Lotte Minck - Sonne, Mord und Sterne

  • Kurzmeinung

    aida2008
    mehr Krimianteil, was der Serie gut tut - aber trotzdem noch eine "Krimödie" - lesenswert!
  • Kurzmeinung

    SaintGermain
    Fall 3 der Astrologin von der Queen of Crimedy.
  • Nein, ich habe das Erscheinungsdatum dieses Buches nicht in den Sternen gesehen. Endlich ist es soweit: Mit der Ruhrpott-Krimödie "Sonne, Mord und Sterne" hat Lotte Minck den dritten Band ihrer erfolgreichen Reihe um die Astrologin Stella Albrecht vorgelegt.

    Beim Bochumer Astrologiekongress versammelt sich alles, was in der Branche Rang und Namen hat, vom Geistheiler über den Engelsbotschafter bis zum Jenseitsmedium. Um zu erkennen, dass Marlene Silberstein tot ist, braucht man allerdings weder hellseherische Fähigkeiten noch muss man des Auralesens mächtig sein: Der Star der Astrologenszene wurde erschlagen, und zwar mit dem ihr gerade erst verliehenen "Saturn". Während der zunehmend genervte Kommissar Arno Tillikowski bei seinen Befragungen mit Engelskontakten als Alibi konfrontiert wird, begibt sich Stella auf die Suche nach dem Täter - wie immer mit himmlische Hilfe, aber auch ganz bodenständig unterstützt von ihren Freunden.

    Das Cover von Ommo Wille ist wieder eine Klasse für sich. Der Betrachter schaut in ein Hotelzimmer, das in völlige Dunkelheit getaucht und lediglich von dem schwachen Licht mehrerer Kerzen erhellt wird. Im angrenzenden Badezimmer mustert sich eine junge Frau selbstgefällig im Spiegel und zieht sich sorgfältig die Lippen nach. Offensichtlich erwartet sie Besuch; denn sie ist aufreizend mit knallroten Dessous bekleidet. Auf einen Eindringling, der sich mit einem schweren Gegenstand in der Hand auf leisen Sohlen ins Badezimmer scheint, kann sie kaum vorbereitet sein. Auch der Titel "Sonne, Mord und Sterne" ist schlichtweg genial. Denn er nimmt das zentrale Motiv "Astrologie" auf eine lässige, selbstironische Art auf, in dem er ein bekanntes Kinderlied kurzerhand umdichtet.

    Wie die Vorgänger "Planetenpolka" und "Venuswalzer" spielt das Buch "Sonne, Mord und Sterne" wieder mitten im Ruhrpott. Lotte Minck, die ungekrönte Queen of Crimedy, hat sich ein ausgefallenes Setting einfallen lassen. Sie gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen eines Astrologie-Kongresses in Bochum, zu dem die seriöse Astrologin Stella Albrecht und ihre flotte Oma Maria Schmidt, besser bekannt als geheimnisumwitterte "Madame Pythia", geladen sind. Dort lernen sie Marlene Silberstein, den atraktiven, berühmt-berüchtigten Star der Astrologie-Szene, kennen, die sich weniger durch Fachwissen denn durch Cleverness auszeichnet. Sie ist sehr geschäftstüchtig, manipuliert ihre Mitmenschen nach Belieben, hat einige Leichen im Keller und ist mit allen Wassern gewaschen. Demzufolge ist es keine große Überraschung, das sie den ersten Preis des Events abräumt und mit dem "Saturn" für ihre Verdienste ausgezeichnet wird. Dass sich diese Statue als Tatwerkzeug entpuppt, mit dem sie selbst hinterrücks in ihrem Badezimmer erschlagen wird, dürfte sie nicht vorhergesehen haben. Verdächtige gibt es mehr als genug. Statt das schillernde Event in ihrer Heimatstadt zu genießen, steckt Stella Albrecht mitten in einem komplizierten Mordfall und unterstützt ihren Freund, Kommissar Arno Tillikowski, auf der Suche nach dem Täter...

    Wieder einmal bin ich restlos begeistert von dem neuen Buch meiner Lieblingsautorin Lotte Minck. Es ist witzig-spritzig geschrieben und bietet vergnügliche, spannende Unterhaltung mit viel Lokalkolorit und tollen, schrägen Protagonisten, die jeden Leser in ihren Bann schlagen wird. Einfach eine großartige Mischung aus Krimi und Kömodie! Bitte mehr davon!

  • „...Marlene Silberstein war beim Publikum eingeschlagen wie eine Bombe; ihre Fanpost hatte Säcke gefüllt. […] Selbstverständlich hatte sie von Astrologie nicht mehr Ahnung gehabt als ein Deichschaf vom Tangotanzen; schließlich las sie lediglich vor, was jemand anderes formuliert hatte...“

    In Bochum findet ein Astrologiekongress statt. Star des Abends ist Marlene Silbermann. Sie bekommt die eigens dafür gestiftete Auszeichnung. Lange aber kann sie sich nicht daran erfreuen, denn genau mit dieser Trophäe wird sie erschlagen.
    Auch Stella und ihre Großmutter Maria nehmen am Kongress teil. Widrige Umstände wollen es so, dass ausgerechnet Stella die tote Marlene in ihrem Hotelzimmer findet.
    Die Autorin hat erneut eine spannende Krimikomödie geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil ist leicht und locker.
    Sehr genau und gekonnt amüsant werde ich über die einzelnen Vertreter, die sich in Bochum unter dem Stichwort Astrologie versammelt haben, informiert. Den Inhalt des entsprechenden Fernsehsenders fasst Maria so zusammen:

    „..Dort rufen die Menschen im Minutentakt an, um Botschaften von Engeln zu bekommen oder mit lieben Verstorbenen im Jenseits Kontakt aufzunehmen. Das ist ein Riesengeschäft...“

    Zu bedauern ist Kommissar Arno Tillikowski. Anstatt seine Fragen zu beantworten, wird unter anderen seine Aura analysiert. Kein Wunder, dass er sauer reagiert.

    „...Der Nächste, der etwas von meiner Aura oder von Engeln faselt, wandert in den Knast, verstanden? Ich ertrage kein einziges Wort mehr von diesem Schwachsinn...“

    Wer aber hatte ein Interesse daran, Marlene zu erschlagen. Gut, die Frau hat sich keine Freunde gemacht. Menschen waren für sie dazu da, ihre Karriere voranzutreiben. Und im Bett nahm sie, was kam, Hauptsache es brachte sie weiter. Zwei ihrer Mitbewerber für die Trophäe waren mehr als sauer. Und Holger von Aalen, der den Kongress organisiert und inszeniert, ist wie vom Erdboden verschwunden.
    Natürlich streckt Stella ihre Fühler aus, um selbst nach den Mörder zu suchen. Der Journalist Ben und Ruby, eine junge Frau mit ausgezeichneten Fähigkeiten in der Informatik stehen ihr dabei hilfreich zur Seite.
    Wie schon in dem Vorgängerbänden mag ich Maria. Sie strahlt Lebensweisheit aus, bleibt selbst in schwierigen Situationen ruhig und bringt durch ihren Beitrag auf den Kongress eine gewisse Seriosität in die Vorträge.

    „...Etwas im Leben erreicht zu haben, heißt nicht automatisch, das man auch überheblich und eitel werden muss. Zu strahlen muss nicht bedeuten, dass man andere ohne Rücksicht auf Verluste überstrahlt. Da ist ständige Selbstreflexion gefragt, Demut, Bescheidenheit – und das kostet Kraft...“

    Natürlich bleiben am Ende keine Fragen offen, jedenfalls was den Kriminalfall betrifft.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Beim Bochumer Astrologiekongress ist der Superstar der Szene Marlene Silberstein die Hauptattraktion und bekommt auch den "Saturn" verliehen. Und gerade mit diesem wird sie kurz darauf erschlagen. Stella und ihre Oma Maria sind natürlich auch vor Ort und versuchen Kommissar TIllikowski unter die Arme zu greifen, denn Verdächtige gibt es aufgrund des Charakters und des Lebenswandels der Preisträgerin einige.

