John Burdett - Der Jadereiter / Bangkok 8

  • Buddhisten ruhen bekanntlich in sich selbst. Aber sie können die Zukunft nicht voraussagen , deren Wege nach Buddhas Lehre schließlich unergründlich sind. Und trotzdem wissen die thailändische Polizisten Pichai und Sonchai (der Ich-Erzähler) schon, dass sie etwas nicht wissen können: „Der schwarze Marine in dem grauen Mercedes wird bald am Biss der Nada siamensis sterben“, heißt es in John Burdetts neuem Roman Der Jadereiter: „aber das wissen wir noch nicht.“
    Überaus hintersinnig und paradox beginnt Burdetts Thriller, und ebenso hintersinnig und flott geschrieben geht er weiter. Denn der tote Marine ist William Bradley, ein amerikanischer Jadehändler. Und die heimtückischen Schlangen, die aus seinem Wagen quellen, als die beiden Polizisten die Türen öffnen, befördert auch Pichai ins Jenseits. Mit ihm war der Ich-Erzähler fast brüderlich verbunden, seit beide nach einem Verbrechen in einem Waldkloster gläubig wurden. Jetzt setzt Sonchai alles daran, den Fall zu lösen: nicht aus kriminalistischer Neugier, sondern getrieben vom Gefühl der Rache. Offenbar ruhen Buddhisten doch nicht so sehr in sich selbst, wie wir deutschen Leser bisher dachten.
    Klappentext bei amazon kopiert.


    Ich habe dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen. Es wurden nicht ganz so viele Klischees bedient, wie das in anderen Romanen dieses Genres passiert. Dazu kommt ein hintergründiger Humor und ein gewisser Fatalismus den der Ich-Erzähler ausstrahlt. Viele Sachen werden auch überspitzt dargestellt, aber insgesamt ist es ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen.

  • Anläßich meiner Thailand Reise wurde mir dieser Roman wärmstens empfohlen. Nun habe ich ihn gelesen und bin gemischter Gefühle. Man erhält einen tollen Einblick in die Denkweisen des Buddhismus. Allerdings hat sich mir die oftmals auf reinem Karma beruhenden Ermittlungen nicht erschlossen.


    Toll finde ich das Ermittlerduo Sonchai und Kimberley. Östliche und westliche Philosophien zum Besten treffen aufeinander, was auch zeitweise einen gewissen Witz hat.


    Alles in allem ein guter, aber kein fantastischer Roman, der aber auf alle Fälle für alle Asienfans ein Muss ist.


    Der Nachfolgeroman mit Sonchai ist bereits erschienen und heisst "Bangkok Tatoo"

  • Ich habe das Buch neulich auf einem Büchermarkt erstanden. Ich bin sehr gespannt. Die Kritiken scheinen ja durchaus positiv zu sein.

    Das Buch:
    Verborgen hinter etwas, das es niemals offenbahren kann, zeigt sich nur ein kleiner Teil von dem, was es ist: eine Ganze Welt.
    - M-F Hakket

  • Oh welch Zufall - ich habe es geschenkt bekommen (liebt Thailand) mit der dringenden Bitte es möglichst bald zu lesen.
    Habe jetzt gerade mal 60 Seiten - erster Eindruck fremdartig, aber faszinierend anderst.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: John Burdett, Der Jadereiter

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Klappentext:


    Im brodelnden Bangkok jagt der buddhistische Polizist Sonchai die Mörder von William Bradley, einem skrupellosen amerikanischen Jadehändler. Die Suche gerät zu einer Reise in die eigene Vergangenheit., in die Unterwelt Bangkoks, in die Bordelle des berüchtigten achten Bezirks bis hinein in die Vorzimmer der amerikanischen Botschaft.


    Über den Autoren (Quelle: amazon.de)


    John Burdett, 1951 in London geboren, studierte Rechtswissenschaften und arbeitete vierzehn Jahre als Anwalt in Hongkong und London, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er ist der Schöpfer der in und um Bangkok angesiedelten Krimireihe mit dem buddhistischen Ermittler Sonchai Jitpleecheep. Burdett lebt in Bangkok und in Frankreich.


    Sonja Hauser ist als Übersetzerin aus dem Englischen tätig. Sie übersetzt u. a. die Werke von Lucinda Riley, Emily Hauser, Sujata Massey und E. L. James.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Im Auftrag ihres Vorgesetzten Colonel Vikorn verfolgen Sonchai und sein Bruder im Geiste und der Seele Pichai einen amerikanischen Sergeant, der einen beeindruckenden Mercedes durch die Gegend fährt - und dabei eine beeindruckend aussehende Frau an seiner Seite hat. Nachdem sie den Wagen kurz aus dem Auge verloren haben, finden sie ihn zugeklammert und den Fahrer bedeckt mit wild um sich beißenden Kobras bedeckt, während eine riesige Python versucht seinen Kopf zu verschlingen. Den Versuch, dem Eingeschlossenen zu helfen überlebt Pichai nicht, was den streng buddhistischen Sonchai auf einen Rachefeldzug schicken müsste.


    Doch das ist gar nicht so einfach für den einzigen nicht korrupten Polizisten von Thailand, der nicht nur von seinem Vorgesetzten in den Ermittlungen behindert wird, sondern auch von seiner Mutter und zum Teil durch die amerikanische Botschaft, die ihm eine frisch angereiste FBI-Agentin an die Seite stellt, die sicherstellen soll, dass bei den Ermittlungen die amerikanischen Interessen - oder zumindest die eines bestimmten Amerikaners - geschützt werden.


    Auch aus narrativen Gründen zeichnet Burdett ein sehr negatives Bild der Thailändischen Polizei - für das er sich im Anhang genauso entschuldigt, wie für seine Betonung des Rotlichtmilieus in diesem Buch, in dem sich Sonchai bei seinen Ermittlungen ständig bewegen muss. Dabei sorgen zitierte Nachrichtensendungen, Sachbücher und Sonchais eigene Beobachtungen dafür, dass viele dieser Eindrücke - und auch bei der Leserschaft eventuell bereits bestehende Vorurteile - immer wieder relativiert oder korrigiert werden. Auch der Buddhismus und Transsexualität, Drogenhandel und andere Themen werden aus immer wieder überraschenden Perspektiven beleuchtet, was dieses Buch so lehrreich wie unterhaltsam macht. :thumleft::study:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „John Burdett - Der Jadereiter“ zu „John Burdett - Der Jadereiter / Bangkok 8“ geändert.