David Markson - Wittgensteins Mätresse (ab 17.02.2020)

  • Wahrscheinlich ist es dieses Unscharfe, nicht richtig zu Packende, was Du, liebe @ Farast, meinst, wenn Du Kate als Konstrukt empfindest.

    Genau das ist es! Man bekommt ein paar Informationen zugeworfen und dann beginnt man als Leser überall im Buch nach weiteren zu suchen, aber so wirklich was erfahren tut man ja nicht. Und so bleibt Kate für mich nicht greifbar, weil jedwede Gefühle und weitere Informationen fehlen, die für mich erst eine Person in einem Buch "lebendig" werden lässt.



    Ich zitiere mal noch diesen Beitrag von taliesin von am Anfang unserer MLR, welcher Gedanke mir gerade noch kam.


    Zu Wittgensteins Thorie.


    Es ist übrigens wohl auch so, dass man nur etwas sehen und einordnen kann wenn es

    beschreibbar ist. Also unsere Wahrnehmung ist nach Wittgenstein abhängig von Begriffen und Sprache.

    Ich hoffe ich kann es auch halbwegs umschreiben was ich meine. Ich bin ja schon fast am Ende des Buches angelangt. Mit der obigen Erklärung zu Wittgensteins Theorie im Hinterkopf kam mir der Gedanke (und hoffentlich hatte ich ihn nicht schon und wiederhole mich jetzt wie Kate 8-[) das"Wittgensteins Mätresse" diese Theorie äußerst amüsant umsetzt. Gefühle kann man nicht einordnen, also werden sie nicht beschrieben. Trauer, Angst, Einsamkeit alles nicht beschreibbar.

    Markson verballhornt buchstäblich Wittgensteins Theorie indem er Kate von Klötzchen, zu Stöckchen zu Hölzchen und umgekehrt schreiben lässt, inkl. ständiger Wiederholungen. Je genauer Kate versucht ihre Gedanken schriftlich niederzulegen, um so absurder lässt es sich ja lesen und als Leserin habe ich nicht wenig dabei den Kopf dabei geschüttelt. Und amüsant lesen lässt sich ja schon einiges davon.


    Dieses fiktive Gespräch zwischen Rembrandt und Spinoza fand ich recht originell, weil sich die beiden Berühmtheiten über so etwas Banales unterhalten wie den Namen einer Katze. Ähnlich macht sie es ja auch mit den griechischen Sagengestalten, die sie quasi zum Kaffeekränzchen vereint und zusammen plaudern lässt.

    Damit bricht sie die Heldensagen auf den Alltag der Personen herunter.

    Die Stelle(n) fand ich auch herrlich!



    Das mit der Katze geht mir nicht so aus dem Sinn.

    Eigentlich wollte ich mit meinem Post nur fragen, wie Ihr das mit der Katze sehr. Manchmal bin ich etwas kryptisch, merke ich.

    Ich verstehe gerade nicht was du meinst :uups:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Ich verstehe gerade nicht was du meins

    :lol:


    Jetzt haben wir uns dem Motiv der Katze literarisch und kunsthistorisch angenähert, was ich persönlich auch für einen logischen Zugang halte: literarisch - weil Kate ein Buch schreibt, und kunsthistorisch - weil sie Künstlerin ist und einen Malernamen nach dem anderen herabtropfen lässt.

    Aber wieso wird die Katze hier zum Leitmotiv?

    Ich denke, weil Kate die Gesellschaft eines Lebewesens sucht und weil die Katze ihr Spiegelbild ist.

    Das kann man aber auch anders sehen, und da interessiert es mich, wie Ihr das seht.


    Dieses Buch bietet ja eine Fülle von eigenen Assoziationen an, die sich aber auch nicht alle zu einem Großen und Ganzen schließen.


    Mich hat z. B. interessiert, wieso sie ausgerechnet den Namen "de Kooning" häufiger erwähnt.

    Ein Bild wie das hier ist vergleichbar mit Kates Gedanken, finde ich. Aber bei diesem Bild steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern des Prozess des Entstehens: man kann als Zuschauer dabei zusehen, wie das Bild entsteht. Und das tun wir doch auch bei Kate, meine ich. Wir sehen doch auch zu, wie die Gedanken aus ihr heraustreten. und dann letztlich unverbunden niedergelegt werden, so wie die Punkte und Striche in dem Bild.


    Aber auch das ist nur eine einzelne Beobachtung oder Assoziation, und letztlich geht es uns mit dem Buch so wie es Kate mit ihrer Welt geht:

    alles steht unverbunden nebeneinander. Für mich stellt sich dann noch die Frage, ob Kate sich diese Welt erschafft oder ob sie nur eine

    erschaffene Welt beschreibt - eine Welt, die sie nicht ordnen kann.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Trauer, Angst, Einsamkeit alles nicht beschreibbar.

    Aber spricht sie nicht von ihrer Angst? Und auch der Trauer um den Tod der Eltern, des Ehemannes, des Sohnes? Z. B. dass sie bedauert, kein Bild gemalt zu haben?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Nun habe ich endlich das Buch fertig gelesen. Kate ist und bleibt für mich eine Mysterium. Es ist offensichtlich dass sie alles glaubt was sie sagt, dennoch oftmals ist ist sich selber nicht sicher dessen was sie sagt, Sie misstraut spürbar ihren Erinnerungen.

    Zitat

    Seite 255

    Ed è ovviamente anche nella mia testa. Ma, del resto, cosa c’è che non sia nella mia testa? È come un maledetto museo, a volte. Come se fossi stata designata curatrice di tutto il mondo.

    Und es ist offensichtlich auch in meinem Kopf. Aber dann, was gibt es, was nicht in meinem Kopf ist ? Es ist manchmal wie in einem verdammten Museum. Als wäre ich weltweit zum Kurator ernannt worden.


    Insbesondere aufgefallen ist mir die Verbindung ihres eigenen Schicksals, mit den trojanischen Frauen, Kassandra, Elektra, Helena und Klytaimnestra welche von ihr immer wieder neu interpretiert werden.

    Kate identifiziert sich stark mit den Frauen der griechischen Tragödie, dahinter verbirgt sich ihr eigenes Leben, die in die Brüche gegangen Ehe, einem toten Sohn, ihren Schuldgefühlen wobei sie Zuflucht im Wahnsinn sucht. „sono pazza“


    Ausserdem weiss man wirklich nicht genau war es nun gestern, ist es heute wird es übermorgen sein, aber vielleicht hat sich alles vor mehreren Jahren abgespielt und somit verliert man sich als Leser in einem Textlabyrinth und es ist eine ständige Herausforderung mit den Widersprüchen klar zu kommen.


    Zitat

    Seite 249

    Dato che per tutti questi anni non ho mai avuto idea di che giorno della settimana fosse, cosa cui avrò sicuramente già accennato.

    In all den Jahren hatte ich keine Ahnung, welcher Wochentag es war, was ich sicherlich schon erwähnt habe.

    drawe fragte an wen den die Worte von Kate gerichtet sind. Darauf habe ich wirklich keine andere Antwort gefunden wie, sie schreibt an niemanden bestimmten -es ist wie schon einmal erwähnt, sie versucht damit der Einsamkeit entfliehen.

    Denn ob es nun Realität ist die letzte Person auf Erden zu sein, oder nur eine von Kate eingebildete, Tatsache ist sie ist erfüllt von Ängsten, sie ist einsam und hat eine unbestimmte Sehnsucht in sich dieser zu entfliehen.

    Zitat

    Seite 258

    Un romanzo che parla di una donna che si sveglia un mercoledì o un giovedì e scopre che al mondo non é rimasto più nessuno al di fuori di lei.

    Ein Roman über eine Frau, die an einem Mittwoch oder Donnerstag erwacht und entdeckt, dass auf der Welt niemand mehr ausser ihr ist.

    Zitat

    Seite 258

    O scrivere parole in finto greco sulla sabbia con un bastone

    Oder griechische Fantasie Wörter mit einem Stock in den Sand schreiben

    Dies bringt mich wieder an den Anfang des Buches, - In principio lasciavo maessagi nelle strade - Am Anfang hinterliess ich manchmal Botschaften auf der Strasse.

    Wie wenn sich mit diesen Worten der Kreis schliessen würde.


    Ehrlich ich weiss nicht habe ich wirklich verstanden was David Markson mit diesem Buch mir als Leser nahe bringen wollte. Spielt jedoch gar keine Rolle denn ich fand es wunderbar, habe mich gerne verwirren lassen, habe mich von den Interpretationen von Kate überraschen lassen. Amüsiert ihre Betrachtungen über Künstler der Malerei, der Literatur, der Musik usw. gelesen und mit Verwunderung festgestellt wie sich Wahrnehmungen welche man von einer Person hat wenn diese aus einem andern Blickwinkel dargestellt werden verändern können. Habe versucht ihre Einsamkeit und ihre Trauer zu verstehen, bin ihr gefolgt auf ihren Reisen, ob nun real oder imaginär spielt keine Rolle und auch wenn sie mich mit ihrer Sprunghaftigkeit fast immer und ständig wieder den Überblick verlieren liess ist wirklich nicht wichtig bei diesem wunderbaren Roman.

    Es spielt für mich keine Rolle ob ich die Philosophie des Romans verstanden haben , er ist einfach sehr speziell und grossartig in seiner Gesamtheit.


    Edit: Ich habe gesehen es sind noch Fragen offen - Katzen Symbole - Medea und weitere. Ich werde mir eure Beiträge sicher nochmal durchlesen, finde vielleicht mögliche Antworten (Aber nur vielleicht)

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Kate identifiziert sich stark mit den Frauen der griechischen Tragödie

    Ja - und hier möchte ich Medea ergänzen, die ihre Kinder tötete.

    Irgendwie sind das alles "blutige" Frauen, direkt oder indirekt. Ich habe auch den Eindruck, dass das Motiv des Kindesmords häufiger auftaucht. Klytämnestra - sie wird wie Medea öfter erwähnt - tötete Agamemnon wegen dessen Mord an der gemeinsamen Tochter Iphigenie, und Agamemnon hatte bereits vorher den kleinen Sohn Klytämnestras aus ihrer ersten Verbindung ermordet. Und Andromache, Hektors Frau, muss zusammen mit Hektors Mutter Hekabe den Tod ihres Sohnes Astyanax erleben. Das sind doch alles schreckliche Sachen.

    Und was erfahren wir von Kate außer der Aufzählung? Dass Astyanax ja nur ein Spitzname war, also etwas eher Nebensächliches, Anekdotenhaftes. Das Grausige wird nicht formuliert.


    Ähnlich verhält es sich mit der Nennung Wittgensteins. Auf Seite 208 fällt erstmals sein Name, und da dachte ich, jetzt fügen sich die Einzelteile zusammen. Aber was erfahren wir von Wittgenstein? Auch nur Anekdotenhaftes: Eine Sentenz über ein schönes Geschenk, dass er eine Möwe als Haustier hatte, dass er zeitweilig in Irland lebte, in einem Kloster als Gärtner gearbeitet hat, reich geerbt und vieles verschenkt hat, dass er gelegentlich Skulpturen machte (wie Kate mit ihrer Wäsche!) und Klarinette spielte, die er in einem alten Strumpf herumtrug. Und dass Clara Schumann gelegentlich das Haus der Wittgensteins in Wien besucht hat. Und dass er homosexuell war.

    Wir erfahren also nichts Wesentliches. Nichts, wo einem auf einmal das große Licht im Kopf aufgeht (zumindest nicht in meinem).


    Der Schluss-Satz war für mich ein ganz besonderer Satz:

    Zitat

    Jemand lebt an diesem Strand. S. 295


    Damit entfernt sich Kate als Ich-Erzählerin und geht auf Distanz zu sich selber. Und ich hatte den Eindruck, dass sie damit die wenigen Konturen aufgibt, die sie hatte, und dass ihre ständigen Bemühungen der Selbstversicherung nun gescheitert sind.


    Ich gebe Dir recht, serjena: ein interessantes und auch amüsantes Buch, und es tut mir nicht leid, es gelesen zu haben.

    Trotzdem würde ich gerne wissen, wieso es in den USA ein Kultbuch wurde.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Eigentlich bin ich ganz froh dass ich nicht versucht habe die philosophischen Gedanken der Geschichte erfassen, jedoch habe ich mich etwas dem Nachwort von Mark Foster gewidmet was teilweise zwar nicht besonders hilfreich war jedoch..

    Zitat von David Foster Wallace

    Seine Mätresse jedoch stellt die Frage, die ihr Herr und Geliebter auf dem Papier nicht stellt. Was wäre, wenn irgendwer wirklich in einer "Tractatusierter" Welt leben müsste.

    Bei aller logischen Strenge und Nüchternheit hat Wittgensteins Traktatus eine existenzphilosophische Tendenz. Wittgenstein will den Leser dazu bringen, unsinnige Sätze und logische Fehlschlüsse zu erkennen, sodass er imstande ist, die Welt richtig zu sehen – als ein begrenztes Ganzes, dessen Tatsachen wir zwar beschreiben, über deren Existenz wir aber letztlich nur staunen können.

    Wenn ich diese beide Sätze lese, möchte man wirklich meinen Kate lebt in einer "Tractatusierter Welt" - ich jedoch als Leser imstande sein sollte das "unsinnige" zu erkennen.

    Was mir persönlich nicht gelungen ist.


    Ähnlich verhält es sich mit der Nennung Wittgensteins. Auf Seite 208 fällt erstmals sein Name, und da dachte ich, jetzt fügen sich die Einzelteile zusammen. Aber was erfahren wir von Wittgenstein? Auch nur Anekdotenhaftes: Eine Sentenz über ein schönes Geschenk, dass er eine Möwe als Haustier hatte, dass er zeitweilig in Irland lebte, in einem Kloster als Gärtner gearbeitet hat, reich geerbt und vieles verschenkt hat, dass er gelegentlich Skulpturen machte (wie Kate mit ihrer Wäsche!) und Klarinette spielte, die er in einem alten Strumpf herumtrug. Und dass Clara Schumann gelegentlich das Haus der Wittgensteins in Wien besucht hat. Und dass er homosexuell war.

    Wir erfahren also nichts Wesentliches. Nichts, wo einem auf einmal das große Licht im Kopf aufgeht (zumindest nicht in meinem).

    Dazu möchte ich nochmals Foster zitieren der schreibt

    Zitat von David Foster Wallace

    Der Roman macht Wittgensteins frühes Leben Werk lebendig, schenkt ihm ein Antlitz, das der Leser behalten wird...

    Sicher sind in vielen Sätzen philosophische Gedanken eingestreut welche man vertiefen könnte, jedoch das würde bedeuten das Buch quasi zu "sezieren" -

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Vor ein paar Tagen habe ich das Buch beendet. Schon gegen Ende des Buches war mir aufgefallen, dass sich die Spirale der Wiederholungen immer engmaschiger gedreht haben, aber der Schluss war doch der Hammer (Entschuldigung wegen des Ausdrucks, aber ich bin da immer noch geplättet davon). Im Prinzip war es ja auch nur die Wiederholung dessen, was Kate überall im Text versteckt hatte, aber so geballt zu lesen, das ergab ein ganz anderer Eindruck für mich wie vorher. Hier hörte ich eine verzweifelt (?) suchende und sehr einsame Stimme.

