Robin Stevens - Mord hinter den Kulissen / Death in the Spotlight

  • Klappentext

    Gerade erst aus Hong Kong zurückgekehrt, wartet auf Daisy und Hazel schon die nächste Herausforderung: Ein Gastspiel am Londoner Theater!
    Was von Onkel Felix als kluge Ablenkung von den ewigen Mord-Ermittlungen gedacht war, mausert sich schon bald zu einem neuen gefährlichen Fall. Denn an kaum einem Ort lauern mehr Missgunst und Intrigen als am Theater. Die Spirale aus Eifersucht, Drohungen und makabren Streichen gipfelt schließlich in einem Mord.
    Nun ermitteln Daisy und Hazel hinter den Kulissen, um den Mörder zu stoppen, bevor er noch einmal zuschlagen kann.



    Meine Meinung


    Diese Reihe ist einfach absolut toll und auch mit dem siebten Band kann die Autorin das anspruchsvolle Level halten. Auch wenn es für Kids bzw. junge Jugendliche ab 10 Jahren gedacht ist: ich bin einfach nur begeistert!


    Die beiden Mädchen Daisy Wells und Hazel Wong sind mittlerweile etwas älter und reifer mit ihren 14 und 15 Jahren, und diese Entwicklung zu verfolgen alleine ist schon spannend. Während Daisy, ähnlichem ihrem Vorbild Sherlock, analytisch denkt und die Logik vorn anstellt, ist Hazel wie Watson die Schriftführerin und der gefühlsbetonte Part. Aus ihrer Sicht berichtet sie also wieder auf äußerst unterhaltsame Weise.


    Die Schauplätze wechseln ja bei jedem neuen Band, was ich sehr interessant finde - vor allem da auch immer spannende kleine Details aus der damaligen Zeit und den Orten mit eingebunden werden, die für das empfohlene Lesealter eine tolle Bereicherung sind.

    Dieses Mal gehts ans Rue Theater in London. Die Welt der Schauspieler wird toll in Szene gesetzt - aber auch, wie der Glammer seinen Schatten wirft - denn so glamourös die Theaterwelt auch scheint, hinter de Kulissen brodelt es zwischen einigen Darstellern gewaltig.

    Eifersucht, Neid, Geltungsbedürfnis ... alles große Dramen auf der Bühne, aber auch für jeden der Charaktere im speziellen. Auch verbindet die Autorin das immer auch mit den beiden Mädels, denn dass Hazel noch immer im Schatten von Daisy steht, ist zwar ein gebilligte Tatsache, was aber nicht heißt, dass es Hazel doch in manchen Situationen sehr nahe geht. Aber auch wenn Daisy selten mitfühlsam ist, versteht sie es auf ihre, verschrobene, Art, ihrer Freundin Anerkennung zu zeigen und zu ihr zu halten.


    Zu den Schwierigkeiten ihrer Mädchenfreundschaft kommen jetzt natürlich auch die ersten Schwärmereien. Aber es drängt sich nicht in den Vordergrund, wird aber genauso behutsam und auf achtsame Weise, wie Robin Stevens auch andere aktuelle Themen anschneidet, die sich um das gesellschaftliche Miteinander drehen.


    Der Mordfall selbst hatte dieses Mal ein längeres Vorspiel, bei dem man alle Beteiligten und "Verdächtigen" sehr gut kennenlernen konnte. Es war wirklich großartig aufgebaut und auch wenn ich zwei kleine Details noch immer nicht ganz einordnen kann, war der Fall spannend, überraschend und großartig in Shakespeares Theaterwelt eingefügt. Ich bin durchweg an den Seiten geklebt und wollte ständig wissen wie es weitergeht - und ich hoffe wirklich sehr, dass es noch ganz viele Fälle für dieses Ermittler-Duo zu lösen gibt!


    Das einzige, was etwas "unnötig" war: Die Wörter, die betont werden sollen sind kursiv geschrieben - das ist ja in vielen Büchern der Fall, aber so viele wie hier hab ich - glaub ich - noch nie gesehen :D Das könnte man ruhig etwas zurückschrauben, denn die Betonung wird beim Lesen an sich von selber klar. Ansonsten: Absolute Leseempfehlung für Krimifans!


    Mein Fazit: 5 Sterne


    Weltenwanderer