Buddhisten ruhen bekanntlich in sich selbst. Aber sie können die Zukunft nicht voraussagen , deren Wege nach Buddhas Lehre schließlich unergründlich sind. Und trotzdem wissen die thailändische Polizisten Pichai und Sonchai (der Ich-Erzähler) schon, dass sie etwas nicht wissen können: „Der schwarze Marine in dem grauen Mercedes wird bald am Biss der Nada siamensis sterben“, heißt es in John Burdetts neuem Roman Der Jadereiter: „aber das wissen wir noch nicht.“
Überaus hintersinnig und paradox beginnt Burdetts Thriller, und ebenso hintersinnig und flott geschrieben geht er weiter. Denn der tote Marine ist William Bradley, ein amerikanischer Jadehändler. Und die heimtückischen Schlangen, die aus seinem Wagen quellen, als die beiden Polizisten die Türen öffnen, befördert auch Pichai ins Jenseits. Mit ihm war der Ich-Erzähler fast brüderlich verbunden, seit beide nach einem Verbrechen in einem Waldkloster gläubig wurden. Jetzt setzt Sonchai alles daran, den Fall zu lösen: nicht aus kriminalistischer Neugier, sondern getrieben vom Gefühl der Rache. Offenbar ruhen Buddhisten doch nicht so sehr in sich selbst, wie wir deutschen Leser bisher dachten.
Klappentext bei amazon kopiert.
Ich habe dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen. Es wurden nicht ganz so viele Klischees bedient, wie das in anderen Romanen dieses Genres passiert. Dazu kommt ein hintergründiger Humor und ein gewisser Fatalismus den der Ich-Erzähler ausstrahlt. Viele Sachen werden auch überspitzt dargestellt, aber insgesamt ist es ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen.