Bei wunderschönem Frühlingswetter habe ich gestern auf der Terrasse gelesen und habe wieder aufgeholt. Ich wäre jetzt bis Seite 126 gekommen. Die beiden letzten Sätze der Seite lauten:
"Doch, jetzt einnere ich mich auch, dass der Übersetzer, der zu oft Shakespeare gelesen hat, Gilbert Murray hieß.
Darüber hinaus habe ich keine Ahnung, wer Samuel Butler war, allerdings, es sei denn, es war derselbe Samuel Butler, der Der Weg allen Fleisches geschrieben hat."
Unter anderem war mir eine kleine Stelle aufgefallen bei der sich Kate widerspricht. Ich weiß jetzt nicht mehr genau, ob es schon erwähnt wurde?
Auf Seite 76 ärgerte sich Bertrand Russel noch, dass ihn Wittgenstein mitgeschleppt hatte um Alfred North Whitehead beim Rudern zuzuschauen. Auf Seite 124 war es Guy de Maupassant, den er beim Rudern zuschauen sollte.
Ein weiteres Motiv, das recht oft vorkommt ist ihre Menstruation. Wenn man davon ausgehen würde, dass Kate wie ein Schweizer Uhrwerk früher funktioniert hatte und ihre Menstruation pünktlich kam und jetzt durch die Wechseljahre ausbleibt, wieder kommt, sich halt völlig verändert hatte gegenüber vorher. Dann könnte man es vielleicht noch zu dem Bild mit den Uhren, der Zeit, dazu nehmen.
Ich habe mir noch eine Stelle angestrichen, wo man Trauer spürt. Auf Seite 84 sprach sie ja noch davon, wie sie ein Porträt ihrer Eltern nach Diapositiven gemalt hätte. Und sie war da schon sehr traurig darüber, dass sie niemals ein Porträt von Simon gemalt hätte. Darauf geht sie nach zwei Seiten wieder ein und vermutet erst, dass es auch von Simon Diapositive geben müsste. Wobei sie nicht mehr weiß ob sie noch existieren oder nicht. Da kam ja der Satz "Aus der Zeit gefallen."
Kurz danach erwähnt sie Schnappschüsse in einem Rahmen von auf dem Tisch neben dem Bett. Und bricht dann das Tippen ab.
Was mir gerade noch mal beim überfliegen meiner Anmerkungen aufgefallen war, wie oft sich Kate vergewissert, dass das Boot noch da ist.
Dann erwähnt sie "eine Art Depression" auf Seite 89.
Zitieren mag ich noch diese Stelle auf Seite 89:
ZitatAngst ist die Grundbefindlichkeit des Daseins, wie irgendjemand einmal gesagt hat oder fraglos gesagt haben sollte. Jedoch, um die Wahrheit zu sagen, ich hätte geglaubt, ich hätte mich der meisten solcher Gefühle zu der Zeit entledigt, als ich mich des größten Teils des anderen Gepäcks entledigte.
Seltsam war ja wieder eine Stelle bei der sie in einem Buch gelesen hatte und fast von einem Auto überfahren wurde. Allerdings saß da niemand am Steuer. Wohin das Auto dann rollte, ob es mit irgendwas kollidierte, entzog sich ihrer Wahrnehmung und blieb reine Spekulation.
Und dann erwähnte sie noch auf Seite 103 ein Liebhaber, namens Lucien. Das wäre mir fast beim Lesen entgangen.
Auf Seite 108 habe ich mir noch diesen Absatz unterstrichen:
ZitatIn jedem Fall scheint jede dieser Geschichten vermutlich darauf hinauszulaufen, dass viel mehr Menschen auf dieser Welt als man selbst unfähig waren, sich eines gewissen Gepäcks zu entledigen.
Welches Gepäck eigentlich? Die gleiche Frage stellte ich mir schon weiter oben, welches gewisse Gepäck sie da wohl meint.
Bei den gemalten Münzen war mir irgendwie Borges eingefallen (ich meine es war er) mit einem seiner Geschichten bei der Münzen auch eine Rolle gespielt haben. Irgendwas so in der Richtung, dass wenn man sie verliert, vergräbt, dann würden sie nicht existieren. Erst wenn man sie in der Hand hält, dann existieren sie. Ich habe da aber leider nur noch eine dunkle Erinnerung daran (ich klinge schon wie Kate ). Bei der Geschichte existieren die Münzen nicht mehr , wenn man sie nicht gerade in den Händen hält und bei Wittgensteins Mätresse werden sie aufgemalt und exisiteren quasi nur als Bild und sind auch nicht echt, sprich real. Keine Ahnung ob meine Gedanken was nützen, aber das fiel mir gerade wieder ein.