Ele Wolff - Mörderisches Emden

  • „Wie in Zeitlupe rutschte das Glas aus der Hand der Designerin und zerschellte laut auf dem steinernen Boden des Restaurants.“

    Die Detektivinnen Henriette Honig und ihre Nichte Jantje bekommen einen mysteriösen Auftrag. Constanze de Vries mit ihrem weltbekannten Modelabel „Conny Moden“ bittet die Beiden um Hilfe. In ihrem Unternehmen scheint ein Mitarbeiter die wertvollen Entwürfe zu stehlen und anderweitig an Interessenten zu verkaufen. Komisch nur, dass der Diebstahl eigentlich nicht möglich ist, denn alles ist absolut perfekt gesichert. Wie also kommen die Entwürfe an die Konkurrenzunternehmen?

    Henriette Honig und ihre Nichte Jantje ermitteln Inkognito in der Firma und kommen doch keinen Schritt weiter. Sie treten regelrecht auf der Stelle.

    Nebenbei räumt Henriette ihr Büro auf, um endlich die dringend erforderlichen Malerarbeiten durchzuführen. Hier fällt ihr ein Ordner in die Hand, der sie tief in ihre Kindheitserinnerungen zieht. Vor vierzig Jahren verschwand ihre beste Freundin spurlos. Bis heute ist der Fall nicht gelöst.

    Können Henriette und Jantje Licht ins Dunkle dieses lang vergessenen Falles bringen?

    Beide Fälle sind äußerst brisant und verzwickt. Lest selbst, wie sich alles entwickelt, denn mehr verrate ich jetzt nicht.

    Fazit:

    Die Autorin Ele Wolff scheibt hier den vierten Teil um die Privatdetektivin Henriette Honig. Dieses Mal versucht sie zwei Fälle parallel aufzuklären.

    Der Schreibstil ist gut und lässt sich sehr flüssig lesen.

    Die Charaktere beschreibt die Autorin sehr schön. Henriette und Jantje kennen wir ja schon aus den Vorgängerbüchern. Wieder erfahren wir mehr privates über die beiden Frauen. Auch die anderen Protagonisten werden hier sehr gut beschreiben. Ich kann sie mir alle gut vorstellen.

    Die Spannung verliert sich manches Mal ein wenig, so richtig hoch ist sie eigentlich nie.


    Der Fall um die gestohlenen Entwürfe entwickelt sich schwierig und Verdächtige sind auch schnell gefunden. Aber wer ist hier der wirkliche Täter? Die Aufklärung war einleuchtend und sehr gut erzählt.

    Henriette versucht hier aber auch, das Verschwinden ihrer besten Freundin von vor vierzig Jahren aufzuklären. Sie tappt völlig im Dunkeln. Mir war hier allerdings das Ende ein wenig kurz und schnell abgehandelt. Da hätte man viel ausführlicher sein können. Für mich wäre es plausibler gewesen, wenn diese interessante Ermittlung in einem eigenen Buch erzählt worden wäre und nicht wie hier, in einem nebenherlaufenden Erzählstrang. So war das Ende ein wenig zu unglaubwürdig und das ist wirklich schade.

    Hier kommen von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz