Renate Feyl - Die unerlässliche Bedingung des Glücks

  • Kurzbeschreibung (Amazon)


    Der neue Roman von Renate Feyl handelt von dem spektakulärsten Scheidungsprozess des 19. Jahrhunderts, von Liebe und Verrat, von Revolution und den Anfängen der Sozialdemokratie.

    1845: Europa ist in Aufruhr. Der Student Ferdinand Lassalle begegnet der zwanzig Jahre älteren Gräfin Sophie von Hatzfeldt und verliebt sich in sie. Sie ist mit einem der reichsten und mächtigsten Männer des Landes verheiratet und will sich scheiden lassen – doch kein Anwalt hat den Mut, sie zu vertreten. Kurz entschlossen bricht Lassalle sein Studium ab, um für ihre Freiheit und ihr Recht zu kämpfen. Er verwandelt den Scheidungsprozess in eine öffentliche Anklage gegen die herrschenden Verhältnisse.

    Von den feudalen Machtträgern gehasst und als Staatsfeind wiederholt verhaftet, wird Lassalle vom Volk gefeiert, avanciert mit der Unterstützung der Gräfin zum Wortführer der frühen Arbeiterbewegung und bereitet den Boden für die Sozialdemokratie. Seine vulkanische Natur und ihr besänftigendes Wesen bilden eine kraftvolle Symbiose – bis er der Diplomatentochter Helene von Dönniges begegnet und eine verhängnisvolle Affäre beginnt.

    Eine große Geschichte über die ungewöhnliche Liebe zweier Querdenker und zugleich das eindrucksvolle, leuchtende Porträt einer Zeit, in der sich unser Gesellschaftssystem zu formen begann.


    Dieses Buch hat mich vom Klappentext sehr angesprochen. Da ich auch schon einige Romane der Autorin gern gelesen habe, habe ich mir den neuesten Roman aus der Stadtbibliothek geholt.

    Leider bin ich - entgegen meinen Erwartungen - überhaupt nicht damit warm geworden und breche es jetzt ab.

    Der Erzählstil sagt mir gar nicht zu, er wirkt auf mich übertrieben und exaltiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Ausdrucksweise, die hier Sophie von Hatzfeldt in den Mund gelegt wird, für eine Frau ihrer Gesellschaftsschicht und Epoche authentisch ist, auch wenn sie tatsächlich eine Frau war, die Unrecht in der Ehe nicht länger hinzunehmen gewillt war.

    Auch die Eingaben, die Lassalle gegen Sophies Ehemann macht, entbehren jeder Sachlichkeit. Falls das wirklich der Stil war, in dem man im 19. Jahrhundert Schreiben an ein Gericht verfasste, dann will ich das jedenfalls nicht weiter lesen.

    Wenn auch nur die Hälfte der Vorwürfe gegen Sophies Mann stimmt, dann muss dieser ein ausgesprochenes Scheusal gewesen sein. Was mich persönlich betrifft, so mag ich nicht seitenlang darüber lesen, mit welcher Frau er es bei welcher Gelegenheit wie getrieben hat und wie oft er sich dabei Geschlechtskrankheiten einfing.

    Ich hätte eher erwartet, dass sich die Klagen gegen ihn auf die Verweigerung von Unterhaltszahlungen und die Entfremdung der gemeinsamen Kinder beziehen.

    Insgesamt habe ich nur knapp 130 Seiten gelesen, es ist also möglich, dass der biographische Roman noch fesselnder wird, als es um die politischen Aktivitäten Lassalles geht. Aber der Sprachstil und die zu ausgewalzten Tiraden über die Differenzen des Ehepaares von Hatzfeldt haben mir die Freude an diesem Roman verdorben.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • auch ich war zuerst von Thema und Klappentext sehr angetan. Doch mir hat die Sprache ebenfalls nicht gefallen. Ich habe zwar bis zum Ende durchgehalten, aber es wurde nicht besser. Viele Wiederholungen. Vieles wirkt übertrieben.
    nein. Keine Leseempfehlung. [-(

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Ich meine, irgendwann mal ein Buch von Frau Feyl gelesen und so mittelgut gefunden zu haben, aber ich kann mich partout nicht dran erinnern.


    Den Titel finde ich unglaublich doof, aber ihre Bücher haben immer so blöde verschwurbelte Titel.

  • Den Titel finde ich unglaublich doof, aber ihre Bücher haben immer so blöde verschwurbelte Titel.

    Ja, die Titel sind immer zum Abgewöhnen, aber die anderen Bücher, die ich von ihr schon gelesen habe, haben mir gefallen. Deswegen habe ich mich auch von diesem Titel nicht abschrecken lassen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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