Dinah Jefferies - Die Frau des Teehändlers/ The Tea Planter’s Wife

  • Inhaltsangabe:


    Die 19jährige frisch verheiratete Gwendolyn Hooper reist zu ihrem Mann Laurence in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Ceylon nach. Er besitzt dort eine Teeplantage und kann seiner jungen Frau ein Leben in Wohlstand und Sicherheit bieten.


    Doch kaum ist sie auf der Insel angekommen, ist das Leben nicht mehr so unbeschwert, wie sie es sich erträumt hat. In der Villa schwebt der Geist der früheren Mrs Hooper, die auf mysteriöse Art ums Leben kam, genauso wie der kleine Sohn. Die Schwägerin Verity nimmt ihren Bruder fast wie eine Geliebte ein und eine unkonventionelle Amerikanerin hat es ebenfalls auf Laurence abgesehen.


    Immer wieder erscheint ein liebenswürdiger und freundlicher Singhalese, der von Laurence allerdings auch nicht gern gesehen wird. Und nach einer durchgefeierten Nacht auf einem Ball wird Gwen schwanger. Sie freut sich auf das Kind und Laurence kann sein Glück nicht fassen.


    Gwen bringt schließlich Zwillinge zur Welt und binnen Minuten muss Gwen eine folgenschwere Entscheidung treffen.


    Mein Fazit:


    Der Roman war schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Das Cover und der Plot hatten mich magisch angezogen, es berührte mich innerlich. Allerdings ist dies eines der Fälle, wo die Verpackung mehr verspricht als Inhalt.


    Die Autorin hat es sich nicht nehmen lassen, die Insel Ceylon, heute Sri Lanka, zu beschreiben. Das war ja ganz gut und schön, aber manchmal verlor sie sich ein wenig darin. Es passierte allgemein zwischendurch wenig, außer vielleicht das angespannte Verhältnis zwischen Kolonialherren und Einheimischen. Da offenbarte sich die menschenverachtende Politik des britischen Empire. Ein Kapitel, das fast jede europäische Seefahrer-Nation geschrieben hat: Die Kolonialisierung und der Versuch, die einheimische Bevölkerung zu unterdrücken. Es gelang ihnen ja nur bedingt! Unruhen und politische Prozesse fand auch in diesem Buch Erwähnung, gehörte aber nur zum kleinen Teil zur Geschichte.


    Gwen wird über die erste Mrs. Hooper nicht die Wahrheit gesagt. Warum sie einen erweiterten Suizid beging. Laurence hätte seine Frau einweihen müssen, aber aus Angst, sie zu verlieren, tat er es nicht. Durch dieses Schweigen wurden Schicksale bestimmt, die großes Leid erfuhren und womöglich wäre der Lauf der Dinge anders gewesen. Sie selbst hat sich eine kaum zu ertragende Bürde aufgeladen, das war deutlich in den Zeilen zu spüren. Da hatte sie mein ganzes Mitgefühl.


    Die Auflösung des Geheimnisses kam für mich überraschend, das war eindeutig ein Pluspunkt. Meist hat man ja immer so eine Ahnung und in den überwiegenden Fällen passt es auch. Aber bei dieser Geschichte kam ich nicht auf das Offensichtliche.


    Aber immer wieder gab es Passagen, die für mich zu detailgetreu, zu genau beschrieben wurden. Es zog sich oft hin. Gelegentlich kam mir in den Sinn, das Buch abzubrechen, aber dann hätte ich mich selbst um die Auflösung gebracht.


    Trotz der positiven Dinge kann ich dem Roman nur drei Sterne vergeben. Schade, es klang so vielversprechend.

  • Aber immer wieder gab es Passagen, die für mich zu detailgetreu, zu genau beschrieben wurden. Es zog sich oft hin.

    Deshalb mag ich Audiobooks so gerne, weil die meisten Sprecher es vorzüglich verstehen, den Hörer auch über langatmige Passagen hinwegzutragen. :)