat sich in den letzten Jahren aufgemacht die Kinder auf den Inseln im Meer zu suchen. Niemand, bis auf Edda, die ihren Bruder retten will. Auf diesem langen Weg begegnet sie vielen Gefahren, sie bekommt es mit verschiedensten Menschen und anderen Wesen zu tun und erfährt allmählich Stück für Stück auch mehr über ihre Herkunft.

    Wird es ihr gelingen erfolgreich zu sein und wird sie nach Hause zurückkehren?

    Der Autorin Katharina Hartwell gelingt eine wundervoll geschriebene Saga voll Gefühl, Spannung und auch tiefer Weisheit, die die Leser_innen erfüllt und berührt zurücklässt. Es handelt sich um ein Werk, dass ich nur wärmstens empfehlen kann.

  • Beim Lesen spürte ich eine Magie und Aufregung, sodass ich das Buch nicht weglegen konnte



    Klappentext


    „Diese Geschichte beginnt mit den Kaltwochen,

    mit Fischern, die dem Meer nicht trauen,

    und den verschwundenen Kindern von Colm.


    Eine schwarze Feder ist das Einzige, was Edda von Tobin geblieben ist. Gleich zu Beginn der Kaltwochen ist ihr Bruder verschwunden. So wie jedes Jahr eines der Kinder Colms verschwindet.

    Niemand sucht nach ihnen, das Meer ist feindlich, voller magischer Kreaturen und Gefahren. Aber für Tobin überwindet Edda ihre Angst und begibt sich ins Inselreich. Denn irgendwo dort draußen lebt der geheimnisvolle Krähenkönig, der die verlorenen Seekinder mitgenommen haben soll ...“



    Gestaltung


    Besonders schön finde ich an dem Cover, dass der Titel mit Glanzfolie veredelt wurde und somit besonders elegant aussieht. Vor dem dunkelblauen Hintergrund kommen auch die silber-weißen Wellen richtig gut zur Geltung. Außerdem unterstützen diese optisch den Inhalt des Buches, indem sie einen ersten Eindruck der kalten See vermitteln. Die Wellen umranden den bronzefarbenen Titel auch sehr schön und das Bildmotiv, das in der Covermitte zu sehen ist, spiegelt die Geschichte richtig toll wieder.



    Meine Meinung


    Nachdem ich die Leseprobe der „Silbermeer-Saga“ gelesen hatte, war ich Feuer und Flamme für die Geschichte, denn bereits die ersten Zeilen hatten mich gepackt. Es wird beschrieben, dass die Geschichte viele Anfänge hat. Allein in den paar Zeilen wurden so viele tolle Ideen angedeutet und angesprochen, dass ich ganz kribblig auf die Geschichte wurde. Dann kam der Prolog, in denen von sogenannten Seekindern die Rede war. Kinder, die einem Dorf jedes Jahr von der See genommen werden. Aber warum? Ich hatte Fragen über Fragen und war sehr neugierig.



    So hat das Buch bereits mit den ersten Seiten eine Magie entfaltet, die mich für sich gefangen nahm und die mich auch die gesamte Lesezeit über nicht mehr losließ. Mit poetischen Worten und einem wahren Feuerwerk an grandiosen Einfällen überzeugte mich die Geschichte mit jeder gelesenen Seite immer mehr. Ich wurde immer aufgeregter, wollte unbedingt all die Rätsel und Mythen der Seekinder und der Geschichte entschlüsseln, weswegen ich beim Lesen voller Neugierde an den Seiten klebte. Hinzukam die Sprache der Autorin, durch die bildgewaltige Welten in meinem Kopf entstanden. Besonders gefallen haben mir auch die Wortneuschöpfungen, die zur Geschichte passten und so wirkten, als seien sie ganz normale Worte in unserem Sprachgebrauch.



    Dieser Sog, der sich so entfaltete, ließ mich nicht mehr los und hat beim Lesen meine Aufregung noch gesteigert, weil ich vieles auch überhaupt nicht erahnen konnte. Ich wurde mehrfach überrascht und von einem spannenden Plot mitgerissen. Dabei gefielen mir auch all die Namen der Figuren und Nebencharaktere richtig gut, da diese wunderbar zum Setting an der See passten: Edda, Tobin, Teofin…das sind außergewöhnliche Namen, die aber trotzdem im Gedächtnis bleiben und die Stimmung der Geschichte wunderbar wiederspiegeln sowie aufgreifen.



    Das Setting war sowieso echt atemberaubend und gerade in Kombination mit der Stimmung der Geschichte magisch-mythisch, da die Atmosphäre stimmungsvoll ist und an bestimmten Stellen eine unheilschwangere Wirkung erzielt durch die ich als Leserin vor Spannung auf das Kommende vibrierte. Gerade der Weltenentwurf gefiel mir auch echt gut, weil er ziemlich komplex ist, aber ich das Gefühl hatte, als würde da noch Großes kommen. „Der König der Krähen“ ist der Auftaktband der Trilogie, sodass ich wirklich gespannt bin, was mich noch erwarten wird. Hilfreich war beim Lesen auch die Karte, die sich im Buch befindet und die mir die Welt genauer vor Augen geführt hat. Ergänzt wird alles durch die bereits erwähnten, fantasievollen Einfälle, die das Inselreich zu einem unglaublich magischen Ort machen, der mit Wesen und Gegebenheiten aufwartet, welche für mich völlig neuartig waren.



    Zu guter Letzt möchte ich nicht die Protagonistin Edda und auch die anderen tollen Charaktere unerwähnt lassen. Edda ist eine starke Hauptfigur, die mutig ist und sich nicht unterkriegen lässt. Sie wächst im Verlauf der Handlung an und mit ihren Aufgaben und ist auch ein wenig rau wie die See. An den Figuren wird auch schön verdeutlicht, dass man Menschen nicht einfach in Schubladen einteilen kann und dass einfaches schwarz-weiß Denken oft nicht ausreicht, da man nicht einfach nur das eine oder andere ist, sondern eine bunte Mischung aus vielen Dingen. So sind auch die Charaktere bunt zusammengewürfelt und vielschichtig.



    Fazit


    Der Auftaktband der „Silbermeer-Saga“ hat mich schon mit den ersten Seiten gefangen genommen. Die Geschichte ist atmosphärisch, magisch und voller unglaublicher Einfälle, die neuartig sind und zum Staunen einladen. Auch der Weltentwurf konnte mich überzeugen, denn er ist komplex, beeindruckend und wunderbar ausgearbeitet. „Der König der Krähen“ ist in meinen Augen ein Gesamtkunstwerk, denn die Sprache ist poetisch und bildgewaltig mit all den zum Setting passenden Worten und Wortneuschöpfungen. Ich bin richtig gespannt, wie die Trilogie im nächsten Band weitergeht und was sie noch bereit hält, denn schon in diesem Band wurde ich mit Wendungen überrascht, mit denen ich nicht gerechnet hätte.


    5 von 5 Sternen!



    Reihen-Infos


    1. Die Silbermeer-Saga 01 – Der König der Krähen


    2. ???


    3. ???