    Das Cover des Buches ist sehr detailreich, hervorragend gezeichnet und passt perfekt zum vorliegenden Buch. Er passt auch ausgezeichnet zu den bisherigen Büchern der Autorin und gefällt mir hervorragend. Wie immer vergleiche ich dann natürlich das Bild mit dem Text des Buches und erstmals fiel mir ein klitzekleiner Fehler auf. Auf dem Cover hat Marlene rote Unterwäsche an, im Buch ist es schwarze. Aber das sind natürlich wirklich nur Kleinigkeiten und stören den Lesegenuss in keinster Weise.

    Der Schreibstil ist wieder fantastisch, die Charaktere und Orte werden gut dargestellt und die Protagonisten entwickeln sich weiter.

    Der Prolog gefiel mir nicht ganz so gut, weil er schon etwas von der Geschichte vorwegnimmt, erst langsam konnte ich mich etwas damit anfreunden.

    Der Plot des Buches ist sehr gut durchdacht und Spannung und Humor nehmen eine zentrale Rolle in dieser Krimödie ein. Der Fall ist trotzdem spannend, auch wenn ich den Täter als geübter Krimi-Leser schon früh entlarven konnte.

    Wie alle bisherigen Bücher der Autorin konnte mich somit auch dieses Buch restlos überzeugen.

    Fazit: Fall 3 der Astrologin von der Queen of Crimedy. 5 von 5 Sternen

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Lotte Minck: Sonne, Mord und Sterne“ zu „Lotte Minck - Sonne, Mord und Sterne“ geändert.
  • Bei einem Astrologiekongress in Bochum, bei dem auch Stella Albrecht und ihre Oma teilnehmen, wird die gerade mit dem „Saturn“ ausgezeichnete Marlene Silberstein ermordet. Hauptkommissar Arno Tillikowski ermittelt.


    Natürlich lässt auch Stella es sich nicht entgehen, eigene Ermittlungen anzustellen, immerhin ist sie in den Fall involviert, hat einige Beobachtungen machen können und ist eine wichtige Zeugin.


    Die Thematik ist gelungen umgesetzt, Lotte Minck hat alles aufgeboten, was es im Rahmen der „Astrologie“ gibt, da treffen Auraleser auf Menschen, die mit dem Jenseits und/oder Engeln kommunizieren, Wahrsager, Kartenleser, Horoskopersteller, mehr oder weniger wissenschaftlich Agierende. Auch Stella und ihre Oma gehören in diesen Kreis und erleben hier bereits ihren dritten Fall.


    Wie bei Lotte Minck üblich, handelt es sich nicht um einen der üblichen Kriminalromane, sondern um eine Krimödie, d. h., hier trifft Humor auf einen durchaus ernsten Kriminalfall. Alleine wie der Hauptkommissar sind inmitten all dieser skurrilen Kongressteilnehmer fühlt, ist herrlich zu lesen – kein Wunder, dass seine Aura grau ist. Der Autorin sind insgesamt wieder herrliche Charaktere gelungen, die man bildlich vor sich sieht.


    Auch der Fall und seine Auflösung konnten mich überzeugen. Ich habe zwar zunächst in eine andere Richtung getippt und war etwas skeptisch, als ich bemerkte, wohin es wohl geht, doch meine Skepsis konnte die Autorin schließlich komplett ausräumen.


    Der dritte Band der Reihe hat mich wieder gut unterhalten, Charaktere und Fall konnten mich überzeugen und machen Lust auf mehr Romane der Reihe. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die nichts gegen Humor in Kriminalromanen haben.