    Und dann kam der Schlusssatz und mit einmal war wieder die Distanz da.


    Mir geht es da wie serjena

    Kate ist und bleibt für mich eine Mysterium. Es ist offensichtlich dass sie alles glaubt was sie sagt, dennoch oftmals ist ist sich selber nicht sicher dessen was sie sagt, Sie misstraut spürbar ihren Erinnerungen.



    Mich hat z. B. interessiert, wieso sie ausgerechnet den Namen "de Kooning" häufiger erwähnt.

    Ein Bild wie das hier ist vergleichbar mit Kates Gedanken, finde ich. Aber bei diesem Bild steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern des Prozess des Entstehens: man kann als Zuschauer dabei zusehen, wie das Bild entsteht. Und das tun wir doch auch bei Kate, meine ich. Wir sehen doch auch zu, wie die Gedanken aus ihr heraustreten. und dann letztlich unverbunden niedergelegt werden, so wie die Punkte und Striche in dem Bild.

    Das passt tatsächlich zu Kate, eine Fülle von Gedanken, wie Punkte und Striche. Danke auch für die Verlinkung des Bildes!


    etzt haben wir uns dem Motiv der Katze literarisch und kunsthistorisch angenähert, was ich persönlich auch für einen logischen Zugang halte: literarisch - weil Kate ein Buch schreibt, und kunsthistorisch - weil sie Künstlerin ist und einen Malernamen nach dem anderen herabtropfen lässt.

    Aber wieso wird die Katze hier zum Leitmotiv?

    Ich denke, weil Kate die Gesellschaft eines Lebewesens sucht und weil die Katze ihr Spiegelbild ist.

    Das kann man aber auch anders sehen, und da interessiert es mich, wie Ihr das seht.

    Eine wirkliche Antwort finde ich nicht. Das bleibt wohl eines der vielen Mysterien dieses Buches.


    Ich habe "Wittgensteins Mätresse"richtig gerne gelesen, ohne vieles wirklich zu verstehen. Eine faszinierende Lektüre wie ein modernes Bild. Eine Spielwiese von Möglichkeiten der Interpretationen. Passen muss ich leider -mangels Wissen- bei den Überlegungen über die Frauen der griechischen Tragödie. Und auch bei den vielen, vielen philosophischen Anspielungen.


    Sicher sind in vielen Sätzen philosophische Gedanken eingestreut welche man vertiefen könnte, jedoch das würde bedeuten das Buch quasi zu "sezieren" -

    Sezieren würde einem Buch (keinem Buch überhaupt) gut tun. Zwar hatte ich gute Deutschlehrer gehabt, die mir nicht die Freude an der Lektüre genommen haben, weil sie selbst begeisterte Leser waren. Aber der Lehrplan verlangte hin und wieder ein derartiges auseinander nehmen von Texten, dass es keine wirkliche Freude mehr wurde. Bis auf einem Deutschlehrer dessen Lebensbuch wohl "Nathan der Weise" von Lessing war und der wirklich auf eine so begeisternde Art das Buch bis in kleinste Detail interpretieren konnte, dass man gar nicht anders konnte als davon angesteckt zu werden. Das war aber eine echte Ausnahmeerscheinung.


    ich "kämpfe" mich gerade durch die Gedanken von David Foster Wallace. Zwar verstehe ich nicht alles, aber was ich langsam herauslesen kann (oder meine es rauszulesen) klingt ziemlich faszinierend. Der Mann ist aber auch eine Nummer für sich. Ich habe schon 3 Bücher von ihm gelesen und es schmerzt mich, dass ein derartig hochintelligenter Mensch in einer solchen Dunkelheit gelebt hatte, dass er keinen anderen Weg gefunden hatte als sich das Leben zu nehmen.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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